Der IW-REPORT vom Dezember 2019 untersucht Deutschlands wirtschaftliche Abhängigkeit von China: Im Warenhandel ist China inzwischen wichtigster deutscher Handels- und Importpartner. Mit einem Ausfuhranteil von 7% ist China für Deutschland wichtiger geworden. Eine besondere Bedeutung kommt den deutschen Investitionsgüterherstellern aus Maschinenbau und Elektroindustrie zu. Andererseits hätte ein Wegfall deutscher Exporte nach China zwischen 1991 und 2018 den Anstieg jährlicher deutscher Ausfuhren nur geringfügig abgesenkt. (Außer in wenigen einzelnen Jahren.) Die exportseitige Abhängigkeit Deutschlands von China ist also begrenzt. Hier verzerrt der Blick auf hohe Umsatzanteile einiger großer deutscher Unternehmen in China das Bild.
Auf der Importseite sieht es ähnlich aus: Dort stieg der Anteil der Wertschöpfungslieferungen aus China zwischen 2005 und 2015 von 0,6% auf 2%. Als Wertschöpfungslieferant für Deutschland kommt China also eine ähnlich große Bedeutung zu wie den USA. Gleichzeitig aber eine deutlich geringere als den westlichen EU-14-Staaten. Im G6-Vergleich ist Deutschland damit auf Chinas Wertschöpfungslieferungen nicht stärker angewiesen als andere europäische G6-Länder und etwas weniger als die USA und Japan. Auf Branchenebene kann das im Einzelfall allerdings anders sein. So zum Beispiel für die deutsche Elektroindustrie und ihren Bedarf an chinesischen Importen. Hier ist Deutschlands wirtschaftliche Abhängigkeit von China deutlich ausgepräger.
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