Home Blog Page 6

Chinesische Staatsanleihen: Jetzt Investment-Mainstream?

Chinesische Staatsanleihen

Frankfurt/London, 20.10.2021 – Der weltweite Finanzschwerpunkt verlegt sich langsam aber sicher in Richtung Osten. Die Liberalisierung der chinesischen Finanzmärkte eröffnet ausländischen Investoren dabei neue Möglichkeiten. Das hat zur Folge: Chinesische Staatsanleihen spielen eine immer größere Rolle in den Portfolios vieler Anleger.

An den Kapitalmärkten spielt sich gerade ein wahrlich epochales Ereignis ab: die Integration des Markts für chinesische Staatsanleihen in den Investment-Mainstream. Obwohl das Land in den vergangenen 20 Jahren einen wirtschaftlichen Aufstieg erlebt
hat, waren ausländische Investitionen an den chinesischen Anleihe- und Aktienmärkten durch Chinas geschlossene Kapitalbilanz und den schwierigen Zugang zu seinen Finanzmärkten eingeschränkt. Die Bemühungen, die China in den letzten zehn Jahren zur
Liberalisierung seiner Finanzmärkte unternommen hat, zahlen sich jetzt aus, denn das Gewicht chinesischer Staatsanleihen in den wichtigsten Vergleichsindizes und die entsprechenden Kapitalzuflüsse steigen rasant.

Im Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index beispielsweise stellen chinesische Staatsanleihen jetzt 7,6 % und haben damit einen stabilen Stand erreicht, nachdem der Aufnahmeprozess von April 2019 bis November 2020 dauerte. Im Verlauf von 2020 kletterte der Anteil chinesischer Staatsanleihen im JPMorgan GBI-EM Index auf 10 %. Mit der Aufnahme chinesischer Staatsanleihen in den FTSE World Government Bond Index ab Oktober 2021 mit schätzungsweise 5,25 % ergibt sich eine weitere Gelegenheit für Zuflüsse von aktiven und passiven Anlegern. Diese Veränderungen stellen eine ausgesprochen bedeutsame Umschichtung der wichtigsten Rentenindizes der Welt dar.

Chinas gesamter Anleihemarkt ist der zweitgrößte der Welt und der Markt für chinesische Staatsanleihen ist weltweit der drittgrößte; sie belaufen sich auf mehr Kapital als die Märkte von Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen. Angesichts der wichtigen
Rolle, die diese Anleiheindizes in den Portfolios der meisten Anleger spielen, bringen passive und aktive Anleger ihre Auffassungen über chinesische Anleihen zum Ausdruck, ob sie es wollen oder nicht.

Chinas strukturelle makroökonomische Rahmenbedingungen

Ein Blick auf das Gewicht der chinesischen Wirtschaft erklärt, warum Index-Ausschüsse und Anleger sich gleichermaßen dafür erwärmen, über die Indexaufnahme ein beachtliches China-Engagement zu halten. Auf der Kaufkraftparität von 2019 basierend trug China 30 % zum globalen BIP-Wachstum bei. Zum Vergleich: Der Beitrag aller Industrieländer zusammen belief sich auf 29 %. Seither hat sich Chinas BIP bemerkenswert schnell auf das Niveau von vor der COVID-Pandemie erholt. Droht eine Abschwächung der chinesischen Wirtschaft? Das chinesische BIP-Wachstum von 6,6 % für 2018 wurde als „Abschwächung“ ausgelegt, doch selbst dieser Zuwachs bedeutet, dass China in einem Jahr eine Wirtschaftsleistung der Größe von Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Irland, Estland, Litauen und Lettland zusammen erzielte. Asiens kaufkraftbereinigter Beitrag zum Welt-BIP kletterte 2020 über die 50-%-Marke. Statistische Zahlen wie diese bekräftigen den Eindruck, dass der weltweite Finanzschwerpunkt sich nach Osten verlagert.

Noch eine andere Gruppe ist auf die stärkeren internationalen Zuflüsse und den gestiegenen Einfluss von China aufmerksam geworden: die Reserve-Manager. China hat mit 10,9 % das drittstärkste Gewicht im Währungskorb der Sonderziehungsrechte (SZR)
des Internationalen Währungsfonds (IWF), hinter dem USD mit 41,7 % und dem Euro mit 30,9 %.4 Dieser Korb der wichtigsten Weltwährungen USD, EUR, JPY, GBP und CNY dient der Stabilisierung der Währungsreserven von Ländern und ist eine Recheneinheit des IWF für Transaktionen mit Mitgliedstaaten. Das Missverhältnis zwischen Chinas Quote an den
Sonderziehungsrechten und dem aktuellen Gewicht des CNY in offiziellen Währungsreserven eröffnet die Möglichkeit, dass die Nachfrage in Zukunft enorm wächst.

China in einem Multi-Asset-Portfolio

Seit China in Indizes aufgenommen wird, weisen Portfolios aller Art nun ein beträchtliches Engagement in chinesischen Anleihen und Aktien auf, das deutlich höher ist als vor der Aufnahme 2019. Ein einfaches Mischportfolio aus 50 % globalen aggregierten Anleihen hatte bis Dezember 2020 beispielsweise mehr als 3 % China-Anleihen aus an globale aggregierte Rentenindizes geknüpften Vermögenswerten. Wenn Anleger 9 % in Schwellenländeraktien hielten, hätten sie bereits 3 % in chinesischen Aktien.

Die Renditen fast aller Investment-Grade-Staatsanleihen liegen unter 1 % und in 27 der 36 mit Investment-Grade eingestuften Länder sind die realen Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen negativ. Verglichen mit diesen anderen großen Volkswirtschaften sind die realen Renditen in China sehr attraktiv und die drei Länder mit höheren realen Renditen haben deutlich schlechtere Bonitätsratings. Mit A1 liegt China in der Mitte des Investment-Grade-Spektrums.

Zudem wiesen China-Anleihen eine niedrigere realisierte Volatilität auf als globale aggregierte Anleihen. Die Tatsache, dass der ausländische Besitz im Betrachtungszeitraum niedrig war (zwischen 1,8 % und 7,4 % ), könnte diese realisierte Volatilität nach unten verzerren. Darüber hinaus kaufen chinesische Anleger in der Regel Staatsanleihen und halten sie bis zur Fälligkeit, was zu einer niedrigeren Liquidität am Sekundärmarkt und vielleicht zu weniger Kauf-/Verkaufsreaktionen auf Ankündigungen im Rahmen von Handelsstreitigkeiten führt. Anleger sollten diese historische Anlagedynamik berücksichtigen, wenn sie sich historische Daten für die Anlageklasse anschauen.

