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Neue Seidenstraße: Erster Güterzug aus China rollt an

Neue Seidenstraße
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Meileinstein: Zum ersten Mal ist ein Güterzug aus China auf direkten Weg in Deutschland angekommen. Die „Neue Seidenstraße“ ist ein Projekt, welches China bereits seit mehreren Jahren aufbaut. Im Rahmen des Projekts finanziert die Volksrepublik Transport- und Verkehrsinfrastruktur in verschiedenen Staaten in Europa und Asien.

10.000 Kilometer in 18 Tagen – eine beachtliche Distanz legte der Güterzug aus China zurück. Gestartet ist der Transport am 25.Juni in der ostchinesischen Stadt Hefei und passierte auf seiner Fahrt die Länder Kasachstan, Russland, Belarus und Polen. Schlussendlich traf der Containerzug nach fast drei Wochen Fahrt am Tiefwasser-Hafen JadeWeserPort in Willhelmshaven ein. Hierbei handelt es sich Angaben zufolge um den ersten Direktzug überhaupt, der im Rahmen der Neuen Seidenstraßeninitiative Chinas in Deutschland einfuhr.

Neue Seidenstraße als Transportwegalternative

Die Zugverbindung soll eine Alternative zu dem Containerschiffsverkehr bieten. Wie wichtig alternative Transportwege sein können, zeigt der aktuelle Containerschiffsverkehrstau im Hafen Yantian, der sich auf die globale Schiffstransportkette auswirkt.

„Die Verbindung ist interessant für Güter, die zügig transportiert werden müssen und dringend benötigt werden“, erklärte Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der JadeWeserPort Marketinggesellschaft. Denn der Transport über die Gleise ist wesentlich schneller als auf dem Wasserweg. So erreicht ein Güterzug aus China über die Neue Seidenstraße Willhelmshaven nach 20 Tagen, der Transport per Schiff wiederum benötigt rund 32 Tage. Allerdings wird der Zugtransport den Schiffsweg nicht ersetzen können, da die Lieferleistung eines Frachters immer noch deutlich höher ist.

Willhelmshaven als Umschlagsplatz

Willhelmshaven dient als Endpunkt für den Gütertransport auf Gleisen. Die Waren sollen im einzigen Tiefwasser-Hafen in Deutschland weiter umgeschlagen werden. Langfristig profitieren davon Dienstleister im Hafen, aber auch der Hafen selbst, so Bullwinkel. Die Zugverbindung über die Neue Seidenstraße könnte die ins Stocken geratenen Verhandlungen mit China Logistics, einer der größten chinesischen Logistikunternehmen, beflügeln. Das Unternehmen hatte vor einem Jahr geplant, rund 100 Millionen Euro in ein Logistikzentrum im JadeWeserPort zu investieren. Damals machte die COVID-19-Pandemie den Verhandlungen allerdings einen Strich durch die Rechnung.

Klimaziele: China intensiviert Bemühungen

Klimaziele
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Im Kampf gegen den Klimawandel verschärft China die vorgegebenen Klimaziele. Dazu soll noch diese Woche das System zum Handel von CO2-Emissionsrechten (ETS) eingeführt werden.

Bereits im vergangenen Jahr passte die Regierung ihre Klimaziele an – nun folgt die Einführung des bereits länger geplanten Emission Trading System, kurz ETS. Nach Angaben vom chinesischen Vize-Umweltminister Zhao Yingmin sind die notwendigen Vorbereitungsarbeiten im Großen und Ganzen abgeschlossen. „Wir werden einen Zeitpunkt für die Einführung des nationales ETS auswählen und den Handel noch im Juli beginnen“. sagte Yingmin. Der Starttermin wird Insidern zufolge am kommenden Freitag erwartet.

Klimaziele rücken in den Fokus

Die Länder machen Ernst beim Thema Klimaziele – Auch die EU verschärfte zuletzt ihre eigenen Vorgaben. Berichten zufolge sollen anstatt den bisher angepeilten 40 Prozent nun mindestens 55 Prozent der CO2-Emmisionen im Vergleich zu 1990 verringert werden. Unter dem Namen „Fit For 55“ wurden die Ziele vor kurzem in Brüssel vorgestellt.

