China will beim weltweiten Satellitennetz mitmischen

Tesla-, Twitter- und SpaceX-Chef Elon Musk bekommt angeblich Konkurrenz beim Satellitennetz Starlink – und zwar aus China.

Ein ähnliches Instrument, das Macht, Einfluss und Einnahmen sichert, baue auch China mit LEO auf. Laut ‚Space News‘ würden noch 2023 die ersten Satelliten für eine Breitband-Kommunikation mit der Schwerlastträgerrakete ‚Langer Marsch 5B‘ vom Weltraumbahnhof Wenchang in eine erdnahe Umlaufbahn verbracht. Das habe die China Aerospace Science and Technology Corporation bestätigt, das staatliche Unternehmen, das die Raumfahrt in China dominiert, so pressetext.de

Gehe es nach der Kommunistischen Partei in China, so soll in den nächsten fünf bis zehn Jahren das globale Satellitennetz komplettiert werden. Bei der Federal Communications Commission habe China die Stationierung von insgesamt 12.992 LEO-Satelliten beantragt.

Bisher habe der staatliche Satellitenbetreiber China Satcom wenig Einfluss auf die Weltbühne genommen und sich in erster Linie darauf konzentriert, den inländischen Bedarf aus dem geostationären Orbit zu decken.

Mit LEO werde sich dies künftig grundsätzlich ändern. Es handele sich um ein kommerzielles System – wie eben Starlink von Elon Musk. Dieser Dienst von SpaceX ist derzeit schon in Nordamerika, Brasilien, Chile, Europa, Japan, Australien und Neuseeland nutzbar. Der flächenmäßig größte Teil der Welt ist demnach noch nicht erfasst: Für China bleibe demnach noch eine Menge übrig. Die Kosten für ein weltumspannendes Satellitennetz werden auf 5 bis 10 Mrd. USD geschätzt.

Das staatlich finanzierte SatNet plane, ein Zentrum für die Produktion von Satelliten und wiederverwendbaren Trägerraketen zu errichten, heißt es beim Center for Strategic and International Studies. SatNet werde entscheidender Teil von Chinas politischem Ziel sein, weltweit führend in fortschrittlicher Technologie zu sein.

Der etablierte US-Konkurrent Starlink verfügt derzeit über mehr als 3.500 Satelliten, nochmals doppelt so viele weitere seien bereits genehmigt. Im Endausbau sollen es gar 30.000 sein. Amazon wiederum ist ebenfalls entschlossen, mit seinem Projekt Kuiper ein konkurrierendes Netz aufzubauen: Bis 2026 sollen zunächst über 1.600 Satelliten in den Orbit verbracht werden.

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Falko Bozicevic ist Mitglied des Redaktionsteams sowie verantwortlich für das Anleiheportal BondGuide (www.bondguide.de)