Eine Ikone der deutschen Wirtschaft hat zukünftig einen chinesischen Großaktionär: Die Masterwork Group aus Tianjin plant den Erwerb von 8,5% der Anteile von Heidelberger Druck. Im Rahmen einer Barkapitalerhöhung wollen die Chinesen neue Aktien zeichnen und damit zum größten Aktionär des Unternehmens werden. Beachtlich dabei ist der Preis: Vorbehaltlich der Zustimmung aller relevanten Gremien beider Seiten sollen die neuen Aktien für stattliche 2,68 EUR über den Tisch gehen. Am Tag vor der Bekanntgabe des Deals notierten diese lediglich bei 1,72 EUR.
Robert Bosch Venture Capital steigt bei AutoAI ein
AutoAI will Inhalte und Services des Internets ins Auto bringen. Die chinesische Firma betreibt eine Plattform für vernetzte Fahrzeuge. Hersteller und Content Service-Anbieter sollen von den Lösungen des Unternehmens profitieren – im Idealfall können sie ihrem Fahrer in Echtzeit personalisierte Dienste zur Verfügung stellen. AutoAI ist eine Tochter von Navinfo, einem Anbieter intelligenter Navigationstechnologien aus Peking. Seit April 2018 arbeitet die Ausgründung eigenständig. Jetzt sichert sich das Start-up eine Series A-Finanzierung in Höhe von 104 Mio. USD. Robert Bosch Venture Capital steigt ein. Zudem investieren mehrere Geldgeber aus China: der Internetkonzern Tencent, Uber-Wettbewerber Didi, das IoT-Unternehmen Advantech und NIO Capital.
Das Volumen des Internet of Vehicle-Marktes in China wird laut der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers rasant wachsen: von 0,6 Mrd. USD 2017 auf 39,5 Mrd. USD 2030. Eine Entwicklung, von der die AutoAI Technology Co., Ltd. profitieren will. Das chinesische Unternehmen bietet eine Plattform für vernetzte Fahrzeuge an. Die ganzheitlichen Lösungen basieren auf Big Data und einem intelligenten Cloud-Portal. Ziel ist es, vielfältige Inhalte und personalisierte Services des Internets ins Auto zu bringen. Die Firma arbeitet an verschiedenen Angeboten: Bordkomponenten wie eine Telematikbox, einer für Fahrzeuge optimierten Version des Betriebssystems Android oder cloudbasierter Technologien für Datenerfassung, -speicherung und -analyse. Potenzielle Kunden sind Autohersteller und Content Service-Anbieter. Im Idealfall können diese ihrem Fahrer auf Basis der Daten in Echtzeit personalisierte Dienste und Inhalte zur Verfügung stellen: Unterhaltungsangebote, Wetter- und Verkehrsinformationen, Park-, Tank- und Versicherungsdienstleistungen. Beispiele: Mit Hilfe von intelligenter Navigation erfährt der Fahrer, wo sich seine Freunde aufhalten oder sucht das nächstgelegene Restaurant, das seinen kulinarischen Vorlieben entspricht. AutoAI ist eine Tochter der chinesischen Navinfo Co., Ltd., einem Anbieter intelligenter Navigationstechnologien. Das Unternehmen wurde im April 2018 gegründet.
Plattform für vernetzte Fahrzeuge profitiert von Partnern in der Automobilindustrie
Jetzt hat sich das Start-up eine erste Finanzierung gesichert. In der Series A sammelt die Plattform für vernetzte Fahrzeuge 104 Mio. USD ein. Die Robert Bosch Venture Capital GmbH investiert. Geschäftsführer Dr. Ingo Ramesohl zu der Beteiligung: „AutoAI ist durch seine starken Partner in der Mobilgeräte und Automobilindustrie bestens aufgestellt.“ Die weiteren Geldgeber kommen aus China: der Internetriese Tencent Holdings Limited, der chinesische Uber-Wettbewerber Didi Chuxing Technology Co., Ltd., das IoT-Unternehmen Advantech Co., Ltd. sowie NIO Capital, der Investment-Arm des Elektroautoherstellers NIO Inc. Robert Bosch Venture Capital beteiligt sich nicht zum ersten Mal im Rahmen einer großen Runde gemeinsam mit internationalen Geldgebern. Im Dezember investierte das Unternehmen in Graphcore. Insgesamt sicherte sich der Chiphersteller damals 200 Mio. USD.
AutoAI Technology Co., Ltd., Peking (CHN)
Tätigkeitsfeld: Internet of Vehicles
Investoren: Robert Bosch Venture Capital GmbH, Tencent Holdings Limited, Didi Chuxing Technology Co., Ltd., Advantech Co., Ltd., NIO Inc. via NIO Capital
Volumen: 104 Mio. USD (1. Finanzierungsrunde)
Bundesregierung beschließt weitere Verschärfung der Außenwirtschaftsverordnung
Wie von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schon seit August gefordert, hat die Bundesregierung auf ihrer jüngsten Kabinettsitzung am 19.12.2018 eine weitere Novellierung der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) beschlossen.