China gilt noch vor der USA als weltweit größter CO2-Produzent. Durch das chinesische ETS sollen die ambitionierten Klimaziele der Volksrepublik erreicht werden. Im vergangenen Jahr verkündete das Land auf der UN-Vollversammlung, dass CO2-Neutralität vor 2060 erreicht werden soll.

China-ETS umfasst 2225 Unternehmen

Das ETS ist ein Instrument zur Steuerung der Klimaziele. Hierzu wird eine begrenzte  Anzahl von Emissionsrechten ausgegeben an Industrie und Kraftwerke. Da die Menge an ausgegeben Rechte über die Jahre gesenkt wird, können Unternehmen, die umweltfreundlicher produzieren, überschüssige Zertifikate verkaufen.

Hauptakteure sind insbesondere Unternehmen aus dem Energiesektor, da diese großen Anteil an den globalen CO2-Emissionen tragen. Das chinesische ETS startet mit 2225 Firmen aus jenen Bereich. Zudem ist geplant, die Liste mit Unternehmen aus den Branchen Petrochemie, Chemie, Baustoffe, Eisen und Stahl, Papier, Buntmetalle sowie der chinesischen Luftfahrt zu erweitern.

Futu: Online-Broker aus China auf dem Vormarsch

Futu
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Der chinesische Wertpapier-Broker Futu kann auf ein erfolgreiches Börsenjahr zurückschauen und ist auf Expansionskurs. Futu trifft bald auf US-amerikanische Konkurrenz: Der Online-Broker Robinhood plant den Börsengang.

Futu wird den meisten Anlegern im europäischen Raum unbekannt sein. In China jedoch hat sich das Unternehmen bereits eine dominante Marktpositionierung erwirtschaftet. Rund 14 Millionen Anleger nutzen die Service des Brokers, 790.000 davon waren zum Ende des ersten Quartals dieses Jahres zahlende Kunden. Dies entspricht einem Wachstum von 231 Prozent im Vorjahresvergleich. Somit generierte der Broker innerhalb von drei Monaten über 270.000 zahlende User.

Futu setzt auf internationale Expansion

Bei der internationalen Expansion profitiert das Unternehmen insbesondere von dem Hype um Kryptowährungen, der im letzten Jahr merklich gestiegen ist. Als Zielmärkte haben sich hier der Stadtstaat Singapur und die USA herauskristallisiert. Rund ein Viertel der zahlenden Neukunden kam einem Bericht des Unternehmens zufolge aus Singapur oder den USA. „Wir verzeichnen seitens unserer User weltweit ein starkes Interesse an Krypto. Darauf haben wir gehört“, so Arthur Chen, Chief Financial Officer von Futu.

Erfolgreiches Börsenjahr hinter sich

Der chinesische Online-Broker ist seit dem Jahr 2019 an der US-Börse NASDAQ gelistet. Seitdem legte die Futu Holdings Limited-Aktie einen eindrucksvollen Lauf hin, so konnte die Aktie allein in 2021 einen Kurszuwachs von rund 195,3 Prozent verzeichnet.

Umsatz generiert das Unternehmen durch Trading-Gebühren. Somit erhöht sich der Umsatz wenn sich die Frequenz, mit der Kunden über die Handels-App Wertpapiere erwerben oder verkaufen erhöht. Robinhood hingegen verdient durch Weiterleitung von Kundenaufträgen an Börsenhändler. Hierfür streicht Robinhood eine Provision pro weitergereichte Order ein.

Wettkampf zwischen Futu und Robinhood

In welche Richtung sich der Wettkampf zwischen beiden Unternehmen entwickelt, wird die Zukunft zeigen. Robinhood profitierte von dem Hype um Krypowährungen und Meme-Aktien, der viele Neukunden generierte. Ziel ist es nun, diese langfristig zu binden.

