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Ein wirtschaftliches Engagement in China ist immer auch politisch – egal in welcher Größenordnung

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Der Wind bei deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen wird rauer. Datenschutz, Engagement in sensiblen Regionen, internationale Spannungen… In der Vergangenheit betraf dies insbesondere große Konzerne und Unternehmen in strategisch wichtigen Branchen, z.B. Leuchtturmprojekte wie der Bau des Volkswagen-Werks in Xinjiang. Heute gilt: Kaum ein ausländisches Unternehmen, egal welcher Größenordnung, kann sich den politischen Aspekten entziehen.

In der Vergangenheit lenkte die chinesische Regierung die Wirtschaftsentwicklung stark über Rahmenbedingungen. Seit einigen Jahren greift die chinesische Regierung zunehmend aktiv und tiefgreifend in die laufende Wirtschaft ein. Und anders als noch vor einigen Jahrzehnten sind ausländische Unternehmen inzwischen tief in der chinesischen Wirtschaft verankert. Durch diese zwei Faktoren geraten ausländische Mittelständler (KMU) mit China-Geschäft zunehmend in den allgemeinen Sog der chinesischen Wirtschaftsentwicklungen und der sie steuernden chinesischen Politik.

Die Gesetze werden umfassender

Zwar zielt der überwiegende Anteil der Maßnahmen, die westliche KMU als beeinflussend für ihr Geschäft wahrnehmen, auf die chinesische Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt und nicht vorrangig auf ausländische Unternehmen. Doch die Gesetze werden immer umfassender. Das neue chinesische Datensicherheitsgesetz (DSL), zum Beispiel, ähnelt in vielen praktischen Aspekten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO), geht jedoch in einigen Bereichen weiter. Zudem hat es eine extraterritoriale Komponente. Es hat somit starke Auswirkungen auf alle Unternehmen, die mit China zu tun haben. Die Hauptzielrichtung hierbei ist, dass alle Unternehmen sich an das DSL halten müssen – egal ob ausländisch oder chinesisch. Ein signifikanter Nebeneffekt ist, dass ausländische Unternehmen nun mit der politisch relevanten Entscheidung konfrontiert werden, wie sie mit Daten umgehen.

Zudem waren die europäischen Unternehmen früher nicht so stark in die chinesische Wirtschaft integriert. Wenn man dort nur Lohnfertigung in abgekoppelten Sonderwirtschaftszonen betrieb, hatte man mit Themen wie Datenschutz, lokal generierten Innovationen oder Minderheitenregionen wenig Berührung. Heute sind ausländische KMU in China jedoch in vielen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft engagiert.

Großkonzerne im Fokus

In den zwei Jahrzehnten bis etwa 2012 standen KMU nicht im Fokus der chinesischen Industriepolitik. In der Folge erlebten die KMU relativ wenig Steuerung durch die Behörden.  Großkonzerne hingegen mussten durchgängig mit chinesischen Staatsunternehmen und Behörden eigene Positionen verhandeln. Während die expliziten Einschränkungen für ausländische Unternehmen sukzessive reduziert wurden, verstärkte sich der Einfluss der Partei  innerhalb der Unternehmen durch strukturelle Maßnahmen. Auch die Gesetze entwickelten gemäß der Entwicklungsziele der Volksrepublik weiter. Hierzu gehören auch die automatisierte Erfassung und Auswertung von immer mehr Informationen aus allen Lebensbereichen.

Rückblickend lässt sich sagen: Die politischen Aspekte waren schon immer da. KMU hatten in den letzten zwei Jahrzehnten nur nicht so viel mit ihnen zu tun. Das hat sich nun geändert.

Es empfiehlt sich, einen Überblick über die eigene Situation und Position in China zu erstellen und mögliche politische Aspekte, die das eigene Unternehmen betreffen, zu identifizieren. Ein Startpunkt ist die systematische Auseinandersetzung mit diesem Thema, um die Führungskräfte zu sensibilisieren, konkrete Risiken zu identifizieren und etwaig notwendige strategische Anpassungen vorzunehmen.

Chinesische Konjunktur: Ende der Talfahrt?

Konjunktur
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In China zeigen die Oktober-Ergebnisse der Einzelhandelsumsätze und der
Industrieproduktion, dass die Konjunktur zu Beginn des vierten Quartals wieder etwas
Schwung gewonnen hat. Für Investoren wie auch für exportorientierte Unternehmen in
Europa sind das gute Nachrichten. Denn die binnenwirtschaftlichen Bremsfaktoren sind im
Schlussquartal erheblich. In dieser Woche blicken Investoren nun gespannt auf die
Geschäftsentwicklung der großen Technologieunternehmen in China, meint Dr. Johannes
Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.

Die Industrieproduktion lag im Oktober 3,5% über Vorjahr (Sept: 3,1%). Der Konsens hatte einen leichten Rückgang der Dynamik erwartet. Die verarbeitende Industrie leidet zwar weiter unter Materialengpässen. Im Energiesektor und bei den Versorgern haben sich zuletzt aber einige Problemstellen und Knappheiten verbessert. Die Einzelhandelsumsätze sind im Oktober um 4,9% zum Vorjahr gestiegen (September: 4,4%) und haben damit die
Erwartungen deutlich übertroffen. Zu einem erheblichen Anteil geht der Anstieg auf höhere
Preise zurück. Dabei haben sich die Umsätze im PKW-Handel nach der Schwäche der
vergangenen Monate etwas erholt. Besonders stark expandierte erneut der Umsatz im Onlinehandel, der im Oktober 17,4% über Vorjahr lag.