Diese Allokationen sind strategisch, sprich langfristig. Daher beinhalten sie per Definition kein Kapital, das vielleicht aufgrund kurzfristigerer Einschätzungen von China eingesetzt wird, wie etwa die Auffassung, dass passive Zuflüsse in China-Anleihen sowohl Anleihen als auch die Währung stützen könnten. Wie sich die passiven Zuflüsse in den FTSE World Government Bond Index entwickeln, muss sich erst noch herausstellen. Die Aufnahme von China-Anleihen in die wichtigsten Anleiheindizes unterstreicht Chinas Bedeutung in der Weltwirtschaft.

Mercedes: China wird “zweite Heimat”

Mercedes
©BGStock72 - stock.adobe.com

Der chinesische Markt gewinnt für den deutschen Autohersteller Mercedes immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile gilt China mit einem Anteil von rund einem Drittel am weltweiten Verkauf von Mercedes-Benz Pkw als der weltweit größte Absatzmarkt des Unternehmens.

Dementsprechend wichtig ist die Volksrepublik für die zukünftigen Geschäftspläne des Autobauers. Um die nötigen Anforderungen bewältigen zu können, baut Mercedes derzeit seine hochmodernen Forschungs- und Designkapazitäten in China umfassend aus. Nach Berichterstattung von Reuters wird in diesem Monat das neue Mercedes-Technikcenter in Peking eröffnet, in dem rund 1000 Ingenieure beschäftigt sein werden. Bei dem neuen Entwicklungszentrum handelt es sich um das erste außerhalb Deutschlands, welches sich technisch auf dem gleichen Standard bewegt wie das weitaus größere Werk in Sindelfingen. Zudem hat Mercedes vor kurzem eine Modernisierung seiner chinesischen Designstudios vorangetrieben. Knapp 150 Millionen Euro hat das Unternehmen in die Entwicklung des Zentrums investiert.

Weltweit größter Absatzmarkt

Mit über 775.000 verkauften Pkw ist China der weltweit größte Absatzmarkt des Unternehmens. Fast die Hälfte aller Verkäufe wurden im vergangenen Jahr in Asien registriert. Bereits seit längerem designt und entwickelt Mercedes Autos innerhalb Chinas speziell für den chinesischen Markt. Der Wettkampf innerhalb der chinesischen Autobranche ist hart umkämpft, neben etablierten Unternehmen wie Mercedes und Tesla drängen dynamische, einheimische Elektroautostartups wie NIO oder Xpeng an die Spitze. Dabei treffen die chinesischen Autobauer oftmals den Geschmack der chinesischen Käufer ein wenig besser. Auch darum zielt Daimler daraufhin ab, künftig schneller auf Trends im Markt reagieren zu können. Im Gegensatz zu deutschen Daimler-Kunden sind die chinesische Käufer im Schnitt rund 20 Jahre jünger. Zudem sind sind sie auch weniger markentreu als deutsche Fahrer.

Somit gilt China bereits heute als zweite Heimat des Unternehmens. Schließlich werden gut 80 Prozent der innerhalb Chinas verkauften Mercedes-Autos von einheimischen Joint-Ventures hergestellt. Für richtungsweisende Zukunftstechnologien wie die E-Mobilität und dem automatisierten Fahren ist die Volksrepublik der Trendsetter.

Unnötig Wasser auf die Mühlen gegossen

Deutschland China CAI

Constantin Schreiber ist Sprecher der „Tagesschau“. Constantin Schreiber ist auch Autor. „Die Kandidatin“ heißt sein neuer Roman, der vor den diesjährigen Bundestagswahlen erschienen ist. Eine Fiktion. Bundestagswahlkampf in drei Jahrzehnten. Eine Muslima schickt sich an, das wichtigste Regierungsamt in Deutschland zu übernehmen. Der Autor überspitzt schon heute allgegenwärtige Diskurse – vom Gendern über Diversität bis hin zur Rolle des Islam in der deutschen Gesellschaft.

Doch ab Seite 52 wird es über vier Kapitel gelinde gesagt wenig appetitlich. Die noch amtierende Bundeskanzlerin reist zu einem offiziellen Besuch nach China. Die Kandidatin, als Teil der Delegation mit von der Partie, kommt nicht umhin, Hochachtung vor den Leistungen Chinas zu haben, zeigt aber viel mehr Vorbehalte, ja Angst. Der Autor beschreibt Chinas Macht und den Machtkampf, den politischen und den wirtschaftlichen. Deutschland droht seine letzten Unternehmen an China zu verlieren, das nicht bereit ist, nach europäischer Pfeife zu tanzen. Die westliche (also demokratische) Welt stehe kurz davor, vom ostasiatischen Wirtschaftsriesen unterworfen zu werden.

Ganz abgesehen davon, dass sich Constantin Schreiber über historische Orte in der chinesischen Hauptstadt oder die Schreibweise chinesischer Namen besser hätte informieren können, gießt er Wasser auf Mühlen, das besser woanders vergossen wäre. Er bedient in überspitzter Schärfe Klischees, die im deutschen Bewusstsein ohnehin schon allgegenwärtig sind. Ganz bestimmt nicht zum Guten.

Große Leere im Media-Markt

Zwei Gegebenheiten haben mich kürzlich bei meinem Urlaub in Berlin nachdenklich gemacht. Große Leere im Media-Markt. „Die Chinesen liefern nicht“, lautete die nicht als Scherz gemeinte Begründung. Und während ich mit meiner Union-Pay-Karte im Kaufhof am Alexanderplatz bezahlen wollte, erklärte mir die Verkäuferin, seit 16 Monaten diese Karte nicht mehr in der Hand gehabt zu haben. Gut sei es, dass die Chinesen nicht mehr kämen, meinte sie dann, und ließ sich in ihrem Redeschwall auch nicht durch ihren peinlich berührten und zischelnden Kollegen beirren. Möglicherweise wird ihr früher oder später klar: Ihr Arbeitsplatz könnte auch von der Kaufkraft chinesischer Touristen abhängen.

Ganz ungesteuert sind solche Aussagen bestimmt nicht. Der starke antichinesische Wind aus den USA, aus Brüssel und auch aus den einen oder anderen Amtsstuben in Deutschland zeigt seine Wirkung. Selbst wenn während ich diese Zeilen schreibe von den Ampel-Verhandlern in Berlin noch wenig zum künftigen Verhältnis mit China zu hören ist, dürfte klar sein, dass die neue Regierung einen anderen Ton anschlagen wird. Neue Akzente werden gesetzt. Einfacher wird es gewiss nicht.