Futu hingegen ist dem US-Broker hier im Vorteil, da sich der Konzern bereits vor der Meme-Stocks- und Kryptowelle eine beachtliche Kundenbasis in China aufgebaut hatte. Zudem ist Angaben von Finance Forward zu entnehmen, dass der Kundenstamm, der primär Futu nutzt, durchschnittlich vermögender ist als der der Konkurrenz.

 

Opel mit Elektromobilität auf China-Kurs

Opel
(c)Joerg Huettenhoelscher

Elektrisch schaut die Zukunft Opels aus. Bereits ab 2028 wird das Unternehmen komplett auf E-Autos setzen. Zudem verkündet Opel den Markteintritt in China.

Der Elektromobilität gehört die Zukunft, so dürfte wohl die Kernaussage von Opel-CEO Michael Lohscheller auf dem EV Day 2021 von Stellantis lauten. Auf dem Kernmarkt Europa plant der Konzern ab 2028 ausschließlich Elektrofahrzeuge anzubieten. „Das unterstreicht unser Bekenntnis unserer Marke zur Elektromobilität. Die Zukunft der Automobilindustrie ist elektrisch – und Opel ist teil dieser Bewegung“, verkündet Lohscheller.

Markteintritt in China für Opel als rein elektrische Marke

Ab 2028 wird das Stellantis-Tocherunternehmen in Europa nur noch reine Elektrofahrzeuge verkaufen. Zudem soll auch der ebenfalls auf dem EV Day 2021 verkündete Markteintritt in China vollkommen elektrisch ablaufen. Da die Volksrepublik als der wichtigste Schlüsselmarkt für E-Mobilität gilt, konkurrieren viele aufstrebende E-Automarken wie Tesla, NIO, Xpeng und Li Auto um Marktanteile. Nun will auch Opel mit ihrer neuen Strategie im chinesischen E-Mobilitätsmarkt mitmischen.

„Wir haben versprochen, dass Opel global wird – und wir liefern. China ist der größte Automobilmarkt der Welt und wir sind sicher, dass wir dort profitabel wachsen werden. Chinesische Kunden können sich auf unsere Produkte und unsere emotionale deutsche Marke freuen“, so Lohscheller.

Elektrische Neuauflage von Fahrzeug-Ikone Manta

Außerdem gab Lohscheller auf dem EV Day 2021 bekannt, dass eine Neuerfindung des Opel-Klassikers Manta in Entwicklung ist. „Der Manta ist eine echte Ikone in der Geschichte unserer Marke und eine Inspiration für die Zukunft. Bis Mitte des Jahrzehnts werden wir einen neuen Manta in Serie bringen. Natürlich rein elektrisch“, verkündete Lohscheller.

Wirtschafts-Boom in China stärkt Deutschland

Wirtschafts-Boom
(c)Sean Pavone Photo 2012

Der Wirtschafts-Boom in China hält weiter an. Im Juni stiegen die Import- und Exportzahlen der Volksrepublik um mehr als 30 Prozent. Davon profitiert auch die deutsche Wirtschaft.

Auch im Juni ist die chinesische Wirtschaft weiter im Wachsen. Nach Angaben der Zollbehörde verzeichnete China einen Anstieg im Vorjahresvergleich bei den Exporten um 32,2 Prozent auf mehr als 280 Milliarden Dollar. Ferner legten die Importzahlen um 36,7 Prozent auf rund 230 Milliarden zu.

COVID-19 bezwungen: China ebnet den Weg zum Wirtschafts-Boom

Weil China als einer der ersten Nationen die Ausmaße der COVID-19 Pandemie früh bewältigt hatte, konnte die chinesische Wirtschaft seit geraumer Zeit florieren. Die genauen Wachstumszahlen für das zweite Quartal werden diese Woche noch erwartet. In den ersten drei Monaten im Jahr 2021 stieg das Wirtschaftswachstum um 18,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal im Jahr 2020.

Sowohl die Volkswirtschaft als auch das Alltagsleben normalisierten sich aufgrund der rigorosen Anti-Pandemie-Maßnahmen der Regierung. Durch einer Vielzahl von Massentests, Ausgangssperren und Einreisebeschränkungen hat China das Virus im Großen und Ganzen unter Kontrolle gebracht. Nur noch wenige Ausbrüche folgten seit dem vergangenen Sommer. Selten sind diese so gravierend wie der Ausbruch im südchinesischen Yantian Hafen.