Oktober-Ergebnisse geben Hoffnung

Nach den zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten nähren die Oktober-Ergebnisse zu
Produktion und Einzelhandel die Hoffnung, dass die chinesische Wirtschaft im
Winterhalbjahr wieder etwas Dynamik gewinnt. Das wäre auch für die exportorientierten
europäischen Industrieunternehmen wichtig, denn in den kommenden Monaten droht die
heimische Nachfrage stärker durch die Folgen der neuen COVID-Welle gebremst zu werden.
Konjunkturell wachsen die Bäume auch in den kommenden Monaten allerdings nicht in den
Himmel, denn die Wirtschaftspolitik steht nach wie vor auf der Bremse und zielt auf einen
Abbau der hohen Verschuldungsquoten der Unternehmen. Das zeigt der Verlauf des chinesischen Kreditimpulses, der bis zuletzt tief im negativen Bereich lag. Im Laufe der Woche geht der Blick nun auf die Quartalsergebnisse der groß

Im Laufe der Woche geht der Blick nun auf die Quartalsergebnisse der großen chinesischen
Technologieunternehmen. Mit Alibaba, Baidu, und JD berichten gleich drei Schwergewichte
über die Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten. Am diesjährigen „Singles
Day“, an dem die chinesischen Online-Händler traditionell mit großen Rabattaktionen
enorme Umsätze erzielen, erreichten die Ergebnisse zwar neue Hochs. Die Zuwachsraten fielen aber etwas geringer aus als in den Vorjahren.

Na bitte, es geht doch noch

Wer hätte das gedacht. Seit Donald Trump das Zepter der US-amerikanischen Politik übernommen hatte, ging es mit den chinesischen-amerikanischen Beziehungen nur noch Richtung Null. Und wer die (wenig realistische) Hoffnung hegte, mit Joe Bidens Amtsantritt könnte sich zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wieder mehr bewegen, wurde schon bald enttäuscht. Der „alte Mann“ im Weißen Haus hat einen neuen Feind ausgemacht, wirtschaftlich, politisch, militärisch, und keinen Zweifel daran aufkommen lassen, diesen „Feind“ bändigen zu wollen, wie auch immer. Das China, sich seiner Stärke bewusst, dem Druck nicht nachgeben wird, lag auf der Hand. Zu spüren bekam dies Bidens Klima-Unterhändler John Kerry Anfang September bei seinen Gesprächen in Tianjin. Salopp könnte das Treffen mit den Worten zusammengefasst werden: China hat ihn abblitzen lassen. Für die Zukunft des globalen Klimaschutz war ein Tiefpunkt, denn sowohl in Peking als auch in Washington zweifelt inzwischen keiner mehr an der Verantwortung die China und die USA haben, wenn es darum geht, die Zukunft der Welt „grüner“ zu machen.

Nicht jeder für sich. Sondern gemeinsam.

So gleicht es schon einer Sensation, dass sich die beiden Kontrahenten auf der COP26 in Glasgow auf eine gemeinsame Deklaration geeinigt haben, in der sich sowohl China als auch die USA verpflichten, in diesem Jahrzehnt Schritte zu unternehmen, das Pariser Klimaabkommen konsequenter umzusetzen und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Nicht jeder für sich. Sondern gemeinsam. Wer hätte gedacht, dass dies noch möglich ist, zumal die Deklaration nicht erklärt jedes Land werde für sich allein handeln, sondern klar erklärt, beide Seiten werden gemeinsam klar definierte und ambitionierte Ziele ausarbeiten und umsetzen. Mit ihrer Deklaration haben China und die USA der Klimakonferenz einen „Kick“ verliehen. Und sie haben der Welt gezeigt, wenn es notwendig ist, in der Lage zu sein eine gemeinsame Sprache zu finden. Das lässt für die Zukunft (und andere Bereiche in den bilateralen Beziehungen) hoffen.

Selbstverständlich könnten Kritiker jetzt einwenden, China sei Indien zur Seite gesprungen, um die Formulierung eines konkreten Ziels für den globalen Kohleausstieg im COP26-Abschlussdokument zu verhindern. Angesichts der zuletzt nicht gerade freundlichen Beziehungen zwischen den Nachbarn China und Indien dürfte auch dies ein zuvor kaum zu erwartendes Bündnis sein, das immerhin die Verabschiedung des Abschlussdokuments gerettet hat, wohl wissend, dass viele kleinere Länder, Inselstaaten zumal, mit den Riesen unzufrieden, dem Deal letzten Endes auch zugestimmt haben, um den Deal zu haben.

China: Keine Kohlekraftwerke mehr im Ausland

Dessen ungeachtet haben sowohl China als auch Indien Zusagen gemacht, bis wann sie auf das „schwarze Gold“ bei der Erzeugung von Energie verzichten werden. China ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hatte bereits vor der Glasgower Konferenz angekündigt, im Ausland keine Kohlekraftwerke mehr bauen zu wollen. In den vergangenen Jahren war das im Rahmen der Seidenstraßeninitiative ein durchaus lukratives Geschäft. Dass die chinesischen Ziele weit langfristiger gesetzt sind, als die europäischen kann man gut oder schlecht finden. Eine Volkswirtschaft, die derzeit noch zu fast 60 Prozent ihrer Energie aus Kohlekraftwerken bezieht, kann nicht auf Knopfdruck die Energieerzeugung umstellen. Das sollte den Deutschen sehrt bewusst sein, die seit wenigstens einem Jahrzehnt über den Kohleausstieg diskutieren. Ob er zum politisch gesetzten Ziel wirklich kommt, ist noch nicht ausgemacht. Denn wer Kohlekraftwerke dicht macht, braucht Alternativen. In China, das bis 2030 den Höhepunkt des CO2-Ausstoßes erreicht haben und in den darauffolgenden Jahren karbonneutral werden will, ist das nicht anders. Allein zwischen 2005 und 2020 hat das Land den Anteil der Kohle an der Stromproduktion um 15,6 Prozentpunkte reduziert. Im selben Zeitraum stieg der Anteil nicht-fossiler Energieträger um 8,5 Punkte auf 15,9 Prozent. Nicht zu sprechen davon, dass China bei Elektromobilität inzwischen Trendsetter ist und das Land dank gezielter Aufforstungskampagnen grüner geworden ist.

Am Ende werden alle Länder dieser Welt nicht an ihren Worten, sondern ihren Taten gemessen. Da gibt es keine Ausnahmen. Wenn Glasgow dafür gesorgt hat, das hier und das etwas eingerostete Getriebe im bi- und multilateralen Dialog in Gang zu bringen, so war auch das ein Erfolg.