Einen gemeinsamen Nenner finden

Allerdings: Vor 16 Jahren schien es ähnlich zu sein. Dem ersten Besuch von Angela Merkel wurde in China nach den Schröder-Jahren durchaus mit Unbehagen entgegengesehen. Später hat sich ein konstruktives Verhältnis entwickelt, das der eine oder andere heute als „freundschaftlich“ bezeichnen wird. Beide Seiten haben ihre Prinzipien hochgehalten und dennoch einen gemeinsamen Nenner gefunden. Genutzt hat es beiden: China und Deutschland, der chinesischen und der deutschen Wirtschaft.

Wenn die neue Bundesregierung den Standort Deutschland durch Innovation stärkt und die europäischen Länder koordinierter handeln, dürfte auch China profitieren. Starke Partner treiben sich noch besser gegenseitig voran, im gemeinsamen Interesse. Zu akzeptieren, dass dabei nicht nur eine Seite das Sagen hat, wohin der Weg führt, ist allerdings eine Grundvoraussetzung. Die großen Herausforderungen der heutigen Zeit und der Zukunft lassen sich nur gemeinsam erfolgreich anpacken.

Angstmache wie in Constantin Schreibers Roman ist allerdings kaum geeignet, eine gemeinsame Sprache zu finden, um Hand in Hand zu handeln.

 

 

Wirtschaftswachstum in China stockt

Wirtschaftswachstum
©Destina - stock.adobe.com

Nach einer beeindruckenden Erholung infolge der Pandemie im vergangenen Jahr stockt das Wirtschaftswachstum derzeit in China. 

So ist die chinesische Wirtschaft nach Angaben des Pekinger Statistikamt im dritten Quartal um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Damit ist das Wirtschaftswachstum kleiner als in den Quartalen zuvor. So wurde im ersten Quartal dieses Jahres ein Rekordzuwachs von 18,3 Prozent verzeichnet, im zweiten waren es noch 7,9 Prozent. Insgesamt berechnet sich das chinesische Wirtschaftswachstum in den Monaten von Januar bis September 2021 auf rund 9,8 Prozent.

Derzeit belasten mehrere Faktoren das Wachstum in der Volksrepublik. So spielt die Energieknappheit eine erhebliche Rolle unter anderem in den Fertigungsstätten vieler großer Unternehmen. Zeitweise musste sogar in einigen Provinzen der Stromfluss abgeschaltet werden. Die dortige Industrie hat einen sehr extensiven Stromaufwand, insbesondere die Herstellung von Aluminium ist sehr energieaufwendig.

„Das eigentlich robuste Wirtschaftswachstum Chinas wird durch den aktuellen Energiemangel, Probleme in den globalen Lieferketten und Rohstoffengpässen herausgefordert. erläutert ens Hildebrandt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsche Handelskammer in China (AHK). Demnach ist es so schwierig für Unternehmen in Deutschland, konkrete Vorhersagen über die weitere Entwicklung auf dem chinesischen Märkten zu treffen.

Zudem erschüttert die Schuldenkrise des größten chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande die Aktienmärkte weltweit. In einer aktuellen Analyse der Evergrande-Schieflage kommt Kreditversicherer Atradius aber zu dem Schluss, dass eine Weltwirtschaftskrise ausbleiben wird.

Neben den Zahlen bezüglich des Wirtschaftswachstum wurden auch die Konjunkturdaten anderer Bereiche veröffentlicht. So stieg die Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent. Im Vormonat August betrug das Wachstum noch 5,3 Prozent. Zudem wurde bei den Einzelhandelsumsätzen ein Anstieg von 4,4 Prozent im Vorjahresvergleich gemessen, im August waren es 2,5 Prozent.

Die Bedeutung der Greater Bay Area für die China Business Roadmap

Greater Bay Area
(c)ZhouLi1984 - stock.adobe.com

Als Bestandteil der Belt and Road Initiative ist der Entwicklungsplan zur Greater Bay Area (GBA) von zentraler nationaler Bedeutung. Der Initiative wird auch in den kommenden Jahren weiterhin viel Potential beigemessen.  

Die Region verbindet und fördert den Ausbau der prominentesten Festlandstädte im Perlflussdelta. Ziel ist es, die Region zusammen mit Hongkong und Macau zu einem weltweit führenden Wirtschaftsgebiet zu entwickeln. Gleichzeitig soll die Ansiedlung von Talenten, Gütern und Kapital mit gezielten Programmen staatlich gefördert werden.

Hongkong wird sich voraussichtlich als Finanzzentrum weiterentwickeln und gleichzeitig seine Standortvorteile in Technologie und Innovation einbringen. Macau wird sich auf Tourismus und Freizeit konzentrieren, hingegen Guangzhou den Status des nationalen Hubs für Verkehr und Handel stärken möchte. Ein Großteil der ausländischen Ankünfte wird bereits über Guangzhou abgewickelt. Shenzhen hingegen wird seine Rolle als globales Innovationszentrum weiter festigen. Langfristig werden die vier Wirtschaftszentren dazu beitragen, den Markt für ausländische Direktinvestitionen weiter zu öffnen. Um von den Möglichkeiten innerhalb der GBA zu profitieren, ist es daher wichtig, dass Unternehmen vorab die richtige Strategie entwickeln.

1. Konnektivität in Talent und Infrastruktur

Talentakquise und Mobilität sind entscheidende Faktoren für geschäftlichen Erfolg in der Greater Bay Area. Da die Region darauf abzielt, Mobilitätsaspekte für Menschen, Handel und Kapital zu verbessern, wird kontinuierlich an Plänen gearbeitet, die ausländische Direktinvestitionen fördern sollen. Dies beeinflusst auch die wirtschaftliche Entwicklung außerhalb des Einzugsgebietes positiv. Trotz der derzeitigen Einschränkungen beim Reisen verliert die Region nicht an Bedeutung. Maßnahmen werden stetig angepasst. Auch hinsichtlich der Steuerregelungen gibt es Anreize für Unternehmer. Während der Steuersatz für einen gewöhnlich Steuerpflichtigen bis zu 45 % betragen kann, so kann dieser für anspruchsberechtigte Personen innerhalb der GBA bei lediglich 15 % liegen. Qualifizierte Unternehmer können zudem auf Antrag zusätzlich IIT-Subventionen erhalten. Initiativen dieser Art begünstigen die Stellung ausländischer Investitionen und können sich über Multiplikatoreffekte auch auf andere Sektoren übertragen.

