„Uns fehlt eine langfristig orientierte Industriepolitik“

„Das Potenzial in China ist für uns enorm“, so Kasper Rorsted. Der Adidas-Vorstandsvorsitzende war einer der zahlreichen hochkarätigen Redner auf der Asia Business Insights Konferenz. Unternehmenslenker und Fachleute aus dem ganzen Land hatten sich am 28. Februar in Düsseldorf versammelt, um sich auf der vom Handelsblatt und der HSBC organisierten Veranstaltung über die neuesten Trends im China und Asiengeschäft zu informieren. Auch Top-Manager deutscher Vorzeigunternehmen wie KraussMaffei und EEW berichteten von ihren Erfahrungen mit chinesischen Investoren. Daimler-Vorstand Hubertus Troska äußerte sich zu dem Einstieg von Geely bei Deutschlands renommiertesten Autobauer.

Geely steigt bei Daimler für über 7 Mrd. EUR ein

Die Geely Group hat 9,69% an der Daimler AG erworben. Dies gaben Daimler und Geely am 24. Februar nach Börsenschluss bekannt. Die Beteiligung hat einen Börsenwert von 7,26 Mrd. EUR auf Basis des Vortagsschlusskurses. In einer Unternehmensmeldung begrüßen die Stuttgarter ausdrücklich den Einstieg von Geely-Gründer und CEO LI Shufu als neuen langfristig orientierten Investor. Geely ist nunmehr vor dem Staatsfond Kuwait, der 6,8% hält, größter Aktionär von Daimler. Mit der Milliardeninvestition stellt Geely gleich zwei Rekorde für grenzüberschreitende Investitionen chinesischer Unternehmen auf: das wertvollste Investment in Deutschland und der weltweit größte Anteilserwerb an einem Automobilhersteller.

KPMG Law gewinnt China-Spezialist

KPMG Law hat sich Anfang Februar am Standort Düsseldorf mit einem neuen Partner verstärkt. Dr. Dr. Boris Schilmar wechselt von Simmons & Simmons zu der Big-Four-Gesellschaft. Gemeinsam mit ihm kommt SUN Yan, die bisher neben Schilmar als Co-Head den China Desk von Simmons & Simmons leitete. Zusammen sollen die beiden Neuzugänge das deutsch-chinesische M&A-Geschäft bei KPMG weiter vorantreiben.

China bleibt weiter wichtigster Handelspartner

Zum zweiten Mal hintereinander ist China Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner. Im Jahr 2017 wurden laut dem Statistischen Bundesamt Waren im Wert von 186,6 Mrd. EUR zwischen der Volksrepublik und Deutschland gehandelt. Das sind knapp 10% mehr als 2016 (169,9 Mrd. EUR), als China in der Rangliste an den USA vorbeizog und erstmals die Nummer eins einnahm. Im vergangenen Jahr belegten die Vereinigten Staaten (172,6 Mrd. EUR) hinter den Niederlanden (177,3 Mrd. EUR) nur Platz drei. Frankreich (169,4 Mrd. EUR) fiel 2017 auf Rang vier ab. Von 1975 bis 2014 war Frankreich der wichtigste Handelspartner Deutschlands gewesen.

Höchste M&A-Aktivität bei Erneuerbaren Energien in Deutschland und China

Für Beteiligungen und Übernahmen im Bereich Erneuerbare Energien sind Deutschland und China die attraktivsten Zielländer. Wie aus einer neuen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hervorgeht, erwarten Investoren, dass 2018 die M&A-Aktivitäten des Sektors am stärksten in diesen beiden Ländern steigen werden. Politische Faktoren spielen als treibende Faktoren hierbei eine entscheidende Rolle. Aber auch global erscheint der Trend zu Erneuerbaren Energien unaufhaltsam: Die Zahl der M&A-Deals in diesem Bereich erreichte 2017 mit weltweit 406 Transaktionen bei einem Gesamtvolumen 40,1 Mrd. EUR einen neuen Höchststand.

Weniger Bürokratie bei erwünschten Übernahmen

Nachdem es viele Jahre nur nach oben ging, chinesische Unternehmen 2015 zum ersten Mal mehr im Ausland investiert hatten als Ausländer in China und...