Deutschland profitiert von Chinas Aufschwung

Die Nachfrage in China nach Produkten und Dienstleistungen aus Deutschland ist weiterhin hoch. Nach Angaben der Pekinger Zollbehörde stieg die Anzahl der deutschen Importe nach China um 28,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Exporte aus China nach Deutschland legten um 26,9 Prozent zu. Insgesamt wuchs der Export aus Europa nach China um 34,1 Prozent. Einer im Juni veröffentlichten Umfrage der EU-Handelskammer zufolge schätzen europäische Unternehmen die Wachstumsaussichten auf dem chinesischen Markt positiv ein.

Continental stärkt China-Wachstum durch Softwareentwicklung

Continental
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 Der deutsche Automobilzulieferer Continental AG plant sein Wachstum in China durch ein Entwicklungszentrum für Software weiter auszubauen. Bis Ende 2021 soll in der Stadt Chongqing eine zunächst niedrige dreistellige Zahl an Software- und IT-Experten ihrer Arbeit nachgehen.

„Mit diesem Schritt programmieren wir uns auf verstärktes Wachstum in China als weltweit größtem Automarkt und erhöhen dort unsere lokale Wertschöpfung“, so die Aussage von Continental CEO Nikolai Setzer. Damit baut Continental ihre globalen Tätigkeiten im Bereich Software-Entwicklung für die Automobilindustrie weiter aus.

Continental entwickelt sich zum Elektronik- und Softwarehersteller

Die Entwicklung des Unternehmens Richtung Elektronik-und Softwareproduktion zeichnet sich schon seit geraumer Zeit ab. Zuvor lag der Fokus des Dax-Konzerns primär auf die Herstellung von Mechanik-und Hardwareteilen. Mittlerweile beschäftigt Continental mehr als 20.000 Software- und IT-Spezialisten. Die Produktion von Sensorik und Software soll sich Schätzungen zufolge bis 2030 vervielfachen.

Somit wird China als weltweit größter Absatzmarkt immer wichtiger. Jeder zehnte der rund 235.000 Mitarbeiter des Konzerns sind in China beschäftigt. Ziel des Entwicklungszentrum ist es, die Distanz zu den Kunden zu verringern und die Flexibilität in der Herstellung zu erhöhen. Besonders in der chinesischen Volksrepublik zeigt der Markt für intelligent vernetzte Fahrzeuge (Intelligent Connected Vehicles) enormes Wachstumspotenzial.

Enno Tang, Präsident und CEO von Continental China: „Die Schnellen gewinnen. Mit unserem hiesigen Entwicklungszentrum für Software und Systeme treiben wir Chinas zukünftige Mobilität voran. Wir agieren mit der Eröffnung künftig noch flexibler und verkürzen unseren Weg zu den Kunden. Wir bringen zusammen mit ihnen die Automobiltrends damit noch schneller auf die chinesischen Straßen. Wir helfen ihnen mit unseren wegweisenden, innovativen Technologien so dabei, ihren Wettbewerbern vorauszufahren.“

 

JD.com eröffnet Logistikcenter in Deutschland

JD.com
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JD.com, zweitgrößter Online-Händler Chinas plant eine Logistikniederlassung in Frankfurt RheinMain zu eröffnen. Das Unternehmen will sein Europa-Geschäft expandieren.

Im Landkreis Gießen eröffnet das Unternehmen ein erstes Logistikzentrum in Deutschland, von dem aus die bei JD.com bestellten Waren direkt zum Kunden geliefert werden. Die Firma wurde bei der Ansiedlung von der FrankfurtRheinMain GMBH International Marketing of the Region (FRM GMBH) in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises Gießen und Hessen Trade & Invest GmbH unterstützt.