Adidas wird durch Lieferengpässe in China gebremst

Adidas
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Der deutsche Sportartikelhändler Adidas wurde im dritten Quartal durch Lieferengpässe und einem Rückgang der Nachfrage in China ausgebremst.

In einem Zwischenbericht erklärte Adidas, dass das Umsatzwachstum durch globale Lieferengpässe sowie der gesunkenen Nachfrage in China und weiteren asiatisch-pazifischen Märkten erheblich ins Stocken geraten ist. So wurden Einbußen von rund 600 Millionen Euro vermerkt. Zudem verfehlte der operative Gewinn aufgrund höherer Ausgaben das Vorjahresniveau. Die aktuelle Situation veranlasste den Sportartikelhersteller, seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr anzupassen.

Adidas: Quartalsumsatz um 11 Prozent reduziert

Während Adidas in Europa und Amerika solide Zuwächse erfuhr in den Monaten Juli bis September, tat man sich im wichtigen chinesischen Markt schwer. In China sank der Umsatz um rund 11 Prozent ein auf 1,16 Milliarden Euro. Als Gründe für den Rückgang nannte das Unternehmen „die geopolitische Situation, die erneuten Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 sowie Naturkatastrophen“. Das Umsatzdefizit war auch im restlichen asiatisch-pazifischen Raum zu erkennen.

„In einem sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite herausfordernden Umfeld hat sich Adidas gut geschlagen“, sagte Vorstand Kasper Rorsted in einer Mitteilung. „Zweistelliges Wachstum im Direct-to-Consumer-Geschäft in EMEA, Nordamerika und Lateinamerika zeigt die starke Nachfrage nach unseren Produkten. Gleichzeitig müssen wir mit den Engpässen in der globalen Lieferkette umgehen. Trotz aller Herausforderungen sind wir auf dem Weg, ein erfolgreiches erstes Jahr in unserem neuen Strategiezyklus abzuliefern.“

Chinas langer und kurvenreicher Weg zu Nettonull

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China war Schätzungen zufolge im Jahr 2019 für rund 27 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der aktuelle Fünfjahresplan des Landes legt Chinas Ziel fest, eine „mäßig entwickelte“ Volkswirtschaft zu werden, die auch auf die Umwelt und eine grüne Wirtschaft achtet. Dazu sollen Strukturreformen beitragen. Doch wie sieht die Realität aus?

COP26-Klimaverhandlungen

Im Vorfeld der COP26-Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen hat Chinas Präsident Xi Jinping versprochen, dass China aufhören werde, neue Kohlekraftwerke im Ausland zu errichten – eine bedeutendes Zugeständnis, da China einer der größten Finanzierer neuer Kohlekraftwerke sowohl im Ausland als auch im Inland war.

CO2-Neutralität bis 2060

China hat sich dazu verpflichtet, bis 2060 – und nicht bis 2050 – kohlenstoffneutral zu werden. Das Land strebt zudem an, dass die Kohlenstoffemissionen vor 2030 ihren Höhepunkt erreichen. Zum Erreichen dieser Ziele bedarf es in Unternehmen jedoch zielgerichteter Unterstützung. Denn wahrscheinlich sollen erst Ende diesen Jahres sektorspezifische Energiepläne veröffentlicht werden, die detaillierte Beschreibungen der Dekarbonisierungspfade enthalten werden.

Anbei finden Sie den Beitrag „China’s long and winding road to net zero“ im englischen Original.

VITESCO Technologies eröffnet neues Forschungs- und Entwicklungszentrum im chinesischen Tianjin

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Regensburg (Deutschland), Tianjin, Shanghai (China). 2. November 2021. Vitesco Technologies hat heute feierlich sein neues Forschungs- und Entwicklungs­zentrum im chinesischen Tianjin in Betrieb genommen. Von dort aus bedient das Unternehmen, ein führender internationaler Anbieter moderner Antriebstechnologien und Lösungen für die E-Mobilität, künftig verstärkt die Asien-Pazifik-Region mit hybriden und elektrifizierten Antriebstechnologien, um dem schnell wachsenden Markt der E-Mobilität gerecht zu werden. Das neue Zentrum für Forschung und Entwicklung (F&E) verfügt über eine Bruttogeschossfläche von 9.000 Quadratmetern und bietet Platz für rund 500 Mitarbeitende.  

„Tianjin zählt für uns zu unseren wichtigsten Standorten in China, dem größten Automobilmarkt der Welt. Mit diesem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum erweitern wir unsere Kapazitäten genau dort, wo wir das größte Wachstum in Sachen E-Mobilität erwarten”, betont Andreas Wolf, Vorstandsvorsitzender von Vitesco Technologies. Seine Begrüßungsrede wurde im Rahmen der Feier vor Ort via Livestream übertragen: „Wir sind dankbar für die tatkräftige Unterstützung durch die Kommunal­verwaltung von Tianjin und freuen uns darauf, weiterhin in engem Austausch zu stehen.“

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Regensburg verfügt bereits über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Elektrifizierung von Antriebssträngen. In Tianjin entwickelt Vitesco Technologies Batterie-, Motor- und elektronische Steuerungssysteme für batterieelektrische, Vollhybrid- und 48-V-Mildhybridfahrzeuge. Das Portfolio umfasst Hochvoltantriebssysteme, Hochvoltsteuerungssysteme, Hochvolt-Batteriemanagement­systeme, elektrifizierte 48-V-Antriebssysteme und 48-V-Batteriesysteme. Darüber hinaus verfügt das F&E-Zentrum über ein vielseitiges Labor für Tests und Validierung.