Darüber hinaus entwickeln Hongkong und die Festlandstädte grenzüberschreitende Knotenpunkte, um die geografische Vernetzung und den Austausch von Talenten weiter zu stärken. Beispielsweise ist der Liantang/Heung Yuen Wai Boundary Control Point (LT/HYW BCP), welcher die siebte Landgrenze zwischen Hongkong und Shenzhen repräsentiert, bereits mit gesonderten Einrichtungen für Grenzgänger ausgestattet. Ziel ist es, ein einstündiges Arbeits- und Lebensmodell zu entwickeln, welches sich durch kurze Wege zwischen Arbeit, Leben, Einkauf und Wohnen auszeichnet.

2. Globaler Hub für Technologie & Innovation

Durch die Ansiedlung von speziellen Wirtschaftszonen hat sich Shenzhen zu einem der führenden Zentren innovativer Technologieunternehmen entwickelt. Unternehmen, die in diesem Umfeld gründen, befinden sich nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft zu Chinas Tech-Giganten wie BAT (Baidu, Alibaba, Tencent). Sie profitieren auch von Kostenvorteilen, fortschrittlicher Tech-Infrastruktur und haben zudem Zugriff auf eine Vielzahl an Herstellern und Händlern. Weitere Initiativen zur Förderung des Innovations- und Technologieökosystems, die im Strukturplan der GBA Erwähnung finden, umfassen die Ansieldung von Co-Working Spaces, Platformen zum Unternehmeraustausch sowie erweiterten Zugang zu R&D-Zentren. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschungsinstituten und Universitäten gesondert gefördert, so dass es sich anbietet, Bildungseinrichtungen als Quelle von Talenten gesondert im Auge zu behalten. Trotz unterschiedlicher regulatorischer Rahmenbedingungen und des differenzierten Geschäftsumfelds jeder Stadt, sollten Shenzhen und Hongkong von Unternehmern, Lieferanten und Investoren als ein Ökosystem betrachtet werden.

3. Führendes Finanzzentrum

Der GBA repräsentiert derzeit ein Volumen von ca. 12 % der chinesischen Volkswirtschaft. Dies entspricht ca. USD 1,4 Billionen. Interessant in diesem Zusammenhang ist jedoch zu wissen, dass dieses Volumen nur von ca. 5 % der Bevölkerung des Landes erwirtschaftet wird.

Diese Zahlen lassen erahnen, dass die Nachfrage nach Finanzierungen, Vermögensverwaltung und Versicherungen noch viel Spielraum für weiteres BIP-Wachstum offenlässt. Dadurch, dass sich dies auch stark auf ein gesteigertes Volumen an grenzüberschreitende Transaktionen auswirkt, hat der Rahmenentwicklungsplan eine Reihe von Initiativen vorgeschlagen, um grenzüberschreitende Transaktionen von Renminbi (CNY) zu vereinfachen. Dies betrifft beispielsweise CNY-Interbankenkredite, CNY-Devisen sowie CNY-Derivate. Der Plan möchte Finanzdienstleistungen für technologische Innovation fördern. Darüber hinaus sollen lokale Banken in der Region Guangdong-Hongkong-Macao Greater Bay Area ihre Zusammenarbeit mit externen Instituten für Risikokapital unter der Prämisse der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der Kontrolle verstärken und zusätzlich neue, diversifizierte Finanzgeschäftsmodelle erkunden. Initiativen dieser Art werden den grenzüberschreitenden Kapitalfluss von Risikokapitalfonds stärken. Die Reformen bilden zudem eine Basis für den strukturellen Wandel einer vertieften Zusammenarbeit innerhalb der gesamten GBA-Finanzindustrie. Pläne dieser Art können langfristig zur Schaffung von mehrstufigen Mechanismen zur Beilegung von Finanzstreitigkeiten im Einklang mit internationalen Standards beitragen.

4. Wealth Management Connect Programm

Nach einem im Juni 2020 von der Peoples Bank of China, der Hong Kong Monetary Authority und der Monetary Authority of Macao veröffentlichten Plan, können Einwohner von Hongkong und Macau zukünftig in vermögensverwaltende Produkte investieren. Diese müssen allerdings von chinesischen Banken innerhalb der GBA verkauft werden. Im gleichen Zug wird es den Einwohnern in Guangdongs Städten gestattet sein, Finanzprodukte zu beziehen, die von Finanzinstituten in Hongkong und Macau aufgelegt werden. Das Programm zielt darauf ab,  grenzüberschreitende Investitionen innerhalb der GBA zu erleichtern. Zudem liefert es als Modellprojekt wichtige Erkenntnisse, die zur weiteren Öffnung der Finanzmärkte auf dem Festland beitragen könnten.

Es erweitert die Reichweite und die Funktionalität vergangener Programme, die bereits früh darauf abzielten, lokale Aktienmärkte miteinander zu verbinden. Beispiele hierfür sind die Zusammenführungen der Börsen Shanghai-Hong Kong Stock Connect (2014) sowie Shenzhen-Hong Kong Stock Connect (2016). Durch Initiativen dieser Art können Investoren aus den beteiligten Regionen ihr Risikomanagement weiter diversifizieren, indem sie in eine breitere Palette von Finanzprodukten investieren können.

5. Umfangreiche Lieferketten

Der Fokus auf neue Technologien und die fortschreitende Automatisierung des Prozessmanagements wird die Effizienz des industriellen Lieferketten-Managements weiter stärken. Hersteller werden bei der Aufwertung der Wertschöpfungskette unterstützt, indem zum Beispiel die Ein- und Ausfuhren von Gütern steueroptimiert abgewickelt werden können. Des Weiteren sorgen kurze Wege für einem signifikanten Preisvorteil bei R&D-Projekten. Die Montage eines Prototyps kann oft innerhalb von weniger als 2 Stunden erfolgen. Im Vergleich zu anderen globalen Produktionszentren bedeutet dies nicht selten einen Preisvorteil um Faktor zehn oder zwanzig, woran KI-betriebene Produktionslinien einen entscheidenden Einfluss haben. Städte wie Dongguan, die im Einzugsgebiet liegen, haben sich so zu Hightech-Fertigungszentren entwickelt. In Bezug auf die Handelsinfrastruktur gehören Shenzhen, Hongkong und Guangzhou bereits zu den 10 führenden Containerhäfen der Welt. All dies fördert schnelle und unkomplizierte Lieferketten für Serienfertigungen. Es spricht somit viel für die GBA als ideale Wertschöpfungskette, da sämtliche Prozesse wie Innovation, Forschung, Design, Produktion und Vertrieb an Ort und Stelle abgewickelt werden können.