Seit 2020 besteht Kontakt mit JD.com

„Unser China-Team steht seit Juli 2020 in engem Kontakt mit dem Unternehmen. Über HTAI erfuhren wir, dass JD.com eine Niederlassung in Deutschland plant. Die zahlreichen Vorteile unserer Region als moderner und perfekt angebundener Logistikstandort waren für JD.com so überzeugend, dass die Wahl der Firma auf Buseck im Landkreis Gießen fiel“, sagt Eric Menges, Geschäftsführer der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region.

Anita Schneider, Landrätin des Landkreises Gießen: „In Zusammenarbeit mit Frankfurt RheinMain ist nun die erste internationale Ansiedlung eines chinesischen Unternehmens im Landkreis gelungen. JD.com möchte von hier aus sein Deutschland-Geschäft aufbauen. In den nächsten Monaten sollen in Buseck 80 Arbeitsplätze für unsere Region entstehen. Ausschlaggebend für die Unternehmensentscheidung waren die Nähe zum Frankfurter Flughafen sowie die zentrale Lage inmitten der Ballungsräume Deutschlands. Durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller an der Ansiedlung Beteiligten in der Region bekam JD.com von Anfang an die Unterstützung, die die Firma für einen erfolgreichen Start benötigte.“

Nach der erfolgreichen Ansiedlung des Online-Händlers im Landkreis Gießen übergibt das Team der FRM GmbH im Rahmen der guten regionalen Kooperation die weitere Betreuung des Unternehmens in die Region an das Regionalmanagement Mittelhessen und die Wirtschaftsförderung des Landkreises Gießen.

Ausbau des Europageschäfts

JD.com ist in China nach Alibaba das zweitgrößte Internetkaufhaus und vergleichbar mit Amazon. Das Unternehmen setzt im Heimatland, anders als Alibaba, vor allem auf den Verkauf von Waren, die in JD-Logistikzentren gelagert und in der Regel auch von eigenen Lieferanten zugestellt werden. Heute nutzen bereits etwa 300 Millionen Kunden die Dienste von des Unternehmens.

JD.com, möchte Produkte an Kunden in Europa und Deutschland verkaufen. Für die Zukunft hat der Online-Händler ambitionierte Ziele und plant mit Hilfe künstlicher Intelligenz, Big Data und Automatisierung zum globalen Modell für smarte Supply-Chain-Lösungen zu werden. Zu den Investoren von JD.com gehören u.a. das chinesische Social-Media-Unternehmen Tencent und der US-Einzelhändler Walmart. Der Internetriese wurde 1998 als JD Multimedia von Richard Liu gegründet und ging 2004 unter dem Namen JD.com online. Der globale Markt wird über die Seite joybuy.com bedient.

Chinesische Sponsoren bei der Europameisterschaft

Europameisterschaft
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Bei der Europameisterschaft 2021 sind viele Werbebanner von chinesischen Firmen zu sehen. Die Anzahl der Sponsoren aus China ist im Vergleich zu vorherigen Fußball-Großveranstaltungen merklich gestiegen. Langfristig soll das Ziel sein, China zu einer Fußballnation wachsen zu lassen.

Vivo, Alipay, Tik Tok – große chinesische Firmen präsentieren sich auf ihren Werbebanden bei der Europameisterschaft 2021. Zudem planen die Unternehmen auch bereits für weitere Turniere: Alipay ist seit dem Jahr 2018 ein offizieller Partner aller UEFA-Länderspiele, Vivo schloss einen Vertrag ab um offizieller Smartphone-Partner für die EM 2020 und die Weltmeisterschaft 2022 in Katar zu werden. Die Social Media-Plattform Tik Tok, in China bekannt unter dem Namen Douyin, unterschrieb im März den Sponsoring-Vertrag. Jeder dritte Großsponsor bei der EM stammt aus China.

EM für europäische Unternehmen weniger attraktiv

Trotz vermeintlichen Heimvorteil hielten sich europäische Unternehmen bei der Finanzierung der Europameisterschaft 2021 deutlich zurück. Die Annahme war, dass das Interesse bei der europäischen Bevölkerung bei dem diesjährigen Turnier kleiner als üblich ist. Für das Desinteresse könnte die einjährige-Verschiebung der Meisterschaft oder die Einschränkungen durch COVID-19-Maßnahmen verantwortlich sein.