„Unser neues Forschungs- und Entwicklungszentrum wird ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für uns in der Asien-Pazifik-Region sein“, erklärt Changsong Yu, Hauptgeschäfts­führer der Electrification Technology Business Unit in Asien. „Wir setzen damit großes Wachstumspotenzial für das Elektrifizierungs­geschäft in der gesamten Region frei und treiben die Transformation hin zur E-Mobilität mit lokalen Ressourcen in Sachen Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing voran.“

Qualifizierung für nachhaltige Technologien

Vitesco Technologies legt nicht nur Wert auf zukünftige Innovationen, sondern auch auf ein hervorragendes Arbeitsumfeld für seine Mitarbeiter. Mit seinem hellen, geräumigen Labor und fortschrittlicher Ausstattung wird das Unternehmen seine Software- und Hardwareentwicklung weiter ausbauen. Das Gebäude ist mit Fitnessstudio, Café, Meditationsraum, Innovationsraum und weiteren Funktionsbereichen ausgestattet. Hervorragende Bürobedingungen ermöglichen Forschung und Innovation und motivieren Mitarbeitende.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum befindet sich am Vitesco Technologies Produktionsstandort Tianjin, der dort bereits seit 26 Jahren besteht. Seit 2019 produziert das Werk vollintegrierte elektrische Achsantriebe (EMR3) für diverse Kunden, unter anderem PSA oder Hyundai. Das F&E-Zentrum wird eng mit der Produktion vor Ort zusammen­arbeiten, um Ressourcen zu optimieren, die Effizienz zu steigern und mit hoher Qualität die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Erste F&E-Projekte für lokale OEMs laufen bereits, welche Mobilität für jedermann bequemer und nachhaltiger machen sollen.

Die fünf wichtigsten Herausforderungen, die es bei einer geschäftlichen Expansion in das Ausland zu meistern gilt

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Die internationale Geschäftsexpansion kann für viele Unternehmen eine sehr spannende Perspektive für weiteres Wachstum darstellen. Dennoch garantiert sie dieses nicht automatisch, da es zunächst je nach Land und Kultur darum geht, Eintrittsbarrieren zu überwinden. Der folgende Leitartikel untersucht die Top 5 Herausforderungen, denen sich Unternehmen bei der internationalen Expansion konfrontiert sehen, und zeigt praktische Wege auf, diese zu überwinden.

1. Klare Positionierung im Markt von elementarer Bedeutung

Es gibt eine Vielzahl an Gründen, warum Unternehmen im Ausland investieren. So unterschiedlich die Gründe sind, desto vielseitiger ist auch die Herangehensweise beim Markteintritt. Sollte ein Unternehmen zunächst eine Exportbasis aufbauen oder seine Produkte lizenzieren, um Erfahrungen in einem neuem Land oder einer Region zu sammeln? Oder rechtfertigt die starke Markenproduktion sogar Übernahmen oder die Gründung neuer Tochtergesellschaften? Es lässt sich konstatieren, dass es kein richtig oder falsch gibt, jedoch kann die nachfolgende Grafik der internationalen Expansionsmodelle eine erste Orientierungsgrundlage darstellen.

Expansionsmodell Vorteile Nachteile
Export Schneller unkomplizierter Einstieg, geringes Risiko Geringe Kontrolle, geringes lokales Wissen, mögliche negative Umweltauswirkungen der Logistik
Lizenzierung/ Franchising    Schneller Einstieg, niedrige Kosten, geringes Risiko Weniger Kontrolle, Lizenznehmer kann zum Wettbewerber werden, rechtliches und regulatorisches Umfeld (IP- und Vertragsrecht) muss wasserdicht sein
Strategische Partnerschaft Gemeinsame Kosten reduzieren Investitionsbedarf & Risiko, auch als lokale Einheit betrachtet Höhere Kosten als Export, Lizenzierung oder Franchising; Integrationsprobleme zwischen zwei Unternehmenskulturen
Übernahme Schneller Einstieg, meist  bekannte, etablierte Betriebe Hohe Kosten, Integrationsprobleme können auftreten
Greenfield Investition Zugewinn lokaler Marktkenntnisse; maximale Kontrolle Hohe Kosten und hohes Risiko durch Unbekannte, langsamer Einstieg durch alleinige Umsetzung

 

Zusammenfassend sollten sich Unternehmen beim Markteintritt vorwiegend zwei Schlüsselfragen stellen:

  • Wie viel von ihren vorhandenen Ressourcen sind sie bereit zu investieren? Je weniger Ressourcen (d. h. Geld, Zeit und Fachwissen) das Unternehmen einsetzen kann, desto besser ist es für das Unternehmen, auf vertraglicher Basis in den ausländischen Markt einzutreten – beispielsweise durch Lizenzierung oder Franchising-Projekte
  • Wie viel Kontrolle wollen sie im Unternehmen behalten? Je mehr Kontrolle ein Partner wünscht, desto besser ist es, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft (WFOE) zu gründen oder zumindest über ein Joint-Venture mit klar abgegrenzten Verantwortlichkeiten zwischen Partnerunternehmen zu operieren

2. Einhaltung lokaler Compliance-Anforderungen

Mit dem Wachstum und der Expansion von Unternehmen in neue Regionen wachsen auch ihre Compliance-Verantwortlichkeiten. Die Einhaltung von Steuerpflichten und lokalen Vorschriften sind komplex. Gerade bei stark wachsenden Unternehmen ist es daher wichtig, von Beginn an eine klare Struktur in die lokalen Abläufe und Prozesse zu bekommen. Viele Unternehmen wenden sich daher zu Beginn direkt an einen bereits in der Region etablierten Dienstleister, der sie beim Markteintritt begleitet und gleichzeitig ein Auge auf regional geltende Vorschriften hat. Sofern das Unternehmen groß genug ist, können diese Aufgaben dann auch in-house abgedeckt werden. Experimente sollten jedoch gerade in der Anfangszeit vermieden werden, da diese dem Unternehmen sonst teuer zu stehen kommen könnten.

3. Sichtung nach Talenten: Einbezug lokaler Multiplikatoren

Die richtigen Talente im Ausland zu finden und ein Gefühl für die richtige Unternehmenskultur zu bewahren, kann eine Herausforderung darstellen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn man von der Zentrale eines Unternehmens an neue, kulturfremde Standorte expandiert. Von der Sicherstellung, dass die Auswahlprozesse den lokalen Gesetzen entsprechen, bis hin zur Wahrung von Quoten für die Einstellung lokaler Mitarbeiter, kann die Einhaltung lokaler Regeln und Anforderungen sogar die erfahrendsten Personaler vor Herausforderungen stellen.