HNA reduziert Anteil an Deutscher Bank

Die HNA Group hat ihre Beteiligung an der Deutschen Bank bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage reduziert. Nachdem man laut einer Stimmrechtsmitteilung vom 9. Februar der Anteil zunächst von 9,9% auf 9,2% verringert hatte, wurde am 16. Februar eine weitere Reduzierung auf 8,8% bekannt. Der Mischkonzern aus Hainan hält die Beteiligung nur noch zum Teil direkt über Aktien, den Rest hingegen über Finanzderivate. Der Börsenwert der veräußerten Unternehmenspapiere liegt bei rund 300 Mio. EUR. Eine weitere Reduzierung der Beteiligung ist aber nach Verlautbarung der österreichischen HNA-Tochter C-Quadrat, über die HNA die Anteile hält, nicht geplant.

„Ziel ist es, einen neuen Wirtschaftsmotor zu schaffen“

Die stärkste und dynamischste Provinz Chinas lädt ins Münchner Haus der Bayerischen Wirtschaft zum Neujahrsempfang: Guangdong – die Region, in der die Reform- und Öffnungspolitik erstmals in die Praxis umgesetzt wurde. Die jüngsten Pläne der chinesischen Regierung gehen jetzt einen entscheidenden Schritt weiter: Im Perlflussdelta entsteht gerade rund um die Metropolen Guangzhou, Shenzhen, Foshan und Zhuhai in Kooperation mit den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau ein integrierter Wirtschaftsraum – die Greater Bay Area. Auf der vom Wirtschaftsbüro der Provinz Guangdong erstmals am 30. Januar organisierten Veranstaltung präsentierte dessen Direktor HUANG Jianbo Einblick in die Konzeption für das Städtecluster im Süden Chinas.

Kion beteiligt sich an EP Equipment

Die Kion Group erwirbt einen Minderheitsanteil an EP Equipment aus Anji in der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Mit der Transaktion soll laut einer Meldung des Wiesbadener Gabelstaplerherstellers an dem Anbieter für Lagertechnikgeräte im Niedrigpreissegment eine exklusive strategische Partnerschaft begründet werden. Kion, dessen Hauptaktionär der chinesische Dieselmotorenhersteller Weichai ist, möchte zusammen mit dem neuen Partner neue Produkte entwickeln und Synergien im Bereich der Lieferketten heben. Über die konkrete Höhe des Anteils und des Preises wurde nichts verlautbart. Das Closing der Transaktion soll im Lauf des Jahres vollzogen werden.

Grünes Licht für Biotest-Übernahme durch Creat

Die Pekinger Beteiligungsgesellschaft Creat hat von den US-Behörden grünes Licht für die Akquisition der Biotest AG erhalten. Das meldet der Dreieicher Biotherapeutikaspezialist in einer Ad-hoc-Mitteiliung. Demnach hat das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) die außenwirtschaftliche Freigabe für die Übernahme erteilt. Voraussetzung hierfür war der Verkauf der Tochtergesellschaften von Biotest in den USA, den die Deutschen bereits unter Dach und Fach gebracht haben. Die Amerikaner hatten gegen das öffentliche Übernahmeangebot aus China zunächst nationale Sicherheitsbedenken vorgebracht. Nach acht Monaten kann nun die Transaktion abgeschlossen werden.

C&A vor dem Verkauf nach China?

Die Eigentümerfamilie der Bekleidungskette C&A steht offenbar mit Interessenten aus China in Verhandlungen über den Verkauf des Traditionsunternehmens. Wie Spiegel Online unter Berufung auf Insiderkreise berichtet, soll die Transaktion bereits kurz vor dem Abschluss stehen. Die in der Schweiz ansässige Cofra Holding, über welche die Eigentümerfamilie Brenninkmeijer die Modekette kontrolliert, wollte die Berichte in einem Statement weder bestätigen noch dementieren.

CNBM steigt bei Singulus Technologies ein

China National Building Materials Group (CNBM) erwirbt rund 16,8% der Aktien von Singulus Technologies. Das gab der chinesische Staatskonzern am ersten Börsenhandelstag des Jahres bekannt. Demnach wurden mit außenstehenden Aktionären Kaufverträge über rund 1,5 Mio. Aktien unterzeichnet. Die Transaktion unterliegt noch der Genehmigung durch die Behörden in China. Auf Basis des Schlusskurses des letzten Handelstages vor der Bekanntgabe der Beteiligung würde demnach der chinesische Staatskonzern über 22 Mio. EUR für den Spezialmaschinenbauer aus Kahl am Main auf den Tisch legen.