Für deutsche Mittelständler im China-Business ist der Renminbi mittlerweile gängiges Zahlungsmittel. 31% der kleineren und mittleren Unternehmen rechnen bei der Fakturierung ihrer Geschäfte mit dem Reich der Mitte bereits in der chinesischen Währung ab. Vor zwei Jahren war es mit 17% erst rund die Hälfte. Weitere 5% planen noch in diesem Jahr die Umstellung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Commerzbank unter 2.400 ihrer Firmenkunden mit Asiengeschäft hervor. Ein Hindernis für den Wechsel zur Abrechnung in Renminbi sind jedoch die chinesischen Kapitalverkehrskontrollen.
Als Gründe für die Fakturierung in der chinesischen Währung nennen die Teilnehmer der Commerzbank-Umfrage an erster Stelle Vorteile bei Preisverhandlungen (62%) sowie die Absicherung des Wechselkursrisikos (60%). Insbesondere das Interesse an einer Vermeidung des Devisenrisikos ist im Vergleich zur letzten Befragung von 2016 (damals 47%) deutlich gestiegen. Weitere Motive für die Umstellung sind die Präferenzen von chinesischen Handelspartnern (37%) sowie Vorteile bei der Markterschließung auf dem chinesischen Festland (35%).
Als problematisch sehen 12% der Teilnehmer die bestehenden Kapitalverkehrskontrollen. Dementsprechend fehlt auch 13% der Unternehmen das Vertrauen in die Nachhaltigkeit der chinesischen Währung. Ende 2016 hatte Peking die Zügel bei den Geldtransaktionen ins Ausland angezogen, nachdem die Geldabflüsse außer Kontrolle zu geraten drohten. Allerdings liegen die Hindernisse für einen Wechsel der Fakturierung in Renminbi zumeist ganz woanders: 59% der Befragten geben „bereits etablierte Vorgehensweisen“ als wichtigste Barriere für eine Umstellung an. Bei 41% ist es die Präferenz des Geschäftspartners für Euro bzw. US-Dollar.
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