Die Kontaktaufnahme mit Handelskammern oder anderen professionellen Institutionen kann helfen, sich vor Ort ein industrieübergreifendes Netzwerk aufzubauen. Auch lokale Personaldienstleister können in der Regel bereits auf ein großes Netzwerk zurückgreifen, so dass diese Herangehensweise gerade zu Beginn bei der Sichtung von Talenten empfehlenswert ist.

4. Verstehen der lokalen Sprache, Geschäftsetikette und Kultur

Das Verständnis der lokalen Sprache, der Kultur und der richtigen Etikette für Geschäfte kann für einen guten Start ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein. Mindestens einen Mitarbeiter vor Ort zu haben, der die Muttersprache spricht und die Produktpositionierung und Ihr Angebot versteht, kann einen großen Unterschied machen. Kunden spricht es an, wenn sie Mitarbeiter im selben Land kontaktieren können, die ihre Sprache sprechen und sich um den Service kümmern. Abhängig von Ihrem Expansionsziel, haben einige Unternehmen in bestimmten Sektoren und Branchen möglicherweise auch Anspruch auf finanzielle Vorteile und Anreize der lokalen Regierung. Anreize gibt es vor allem dann, wenn die regionale Beschäftigung gefördert werden soll. Es gilt daher, die Augen offenzuhalten und ausreichend Zeit in den Ausbau des Netzwerks zu investieren.

5. Lieferkettenmanagement: Priorisieren und regionalisieren

Das Management einer Lieferkette, die nationale Grenzen überschreitet, kann bei der Expansion eine echte Herausforderung darstellen. Die Kosten für Logistik können hoch sein und auch die sorgfältige Verwaltung von Lagereinrichtungen kann sich als handfeste Herausforderung herausstellen. Eine Regionalisierung der Lieferkette kann sich daher für ausländische Unternehmen als sehr vorteilhaft erweisen. Der asiatisch-pazifische Raum kann an dieser Stelle mit einem klaren Standortvorteil punkten, da er bereits seit vielen Jahrzehnten auf bequeme Handelsrouten und technologiegetriebene Lieferkettenmodelle zurückgreifen kann, was wiederum die Effizienz beim globalen Handel mit Waren und Dienstleistungen erhöht. Lassen sie sich daher von lokalen Experten hinsichtlich Lieferkettenrisiken und deren Chancen beraten. So bekommen sie vorab ein Gefühl dafür, welche Handelsrouten für sie überhaupt in Frage kommen. Des Weiteren lohnt es, sich mit den geltenden Steuer- und Investitionsabkommen zwischen den ASEAN Ländern und dem Westen vertraut zu machen. Eine gezielte Standortanalyse kann so zur weiteren Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette beitragen.

Schlussfolgerung

Die internationale Geschäftsexpansion kann komplex, aber lohnend für jedes Unternehmen sein, das sein Geschäftswachstum weiter beschleunigen möchte. Es erfordert viel strategische Planung, Zeit und Ressourcen, um langfristig im Ausland zu wachsen. Ein Aktionsplan und die Berücksichtigung der oben genannten fünf Herausforderungen kann dazu beitragen, viele Anfangsschwierigkeiten zu mindern, die während des Prozesses auftreten können. Die richtige Balance zu finden, ist dabei nicht immer einfach und kann langfristig eigentlich nur über regionale Produktionsstandorte realisiert werden. Die stark heranwachsenden Mittelschichten, vor allem in China und Indonesien, dürften in den nächsten Jahrzehnten dafür sorgen, dass die Produktpräferenzen dieser Käuferschichten einen starken Einfluss auf die globale Produktentwicklung und die damit in Verbindung stehenden Fertigungsketten ausüben. Daher sollte diese strategisch bereits früh auf den Bedarf der Zukunftsmärkte des Unternehmens ausgerichtet sein.

 

Stop & Go der Zentralbanken

Zentralbank
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Die Zentralbanken sind Gefangene ihrer extrem expansiven Geldpolitik der letzten achtzehn Monate geworden. Diese hat zu einem unangenehmen Nebeneffekt geführt: Inflation in der Realwirtschaft.

Drohender Kontrollverlust?

Mit den seit der Finanzkrise vorherrschenden inflationären Tendenzen bei Asset-Klassen, wie beispielsweise Aktien, Immobilien und Rentenpapieren, gaben die Zentralbank-Verantwortlichen grünes Licht für eine Fortsetzung der unendlich erscheinenden Asset-Käufe. Zudem herrscht seit März dieses Jahres das Narrativ vor, dass die Inflation vorrübergehend sei. Allerdings blinkt hier ein rotes Licht auf. Die Kapitalmärkte kalkulieren seit Wochen eine Fortsetzung der inflationären Tendenzen ein, und mittlerweile steigen auch die kurzfristigen Renditen. Zinserhöhungen sind ebenfalls eingepreist. Der Markt läuft den Zentralbanken davon. Denn bis hierhin waren die Renditen für kurzlaufende Anleihen nahezu festzementiert.

Zentralbanken in Bedrängnis

Die Zentralbanken können diese Situation nicht einfach ignorieren. Die Inflationserwartungen sind ein Resultat von steigender Nachfrage und knapper Rohstoffe. Darüber hinaus steigen die Lohnforderungen. Auf der anderen Seite scheint die Weltwirtschaft im letzten Quartal ihren Wachstumshöhepunkt erreicht zu haben. Das würde bedeuten, die Zentralbanken müssten in einer Phase auf die Bremse treten, in der die Wachstumserwartungen sinken. Ein zu starkes Einschreiten durch die Zentralbanken würde die Finanzmarktstabilität gefährden und eine ähnliche Reaktion wie im Jahr 2018 hervorrufen, in dem die Kapitalmärkte im vierten Quartal stark korrigierten.

