„Börsenturbulenzen bringen Schwung in die M&A-Transaktionen“
Auch wenn Chinas Wirtschaft sich in unruhigem Fahrwasser befindet, die Outbound-M&A-Welle wird dies nicht aufhalten. Im Gegenteil: Die Auslandsinvestitionen werden sich noch beschleunigen. Dieser Ansicht ist Wang Wei, Vorsitzender der China Mergers & Acquistions Association. Deutsche Unternehmen stehen besonders im Fokus.
2015 mit neuem M&A Rekord in China
2015 wird zu einem neuen Rekordjahr für den M&A-Markt China. Sowohl in Bezug auf das Volumen als auch auf die Anzahl der Transaktionen hat das zu Ende gehende Jahr neue Höchststände erreicht. Längst ist das Reich der Mitte der zweitgrößte Markt weltweit für Fusionen und Übernahmen geworden. Das ist das Ergebnis der vorläufigen Jahresbilanz des Datenproviders dealogic, die Inbound- und Domestic-Deals erfasst.
Alibaba kommt nach Deutschland
Die Alibaba Group eröffnet ein Büro in München. Mit der neuen Niederlassung will der chinesische E-Commerce-Konzern sein Deutschland- und Europa-Geschäft weiter ausbauen. Für die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ist die Entscheidung für die Landeshauptstadt ein Beleg für die internationale Standortqualität des Freistaats.
Europas verarbeitende Industrie im Fokus chinesischer Investoren
Bei den globalen Outbound-M&A chinesischer Investoren bilden sich 2015 neue Gewichtungen bei der Branchenverteilung heraus: TMT, verarbeitende Industrien und Finanzdienstleistungen machen zusammen rund 80% des Investitionsvolumens aus. In Europa steht der verarbeitende Sektor besonders im Fokus. Im ersten Halbjahr 2015 stieg das weltweite Volumen der Akquisitionen und Beteiligungen chinesischer Unternehmen in diesem Bereich um 72% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Daten von Mergermarket durch die Wirtschaftsprüfer von Deloitte.
Beijing Zhonghuan erwirbt Mehrheit an EFA-S
Die Beijing Zhonghuan Investment Management Co., Ltd. steigt bei der EFA-S GmbH ein. Das chinesische Unternehmen erwirbt eine 75%-Beteiligungsmehrheit von den bisherigen Gesellschaftern. Das Share Purchase Agreement wurde am 16. November geschlossen. Beraten wurde Beijing Zhonghuan von GvW Graf von Westphalen. Zum Preis und weiteren Details bewahren die Beteiligten Stillschweigen.
Chinas Versicherer drängen auf den globalen Immobilienmarkt
Eine neue Welle von weltweiten Immobilieninvestitionen steht bevor. Bis 2019 könnten chinesische Versicherungskonzerne 73 Mrd. USD im Ausland für Bürotürme und Landmark-Buildings ausgeben. Die Portfolios der Versicherungsriesen aus dem Reich der Mitte weisen noch großen Nachholbedarf im Immobiliensektor auf. Auch deutsche Städte werden hiervon profitieren. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Maklergesellschaft Cushman & Wakefield.
Partners Group beteiligt sich an Aiyingshi
Die Schweizer Private Equity-Gesellschaft Partners Group investiert in den chinesischen Einzelhändler Aiyingshi. Die Zuger haben einen Minderheitsanteil von China New Enterprise Investment und zwei weiteren Anteilseignern übernommen. Zu Einzelheiten der Transaktion und den Kaufpreis äußerten sich die beteiligten Parteien nicht.
Drei chinesische Staatskonzerne bieten für EEW
Die drei Staatsunternehmen Beijing Enterprises Water Group, China Everbright International und Beijing Capital Group bieten für die deutsche EEW Energy from Waste GmbH. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Der Eigentümer, die schwedische Private Equity Gesellschaft EQT, hat Morgan Stanley mit dem Verkauf des Betreibers von 20 Müllverbrennungsanlagen beauftragt. Der Wert des niedersächsischen Unternehmens mit seinen 1.250 Beschäftigten wird demnach auf 1,5 bis 2 Mrd. Euro geschätzt. Der Verkaufsprozess soll bis Anfang 2016 abgeschlossen sein.
Syngenta lehnt Angebot von ChemChina ab
Das weltgrößte Agrarunternehmen Syngenta hat ein Übernahmeangebot des Staatskonzerns China National Chemical Corporation (ChemChina) abgelehnt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach bot der Chemieriese aus Beijing 449 CHF pro Aktie für den Baseler Konzern. Dies entspricht einer Unternehmensbewertung von 41,7 Mrd. CHF. Als Begründung gab Syngenta laut Bloomberg regulatorische Bedenken an. Beide Seiten stünden aber noch miteinander im Gespräch.
BMW übernimmt Herald Leasing
Die BMW Group übernimmt 100% der Herald International Financial Leasing. Mit dem Erwerb des chinesischen Leasing-Anbieters plant BMW nach eigenen Angaben den Einstieg in das noch junge Leasing-Geschäft des mittlerweile größten Fahrzeugmarkts der Welt. Verkäufer ist der Private Equity Investor PAG Asia Capital. Zum Kaufpreis und weiteren vertraglichen Einzelheiten haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.
Vega übernimmt Joint Venture komplett
Vega Grieshaber übernimmt die Tianjin Vega Co. Ltd. zu 100%. In einem Equity Buyout hat das Schwarzwälder Unternehmen sämtliche Anteile des Joint Venture Partners erworben. Da es sich bei dem chinesischen Partner um ein Staatsunternehmen handelte, musste die Transaktion von der State-owned Assets Supervision and Administration Commission (SASAC) genehmigt werden. Das aufwändige Verwaltungsverfahren brachte einige Fakten ans Licht, die der deutschen Seite zuvor nicht im Detail bekannt waren.
FDI und Inbound-M&A weiter auf Wachstumskurs
In den ersten drei Quartalen 2015 sind fast 95 Mrd. USD an Foreign Direct Investment (FDI) nach China geflossen. Das sind 9% mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Volumen der abgeschlossenen Inbound M&A-Transaktionen liegt bei 18,9 Mrd. USD. Dies entspricht einem Zuwachs von 16,5% gegenüber den ersten neun Monaten 2014. Das geht aus der aktuellen Statistik des Ministry of Commerce (MofCom) hervor.
















