Hangzhou – die Heimat der chinesischen Internetgiganten Alibaba und Netease. Die alte Kaiserstadt am Westsee hat sich vielleicht so schnell wie keine andere Metropole in China gewandelt. Inzwischen ist Hangzhou zum Hub für E-Commerce und Portalbetreiber geworden. Auf der letzten offiziellen Station ihrer Delegationsreise nahmen die rund 30 deutschen Unternehmer, Investoren und Berater an einer zweitägigen Investitionskonferenz mit den Schwerpunkten Maschinenbau und Biomedizin teil. Einige der Delegationsmitglieder krönten Ihren Chinabesuch mit der feierlichen Unterzeichnung einer Vereinbarung.
SHI Dongli, die Direktorin für internationale und nationale Beziehung bei der China Investment Promotion Agency (CIPA), umriss auf der Konferenz kurz die Entwicklung von Hangzhou. Mit seinen mehr als 9 Mio. Einwohner erwirtschaftete die Hauptstadt der Provinz Zhejiang im Jahr 2015 erstmals ein Bruttoinlandsprodukt von mehr als 1 Bio. RMB (136 Mrd. EUR). Neben Internet, Telekommunikation und IT sind dort zahlreiche einheimische und internationale Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit, Automotive, Maschinenbau, Elektronik und Chemie zuhause. Globale Konzerne wie Motorola, Nokia oder Siemens betreiben dort Forschungs- und Entwicklungszentren.
Beim feierlichen Empfang für die deutsche Delegation am Abend des 22. Oktober kam es zu einer Überraschung. Mehrere Delegationsmitglieder besiegelten ihre Kooperationsabsichten mit einer Unterschrift. Matthias Thoben, Geschäftsführer der Engelmann Messe & Design GmbH unterzeichnete eine Rahmenvereinbarung mit einem lokalen chinesischen Partner. Und auch innerhalb der Delegation fanden sich zwei neue Partner: Alex Holtermann, CEO der Fintech-Neugründung iCrowdU, und der Investor Timothy Ding, gleichzeitig Asien-Geschäftsführer des Startups Unified Inbox, bekundeten mit ihrer Unterschrift ihre Kooperationsabsicht.
Während die Delegationsreise mit dem Besuch von Hangzhou offiziell endete, reiste ein kleiner Teil der Delegation noch nach Wuzhen im Kreis Tongxiang – verkehrsgünstig in der Mitte zwischen Shanghai und Hangzhou gelegen – weiter. Mit der von Kanälen durchzogenen, liebevoll restaurierten Altstadt von Wuzhen gab es dort nicht nur ein absolutes touristisches Highlight zu besichtigen, die Region ist vor allem auch für Unternehmen aus dem Internet-Umfeld spannend. So findet in Wuzhen zwischen den 16. und 18. November die World Internet Conference statt. Noch wichtiger aber: In Wuzhen wird aller Voraussicht nach eine Internet-Versuchszone errichtet, in der regulatorische Erleichterungen gelten sollen. Das dürfte auch für viele ausländische Unternehmen von Interesse sein, die an dem chinesischen Online-Markt mit seinen über 700 Mio. Usern teilhaben möchten.
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