Möglicher Geldregen in China durch gezielte Intervention Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken an ihrer Strategie festhalten und noch länger zuschauen werden, in der Hoffnung, dass sich die Engpässe in Luft auflösen und die Inflationsrate wieder auf ein annehmbares Niveau fällt. Es ist sehr gut vorstellbar, dass die EZB nach dem Rückzug Jens Weidmanns grünes Licht für eine Fortsetzung ihres Pandemie-Kaufprogramms unter einer neuen Überschrift geben und dadurch das Volumen ihres Kaufprogramms nicht sinken wird. Die Fed wird Anfang November mit der Reduktion der Anleihekäufe, wie bereits vorab durch Jerome Powell kommuniziert, beginnen und die steigenden Zinserhöhungs-Erwartungen des Marktes abmildern. Ähnliches gilt für die Bank of England. Ein wichtiger Faktor ist die Public Bank of China. Die chinesische Zentralbank hat sich mit starken Interventionen zurückgehalten. Bei einer Abschwächung der Konjunktur wird Chinas Zentralbank unserer Ansicht nach intervenieren und die Geldschleusen öffnen.

Fokus Europa: Wenig Tech, viel Real-Assets Das Kapitalmarktumfeld ist derzeit nicht eindeutig. Als Belastungsfaktoren sind die Veränderung der Zentralbankpolitik, die steigende Inflation und die konjunkturellen Sorgen um China auszumachen, die die Stimmung an den Börsen immer wieder belasten. Hinzu kommt, dass die Anlageklasse Aktien unter Berücksichtigung von historischen Bewertungsmaßstäben nicht günstig ist. Das gilt besonders für den Technologiesektor und die US-amerikanischen Indizes. Aus diesem Grund gewichten wir Europa über und halten bei Technologie-Aktien an unserem Untergewicht fest. Real-Assets erachten wir dauerhaft für unverzichtbar, insbesondere in dem derzeitigen inflationären Umfeld, welches wir als langfristig ansehen. Aus diesem Grund halten wir auch an unserer Positionierung bei Gold fest. Wir gehen von neuen Allzeit-Höchstständen in den nächsten zwölf Monaten aus. Die Renditen für Staatsanleihen können unserer Ansicht nach weiter steigen. Wir sind der Auffassung, dass deutsche Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren in Richtung 0 % steigen und US-amerikanische Staatsanleihen den Wert von 2 % erreichen können. Diese Entwicklung wird allerdings nicht linear erfolgen. Wir nutzen die Schwankungen an den Rentenmärkten durch unsere aktive Durationssteuerung. Aus diesem Grund haben wir erste Positionen im langen und ultralangen Laufzeitensegment aufgebaut. Wir rechnen mit einem Rücksetzer bei den Renditen für langfristige Rentenpapiere, da die Zinserhöhungserwartungen mittlerweile ambitioniert sind. Das Währungspaar EUR / USD wird unserer Ansicht nach in den Bereich 1,13 bis 1,15 fallen. Auf diesem Niveau werden wir unser offenes USD-Exposure sukzessive reduzieren.

China mildert das Inflationsrisiko ab

Inflation
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Ein Zeichen für die Normalisierung sind die American-Football-Stadien; sie füllen sich. Bei den Renditen von Staatsanleihen war die Renormalisierung bisher eine Mischung aus zwei Schritten vorwärts und einem Schritt rückwärts. Der Aufwärtstrend war bisher relativ sanft, die Renditen liegen immer noch unter dem Niveau vom März. Die Renditen 10-jähriger chinesischer Anleihen sind auf ein Niveau zurückgegangen, das im Februar 2020 nach der Renormalisierung der Politik im August letzten Jahres bestand. Für diskretionäre Anleger gibt es nicht viel Anreiz, festverzinsliche Wertpapiere aus Industrieländern zu besitzen, dennoch sind die Renditen in Deutschland nach wie vor bemerkenswert niedrig, und der Dollar ist stabil. Anleihekäufe der Zentralbank? Oder etwas anderes?

Von der Zeit vor der Pandemie bis heute hat sich vieles verändert, aber das, worauf sich die meisten konzentrieren, ist die Inflation. Ist sie vorübergehend oder ist sie dauerhaft? Die US-Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) gehen davon aus, dass die derzeitige Inflation hauptsächlich auf angebotsseitige Verzerrungen zurückzuführen ist. Sobald sich diese Angebotsfaktoren verbessern, werden die Preise nicht mehr steigen und die Inflation wird zurückgehen. Das Risiko besteht darin, dass diese Verzerrungen nicht vorübergehend sind, dass die Zentralbanken hinter der Kurve zurückbleiben und dass die Inflation systematischer wird. Wir glauben, dass die Fed die richtige Wette eingeht, aber es könnte länger dauern, als die Fed es gerne hätte.

Bislang glauben die Märkte daran (oder sie sind vielleicht weniger von der Fed überzeugt als davon, dass die Produktivität Schritt hält). Es ist schwer vorstellbar, dass sich die Inflationsaussichten ohne einen Zusammenbruch des Dollars wesentlich verschlechtern. Stattdessen lag der eng definierte handelsgewichtete Dollar am Ende des dritten Quartals nur 3 % niedriger als am 19. Dezember 2019, und dies trotz einer Bilanzausweitung in Billionenhöhe, neuer Staatsschulden in Billionenhöhe, explodierender Haushaltsdefizite, eines Anstiegs des Leistungsbilanzdefizits, der Wahl einer Regierung, die links von der Mitte steht, und einer steigenden Gesamtinflation. Dies spricht für eine zugrunde liegende Nachfrage nach Dollar-Liquidität, die aus dem Inneren der US-Wirtschaft kommt, nicht von außen. Das mag nicht immer der Fall sein, aber die Dollarnachfrage ist seit Anfang des Jahres gestiegen und nicht gesunken.

Die wichtigste Frage ist: Was verursacht die Inflation?

– Die Wiedereröffnungen erfolgen schneller, als das Angebot wieder ansteigt. Der Konjunktureinbruch hat sowohl der Nachfrage als auch dem Angebot geschadet, aber das Angebot hat sich schwieriger erholt als die Ausgaben, wobei letztere durch die massiven fiskalischen Ausgabenprogramme unterstützt wurden. (CHART) Der Kern-PCE-Wert ist um 3,6 % höher als vor einem Jahr, der höchste Wert in den USA seit 30 Jahren. Zu Beginn der Pandemie konzentrierte sich ein großer Teil davon auf die Inflation bei langlebigen Gütern, aber sie beginnt sich auf den gesamten Konsumkorb, einschließlich der Mieten, auszudehnen. Je länger es dauert, bis sich die Angebotsbedingungen erholen, desto mehr könnte sich der Arbeitskräftemangel als ein weiterer Angebotsschock erweisen.

