“Börsenturbulenzen bringen Schwung in die M&A-Transaktionen“

Welche praktischen Auswirkungen haben Regierungsinitiativen wie „One Belt, One Road“ auf die unternehmerischen Entscheidungen hinsichtlich Outbound-Investitionen?

Wie jeder weiß, handelt es sich bei den Wirtschaftsregionen der „One Belt, One Road“-Initiative um unterentwickelte Länder, die teilweise sogar politische Risiken in sich bergen. Durch den Vorschlag des „One Belt, One Road“-Projekts als eine nationale Investitionsstrategie bringt man verstärkt nichtmarktwirtschaftliche Faktoren ins Spiel. Die chinesischen Unternehmen werden dabei nicht nur Faktoren wie die Marktbewertung sondern auch andere politische und soziale Bewertungskriterien ins Kalkül einbeziehen. Derlei Investitionen bedürfen eines anderen Referenzrahmens für die Analyse im Vorfeld und die Einschätzung der Resultate als normale Outbound-Transaktionen.

Werden die Pläne zur Modernisierung der Wirtschaft die chinesische Regierung zu einer noch stärkeren Förderung von Auslandsinvestitionen veranlassen?

Selbstverständlich. Die Internationalisierung des Renminbi, die Gründung der Asian Infrastructure Investment Bank und der BRICS Development Bank sowie die Initiierung des „One Belt, One Road“-Projekts – dies alles ist Ausdruck dafür, dass die chinesische Regierung nicht nur beabsichtigt, Auslandsinvestitionen aktiv zu fördern, sondern dies auch in der Praxis tut. Dies ist gleichfalls eine Komponente der „neuen Normalität“ in den letzten Jahren.

Wie wirkt sich der Strukturwandel in der Industrie hin zur Produktion höherwertigerer Erzeugnisse auf die Outbound-Investitionen aus?

Industrie 4.0 wird gerade zu einem beliebten Schlagwort in der chinesischen Industrie. Anfangs ging es einfach um etwas, das angesagt ist, das man nachahmt. Im Folgenden wurde das Konzept mit Blick auf den riesigen Bedarf des chinesischen Marktes umgedeutet. Der Trend in nächster Zeit wird darin bestehen, dass chinesische Unternehmen im Ausland Unternehmen aus dem High-End-Spektrum der verarbeitenden Industrie aufkaufen.

Welche Auswirkungen haben die stetig steigende Kosten, insbesondere die Lohnkosten, auf die Investitionen im Ausland?

Die Kosten für den Aufkauf ausländischer Unternehmen und die lokalen Betriebskosten werden dadurch relativiert. Es ist abzusehen, dass chinesische Unternehmen, die im Ausland Akquisitionen durchführen und dann vor Ort tätig werden, sich eine noch bessere Position verschaffen können.

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