China wird nicht wichtig. China ist wichtig

Chance chinesischer Markt

Doch warum ausgerechnet China? Warum holt sich ein deutsches renommiertes Unternehmen wie Kion einen chinesischen Investor ins Haus? Die Antwort liegt quasi auf der Hand: der strategische Partner Weichai Power soll den chinesischen Markt erschließen, der immerhin ein Viertel des Weltmarkts ausmacht. China ist der am stärksten wachsende Markt für Elektrostapler, allein im letzten Jahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 80 Mrd. Renminbi. Zudem schützt ein chinesischer Großaktionär vor „Gefahren“ auf dem chinesischen Markt, der zu 70% von nicht heimischen Marken umkämpft ist. Einige der ausländischen Playern mussten erst kürzlich hohe Strafen für überteuerte Ersatzteile zahlen.
Mit mittlerweile 130 Standorten ist Kion die Nummer 3 am chinesischen Staplermarkt, was E-Stapler und Lagertechnik angeht. Im Premiumsegment, betont Riske, ist Kion bereits Marktführer. Den Erfolg misst er dem Value-Chain-Konzept bei: 45% des Umsatzes erzielt das Unternehmen nach dem Verkauf.

„Man kommt an China einfach nicht vorbei – zumindest nicht auf unserem Markt“, sagt Riske und spielt damit auf den hartumkämpften Automobilzulieferer-Markt an, der ihm zufolge in den letzten Jahren mit 50% Marktrückgang konfrontiert wurde. Genau da soll auch die „Strategie 2020“ ansetzten, um in solchen Krisen widerstandsfähiger zu sein, sagt Riske. Wachstum soll generiert werden, sowohl organisch als auch anorganisch. China scheint wie ein goldenes Ticket zu sein.

Dabei ist es kein neuer Trend, den der Gabelstaplerhersteller verfolgt. Das Mutterhaus Linde verbindet über 20 Jahre Geschichte mit China. Bereits in den frühen 90ern baute Linde ein eigenes Werk in Xiamen, damals seine erste Direktinvestition in China. Diese Erfolgsgeschichte soll noch lange nicht zu Ende sein. Dennoch sollte man als global agierendes Unternehmen nicht nur in eine Richtung steuern. Riske meint dazu abschließend: „Man soll nicht alles auf China setzen. Die Welt ist groß und China spielt eine Rolle, aber nicht die einzige.“

Eine weitere Meldung zu Kion finden Sie hier.