6. Freihandelszonen als Testfeld

Weitreichendere Vorteile können Unternehmer genießen, wenn sie Ihre Waren und Güter über eine der Freihandelszonen (FTZs) exportieren. Unternehmen die innerhalb dieser Freihandelszonen registriert sind, können von einer vereinfachten Zollabfertigung profitieren. Dies bedeutet, dass Waren zwischen FTZs und dem Ausland verschifft werden können, ohne nochmals Steuern und Abgaben in China zahlen zu müssen. Des Weiteren können Unternehmen von vereinfachten Abwicklungen in unterschiedlichen Währungen profitieren. Eine der bekanntesten Handelszonen in China ist die Qianhai Freihandelszone in Shenzhen, die sich über insgesamt 28 Quadratkilometer erstreckt und mit Schwerpunkt vorrangig Unternehmen aus den Sektoren Logistik, Finanzen und IT beheimatet.

Resümierend lässt sich sagen, dass eine Unternehmensgründung innerhalb einer der Freihandelszonen definitiv in Erwägung gezogen werden sollte, da diese eine entscheidende Rolle in Chinas langfristiger Entwicklung, sowohl im Inland als auch weltweit, einnehmen. Langfristig könnte sich die Region zudem zu einem Katalysator für Chinas Belt & Road Initiative entwickeln. Dies eröffnet neben den lokalen Markt weitere Chancen, global vom Wirtschaftswachstum Chinas zu profitieren.

Schlussfolgerungen für Unternehmen

Die Zeit wird zeigen, ob die GBA-Initiative hält, was sie verspricht. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass es sich bei der Initiative um ein langfristig angelegtes Projekt handelt. Auch wenn Erfolg mitunter nicht von heute auf morgen eintreten wird, kann die Region Unternehmern definitiv das richtige Umfeld bieten, um ihre Produkte für den globalen Markt wettbewerbsfähig zu entwickeln. Es wird erwartet, dass zukünftige Maßnahmen Innovationen in der Greater Bay Area weiter erleichtern werden.

Um das Potential voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen die potenziellen Folgen eines chinesichen Markteintritts über die Greater Bay Area sorgfältig prüfen und an einer umfassenden Strategie arbeiten. Nur dann kann es gelingen, von den lokalen Standortvorteilen vollumfänglich zu profitieren.

Chinas Medikamentenmarkt wird moderner

GTAI Arznei
(c)Kalinovsky Dmitry,2013 - stock.adobe.com

Der Arzneimittelbedarf im Reich der Mitte steigt seit Jahren an. Ein wesentlicher Treiber ist die rasche Alterung der Gesellschaft. Deutsche Unternehmen aus der Pharmabranche haben langfristig gute Absatzchancen. Das gilt besonders für innovative Medikamente.

Die chinesische Gesundheitswirtschaft ist ein Wachstumsmarkt. Mit dem milliardenschweren und ehrgeizigen Entwicklungsprogramm „Healthy China 2030“ sollen das Gesundheitswesen und die Gesundheitsindustrie ausgebaut, Effizienzsteigerungen erzielt und die Gesundheitsversorgung im ganzen Land verbessert werden. Bis 2030 prognostiziert man für die Gesundheitswirtschaft ein Volumen von 2,4 Billionen US-Dollar. Chinas Markt für Arzneimittel und Biopharmazeutika ist der größte Medikamentenmarkt Asiens. Hier findet zurzeit ein fundamentaler Wandel statt. Verbesserungen in der Diagnose und ein verstärkter Fokus auf seltene Krankheiten sorgen unter anderem für einen erhöhten Bedarf an modernen Medikamenten. Für deutsche Unternehmen bietet Chinas Arzneimittelmarkt zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten.

Deutscher Lieferanteil wächst

Der chinesische Markt für Biopharmazeutika hat aktuell ein Volumen von etwa 24,6 Milliarden Euro. Erwartet wird ein Wachstum auf mehr als 65 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Auf konventionellen Medikamenten und Generika lastet andererseits wegen verschärfter Bedingungen bei öffentlichen Ausschreibungen zunehmender Preisdruck. Dies wird zu einer starken Konsolidierung führen. Die damit geschaffenen Ressourcen investiert man mitunter in die Forschungsförderung für innovative Medikamente. Im Fokus stehen neben anderen forschungsintensive moderne Therapeutika gegen seltene Krebsarten sowie neue Wirkstoffe gegen genetische Erkrankungen. Von diesem Trend können auch deutsche Arzneimittelhersteller profitieren. Schon heute ist Deutschland das mit Abstand wichtigste Lieferland für pharmazeutische Erzeugnisse: Im Jahr 2020 importierte die Volksrepublik Medikamente „Made in Germany“ im Wert von neun Milliarden US-Dollar.

Dichter Dschungel beim Marktzugang

Um die Gesundheit ihrer Einwohner im Zuge des Entwicklungsprogramms „Healthy China 2030“ effizienter zu schützen, hat Chinas Regierung ausländischen Pharmaunternehmen bereits den Zugang zum stark abgeschirmten Arzneimittelmarkt in einigen Punkten erleichtert. Zwar besteht weiterhin der Zwang, Joint-Ventures mit chinesischen Unternehmen einzugehen. Im Jahr 2020 ist jedoch die Verpflichtung gefallen, dass die Direktoren der chinesischen Partnerfirmen alle Entscheidungen absegnen müssen. Dennoch sollten deutsche Unternehmen berücksichtigen, dass sie vor dem Export und Verkauf ihrer Produkte nach wie vor komplexe Registrierungs- und Zertifizierungsvorschriften erfüllen müssen. Zudem sorgt eine aggressive Politik der Kosteneindämmung für ein komplexes System zur Preisgestaltung und Erstattung von Medikamenten. Große Vorteile für ausländische Unternehmen bringt auf jeden Fall eine Präsenz vor Ort. Auch in Bezug auf die Geschäftskultur haben chinesische Auftraggeber oft hohe Erwartungen. Persönliche Beziehungen sowie gute Kontakte nach China sind deshalb überaus wichtig.

Kompetente Partner finden

KMU aus Deutschland, die mit ihren innovativen Medikamenten auf dem chinesischen Pharmamarkt aktiv werden wollen, sollten für ihre Produkte unbedingt einen ausreichenden Patentschutz sicherstellen. Außerdem ist es wichtig, mit einem verlässlichen chinesischen Partner zusammenzuarbeiten. Dieser kann im Zweifelsfall besser einschätzen, ob ein neues Präparat Chancen auf dem chinesischen Markt hat.

Mehr Informationen zum chinesischen Pharmamarkt sowie nützliche Tipps für einen gelungenen Markteinstieg finden deutsche Unternehmen in der Studie „Gesundheitsmarkt China – Arzneimittel und medizinische Biotechnologie“. Die Publikation wurde im Auftrag der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft erstellt und von Germany Trade & Invest herausgegeben.

