Sowohl die chinesischen Outbound Direct Investments (ODI) als auch die darin enthaltenen Outbound M&A-Transaktionen werden 2015 neue Höchststände erreichen. Für das ODI-Volumen rechnet das chinesische Handelsministerium mit einem akkumulierten Wert von mehr als 1 Bio. USD zum Jahresende. Das M&A-Volumen chinesischer Investoren stellt schon jetzt sämtliche Jahreshöchststände in den Schatten.
Von Januar bis Mitte September haben chinesische Unternehmen laut Thomson Reuters weltweit 390 Deals in einer Gesamthöhe von 77 Mrd. USD gemeldet. Das Volumen hat sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Auch der bisherige Höchststand von 2008, als Chinas Outbound M&A-Transaktionen im gesamten Jahr einen Wert von 70,4 Mrd. USD erreichten, ist damit bereits übertroffen. Vor allem im Finanzdienstleistungssektor werden derzeit zahlreiche Übernahmen durch chinesische Unternehmen verzeichnet. Der größte Einzeldeal im bisherigen Jahresverlauf ist die im März angekündigte Übernahme des italienischen Reifenherstellers Pirelli durch die China National Chemical Corporation in Höhe von 8,9 Mrd. USD.
Der vom chinesischen Handelsministeriums (MofCom) bis Ende 2015 prognostizierte Stand der Direktinvestitionen im Ausland (M&A und Greenfield-Investitionen) in Höhe von 1 Bio. USD bedeutet, dass die ODI (ohne Finanzinvestitionen) im laufenden Jahr mindestens um 117 Mrd. USD zulegen werden (Stand Ende 2014: 883 Mrd. USD). Damit wird ebenfalls ein neuer Jahresrekord erreicht. 2014 verzeichneten die chinesischen ODI nach revidierten Berechnungen des MofCom mit 107 Mrd. USD ihren bisher höchsten Zuwachs.
Dieser Post ist auch verfügbar auf: Vereinfachtes Chinesisch