E-Learning: China verbietet Bildungssegment

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China erlässt eine neue Bildungsreform, die dem heimischen E-Learning-Markt die Geschäftsgrundlage entzieht. Investoren zeigen sich besorgt.

In China wird viel Wert auf Bildung gelegt. Dementsprechend war der E-Learning-Markt seit mehreren Jahren kräftig am Wachsen. Unter dem Bildungssegment des E-Learning versteht man in der Regel die Nachhilfe über eine Online-Plattform außerhalb der Schule. Angesichts der COVID-19-Pandemie hatten aber auch viele staatliche Schulen ihr Online-Lehrprogramm ausgebaut. Ehrgeizige Eltern versprechen sich damit, ihren Kindern einen Vorteil gegenüber Mitschülern zu geben, schließlich sind die Zulassungsplätze bei den chinesischen Top-Universitäten begrenzt und heiß begehrt. So entstand aus dem E-Learning-Segment ein Milliardenmarkt.

Unternehmen aus dem Segment E-Learning dürfen keine Gewinne mehr erwirtschaften

Die chinesische Regierung setzt dem E-Learning-Boom ein abruptes Ende. Eine neue Bildungsreform entzieht der gesamten Branche über Nacht die Geschäftsgrundlage. Die Reform wandelt den E-Learning-Markt zu einem Non-Profit-Segment um. Damit soll für mehr Chancengleichheit bei der akademischen Bildung in China gesorgt werden. Wohlhabendere Familien können sich somit keinen Vorteil mehr schaffen, indem sie die teuren Online-Lernangebote für ihre Kinder buchen. Zudem ist es Bildungsinstituten nicht mehr erlaubt, Schüler am Wochenende zu unterrichten. Akademische Nachhilfeangebote für Schüler unter sechs Jahren müssen komplett eingestellt werden.

Aktienmarkt in China gerät ins Schwanken

Der chinesische Aktienmarkt befindet sich momentan in Unruhe. Vor kurzem haben staatliche Behörden den Fahrdienstvermittler Didi ins Visier genommen. Dabei kamen die erst kürzlich in New York in den Handel gestarteten Didi-Aktien gehörig unter die Räder. Nun hat es den E-Learning-Markt erwischt. Die unerwartete Reformverabschiedung sorgte für fallende Kurse an den Börsen.  Der CSI-300-Index, der die Aktien der 300 größten börsennotierten Unternehmen von China beinhaltet, fiel um fast vier Prozent. Dementsprechend verlieren chinesische Aktien an Attraktivität für Anleger, die sich um weitere unerwartete staatliche Eingriffe sorgen.

 

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