Daher hatten chinesische Unternehmen die Möglichkeit, das Sponsoring-Vakuum zu füllen. Zudem ist die Fußballbegeisterung in der Volksrepublik ohnehin groß, nicht selten werden europäische Saisonspiele im chinesischen Fernsehen übertragen. Trotz abweichender Sendezeiten verfolgen viele Fußballfans in China die Europameisterschaft.

China: Aufstieg zur Fußballnation

Das letzte Mal, dass die chinesische Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft vertreten war, war im Jahr 2002. Auch darum kam bereits vor einigen Jahren der Vorstoß aus der Regierung, das Land bis 2050 zu einer festen Größe in der Fußballwelt aufzubauen. Die Präsenz der chinesischen Unternehmen bei der Europameisterschaft soll nur der Anfang sein.

Bei dem nächsten internationalen Turnier könnte China auch auf dem Rasen vertreten sein. Die Qualifikation für die WM in Katar läuft noch im Moment. Mit einer Platzierung unter den besten zehn Rängen in der Asien-Qualifikation kann sich China ein Ticket für die Weltmeisterschaft 2022 sichern.

 

E-Autohersteller NIO gründet Tochterunternehmen für autonomes Fahren

NIO
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Tesla-Konkurrent NIO gründet ein neues Tochterunternehmen in China. Die neu gegründete Gesellschaft mit dem Namen Anhui NIO Intelligent Driving Technology Co. spezialisiert sich auf die Entwicklung von smarten Fahrzeugen. Damit will NIO seine Präsenz im lukrativen E-Automarkt in China weiter ausbauen.

Primär liegt der Fokus der Tochtergesellschaft auf den Vertrieb von New-Energy-Fahrzeugen, Entwicklung und Produktion von Fahrzeugteilen und mechanischen Elementen, und die Installierung von sattelitengesteuerten Sensorsystemen. Rechtlicher Vertreter des Tochterunternehmens ist NIO-Präsident und Mitbegründer Qin Lihong. Das Stammkapital der neu gegründeten Firma beläuft sich auf zehn Millionen Yuan, umgerechnet entspricht dies rund 1,5 Millionen US-Dollar.

NIO etabliert sich weiter mit Tochterunternehmen in Hefei

Das chinesische Startup NIO hat der Stadt Hefei viel zu verdanken: Das Unternehmen befand sich zwischen Ende 2019 und Mitte 2020 in einer prekären finanziellen Situation. NIO überlebte dank einer Finanzspritze der lokalen Regierung in Höhe von rund 990 Millionen US-Dollar. Fortan entwickelte sich der E-Autohersteller zu einer festen Größe im chinesischen Automobilmarkt und setzt sogar Tesla unter immensen Druck. Anhui NIO Intelligent Driving Technology ist bereits die zweite Produktionsstätte des Unternehmens im Industriegebiet der Stadt Hefei. Hier befindet sich nun auch der Hauptsitz von NIO China.

Ungewisse Zeiten stehen bevor

Die Geschehnisse rund um den US-Börsengang des Fahrdienstvermittlers und Uber-Rivalen Didi Chuxing könnten sich auch negativ auf den Wachstums NIOs auswirken. Die chinesischen Behörden verschärften die Regulierungen bezüglich Datensicherheit für Unternehmen die an ausländischen Börsen gelistet sind. Auch NIO ist somit von der Diskussion betroffen. Das Startup ist seit August 2018 an der New York Stock Exchange (NYSE) börsengelistet und wird daher in Zukunft strengeren Kontrollen unterworfen.

Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich die Kontrollen auf die Entwicklung von NIO auswirken. Für 2022 plant der Autobauer ein neues Luxusfahrzeug unter dem Namen „Gemini“ herzustellen.

Exportweltmeister im Maschinenbau: China verdrängt Deutschland

Maschinenbau
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China ist Spitzenreiter beim Maschinenbau-Export. Damit verdrängt das Land erstmals Deutschland von der Poleposition. Im Jahr 2020 war China an 15,8 Prozent der internationalen Maschinenbau-Exporte beteiligt.