Welche Start-ups das Interesse Chinas auf sich ziehen

Deutsche Start-ups haben es hierzulande nicht gerade leicht, einen Geldgeber für die Verwirklichung der Finanzierung ihres Wachstums zu finden. Der Grund: In Deutschland gibt es immer noch zu wenig Venture Capital (VC) für sogenannte Late-Stage Finanzierung mit Finanzierungsvolumina von mehr als 20-30 Mio. EUR. Zum vergleichsweise schwach ausgeprägten Risikokapital-Markt und dem Mangel an Equity-Kultur kommt noch hinzu, dass Bund und Länder Unternehmensgründern jährlich lediglich eine bescheidene Summe von 628 Mio. EUR zur Verfügung stellen. Damit fehlt notwendiges Kapital, um aus innovativen Geschäftsmodellen erfolgreiche Leuchtturmunternehmen „Made in Germany“ hervorzubringen, die schnell skalieren und sich international gegenüber der Konkurrenz durchsetzen können.
Hier spielt die Investitionsbereitschaft ausländischer Geldgeber eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung und dem Wachstum der deutschen Start-up-Szene. Neben den allseits bekannten Finanzinvestoren aus dem Silicon Valley geht besonders eine Nation in Deutschland auf Einkaufstour: China. Zunehmend investieren chinesische Unternehmen immense staatliche Mittel in deutsche Tech-Ökosysteme. Zwar stehen die USA in der Rangliste ausländischer Investitionen nach Deutschland noch vor China, doch der Trend ist rückläufig und Experten erwarten, dass der Anteil chinesischer Übernahmen – im Gegensatz zu dem anderer Nationen – weiter stark steigen wird.
Chinesische Investoren schauen nach deutschen Tech-Unternehmen – aber nicht blind
Doch obwohl deutsche Technologie in China einen hohen Stellenwert genießt, führt China nicht lediglich eine einfache „Einkaufstour“ durch. Und der Mythos, China würde nur Geschäftsmodelle aus dem Westen kopieren und mit nur geringen Modifikationen auf dem eigenen Markt vertreiben, ist längst entzaubert worden. Anders als hierzulande, erfordert das Digitale in China keine Erwähnung mehr, es ist ein selbstverständlicher Teil des Alltags. China muss, vor allem im Bereich der Digitalisierung, nicht Deutschland „kopieren“, weil die chinesische Kultur das Internet und Smartphones förmlich aufgesogen hat. Für Chinesen spielen Computer und Laptops eine geringe Rolle, denn für sie erfolgt der Gang ins Internet automatisch mit dem Smartphone.
China verfolgt eine klare industriepolitische Strategie, die sich an den verändernden gesellschaftlichen und soziökonomischen Faktoren innerhalb des Landes orientieren. Die M&A-Aktivitäten chinesischer Investoren fokussieren sich seitdem vermehrt Schlüsselbranchen, in welchen China künftig die weltweite Technologieführerschaft übernehmen möchte – z. B. Erneuerbare Energien, Biotechnologie, Medizintechnik, Künstliche Intelligenz aber auch der Fintech-Bereich. Bekannte Beispiele für Letzteres sind die Beteiligung des chinesischen Versicherers Ping An an Finleap oder die Serien-A-Finanzierung der Investmentgroup Fosun für die Hamburger Naga Group im vergangenen Jahr.
Innovation und Geschäftsmodell steigern die Attraktivität
China ist mit Blick auf Beteiligungen, Fusionen und Übernahmen mittlerweile ein wählerischer Akteur geworden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Kauflust trotz verfügbaren Kapitals in vergangener Zeit ein wenig abgenommen hat. Bis vor kurzem waren die Aufschläge chinesischer Investoren noch ziemlich hoch und lagen höher als die marktüblichen 40% auf den Stand-alone-Wert. Doch diese Zeit scheint vorbei zu sein. Zwar investierten chinesische Unternehmen im vergangenen Jahr 10 Mrd. EUR in deutsche Unternehmen, der Großteil fiel jedoch auf etablierte Firmen. Mit Blick auf Start-ups analysieren chinesische Unternehmen mittlerweile genauer die Objekte ihrer Begierde. Der Fokus liegt nun mehr denn je auf Qualität denn Quantität.
Jungunternehmen müssen daher insbesondere mit technischer Innovation und einer Wachstumsstrategie sowie einem spannenden Geschäftsmodell mit internationalen Ambitionen punkten, wenn sie ihre Attraktivität gegenüber chinesischen Investoren steigern möchten. Denn letztlich werden durch solche M&A-Transaktionen Synergien geschaffen, von denen auch die deutschen Start-ups profitieren können. Hier können Unternehmen eine solide Brücke zum chinesischen Festland bauen und erhalten so direkten Zugang zu den asiatischen und weltweiten Märkten.