Tesla – Starke Chinaperformance

Tesla
© Terry White

Für die E-Mobilität bleibt China weiterhin der wichtigste Markt. Insbesondere Tesla profitiert und kann starke Produktionszahlen vorweisen. 

Der Elektroautobauer Tesla zeigt weiterhin eine überzeugende Performance auf dem umkämpften E-Auto-Markt in der Volksrepublik. Einem Bericht von Citigroup zufolge produzierte das Tesla-Werk in Shanghai rund 56.000 Fahrzeuge im Monat September. Damit ergibt sich eine Produktionssteigerung von 12.Fahrzeugen im Vormonatsvergleich. Mit 54.000 Sendungen ging der klare Großteil der produzierten Autos an Kunden innerhalb Chinas. Der E-Mobility-Trend ist demnach weiterhin klar erkennbar auf dem chinesischen Auto-Markt.

So lag der Anteil von E-Autos an den Neuwagenzulassungen im September bei rund 21 Prozent. Im laufenden Geschäftsjahr wurden in China über 1,8 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft – dies entspricht einem enormen Anstieg von 203 Prozentpunkten im Vorjahresvergleich.

Die Zahlen sind beeindruckend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass sowohl die E-Auto-Branche sowie Tesla über das vergangene Jahr mehrere Rückschläge hinnehmen mussten. So sorgte im Juni ein Softwarefehler für gravierende Sicherheitsfehler bei Tesla-Fahrzeugen, worauf eine umfangreiche Rückrufaktion von rund 300.000 Tesla Fahrzeugen folgte. Gemäß der Staatlichen Behörde für Marktregulierung in China waren mehr als 285.000 Fahrzeuge der Typen Model Y und Model 3 betroffen von Softwareproblemen. Ein automatisches Online-Update sollte den Mangel beheben.

Zudem forderten chinesische Behörden zuletzt eine Konsolidierung der einheimischen E-Autohersteller. Nach Angaben des chinesischen Industrieministers Xiao Yaqing gebe es „zu viele“ Produzenten von E-Autos.  Für die Zukunft sollen einheimische E-Autohersteller zu Fusionen und Umstrukturierungen ermutigt werden.

一位德籍中国经理的回顾:在中国取得商业成功的四条教训

Podcast
(c)alexey chigretskiy - stock.adobe.com

采访克劳斯玛菲集团全球应用和产品负责人副总裁格奥尔格·霍尔辛格博士(Dr. Georg Holzinger)。

格奥尔格·霍尔辛格博士(Dr. Georg Holzinger)在国际上活跃于机械制造行业已经超过20年。曾任米勒万家顿公司(Müller Weingarten AG)的总裁,后任克劳斯-玛菲集团IMM部门的总裁,他成功地在中国业务驻地建立了新工厂,进行扩建并让它们走上了发展之路。在播客“ChinaHotPod”与胡晓龙先生的采访中,霍尔辛格博士谈到了他在中国让他印象最深刻的经历,并给我们的读者提出了很多实用的建议,告诉他们是什么能使与中国的业务获得成功。在中国的客户和同事中,霍尔辛格博士作为技术专家和文化大使受到高度赞赏。他的热情之一也是传授职业经验。除了他在克劳斯-玛菲集团所承担的职责外,他的知识和经验也融入了他作为大学讲师的工作中。

在中国的一年变成了八年

“在中国实施和处理事情的方式与在欧洲不同。”中国人应对挑战的方式、商业生活的速度以及承担创业风险的勇气,这些给格奥尔格·霍尔辛格博士留下了深刻的印象。2011年,克劳斯-玛菲集团的首席执行官拜托他完成在中国停滞不前的一家工厂的扩建。这是因为霍尔辛格博士在2006-2007年间为米勒万家顿公司在大连成功地建立了一家新的装配厂。

2012年,他接受了这项任务,以便随后将该厂移交给当地负责人。然而,计划在中国的一年半变成了八年:在工厂建设完成后,他又在那里以开发和合同设计部门的形式建立了一个完整的注塑技术工程中心,目前有90多名员工为此工作。在中国他学会了更仔细地倾听,更多地与团队和大家相处,与他们平视并以信任的态度对待彼此以及尊重彼此。

中国发展道路上的成功因素

作为克劳斯-玛菲集团的下一个项目,格奥尔格·霍尔辛格博士带领中国的业务驻地进一步走上发展的道路。“这是在我职业生涯中除了2008年危机外让我印象最深刻最受启发的经历:收到的订单从30欧元转变为近1亿欧元。”

在两年半时间里实现这次销售额增长的主要战略包括了有针对性的全球市场开发,供应链的建立和准备,以及员工的培训和资格认证。“当然,”霍尔辛格博士指出,“正如生活中经常发生的那样,除了一支积极进取的团队外,还需要一点点运气。2016年所出现的,同时也是欧洲无法再提供的繁荣,无形中也加速了这个项目。”

“有一整年的时间,各个细节都出现了问题。一天到晚都在解决那些问题。”

成功是基于始终全身心投入以及迅速并以解决问题为指向性的行动。尤其是在转变的最初阶段,有一整年的时间“在各个细节上都出现了问题”,因为机器数量的翻倍使得供应链在很短时间内崩溃,内部流程也没有发挥作用。对于格奥尔格·霍尔辛格博士来说,这个阶段就是“一天从早到晚都在解决问题”。但是,发展管理恰好也总是意味着深入地解决挑战。为此,格奥尔格·霍尔辛格博士依靠当地团队和当地可靠的伙伴在那里与供应商及客户打交道。作为一个欧洲人,不应该低估文化差异,必须先学会理解姿势和面部表情的含义。

让当地可靠的伙伴和领导者站在我的一边,并让他们也承担起责任,这一直是我的信条。”

对在中国的德国中小企业的建议:什么是重要的商业能力?