– Die Nachfrage nach Erdöl und Erdgas steigt schneller als die Fähigkeit, diese Nachfrage ohne höhere Preise zu befriedigen – es könnte sein, dass die Dekarbonisierungsziele zu ehrgeizig sind im Verhältnis zu der Fähigkeit alternativer Energien, Nachfragelücken zu schließen. Energiepreisspitzen haben immer Konsequenzen.

Ein Faktor, der dieses Inflationsrisiko etwas abmildert, kommt aus China. Das Auf und Ab der Weltwirtschaft wurde im Grunde genommen von dieser Wirtschaft und den Schwankungen des Kreditwachstums bestimmt. Letzteres hat die Talsohle erreicht, aber es gibt noch keine Anzeichen für eine allgemeine Reflation der chinesischen Wirtschaft. Die politischen Entscheidungsträger Chinas wollen die Wirtschaft entschulden und haben einen “kreuzzyklischen” politischen Rahmen angenommen, der darauf abzielt, das Ausmaß dessen zu dämpfen, was normalerweise antizyklische Maßnahmen wären.

Die weltweite Konjunktur verlangsamt sich

Evergrande mag sich als eine erfolgreiche kontrollierte Implosion des größten Immobilienunternehmens des Landes erweisen, aber es ist ein deflationärer Schock, da China versucht, sich vom Immobiliensektor als Hauptstütze seines Finanzsystems zu lösen. Immobilienspekulationen, überhöhte Bestände und eine demografische Wolke hängen über diesem Sektor. Die Regierung will keine Deflation zulassen, möchte aber die Ersparnisse aus diesem Sektor in andere Industriezweige umleiten.

Die weltweite Konjunktur verlangsamt sich bis zum Jahresende, angeführt von China, den Schwellenländern, die ihre Zinssätze anheben, dem fiskalischen Rückzug in den Industrieländern und dem durch die steigende Inflation verursachten Druck auf die Realeinkommen und Ausgaben. Andererseits verbessern Impfungen und Therapeutika weiterhin die Aussichten auf eine vollständige Öffnung der Welt, was die Wirtschaftstätigkeit ankurbeln und einige dieser Angebotsfaktoren abmildern würde. Die Zentralbanken gehen die große Wette ein, dass sich die Angebotsbedingungen ausreichend verbessern werden, um die Inflation in Zukunft zu senken.

中国强制设立分支机构?

Zwang zur Zweigstellengründung in China?
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几乎所有在中国大陆的企业都雇佣了外勤人员。对于需要大量实地工作人员的经营模式,正式注册的销售或服务分支机构的投资及维护成本也随之增加。企业需要通过这些分支机构才能在外省雇佣当地的工作人员。因此企业一般都会尽量降低这笔费用,或者让员工在家办公。然而,2021年8月24日出台的一项新法规要求企业原则上都要设立一个分支机构。

原则上,所有在中国的企业都需要营业执照,这样才能在中国各地从事其注册经营范围内的经营活动。然而,企业只被允许在其正式注册的企业地址开展业务。

如果企业在中国只有一个注册地址,那么无论经营活动是否应该或必须在外地进行,包括外勤员工在内的所有员工都必须在该注册地工作。员工禁止在注册地以外的地方从事永久性或长期性的经营活动。因此,以租用办公室或在其它地区、城市或省份部署销售人员为形式的“销售或服务分支机构”在法律上是不可行的,无论员工在自己的办公室、租用的商业场所还是在家办公。

原则上在中国必须设立分支机构

自2020年年底以来,中国当局一直在对那些长期在外省未注册分支机构却雇用员工的企业加强管理。然而,中国目前还没有强制设立分支机构相关的明确统一的准则。因此,目前仍不清楚当局如何评判哪些属于正式注册地以外被禁止的永久性经营活动。这因省而异,且在很大程度上视个别情况而定。

例如,一家企业的服务人员在外省客户处安装一条生产线——即使需要几个月的时间——还是可能得到允许。而一家企业的员工在另一个城市或省份经营的服务型工作室可能从第一天起就是“非法”的。这是因为在这种情况下,他们提供的服务明显是无限期的。

地方当局之前往往对此睁一只眼闭一只眼。因此就形成了这种习俗:企业让员工在家办公或租用办公室,从而让员工在当地工作。然而,这些公司并没有为这些员工在当地设立自己的销售或服务办事处。

收紧的法规

《中华人民共和国市场主体登记管理条例》于2021年8月24日公布。该条例将于2022年3月1日生效,它规范了市场主体注册分支机构的义务。

注册分支机构的义务取决于该分支机构是否进行“经营行为”。然而,生效的法律法规并不包含这一术语的法律定义。若参照2019年颁布的《中华人民共和国反不正当竞争法》及其对“经营者”的定义,则“经营活动”包括所有“以营利为目的商品生产、经营或者提供服务的活动”。

此外,当局在实际中还考虑到分支机构是否进行与企业业务相关的“副业”。这包括广告、促销活动、以销售为目的的商品存储或展示,或为签署合同而向分支机构提供场所等。如果既借助“经营者”这一概念来理解“经营行为”这一概念,又参考当局对“副业”一词的解释,那么涉及到的范围将十分宽泛,从而登记分支机构的义务也十分普遍。尽管在本文发表时,法规尚未在国家层面生效,但一些省份的相关部门已经开始实施该法规。如今,越来越多的企业感受到了立法和政府做法的变化。越来越多的企业被当局要求登记其经营活动。

由于在规定时间内建立分支机构的期限往往太短,当局的要求往往导致企业不得不暂时停止在分支机构所在地的业务活动。今后可以预见,政府将在全国范围内采取更严厉的立场,如发现未登记的“销售或服务分支机构”,也将作出处罚。

当局有权对违反规定的公司处以最高50万元人民币(约67,000欧元)的罚款。此外,当局可以责令关闭未注册的销售和服务办事处,并没收其“违法”所得利润——如办事处的销售收入。为此,当局可以不经通知就进入办公室,复制文件并带走。而同时需要考虑到的是:违规行为也会在社会信用体系对企业产生负面影响。

在中国设立分支机构的替代方案?