Zur Person
Christian Saxenhammer ist Managing Director der Berliner M&A Boutique Saxenhammer & Co. Corporate Finance GmbH. Vor seiner Tätigkeit bei Saxenhammer & Co. arbeitete er bei der Lincoln International AG als Managing Director der der von ihm gegründeten Special Situations Group. Christian Saxenhammer hat mehr als 170 M&A-Transaktionen begleitet. Den Schwerpunkt bilden dabei Transaktionen in Sondersituation. Er hat zudem GSS, ein internationales Netzwerk von M&A-Boutiquen mit Fokus auf Sondersituation mit Partnerfirmen in China, den USA, Brasilien, Großbritannien, Singapur und Indien, gegründet. Vor seiner Zeit bei Lincoln International war er als Senior-Consultant im Roland Berger Restructuring Team Berlin und als Analyst bei der Commerzbank London tätig. Christian Saxenhammer studierte Business Administration an der University of Portmouth in Großbritannien und in Münster.
Fresenius Medical Care dehnt Kliniknetz in China aus
Fresenius Medical Care (FMC) erwirbt eine Reihe von Mehrheitsbeteiligungen an chinesischen Krankenhausbetreibern mit Spezialisierung auf Dialysezentren. An der Guangzhou KangNiDaiSi Medical Investment werden die Bad Homburger künftig 70%, an Henan Aishen Hospital Management und Aishen Beijing Hospital Management jeweils 55% halten. Außerdem erwirbt FMC 60% der Nierenklinik Daqing Kangda Dialysis Center in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang. Zu dem Kaufpreis und weiteren Einzelheiten äußerte sich das Unternehmen nicht. Mit den Beteiligungen setzt der deutsche Dialysespezialist seine Einkaufstour im Reich der Mitte fort und erweitert die geographische Abdeckung seines therapeutischen Angebots.
Bereits 2017 übernahm FMC vollständig das Yunnan Kunming Wuhua Healthcare Hospital. Im Juni dieses Jahres folgte jeweils eine 70%-Beteiligung am Sichuan Hejiang Kangcheng Renal Hospital und am Sichuan Ziyang Zhongxin Hospital. Das Kliniknetz wird mit den aktuellen Transaktionen künftig vom Nordosten bis zum äußersten Süden des Landes und von Südwest- nach Ostchina reichen. Für die Zukunft ist eine Expansion in weitere Provinzen geplant.
Dialysezentren im Aufbau
Der von FMC neu erworbene Krankenhausbetreiber KangNiDaiSi errichtet aktuell drei Dialysezentren in Guangzhou und Zhaoqing in der Provinz Guangdong. Ein geplantes viertes Zentrum in der Provinzhauptstadt Guangzhou bedarf noch der Zustimmung der Behörden. Die nordchinesischen Betreiber Henan Aishen und Aishen Beijing errichten aktuell 13 Dialysezentren und ein Nierenzentrum.
Riesiger Markt
Für den Dialysespezialisten FMC bietet sich in China ein riesiger Markt: Mehr als 120 Millionen Menschen leiden an chronischen Nierenerkrankungen. Nach Untersuchungen der chinesischen Nephrologie-Gesellschaft sind derzeit eine Millionen Patienten mit terminalem Nierenversagen im ganzen Land registriert, aber nur rund 500.000 erhalten eine Dialysebehandlung.
Großanbieter rund um die Dialyse
FMC betreibt derzeit ein Netz von 3.872 Dialysezentren und betreut weltweit fast 330.000 Patienten. Das Unternehmen aus Bad Homburg bietet darüber hinaus Medizintechnikprodukte wie Dialysegeräte und -filter sowie ergänzende Dienstleistungen an. Fresenius Medical Care ist seit 1999 im DAX gelistet und weist aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 22,7 Mrd. EUR auf.
Auch Daimler will Mehrheit an Joint Venture
Daimler steht offenbar in Verhandlungen mit de BAIC Motor Corporation über eine Erhöhung des Joint-Venture-Anteils. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf Insider beruft, plane der Stuttgarter Autobauer seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Beijing Benz Automotive von 49% auf 65% erhöhen. Die Verhandlungen seien noch im Anfangsstadium. Daimler wollte sich gegenüber Bloomberg hierzu nicht äußern. Ein Sprecher von BAIC verneinte, dass es Gespräche zur Ausweitung des Daimler-Anteils gäbe. Nach BMW wäre Daimler der zweite deutsche Fahrzeughersteller, der eine Mehrheit an einem Joint Venture in China anstrebt.