由于格奥尔格·霍尔辛格博士的职责范围在一定程度上相当于一个典型的中型企业,所以他的专业知识里包含了对于德国中小企业(KMU)来说非常有价值的方法。按照他的经验,某些公司的能力可以做到在中国或者类似的发展区域成功立足。这种行为模式可以在全球范围内复制:

“你必须清楚地认识到:我想为哪些市场服务?在克劳斯-玛菲集团,我们区别了高端和中端技术市场。然后是方向性的决定:如果我要跟随我现有的顾客进入中国,以便更加接近,并且可以获得更短的交货时间、略微降低的成本以及相同的时区,那我就可以在那里提供高端产品。如果我要以发展战略为方向,获取新客户并进入中等技术市场,那我就必须在产品组合方面做出完全不同的考虑。”

为了在中国建立工厂或者生产设施,必须派遣那些本国驻地最舍不得的员工。你需要那些在当地愿意传授知识,也愿意研究不同文化的专家。格奥尔格·霍尔辛格博士还强调,通向成功的一个至关重要的点在于,从一开始就要有一个当地的同事在身边,对他表示信任,如果他有相应的资格,那就给他将来发挥领导作用的前景。在霍尔辛格博士看来,必须担心知识窃取及复制的时代已经过去。

为了在中国建立工厂或者生产设施,必须派遣那些本国驻地最舍不得的员工。

公司的跨文化能力对于在中国的成功起着决定性的作用。在选择适合的员工时,就应当仔细观察他们这项技能的方方面面。携带公司基因的多面能手是非常适合的:“企业文化的一部分,这也是我想搬到另一个国家去的。顾客会同时购买这种文化、形象和质量标准。”

中国业务对于克劳斯-玛菲集团的重要性

在德国的驻地也逐渐发生了思想的转变,而他在中国所经历的速度,也越来越多地影响到这里。“我们受益于愿意承担风险的平衡优势。”中国是发展市场,并且暂时会这样保持下去。为了能在这里参与各项事务,你需要正确的产品组合。“谁要将发展作为他的战略目标,就必须在全球找到定位并展示自己。这意味着,将产品组合同时在高端产品以及中端技术产品中进行扩展。了解市场、了解客户的需求并提供定制的系统解决方案,这是成功的关键。客户的满意度必须放在首位。如果客户将你视为商业伙伴和解决方案提供者,而不只是供货商,那这跟企业成功是一致的——对双方来说是双赢的局面。”

中国速度在这里影响越来越大:在我们的德国驻地我们受益于愿意承担风险的平衡优势。”

您在中国取得成功的标准:建议的简短概要

  • 了解市场和客户需求并将其转移到产品组合中,这是制定有针对性发展战略的基础。
  • 为传播知识和企业文化选择合适的员工,这指明了决定性的方向。
  • 企业跨文化能力是成功的决定性因素。
  • 企业在中国当地的关系和网络是不可或缺的基础。

完整的采访(播客005号)可以通过以下链接 https://china-hotpod.podigee.io/5-kraussmaffei_dr_georg_holzinger找到。

主持人:胡晓龙

胡晓龙在德国、欧盟及中国从事企业咨询工作已超过17年。在此过程中,他在汽车、机械工程、家用电器、航空以及电子行业获得了深入的行业知识。他曾为三家德国企业咨询公司负责中国子公司的建立、扩建以及管理工作,并在跨文化商业关系、管理情况以及德中项目合作方面积累了宝贵的经验。在LinkedIn上也可以找到胡晓龙。

网页: https://www.china-team.de

 

Daimler baut zweites PKW-Entwicklungszentrum in China

Daimler

Der Autobauer Daimler plant, ein zweites Entwicklungszentrum für Design in der Volksrepublik zu errichten.

Am 20.Oktober soll das neue Mercedes-Benz Tech Center China in Peking eröffnet werden. Knapp 150 Millionen Euro hat das Unternehmen in die Entwicklung des Zentrums investiert. Bei der Neuerrichtung handelt es sich um das erste Daimler-Zentrum außerhalb der Bundesrepublik, in dem alles getestet werden könne, vom elektrischen Antrieb über die Luftqualität im Auto bis zu Lärmemissionen, berichtet Reuters. China ist mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt Daimlers, mit dem neuen Mercedes-Center erhofft sich das Unternehmen, die Kundenpräferenzen in China besser im Blick behalten zu können.

Weltarbeit sind rund 20.000 Mitarbeiter in 25 Standorten bei Daimler in der Forschung-und Entwicklung beschäftigt. Davon arbeiten mehr als die Hälfte im Heimatmarkt Deutschland. Die chinesische Volksrepublik ist nach Indien der drittgrößte Standort.

Bereits seit längerem designt und entwickelt Mercedes Autos innerhalb Chinas speziell für den chinesischen Markt. Der Wettkampf innerhalb der chinesischen Autobranche ist hart umkämpft, neben etablierten Unternehmen wie Mercedes und Tesla drängen dynamische, einheimische Elektroautostartups wie NIO oder Xpeng an die Spitze. Dabei treffen die chinesischen Autobauer oftmals den Geschmack der chinesischen Käufer ein wenig besser. Auch darum zielt Daimler daraufhin, künftig schneller auf Trendentwicklungen im Markt reagieren zu können. Im Gegensatz zu deutschen Daimler-Kunden sind die chinesische Käufer im Schnitt rund 20 Jahre jünger. Zudem sind sind sie auch weniger Markentreu als deutsche Fahrer.

 

 

Energiekrise setzt sich fort

Energiekrise

Die Energiekrise in China nimmt kein Ende und belastet nicht nur die chinesische Industrie. Auch Deutschland drohen Stromausfälle.

Die chinesische Wirtschaft hat weiter mit Energieknappheit zu kämpfen. Zeitweise musste sogar in einigen Provinzen der Stromfluss abgeschaltet werden. Die dortige Industrie hat einen sehr extensiven Stromaufwand, insbesondere die Herstellung von Aluminium ist sehr energieaufwendig.

Als Maßnahme erließen staatliche Behörden strenge Vorschriften, um den massiven Stromverbrauch einzudämmen. Nach Bericht von Reuters mussten so mehrere Unternehmen die Produktion für einige Tage aussetzen. Angaben der Zentralregierung zufolge gilt das das Ziel, den Stromverbrauch im Vergleich zum Inlandsbruttoprodukt um drei Prozentpunkte zu senken. Betroffen von den Vorgaben sind insbesondere die Stahl-, Aluminium- und Zementindustrie sowie Produzenten von Chemikalien, Farbstoffen, Möbeln und Sojamehl.

Die Energiekrise hat zudem Auswirkungen über die Grenzen Chinas hinaus. Erdgaspreispreise steigen im Moment auf der ganzen Welt, so auch in Deutschland, wo rund jeder zweite Haushalt Erdgas zum Heizen verwendet. Dem Vergleichsportal Verivox zufolge sind die Gaskosten in der Bundesrepublik im Jahresvergleich um mehr als ein Viertel gestiegen, die Preise für Heizöl legten um knapp 87 Prozent zu.

 

 

Rockit: Äpfel-Rekordverkäufe beim chinesischen Mondfest

Rockit

Nach Bericht von Rockit wurde ein Verkaufsanstieg der Rockit-Äpfel um 94 Prozent im Vorjahresvergleich für die Verkaufsperiode während dem chinesischen Mondfest verzeichnet.

