Europas verarbeitende Industrie im Fokus chinesischer Investoren

Im Brennpunkt chinesicher Outbound-M&A: die verarbeitende Industrie Europas. Bildquelle: Fotolia; © Kadmy

Bei den globalen Outbound-M&A chinesischer Investoren bilden sich 2015 neue Gewichtungen in der Branchenverteilung heraus: TMT, verarbeitende Industrie und Finanzdienstleistungen machen zusammen rund 80% des Investitionsvolumens aus. In Europa steht der verarbeitende Sektor besonders im Fokus: Im ersten Halbjahr 2015 stieg das weltweite Volumen der Akquisitionen und Beteiligungen chinesischer Unternehmen in diesem Bereich um 72% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Daten von Mergermarket durch die Wirtschaftsprüfer von Deloitte.

Insgesamt wuchs der Wert der weltweiten M&A-Investitionen aus China im ersten Halbjahr 2015 um 70% auf 56,8 Mrd. Euro an. Da die Anzahl der Deals nur um ein Viertel auf 173 stieg, ist damit gleichzeitig eine Erhöhung des durchschnittlichen Transaktionswertes verbunden. Vor allem im mittleren Bereich zwischen 100 und 500 Mio. USD verzeichnete der Datenanbieter Mergermarkt vermehrte M&A-Aktivitäten.

In den ersten sechs Monaten 2014 lieferten sich die Sektoren Technologie/Medien/Telekommunikation (TMT), verarbeitende Industrie, Energie/Rohstoffe und Konsumgüter mit jeweils 7 bis 8 Mrd. USD an Investitionen und einem Volumenanteil von 21% bis 24% noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Beliebtheit bei den Unternehmen aus der Volksrepublik. Mittlerweile hat sich das Bild vollkommen gewandelt: Der TMT-Sektor steht derzeit Investoren in der höchsten Gunst der chinesischen Investoren – mit über 24 Mrd. USD bzw. einem Anteil von 43%. Die Zielregionen sind vor allem die USA und Westeuropa. Im Bereich der verarbeitenden Industrie, die mit fast 13 Mrd. USD und 23% auf Platz zwei folgt, stehen vorwiegend europäische Targets im Fokus. Auf dem dritten Rang folgen die Finanzdienstleistungen mit 8 Mrd. USD (14% Anteil) – im Vorjahreszeitraum lag hier das Volumen lediglich bei rund 3 Mrd. USD. Der Konsumgüterbereich hingegen hat sich mit 4 Mrd. USD im Vergleich zu 2014 fast halbiert. Energie und Rohstoffe fielen von rund 7 Mrd. USD auf 5,5 Mrd USD.

Die Studie kann hier heruntergeladen werden.