BMW hatte im Oktober offiziell die Erhöhung seines Anteils am Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance Automotive auf 75% bekannt gegeben. Dafür wird der deutsche Premiumautobauer rund 3,6 Mrd. EUR in die Hand nehmen. Die Münchner waren der erste ausländischer Autobauer, der von den chinesischen Behörden die Genehmigung erhielt, seinen Joint-Venture-Anteil auf über 50% auszuweiten. Erst 2022 wird dies generell Pkw-Produzenten aus dem Ausland gestattet sein. Der Joint-Venture-Zwang für Investitionen im Bereich Elektroautos ist indes bereits dieses Jahr entfallen. Ab 2020 sollen im nächsten Schritt die Einschränkungen für Nutzfahrzeuge aufgehoben werden. Die Neuregelung war im Frühjahr bekannt gegeben und Ende Juni in der aktualisierten Negativliste von NDRC und MOFCOM nochmals bestätigt worden.
Im Jahr 2017 produzierte Beijing Benz Automotive 430.000 Fahrzeuge oder rund 70% des gesamten Daimler-Absatzes in China. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres stieg der Gesamtabsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13% auf 550.000 verkaufte Fahrzeuge. Neben dem Gemeinschaftsunternehmen mit BAIC betreibt Daimler auch ein Joint Venture mit BYD. Dieses spezialisiert sich unter der Marke Denza auf Elektrofahrzeuge.
Desay kauft Antennenspezialist ATBB
Die Antennentechnik ABB Bad Blankenburg GmbH (ATBB) geht an einen chinesischen Automobilzulieferer. Die Huizhou Desay SV Automotive erwirbt von der Beteiligungsgesellschaft Premium Equity Partners 100% der Anteile an der ANTEBB Holding GmbH, der Alleingesellschafterin der ATBB. Alle Mitarbeiter des Spezialisten für Fahrzeugantennen werden übernommen. Der Entwicklungs- und Produktionsstandort Weimar soll als selbständige Tochtergesellschaft weiterhin unter der Leitung des bisherigen Geschäftsführers Dr. Michael Weber fortgeführt werden. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2019 erwartet. Zur Höhe des Kaufpreises äußerten sich die beteiligten Parteien nicht.
Die 1919 gegründete ATBB ist ein Hersteller von intelligenten Antennensystemen. Seit 2013 war das Unternehmen im Besitz von Premium Equity Partners. Die Weimarer fokussieren sich auf Technologien für das autonome und vernetzte Fahren. Hierfür bietet der Mittelständler Hochleistungsantennen für die Datenübertragung an. Bisher hatte das Unternehmen nur Produktionsstandorte in Europa und hofft jetzt mit der Übernahme durch Desay auf neue Chancen in China. „Der schnell wachsende chinesische Automobilmarkt eröffnet uns über unseren Heimatmarkt Europa hinaus exzellente Möglichkeiten zu wachsen“, erklärt ATTB-Geschäftsführer Weber in einer Mitteilung zu der Transaktion.
Desay aus Huizhou in der südchinesischen Provinz Guangdong ist ein Anbieter von Automobilelektronik, der chinesische und internationale OEM zu seinen Kunden zählt. Das an der Börse Shenzhen gelistete Unternehmen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter und weist aktuell eine Marktkapitalisierung von 10,8 Mrd. RMB (1,4 Mrd. EUR) auf.
Der Verkäufer Premium Equity Partners investiert hauptsächlich in Nischenunternehmen in der DACH-Region mit Umsätzen zwischen 10 und 50 Mio. EUR. Die Beteiligungsgesellschaft ist u.a. in den Bereichen Maschinenbau, Chemie, Baustoffe, Automobil sowie Telekom und IT aktiv.
China entzaubert die USA

Die Welt sortiert sich neu: Asien und hier insbesondere China werden die Gewinner sein. Das „Goldene Zeitalter“ des Westens geht zu Ende, die US-Dominanz schwindet. Über 50% der Weltbevölkerung lebt mittlerweile in Asien, nur noch weniger als 5% in den USA. Gut 4 Mrd. Asiaten, davon ein Drittel Chinesen, fordern immer stärker ihre Beteiligung an der Weltgemeinschaft ein. Visionäre Pläne Chinas treffen hierbei auf einen weitgehend planlosen Westen. Favorisiert sind Unternehmen, die sich rechtzeitig auf diese globalen Umbrüche eingestellt und ausgerichtet haben.
Für die meisten Menschen hierzulande unbemerkt, startete China vor fast 40 Jahren seine massive und beeindruckende Aufholjagd. In den vergangenen drei Jahrzehnten entwickelte sich das Reich der Mitte zur am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft der Welt. Der mächtigste Mann des Landes ist Xi Jinping, Generalsekretär der Kommunistischen Partei und zugleich Staatspräsident Chinas. Er bekennt sich zur Reform- und Öffnungspolitik.