Das Mondfest oder Mitherbstfest gilt als einer der wichtigsten Feste in der chinesischen Volksrepublik. Es findet jährlich am 15. Tag des achten Monats im traditionellen chinesischen Mondkalender statt. Als Grund für die erfolgreichen Verkaufszahlen nennt Mark Pay, Hauptgeschäftsführer Global Sales von Rockit die extensiven Marketingkampagnen des Unternehmens. So haben die Einzelhändlerpartner von Rockit viel beigetragen, indem sie über 3.800 Anzeigen für die Verkaufsstellen durchführten und eine Vielzahl von Testproben zum Naschen verteilt haben. Geworben wurde insbesondere für eine gesundheitsbewusste Ernährung durch die Miniaturäpfel von Rockit im Rahmen des Mitherbstfest.

„Unsere Verkäufe bei TMall und JD.com sind die Kampagne hindurch um unglaubliche 600% gestiegen“, sagte Mark Pay. „Wir sahen auch über 120.000 Besucher bei TMall – mehr als unser Ziel von 80.000 – was zeigt, wie effektiv unsere Marketingbemühungen und Onlinehandelsverbindungen in diesem Markt gewesen sind.“

Rockit ist bekannt für den Verkauf von ihren berühmten Miniatur-Äpfeln – dem Unternehmen zufolge handelt es sich hierbei um die ersten Äpfeln dieser Art weltweit. Demnach wurde die Kategorie “Miniatur-Apfel” extra für die Produkte des Herstellers eingeführt. Entdeckt wurden die Früchte in Neuseeland, mittlerweile sind auch in Deutschland heimisch.

Über eine verstärkte Kooperation mit Lizenznehmern und Einzelhändlern in China soll das Wachstum dort weiter vorangetrieben werden. Zudem konzentriert sich das Unternehmen weiterhin auf die aktuellen lokalen Verbrauchertrends-

中国强制设立分支机构?

Zwang zur Zweigstellengründung in China?
Quelle: Adobe Stock; Copyright: Good luck images

几乎所有在中国大陆的企业都雇佣了外勤人员。对于需要大量实地工作人员的经营模式,正式注册的销售或服务分支机构的投资及维护成本也随之增加。企业需要通过这些分支机构才能在外省雇佣当地的工作人员。因此企业一般都会尽量降低这笔费用,或者让员工在家办公。然而,2021年8月24日出台的一项新法规要求企业原则上都要设立一个分支机构。

原则上,所有在中国的企业都需要营业执照,这样才能在中国各地从事其注册经营范围内的经营活动。然而,企业只被允许在其正式注册的企业地址开展业务。

如果企业在中国只有一个注册地址,那么无论经营活动是否应该或必须在外地进行,包括外勤员工在内的所有员工都必须在该注册地工作。员工禁止在注册地以外的地方从事永久性或长期性的经营活动。因此,以租用办公室或在其它地区、城市或省份部署销售人员为形式的“销售或服务分支机构”在法律上是不可行的,无论员工在自己的办公室、租用的商业场所还是在家办公。

原则上在中国必须设立分支机构

自2020年年底以来,中国当局一直在对那些长期在外省未注册分支机构却雇用员工的企业加强管理。然而,中国目前还没有强制设立分支机构相关的明确统一的准则。因此,目前仍不清楚当局如何评判哪些属于正式注册地以外被禁止的永久性经营活动。这因省而异,且在很大程度上视个别情况而定。

例如,一家企业的服务人员在外省客户处安装一条生产线——即使需要几个月的时间——还是可能得到允许。而一家企业的员工在另一个城市或省份经营的服务型工作室可能从第一天起就是“非法”的。这是因为在这种情况下,他们提供的服务明显是无限期的。

地方当局之前往往对此睁一只眼闭一只眼。因此就形成了这种习俗:企业让员工在家办公或租用办公室,从而让员工在当地工作。然而,这些公司并没有为这些员工在当地设立自己的销售或服务办事处。

收紧的法规

《中华人民共和国市场主体登记管理条例》于2021年8月24日公布。该条例将于2022年3月1日生效,它规范了市场主体注册分支机构的义务。

注册分支机构的义务取决于该分支机构是否进行“经营行为”。然而,生效的法律法规并不包含这一术语的法律定义。若参照2019年颁布的《中华人民共和国反不正当竞争法》及其对“经营者”的定义,则“经营活动”包括所有“以营利为目的商品生产、经营或者提供服务的活动”。

此外,当局在实际中还考虑到分支机构是否进行与企业业务相关的“副业”。这包括广告、促销活动、以销售为目的的商品存储或展示,或为签署合同而向分支机构提供场所等。如果既借助“经营者”这一概念来理解“经营行为”这一概念,又参考当局对“副业”一词的解释,那么涉及到的范围将十分宽泛,从而登记分支机构的义务也十分普遍。尽管在本文发表时,法规尚未在国家层面生效,但一些省份的相关部门已经开始实施该法规。如今,越来越多的企业感受到了立法和政府做法的变化。越来越多的企业被当局要求登记其经营活动。

由于在规定时间内建立分支机构的期限往往太短,当局的要求往往导致企业不得不暂时停止在分支机构所在地的业务活动。今后可以预见,政府将在全国范围内采取更严厉的立场,如发现未登记的“销售或服务分支机构”,也将作出处罚。

当局有权对违反规定的公司处以最高50万元人民币(约67,000欧元)的罚款。此外,当局可以责令关闭未注册的销售和服务办事处,并没收其“违法”所得利润——如办事处的销售收入。为此,当局可以不经通知就进入办公室,复制文件并带走。而同时需要考虑到的是:违规行为也会在社会信用体系对企业产生负面影响。

在中国设立分支机构的替代方案?

因此,如果一个公司决定在中国投资,它应该从一开始就在其(财务)规划中考虑到设立分支机构是在全国进行经营行为的前提。虽然这不像成立一个独立公司那样昂贵,但确实会造成额外的费用。企业尤其该仔细考量,如何能通过最少的分支机构覆盖到中国最多的地方,或者与企业相关的部分。此时还应该注意的是,不同省份之间往往存在着巨大的文化差异。

企业还应确认是否可以将业务直接分包给当地的服务商,或者服务和销售人员是否可以作为个体户,从而避免设立分支机构的义务。

人力资源服务商或“伙伴”公司往往会因此提出为企业雇用员工。

但要注意的是:这不仅会在公司法上产生问题,而且会在税法和社会保险法上带来麻烦。

总结

对于投资者来说,文中所述的局势进展意味着,如果企业业务有大量外勤经营行为的需求,公司未来应该考虑到设立分支机构的必要性,并在财务规划中考虑进建设和组织成本。但与此同时,也应研究委托当地服务供应商或雇用服务和销售人员作为个体户的可能性。