Der Gründer der chinesischen Ant Group, Jack Ma, gibt Medienberichte zufolge die Kontrolle über den Finanzdienstleister ab – das könnte die Börsenpläne revitalisieren.
Ein solcher Rückzug, sofern er sich denn manifestiert, könnte die Pläne für einen Börsengang wiederbeleben. Milliardär Jack Ma möchte sich angeblich von der Kontrolle über den Finanzriesen Ant Group verabschieden. Der Gründer des Unternehmens sowie ja auch der größten chinesischen Handelsplattform Alibaba ziehe sich damit weiter aus seinem Online-Imperium zurück.
Das gehe zudem aus einer Mitteilung der Ant Group hervor. Der Schritt erfolge vor dem Hintergrund des Durchgreifens chinesischer Aufsichtsbehörden, die vor zwei Jahren noch den seinerzeit geplanten Börsengang des FinTech-Großunternehmens verhindert hatten und dem Technologie-Sektor seitdem genauer in die Bücher und auf die Finger schauen.
2020 hätte ein IPO mit damals geplanten Erlösen von 35 Mrd. USD einen der größten Börsengänge des Jahres bedeutet, womöglich sogar weltweit den größten.
Seit seiner einstigen Kritik am chinesischen Wirtschaftssystem war Jack Ma zunehmend aus der Öffentlichkeit abgetaucht. Der Schritt zum weiteren Rückzug Mas könnte also ein Zugeständnis sein, das man ihm abzuringen vermochte, um sich weiterhin unbehelligt bewegen und arbeiten zu können. Zuletzt lebte der 58jährige längere Zeit in Japan unterhalb des Radars chinesischer Behörden.
Allerdings: Chinesische Aktienmärkte erfordern nach maßgeblichen Veränderungen in der Unternehmensführung eine sog. Abklingzeit von zwei bis drei Jahren, für Hongkong reicht ein Jahr.
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Falko Bozicevic ist Mitglied des Redaktionsteams sowie verantwortlich für das Anleiheportal BondGuide (www.bondguide.de)