China setzt visionäre Pläne um – Westen weitgehend planlos
China hat nicht nur seine auf den Parteitagen vorgestellten Fünfjahrespläne, sondern auch einen visionären Plan für die kommenden 30 Jahre. Xi will das Land zur wohlhabenden, ökologischen Hightech-Nation machen. Hierbei setzt er auf einen Mix aus staatlicher Lenkung und Deregulierung sowie einer immer weiter geöffneten Volkswirtschaft. Ziel ist es, bis zum Jahre 2025 zu einem Innovationsführer in allen wichtigen Schlüsseltechnologien aufzusteigen, respektive Energieerzeugung, E-Mobilität, Flugzeug-, Eisenbahn- und Schiffbau sowie Robotertechnik, Mobilfunk-Technologie und Medizintechnik. Die Ausgaben für Forschung & Entwicklung liegen bereits heute höher als in der gesamten EU und steigen schneller als in den USA. Die Anzahl der internationalen Patentanmeldungen ist mittlerweile höher als in Europa, USA und Japan zusammen. Auf internationaler Ebene gilt es, im Rahmen der neuen Seidenstraße ein interkontinentales Infrastrukturnetz zwischen Asien, Europa und Afrika voranzutreiben. Bis zum Jahre 2049, sprich dem 100-jährigen Gründungsjubiläum der Volksrepublik China, soll das Land modern, stark und wohlhabend sein.
Wie sehen hingegen unsere Zukunftspläne, unsere Visionen in Deutschland, in Europa oder in den USA aus? Hier herrscht praktisch gähnende Leere. Stattdessen standen bzw. stehen Themen wie die Überschuldung, Brexit, Flüchtlings-, Immobilien-, Banken- und Finanzkrise auf der Agenda. Wir versäumen dringend benötigte Investitionen in unsere Infrastruktur, Kinder und Bildung sowie die massive Förderung der ohnehin wenigen Branchen bzw. Technologien, in denen wir noch Weltmarktführer sind.
Gleichzeitig wachsen Hunderte Millionen junger und immer besser ausgebildeter Chinesen erstmals in den Konsum hinein und befeuern die Wirtschaft. Hierbei werden heutige Unternehmenslenker, die aufgrund der chinesischen Kulturevolution in den Jahren von 1966 bis fast 1980 keine adäquate Ausbildung genießen konnten, durch Akademiker mit besten Abschlüssen ersetzt. Parallel hierzu steht der starke politische Wille, international immer mehr Verantwortung und Führung zu übernehmen. Während der US-Präsident Donald Trump zahlreiche protektionistische Maßnahmen ergreift und sich gefühlt mit der halben Welt anlegt, bekennt sich Xi Jinping zum Welthandel. So wurde auf dem jüngsten Volkskongress dargelegt, dass der chinesische Markt für das verarbeitende Gewerbe komplett geöffnet werden soll und Markteintrittsbarrieren für zahlreiche Sektoren, wie Finanzwesen, Medizin und Telekommunikation weiter abgebaut werden.
Wachablösung der USA bereits weit vorangeschritten
Vor 25 Jahren war die deutsche Volkswirtschaft auf US-Dollar-Basis noch etwa viermal so groß wie die chinesische, heute ist deren Bruttoinlandsprodukt (BIP) circa viermal größer als das Deutsche. China ist mittlerweile mit einem 2018er BIP von fast 13.000 Mrd. USD zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, nach den USA aufgestiegen. Es wird die verbleibende Lücke zu den USA zügig schließen und dann rasch auch an den USA vorbeiziehen.
Chinas Beitrag zum weltweiten Wirtschaftswachstum betrug in den letzten Jahren rund ein Drittel. Mit Ausfuhren im Wert von 2.300 Mrd. USD ist China der größte Exporteur der Welt. Das Reich der Mitte steht für rund 25% des globalen Automobilabsatzes, knapp ein Viertel der weltweit 500 größten Unternehmen kommt gemäß des Wirtschaftsmagazins Fortune bereits aus China.
Der aktuelle Handelsstreit zwischen den USA und China wird hieran nichts Wesentliches ändern. Die gesamten Exporte von China in die USA machen gerade einmal rund 500 Mrd. USD bzw. 4% der chinesischen Volkswirtschaft aus – somit weniger, als das chinesische BIP allein dieses Jahr wachsen wird. Zudem bedeutet ein Strafzoll nicht, dass diese Umsätze komplett wegbrechen. Zum einen werden trotz Preissteigerungen einige Konsumenten weiterhin diese Güter erwerben wollen. Zum anderen kann China als Gegenreaktion seine Währung abwerten sowie betroffene Unternehmen fördern und hierdurch eine Preiserhöhung abmildern. Und nicht zuletzt sucht China verstärkt den Brückenschlag innerasiatisch sowie in Richtung Europa und insbesondere auch nach Afrika, um perspektivisch noch unabhängiger von den USA zu werden.
