2 Tage, 400 M&A-Professional und rund 60 Referenten, so lautet die Bilanz des sechsten German M&A und Private Equity Forums, das 2015 erstmals an zwei Tagen stattfand. Den „Finance-Day“ am 18. März leitete Ottmar Issing, ehemaliger Chefvolkswirt der EZB mit seiner Keynote zu den aktuellen Entwicklungen in Europa ein. Er fordert die Rückkehr zu den ursprünglich vereinbarten Regularien der Eurozone und appelliert an die Länder in der Krise Veränderungen herbeizuführen. Insbesondere mit der neuen griechischen Regierung geht er ins Gericht. Ein weiteres Thema des ersten Tages waren neue Trends und Entwicklungen im Debt-Market. Arno Fuchs, CEO von FCF Corporate Finance meinte zum aktuellen Finanzierungsumfeld: „Maximale Volumina, niedrige Zinsen, einfache Vertragsabsprachen und große Verhandlungsmacht ermöglichen den Darlehnsnehmern nie dagewesene Ergebnisse im Finanzierungsprozess“.
Der zweite Tag der Mergermarket-Konferenz stand wie gewohnt ganz im Zeichen von M&A und Private Equity. Ein Kernthema war das wachsende Interesse von Investoren aus den USA und China an deutschen Unternehmen. Markus Solibieda, Partner bei Mandarin Capital Partners stellte in seinem Best Practice die Transformation der Italmatch Chemicals von einer exportorientierten italienischen Firma hin zu einem Global Player mit erfolgreichem Business in China dar. Auf dem anschließenden Panel zu Private-Equity-Strategien in China kristallisierte sich dann die Umweltindustrie als der Sektor mit dem größten Wachstumspotenzial heraus. Ein weiteres Thema der M&A-Session am Nachmittag waren sogenannte „Activist Campaigns“. Die Experten gehen davon aus, dass der Aktionärsaktivismus in der deutschen M&A-Landschaft bald eine größere Bedeutung einnehmen wird.
Und in einem weiteren Punkt waren sich die Referenten der Konferenz einig: Private Equity-Investoren werden 2015 von günstigen Finanzierungsbedingungen profitieren. Gestützt wird dieser positive Ausblick von dem Dreijahreshoch bei ausländischen Buyouts und durch den weiterhin für Investoren sehr attraktiven und wirtschaftlich stabilen deutschen Mittelstand. 135 Private Equity-
Buy-outs 2014 geben Anlass zu Optimismus. Als eine Folge der Finanzkrise ist allerdings zu beobachten, dass sich Private-Equity-Fonds zunehmend neu aufstellen und ihre bestehenden Geschäftsmodelle überdenken: Der Trend geht zu mehr Nachhaltigkeit. „Statt kurzfristiger und begrenzter Engagements investieren Private-Equity-Fonds heute stärker in ihre Portfolios um durch überzeugende und nachhaltige Equity Stories vertrauenswürdig und wettbewerbsfähig zu
bleiben“, stellte Johannes Koch, German Bureau Chief bei Mergermarket, fest.