Im Rahmen des Börsengangs bietet die Decheng Technology AG mit Sitz in Köln (Operatives Geschäft der Decheng Technology Gruppe ausschließlich durch Decheng PRC in Quanzhou, Provinz Fujian) bis zu 3 Mio. neue Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse zu einem Preis von 3,50 EUR an. Durch das öffentliche Angebot könnte das Unternehmen bis zu 10,5 Mio. EUR einsammeln. Ab 28. Juni soll die Aktie im General Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notieren.
Als Global Coordinator und Lead Manager fungiert die Acon Actienbank. Basierend auf dem Grundkapital von 30 Mio. Aktien zuzüglich der 3 Mio. neuen Aktien ergibt sich eine Market Cap von etwa 115 Mio. EUR zum Festpreis von 3,50 EUR. Ziele des Börsengangs seien nach Unternehmensangaben die Stärkung der Kapitalbasis und Vermögenslage sowie insbesondere die Finanzierung des langfristigen Wachstums.
Trotz der enttäuschenden IPO-Bilanz chinesischer Unternehmen in Deutschland wagt sich also mit Decheng Technology ein weiterer Emittent auf das deutsche Börsenparkett. Decheng wäre der erste chinesische Hersteller für Polyurethan, der in Deutschland an die Börse geht. Eine weitere Besonderheit des Börsengangs liegt an den langfristigen Verpflichtungen der Mehrheits-Anteilseigner: Diese haben sich eine außergewöhnlich lange Sperrfrist (Lock-up) von bis zu drei Jahren gesetzt und planen in diesem Zeitraum keine ihrer bestehenden Anteile zu veräußern. Darüber hinaus wollen Mehrheitsaktionäre in den Jahren 2017 bis 2019 auf Dividenden verzichten. Die Dividendenzahlung soll ab 2017 an die Aktionäre erfolgen.
Das auf Polyurethan – das vornehmlich in der Kunstlederproduktion zum Einsatz kommt – spezialisierte Unternehmen lege besonderen Wert auf Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung. So arbeite man ausschließlich mit lösungsmittelfreien Chemikalien und ohne tierische Produkte. In den vergangenen drei Jahren haben sich die Umsätze von Decheng auf knapp 70 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2015) verdoppelt. Der Nettogewinn ist seit 2013 um über 100% auf rund 18 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2015 gestiegen. Decheng profitiere nach eigenen Angaben vor allem von dem immer stärkeren Umweltbewusstsein sowie dem steigenden Einkommen der chinesischen Bevölkerung.