Made in China 2025 – Chancen in Life Sciences und Healthcare

Erweiterung der eigenen Wertschöpfungskette

Die Erwähnung medizinischer High-End-Geräte im Plan ist auch ein Zeichen dafür, dass es Chinas Ziel ist, die im eigenen Land geschaffene Wertschöpfungskette zu erweitern. In dem margenstarken High-End-Segment haben internationale Konzerne wie General Electric, Phillips und Siemens einen hohen Marktanteil erreicht, während sich chinesische Hersteller am unteren – margenschwachen – Ende des Marktes einen harten Wettbewerb liefern. Nach offizieller chinesischer Lesart soll dies zum Teil zu den explosionsartig gestiegenen Kosten im Bereich des chinesischen Gesundheitswesens beigetragen haben. Offensichtliches Ziel des Plans ist es, innerhalb eines kurzen Zeitraums Chinas Entwicklungs- und Produktionskapazität in den genannten Schlüsselbranchen zu fördern. Ein weiteres Ziel ist es, bis 2025 den Marktanteil von eigenen geistigen Eigentumsrechten an High-End-Geräten wesentlich auszubauen.

Industrielle Cluster und steuerliche Anreize

Die chinesische Regierung fördert dabei zum einen Greenfield-Investments, insbesondere in Form industrieller Cluster, bei denen z.B. Industrieparks für bestimmte Branchen geschaffen werden. Dies betrifft Bereiche wie Forschung und Entwicklung, Finanzierung oder andere Dienstleistungen mit höherem Mehrwert. Der Plan sieht darüber hinaus staatliche Förderprogramme vor, wie z.B. steuerliche Anreize für „Smart Manufacturing“. Jedoch sind solche Maßnahmen im Hinblick auf den Gesamtumfang der Förderung und die Zulassungskriterien nicht genau definiert. Es bleibt abzuwarten, wie diese auf lokaler Ebene umgesetzt werden.

Internationale Kooperationen und Investitionen gefördert

Glücklicherweise ist sich die chinesische Regierung bewusst, dass es nicht möglich sein wird, sich bei der Stärkung der eigenen technologischen Fähigkeiten ausschließlich auf eigenständige Neuerfindungen einheimischer Firmen zu verlassen. Stattdessen verfolgt man einen differenzierten Ansatz, der auch internationale Kooperationen fördern will. Nach dem Plan wird China seinen Fertigungssektor ausländischen Investoren weiter öffnen. Diese können chinesische Unternehmen erwerben, selbst Unternehmen errichten (wie z.B. Forschungs- und Entwicklungszentren) oder mit chinesischen Unternehmen in Form von Outsourcing, Lizenzierung oder gemeinsamer Entwicklung kooperieren.

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