Deutschland verliert seine Stellung als Exportweltmeister im Maschinenbau. Im Jahr 2020 exportierte China Maschinen zu einem Betrag von 165 Milliarden Euro. Damit lag der Anteil Chinas bei 15,8 Prozent des globalen Gesamtexportvolumens. Im Vergleich kam Deutschland nur auf einem Wert von rund 162 Milliarden Euro, was einem Anteil von 15,5 Prozent entspricht. Im Jahr 2019 ist Deutschland noch Exportweltmeister gewesen mit einem Vorsprung von 1,4 Prozentpunkten auf China.

Maschinenbau-Export in China profitiert von COVID-19

Nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen-und Anlagenbau (VDMA) überstand der chinesische Maschinenbau-Export die Pandemie bestens, da das Land sehr früh und kürzer als andere Wirtschaftsnationen betroffen war. Zudem erlitt der europäische Absatzmarkt zeitgleich einen erheblichen Rückschlag durch die Pandemie.

Insgesamt wurde im Jahr 2020 Maschinen und Anlagen im Wert von rund 1 Billion Euro gehandelt, so die Schätzung des VDMA. Aufgrund der COVID-19-Krise war dieser Betrag rund zehn Prozent niedriger als noch im Jahr zuvor. Die Krise wirkte sich auch negativ auf die Marktwirtschaften der Länder auf den Rängen hinter China und Deutschland aus, allerdings blieben die Platzierungen unverändert. So belegt die USA mit 9,1 Prozent Anteil am globalen Maschinenbauexport weiterhin den dritten Platz, vor Japan mit rund 8,6 Prozent und Italien mit 6,7 Prozent.

 

 

Nicht nur Didi: China verschärft Druck, Aktien stürzen ab

Didi
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Die in den USA gelisteten Aktien chinesischer Tech-Konzerne sind an der Nasdaq schwer unter Druck geraten. Allen voran kamen die erst kürzlich in New York in den Handel gestarteten Didi-Aktien unter die Räder. Mit einem Minus von 22% liegt der Kurs des chinesischen Fahrdienst-Vermittlers jetzt mit etwa 12 USD deutlich unter dem Ausgabepreis von 14 USD. Den Anstoß dazu gab das Vorgehen chinesischer Behörden gegen das Unternehmen.

Die Pekinger Cyberspace-Aufsichtsbehörde ordnete zuletzt die Löschung der Didi-App aus chinesischen App Stores an. In einer Untersuchung seien „schwerwiegende Verstöße“ bei der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten durch Didi festgestellt worden, hieß es. Das Unternehmen müsse die Probleme zunächst lösen. Schon am Freitag hatte der Kurs um 5% nachgegeben, nachdem die Aufsichtsbehörde die Untersuchung öffentlich gemacht hatte.

Das „Wall Street Journal“ berichtete, die chinesischen Behörden hätten zuvor eine Verschiebung des Börsengangs in der Vorwoche nahegelegt, doch Didi sei nicht darauf eingegangen. Der Kurs war am ersten Handelstag bis auf rund 18 USD gestiegen, so hatte der Börsenwert zeitweise die Marke von rund 80 Mrd. USD erreicht – nicht so weit entfernt vom Marktführer Uber, der aktuell rund 96 Mrd. USD auf die Waage bringt.

Zudem wurde bekannt, dass weitere in den USA jüngst erst an die Börse gegangenen Online-Plattformen ins Visier der chinesischen Behörden geraten sind. Auch bei ihnen liefen Ermittlungen wegen des Umgangs mit gesammelten Daten, teilte die Behörde mit. Betroffen davon sind etwa die Lastwagen-Vermittler der Full Truck Alliance Co. sowie der Personalvermittler Kanzhun. Deren Papiere sackten im US-Handel um 15,2 und 11,1% ab.