Von der Werkbank zum Forschungslabor
Mit jährlich über 6 Mio. Universitätsabsolventen, hiervon rund 2 Mio. Ingenieure, stammen mittlerweile über ein Viertel der weltweiten Hochschulabsolventen aus dem Reich der Mitte. Die Chinesen werden zukünftig auch die ihrerseits benötigten Maschinen selbst bauen, fortentwickeln und in die Welt exportieren. China modernisiert sich und seine Infrastruktur eindrucksvoll Schritt für Schritt.
Trotz dieser Entwicklungen ist vielen Privatanlegern aber auch Finanzexperten das Reich der Mitte praktisch völlig unbekannt. Die Wenigsten haben das Land persönlich bereist, geschweige denn außerhalb der klassischen touristischen Ziele Städte und Unternehmen besucht. Diesen Ausführungen liegen 15 Chinareisen inklusive Besichtigung von fast 40 chinesischen Millionenstädten quer durch das Land sowie der Aufbau und die Führung einer eigenen Chinarepräsentanz in Beijing seit dem Jahre 2005 zugrunde. Das sich hierbei ergebende Chinabild ist wesentlich vielschichtiger und positiver, als wir es hierzulande wahrnehmen. Natürlich gibt es (auch) in China viele Problemfelder über die hierzulande breit in den Medien gesprochen wird. Diese gilt es überhaupt nicht kleinzureden oder gar wegzudiskutieren. Aber es gibt eine große Vielfalt an normalen oder gar positiven, dieses Land vorantreibenden Faktoren, die jedoch im täglichen Strom der Schlagzeilen kaum realisiert werden.
Öffnung der Kapitalmärkte bietet Chancen für Anleger
Shanghai ist auf dem Weg zu einem globalen Finanzzentrum. Schritt für Schritt öffnen sich die chinesischen Aktien- und Bondmärkte. Sie ermöglichen (internationalen) Investoren damit ihr Produktspektrum zu erweitern und eine bessere Risikostreuung zu erzielen. Aktuell sind chinesische Standardwerte bei einem Indexstand beispielsweise des CSI 300 von gut 3.000 Punkten mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 10 vergleichsweise günstig bewertet. Das zuvor geschilderte Gesamtumfeld sollte die chinesischen Unternehmensgewinne und somit auch die zugehörigen Aktienmärkte beflügeln. Zur Risikoreduktion ist hierbei eine breite Titel- und Branchenstreuung sowie ein langfristiger Anlagehorizont sehr wichtig.
Favorisiert sind Unternehmen aus den Segmenten Infrastruktur, (höherwertige) Konsumgüter, Gesundheit, Internetdienstleister, Umwelt, Bildung und Freizeit. Für die meisten (Privat-)Anleger dürfte ein breit aufgestellter Chinafonds, der zu den gewünschten Branchenschwerpunkten und zum Chance-Risiko-Profil des Anlegers passt, die optimale Lösung sein.
Zur Person
Andreas Grünewald, Jahrgang 1968, Gründer und Vorstand der Münchner Vermögensverwaltung FIVV AG, befasste sich schon während seines Studiums zum Diplom-Kaufmann schwerpunktmäßig mit den Themen Kapitalmarktforschung und Finanzierung. Bereits als Student initiierte er mit 21 Jahren den MÜNCHNER INVESTMENT CLUB (MIC) und entwickelte diesen zu einer der größten und erfolgreichsten Anlegergemeinschaften in Deutschland. Im Anschluss an seine Tätigkeit als Wertpapieranalyst bei einer namhaften Privatbank gründete er im Jahre 1999 die FIVV AG. Das Unternehmen betreut Privat- und Unternehmerkunden, institutionelle Anleger und Stiftungen in ganz Deutschland. Als erster unabhängiger, deutscher Vermögensverwalter unterhält die FIVV AG seit dem Jahr 2005 neben dem Hauptsitz in München zusätzlich eine Repräsentanz in Peking. Im Verlauf seiner 15 Chinareisen besichtigte Grünewald fast 40 chinesische Millionenstädte quer durch das Land. Sein Schwerpunkt liegt hierbei auf chinesischen und internationalen Unternehmen, Industrieparks, Ausbildungsstätten sowie Infrastrukturprojekten. Darüber hinaus gehört Andreas Grünewald seit 2005 dem Vorstand des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e. V. (VuV) an, dessen Vorsitzender er seit April 2014 ist. Er ist Fachautor und Referent sowie Gastdozent an Schulen und Universitäten.
Allianz gründet 100%-Tochter in China
Als erste ausländische Versicherungsgesellschaft in China überhaupt erhält die Allianz SE die Erlaubnis zur Gründung einer Tochtergesellschaft im Alleinbesitz. Hierfür gab die China Banking and Insurance Regulatory Commission (CBIRC) jetzt grünes Licht. Der Münchner Konzern plant, 2019 die Allianz (China) Insurance Holding Company Limited mit Sitz in Shanghai zu registrieren. Bisher waren Versicherer aus dem Ausland stets auf heimische Joint-Venture-Partner angewiesen. Die Genehmigung der 100%-Tochter der Allianz folgt einer Reihe von Maßnahmen Pekings zur Öffnung des Marktes für Finanzdienstleistungen.
