China und die USA sind die zwei Länder, aus denen künftig die meisten disruptiven Innovationen zu erwarten sind. Von den weltweit fünf Städten, die sich neben Silicon Valley als globale Technologiezentren etablieren werden, liegen zwei in der Volksrepublik. In China selbst wird nach Ansicht von Entscheidern in den Unternehmen die Innovationswelle vor allem durch das Internet der Dinge vorangetrieben. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG unter mehr als 800 Führungskräften weltweit.
Die für den 2015 Global Technology Innovation Survey befragten Manager, die alle im Technologiebereich arbeiten, sehen China mit 23% an Platz zwei unter den Ländern, in denen künftige disruptive Erfindungen im Technologiebereich am wahrscheinlichsten sind. Nach wie vor ist hier die USA führend, doch der Vorsprung schmilzt dahin: Vor zwei Jahren lagen die Vereinigten Staaten noch mit 37% unangefochten an der Spitze. Aktuell halten nur noch 29% der internationalen Experten die USA auch in Zukunft für das Epizentrum entscheidender technischer Erfindungen. Weit abgeschlagen liegt in Indien mit 9% an dritter Stelle. Deutschland belegt mit 5% nach Japan (8%) und Israel (6%) den sechsten Platz.
Bei den innovativsten Städten kamen zwei chinesische Städte und die Top Fünf, allerdings wurde Shanghai vom Spitzenplatz verdrängt. Auf die Frage, welche Metropolen neben Silicon Valley in Zukunft als die wichtigsten Innovationsstandorte gesehen werden, gaben 22% der Befragten Tokio an. Ausschlaggebend hierfür ist die rapide Entwicklung in der vernetzten Produktion und Robotik, die auf einer langen und breit gefächerten industriellen Tradition aufbaut. Auf Rang zwei wählten die internationalen Experten New York mit 19%, dann dicht gefolgt von Shanghai (17%) und Beijing (15%). London landete auf dem fünften, Berlin auf dem 13. Platz.
Als wichtigste Innovationstreiber werden weltweit Cloud- und Mobile-Technologien sowie das Internet der Dinge angesehen. Letzteres ist für die chinesischen Entscheider am wichtigsten. 14% halten das Internet der Dinge für den Bereich, der in den kommenden Jahren Umwälzungen in den Geschäftsmodellen am stärksten vorantreiben wird. Darauf folgen Biometrie mit 12% sowie künstliche Intelligenz und Cloud-Technologien mit jeweils 9%. Als größte Hindernisse auf dem Weg zur Innovation hingegen betrachten die chinesischen Teilnehmer einen Mangel an Innovationskultur in den heimischen Unternehmen (24%), Lücken beim Angebot an Ingenieuren und hochqualifizierten Personal (23%) sowie fehlende Flexibilität für schnelle Entwicklungszyklen (23%).
An dem 2015 Global Technology Innovation Survey nahmen weltweit 832 Führungskräfte aus dem Bereich Technologie teil, darunter 93 aus China. Die Studie (Englisch) kann hier heruntergeladen werden.