Die Sorgen erstreckten sich aber auch auf viele andere Aktien chinesischer Konzerne, die in den USA notiert sind. Die Papiere des Suchmaschinenbetreibers Baidu, der beiden Online-Handelsplattformen JD.com und PinDuoDuo, des Online-Reisebüros Trip.com sowie jene des Internetkonzerns NetEase waren dort mit Einbußen zwischen 2,1 und 4,7%unter den großen Verlierern.

Die Papiere der US-Konkurrenz von Didi zeigten sich dagegen relativ gelassen. Der Kurs des Fahrdienstvermittlers Uber bewegte sich am Dienstag moderat mit 0,1% im Plus. In China hatte Didi Uber schon vom Markt verdrängt, der US-Rivale begnügte sich dort mit einer Beteiligung. Die Aktien des ebenfalls börsennotierten US-Wettbewerbers Lyft gaben zuletzt in New York um 0,9% nach.

Containerschiffsverkehr staut in Yantian: Einkauf aus China wird teurer

Containerschiffsverkehr, Shenzhen City, Guangdong Province, China
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Der Containerschiffsverkehr in China befindet sich weiterhin in einem coronabedingten Stau. Die Störungen verursachen kritische Lieferengpässe auf der ganzen Welt.

Der globale Containerschiffsverkehr ist gelähmt, nachdem ein COVID-19-Ausbruch unter Hafenarbeitern den Betrieb im südchinesischen Hafen Yantian erheblich beeinträchtigte. Nach Bericht des Kieler Institut für Weltwirtschaft verschifft der Yantian Hafen im Moment weniger als die Hälfte der standardmäßigen Containermenge. Auch die benachbarten Häfen in Nansha, Shekou und Hongkong geraten an ihre Kapazitätsgrenzen.

Containerschiffsverkehr weltweit in Gefahr

Der Stau in Yantian hat Auswirkungen auf die globalen Güterströme. Die Anzahl von Containerschiffen, die durch den Stau an den Häfen Chinas gebunden sind, beträgt mehr als in der ersten Pandemie-Welle. Laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft sind im Roten Meer zehn Prozent weniger Containerschiffe im Einsatz als erwartet. Somit übertrifft der Stau in China die Lieferausfälle, die durch den einwöchigen Stau am Suezkanal Ende März verursacht worden sind.

Über die Häfen am südchinesischen Meer verteilt warten nun Schiffe auf ihre Fracht. Weil diese Containerschiffe deswegen im Verzug sind, befinden sich Schiffe in anderen Zielhäfen auf der Welt in Warteposition. Im Domino-Effekt breitet sich die Problematik von den Küsten Südchinas aus bis in die Lagerhallen Europas oder der USA.

Teure Folgen für die Konsumenten

Aufgrund der Verzögerungen im Containerschiffsverkehr erhöhen sich die Transportkosten für die Produzenten und Zulieferer. Materialengpässe in Europa sorgen dafür, dass die Industrie nur einen Teil ihrer gut gefüllten Auftragslisten abarbeiten kann. Dementsprechend spiegeln sich die Lieferausfälle in Preisanstiegen wider. Da auch ein großer Anteil der Waren in Ostasien produziert werden, steigen die Preise weiter in die Höhe.

Seit Frühjahr 2020 bereits hat die Containerschifffahrt mit den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie zu kämpfen. Damals fiel der Betrieb an vielen Häfen wegen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus aus. Ein weiteres Fiasko war der Unfall des japanischen Containerschiffs „Ever Given“ im viel befahrenen Suezkanal Mitte März dieses Jahres. Die sechstägige Blockade verursachte Schätzungen zufolge einen wirtschaftlichen Schaden von rund 2 Milliarden US-Dollar.

„Viele unserer im internationalen Handel tätigen Mandanten sind von der derzeit gestörten Seefrachtumgebung konkret betroffen“. sagt Ling Liu, Spezialistin im Chinageschäft der Eversheds Sutherland (Germany) Rechtsanwälte Steuerberater Solicitors Partnerschaft mbB. „Sie suchen aktiv nach alternativen Lösungen, wie Lufttransport und Transport per Güterzug oder Lkw entlang der Seidenstraße. Manche versuchen ihre Lagerbestände vor Ort im Absatzmarkt zu erhöhen.“