Aktueller COVID-19-Ausbruch und Ukraine-Krieg treffen deutsche Unternehmen in China stark

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Angesichts des Lockdowns großer chinesischer Städte und eines anhaltenden verheerenden Krieges in Europa sind deutsche Unternehmen in China zunehmend besorgt um ihre Geschäfte, wie eine Blitzumfrage der Deutschen Auslandshandelskammer in China zeigt.

Aufgrund des Krieges in der Ukraine wirkt sich die aktuelle geopolitische Krise für mehr als die Hälfte der antwortenden Unternehmen auf die China-Strategie ihrer Zentrale aus. Ein Drittel der Befragten stellt geplante Geschäfte oder Investitionen auf Eis. 46 % der antwortenden Unternehmen sehen aktuell eine abnehmende Attraktivität des chinesischen Marktes im Vergleich zu anderen Märkten. Der Krieg in der Ukraine beeinträchtigt die Logistik von oder nach Europa massiv und erhöht die Kosten für Energie und Rohstoffe.

50% der Unternehmen melden schwerwiegende Auswirkungen

Darüber hinaus stört der aktuelle COVID-19-Ausbruch in China den Geschäftsbetrieb deutscher Unternehmen wie Logistik, Produktion und die gesamte Lieferkette innerhalb Chinas stark. Aktuelle COVID-19-Präventionsmaßnahmen führen dazu, dass rund 50 % der Unternehmen eine vollständige Störung oder schwerwiegende Auswirkungen auf Logistik, Lagerhaltung und Lieferkette melden.

„Was Unternehmen jetzt brauchen, sind Zeichen der Stabilität. Wir ermutigen die chinesischen und europäischen Staats- und Regierungschefs, beim bevorstehenden EU-China-Gipfel positive Signale zu setzen, um zum Weltfrieden beizutragen“, so der China-Vorstand der Deutschen Auslandshandelskammer in China. „Mitten in der aktuellen COVID-19-Welle in China braucht die deutsche Wirtschaft dringend einen Hinweis auf die
Richtung der COVID-Strategie der Regierung, um die schwerwiegenden Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb und die Lieferketten zu minimieren. Aktuell zeitnahe und transparente Kommunikation über die nächsten Schritte und Maßnahmen sind dringend erforderlich.“

Wichtigste Ergebnisse der Blitz-Umfrage

Auswirkungen des Krieges in der Ukraine:

  • 46 % der befragten deutschen Unternehmen in Chinas Logistik nach, von und durch Europa sind vollständig oder stark von der aktuellen geopolitischen Krise betroffen.
  • 55 % der Geschäftstätigkeit deutscher Unternehmen sind vollständig oder stark von steigenden Energie- und Materialkosten betroffen.
  • 57 % der Befragten geben an, dass sich die aktuelle geopolitische Krise auf die China-Strategie ihrer Zentrale auswirkt.
  • Aufgrund der aktuellen geopolitischen Krise erwarten 32 % der deutschen Unternehmen, dass geplante Geschäfte oder Investitionen in China auf Eis gelegt werden. 10 % berichten, dass das aktuelle Geschäft aus China verlagert werden könnte und 27 % erwarten, dass die Diversifizierung in Asien beschleunigt wird.
  • Im Gegensatz dazu berichten die Befragten auch, dass mehr Teile der Lieferkette nach China verlagert werden (23 %), die Lokalisierung von Geschäftsfunktionen (F&E usw.) beschleunigt wird (22 %) und weitere Geschäfte oder Investitionen vergeben werden nach China (14%).
  • Für 46 % der Befragten hat die Attraktivität Chinas gegenüber anderen Märkten aufgrund der aktuellen Krise abgenommen.

Auswirkungen von COVID-19:

  • 51 % der Logistik und Lagerhaltung deutscher Unternehmen und 46 % der Lieferketten deutscher Unternehmen sind durch die aktuelle COVID-19-Situation in China vollständig gestört oder stark beeinträchtigt. Nur rund 7 % berichten von keinen Auswirkungen auf diese Geschäftstätigkeit. Darüber hinaus sind auch die Produktion und Fertigung (31 %), die Personalquote (28 %) und die Nachfrage (29 %) für einen erheblichen Teil der deutschen Unternehmen vollständig gestört oder stark beeinträchtigt.
  • Insbesondere die Lieferketten sind nach den jüngsten Lockdowns in China inmitten des aktuellen COVID-19-Ausbruchs stark beeinträchtigt: Für die vorgelagerten Lieferkettenvorgänge berichten 40 % von einer vollständigen Unterbrechung oder schwerwiegenden Beeinträchtigung aufgrund der Nichtverfügbarkeit von Rohstoffen oder vorgelagerten Produkten. Darüber hinaus melden 30 % eine komplette Störung oder schwerwiegende Beeinträchtigung beim Transport von Rohstoffen und Vorprodukten an das Unternehmen. Für die nachgelagerten Lieferkettenoperationen die Lieferung von Fertigprodukten an lokale Kunden (35 %) und der Export von Waren nach Europa (33 %) ist stark betroffen oder vollständig gestört.
  • Deutsche Unternehmen benötigen mehr Unterstützung von den lokalen Regierungen bei der rechtzeitigen Kommunikation von Maßnahmen und Richtlinien (66 %), grünen Kanälen für Mitarbeiter (z. B. um zur Arbeit pendeln zu können) (59 %), grünen Kanälen für Logistik (56 %) und Erleichterung von Quarantäneverfahren für Mitarbeiter (36 %).
Redaktion IPCD / Michael Zahn

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Vereinfachtes Chinesisch