Allianz-Chef Oliver Bäthe sieht die Erlaubnis der CBIRC im Gesamtzusammenhang einer positiven langfristigen Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland. „Die Allianz ist stolz darauf, der erste ausländische Versicherer zu sein, dem die Gründung einer Holdinggesellschaft in China ermöglicht wird“, erklärte der Vorstandsvorsitzende in einer Mitteilung zur Genehmigung der chinesischen Tochter. „Das ist ein wichtiger Meilenstein für uns, um unsere Präsenz in diesem strategischen Markt auszubauen“, so Bäthe weiter. Der Konzern wolle von weiterem Wachstum und Liberalisierung der chinesischen Finanzmärkte profitieren.
Die Allianz betrat erstmals vor rund 100 Jahren den chinesischen Markt. Heute sind dort rund 2.000 Mitarbeiter für den Konzern tätig und bieten Versicherungs- und Vermögensverwaltungsprodukte an. Die Münchner erwarten für die kommenden zehn Jahre dort ein durchschnittliches Wachstum des Prämienvolumens von 14% pro Jahr. Weltweit hat die Allianz mehr als 88 Mio. Kunden und beschäftigt über 140.000 Mitarbeiter. 2017 erzielte die Versicherungsgesellschaft ein operatives Ergebnis von 11 Mrd. EUR bei einem Umsatz in Höhe von 126 Mrd. EUR.
Kuka-Chef Reuter nimmt seinen Hut

Till Reuter gibt im Dezember sein Amt als Vorstandsvorsitzender der Kuka AG auf und verlässt das Unternehmen. Interimsweise wird der bisherige CFO Peter Mohnen ab 6. Dezember den Posten von Reuter übernehmen. Das gab der Augsburger Robotikspezialist am Montag überraschend und ohne nähere Angabe von Gründen bekannt. Die Investorenvereinbarung mit Midea, die umfassende Standort- und Arbeitsplatzgarantien beinhaltet, ist demnach von der Personalie jedoch nicht berührt. Kuka war vor knapp zwei Jahren von dem chinesischen Hausgerätehersteller übernommen worden. Zuletzt mussten die Augsburger mit einem Umsatzrückgang kämpfen.
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, verlautete aus Unternehmenskreisen, dass die chinesischen Eigentümer im Tagesgeschäft stärker durchgreifen wollten. Das Verhältnis zwischen Reuter und der Midea-Führung habe sich zuletzt verschlechtert, hieß es. Reuter war seit 2009 Vorstandschef der Kuka AG. Der ehemalige Investmentbanker hatte stets die Übernahme durch Midea befürwortet und aktiv mitgetragen. Sein Vertrag wurde erst im Frühjahr 2017 bis Ende März 2022 verlängert.
Midea hatte im Mai 2016 ein öffentliches Übernahmeangebot für den deutschen Technologieführer im Robotikbereich abgegeben. Bis zum Closing im Januar 2017 erwarb der Konzern aus dem südchinesischen Foshan fast 95% der Aktien für rund 4,5 Mrd. EUR. Der Deal zog eine kontroverse Diskussion in der deutschen Öffentlichkeit um mögliche Gefahren eines Technologieabfluss an chinesische Investoren nach sich und gilt als ein Auslöser für die Verschärfung der Außenwirtschaftsverordnung.
Erst Ende Oktober musste Kuka seine Geschäftsprognose kürzen. Für 2018 hatten die Augsburger ursprünglich einen Umsatz von 3,5 Mrd. EUR und damit in gleicher Höhe wie 2017 erwartet, mussten aber die Prognose auf 3,3 Mrd. EUR zurücknehmen. In den ersten drei Quartalen hinkten die Geschäftserlöse um 6% hinter dem Vorjahreswert hinterher. Auch die angepeilte EBIT-Marge wurde von 5,5% auf 4,5% heruntergeschraubt. Als Gründe gab das Unternehmen die schwache Konjunktur in Asien, die geringere Nachfrage von Seiten der amerikanischen Automobilindustrie sowie den Handelskonflikt zwischen USA und China an. Till Reuter kündigte in der Folge Sparmaßnahmen an.
Ping An investiert 41,5 Mio. EUR in Finleap

Die Berliner Finleap sammelt im Rahmen einer Finanzierungsrunde 41,5 Mio. EUR vom Ping An Global Voyager Fund ein. Finleap ist ein auf Fintech-Start-ups spezialisierter Company Builder. Für den 2017 gegründete Ping An Global Voyager Fund ist die Beteiligung das erste Investment in Kontinentaleuropa. Der Fonds gehört zu Ping An Insurance, dem nach Marktkapitalisierung größten Versicherungsunternehmen der Welt. Zur genauen Höhe des erworbenen Anteils machten die beteiligten Parteien keine Angaben.
Für die 2014 gegründete Finleap ist dies die dritte große Finanzierungsrunde innerhalb von zwei Jahren. 2016 hatte das Berliner Unternehmen 21 Mio. EUR und vergangenes Jahr 39 Mio. EUR an Mitteln eingeworben. Zu den Investoren zählen unter anderem die Versicherungsgesellschaften Signal Iduna und Hannover Rück sowie die niederländische NIBC Bank. Der Company Builder hat inzwischen 16 Firmen aufgebaut, darunter die Solarisbank, deren Wert auf 225 Mio. USD geschätzt wird.
Finleap plant das neue Kapital für weitere Investition in Fintech-Start-ups und die internationale Expansion zu nutzen. Mit Abschluss der Investitionsrunde wird Donald Lacey, Managing Director und Chief Operating Officer (COO) des Ping An Global Voyager Fund, Vorsitzender des Beirats von Finleap. Der Fonds ist auf Beteiligungen im Bereich Healthtech spezialisiert. Laut Lacey möchte der Versicherungskonzern die Berliner mit seinen enormen technischen Ressourcen unterstützen. „Unser Anspruch ist, die Entwicklung neuer Portfolio-Unternehmen in ganz Europa zu beschleunigen, indem wir die umfangreichen Technologien von Ping An, insbesondere aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Blockchain, einbringen”, erklärt der COO in einer Meldung zu der Transaktion.
Der vergangenes Jahr initiierte Ping An Global Voyager Fund konnte bisher Mittel in Höhe von 1 Mrd. USD einsammeln. Der Fonds investiert in innovative digitale Technologien und Künstliche Intelligenz vor allem in den Bereichenb Banking, Versicherung und Gesundheit. Mit dem Versicherungsriesen Ping An Securities im Hintergrund zielt der Fonds darauf ab, seine Portfoliounternehmen bei der technologischen Weiterentwicklung und der Skalierung der Geschäftsmodelle in China zu unterstützen. Der Konzern Ping An Insurance verfügt über 182 Mio. Kunden und steht auf Platz 29 in der aktuellen Liste der Fortune Global 500 Unternehmen.
BMC erwirbt Cordenka für 240 Mio. EUR

Der BMC („Beautiful Mind Capital“) Europe Fund I meldet seine erstes Investment: Für 240 Mio. EUR erwirbt der vergangenes Jahr in Shanghai gegründete Fonds das Spezialchemieunternehmen Cordenka. Verkäufer ist die französische Private Equity Gesellschaft Chequers Capital, die den deutschen Mittelständler seit 2011 in ihrem Portfolio führte. Laut Angaben von BMC liegen bereits alle behördlichen Genehmigungen aus China und Deutschland vor.
Mit einem Anteil von über 50% an der globalen Produktion ist Cordenka Weltmarktführer bei der Herstellung von industriellem Rayon, einer Viskosefaser, die vor allem bei Autoreifen zur Erhöhung der Festigkeit zum Einsatz kommt. Das 1938 gegründete Unternehmen mit Sitz in Obernburg nahe Aschaffenburg beschäftigt mehr als 700 Mitarbeiter und hat eine Jahreskapazität von 32.000 Tonnen. Der Hidden Champion hofft nach der Übernahme auf neue Marktchancen in Asien. „Wir freuen uns, BMC als unseren neuen Anteilseigner und Partner für die Entwicklung unseres Geschäftes in China begrüßen zu dürfen“, erklärte Cordenka-CEO Karl Hammer in einer Mitteilung anlässlich der Transaktion.
Laut dem Management von BMC spezialisiert sich der Private Equity Fonds darauf, herausragende europäische Unternehmen zu erwerben, die Wachstumspotenzial in China aufweisen. Für Cordenka habe man zusammen mit CEO Hammer und seinem Team einen Aktionsplan für Cordenka entwickelt, um die Deutschen mit dem eigenen Netzwerk in Shanghai zu unterstützen. Bei der Übernahme standen BMC mehrere Unternehmen und Finanzdienstleister zur Seite, darunter Shanghai Electric, Shanghai MG Investment, ABA Chemicals, die Bank of Shanghai sowie die Agricultural Bank of China. Die Kreditmittel für die Transaktion stellten Goldman Sachs und Baring dem Private Equity Fonds zur Verfügung.
Anlässlich eines Besuchs der britischen Premierministerin Theresa May in Shanghai initiierten Anfang 2018 die Shanghai International Group (SIG) und der Shanghai Guohe Modern Service Equipment Investment Management Ltd. den BMC Europe Fund I. SIG ist der Regierungsfonds der Stadt Shanghai und verfügt über 30 Mrd. EUR an Beteiligungen. Als Gründungspartner wurden drei ehemalige Manager der Schweizer Großbank Credit Suisse an Bord geholt: Sebastian Grigg, Dr. Xinya Vivian Wang und Vicky Wang.