因此,如果一个公司决定在中国投资,它应该从一开始就在其(财务)规划中考虑到设立分支机构是在全国进行经营行为的前提。虽然这不像成立一个独立公司那样昂贵,但确实会造成额外的费用。企业尤其该仔细考量,如何能通过最少的分支机构覆盖到中国最多的地方,或者与企业相关的部分。此时还应该注意的是,不同省份之间往往存在着巨大的文化差异。

企业还应确认是否可以将业务直接分包给当地的服务商,或者服务和销售人员是否可以作为个体户,从而避免设立分支机构的义务。

人力资源服务商或“伙伴”公司往往会因此提出为企业雇用员工。

但要注意的是:这不仅会在公司法上产生问题,而且会在税法和社会保险法上带来麻烦。

总结

对于投资者来说,文中所述的局势进展意味着,如果企业业务有大量外勤经营行为的需求,公司未来应该考虑到设立分支机构的必要性,并在财务规划中考虑进建设和组织成本。但与此同时,也应研究委托当地服务供应商或雇用服务和销售人员作为个体户的可能性。

Chinas Weg zur „modernen sozialistischen Macht“

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Im vergangenen Jahr haben die chinesischen Behörden die regulatorischen Kontrollen im Technologie-, Fintech-, Zahlungsverkehrs- und Mediensektor verschärft und die Immobilienpolitik gestrafft. Am überraschendsten war die Umstellung eines großen Teils des Bereichs der außerschulischen Nachhilfe (AST) auf eine gemeinnützige Struktur. In jüngster Zeit hat Macau begonnen, die Kontrolle über seine privaten Glücksspielunternehmen zu verschärfen. Und es gibt Anzeichen dafür, dass Immobilienentwickler in Hongkong gezwungen werden könnten, einen Beitrag zum sozialen Wohnungsbau zu leisten. Insgesamt wurden in den letzten Quartalen über 100 regulatorische Maßnahmen, Richtlinien und politische Änderungen vorgenommen.

Dies könnte eine koordinierte Anstrengung Chinas bedeuten, die Ungleichheit von Vermögen und Einkommen zu verringern und den Lebensstandard der Mittelschicht zu verbessern. Es gibt auch Bestrebungen, die Demografie aufgrund einer alternden Bevölkerung auf ein jüngeres Durchschnittsalter auszurichten, indem die Bedingungen zur Unterstützung der Familiengründung gefördert werden.

Könnte dies angesichts des Tempos dieser politischen Veränderungen der Beginn eines langfristigen Regimewechsels sein, weg von marktwirtschaftlichen Reformen nach westlichem Vorbild und vom Kapitalismus zurück zum Sozialismus? Der chinesische Präsident Xi Jinping erklärte im Januar, dass „China in eine neue Entwicklungsphase eingetreten ist“ und dass es sein Ziel sei, China zu einer „modernen sozialistischen Macht“ aufzubauen. Der Schwerpunkt liegt nun auf einer neuen Kampagne für gemeinsamen wirtschaftlichen Aufschwung, in der eine gleichmäßigere Verteilung des Wohlstands gefordert wird.

Wir glauben nicht, dass das Land einen Weg in Richtung eines extremen Sozialismus einschlagen wird. Theoretisch würde die mögliche Annahme eines modernen sozialistischen Ansatzes zweifellos langfristig zu einem strukturell niedrigeren Wachstum führen. Allerdings gelingt es populistischen Bestrebungen selten, ihre Gesellschaften voranzubringen, die Wirtschaftsleistung zu steigern oder den Lebensstandard zu verbessern.

“Es liegt im Interesse Chinas, die Kapitalmärkte offen zu halten”

China ist nach wie vor bestrebt, seine Produktionskapazitäten auszubauen, Fortschritte in der globalen Internet- und Computertechnologie zu erzielen, den Lebensstandard zu erhöhen und vor allem für sozialen Frieden zu sorgen. In den letzten drei Jahrzehnten der Liberalisierung und des Wirtschaftswachstums war die Kommunistische Partei Chinas bestrebt, die Loyalität der Bürger im Tausch gegen wirtschaftliche Freiheit und Wohlstand zu sichern: Es ist unwahrscheinlich, dass dies wieder rückgängig gemacht wird.

Unserer Ansicht nach liegt es im Interesse Chinas, die Kapitalmärkte offen und funktionsfähig zu halten, die Finanzmärkte weiter zu liberalisieren und Kapital anzuziehen. Erst vor fünf Jahren drängte China darauf, dass seine Aktien in den MSCI-Index aufgenommen werden. Auch seine Offshore-Anleihemärkte wurden von globalen Anlegern stark in Anspruch genommen.

Letztendlich glauben wir, dass sich das Tempo des regulatorischen Vorgehens von nun an verlangsamen wird, nachdem die offizielle Strategie kommuniziert worden ist. Die Botschaft war laut und deutlich: China ist bestrebt, die langfristigen Ungleichgewichte, die mit seinem rasanten Wachstum einhergingen, abzubauen. Dies führte zu einer aggressiven und volatilen Neubewertung auf dem Markt, wo die jüngste Baisse durch die Emotionen der Anleger noch verstärkt wurde und einige Bewertungen auf historische Tiefststände drückte.

Sollte China in Zukunft seine Rhetorik zurücknehmen und den extremen Pessimismus der Anleger umkehren, könnten unserer Meinung nach die Gründe für Anleger, die sich gegen den Markt richten, heute attraktiv sein.

Magnesium: China schränkt Produktion ein

Magnesium
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Aufgrund von Energiemangel drosseln chinesische Behörden die Produktion von Magnesium erheblich. Das Material ist wichtig für die Metallindustrie. 

China ist der größte Magnesiumproduzent auf der gesamten Welt. So entfallen gut 90 Prozent der weltweiten Produktion aus der Volksrepublik. Damit liegt China deutlich vor Russland, Kasachstan und Israel, die einzigen anderen Länder, die in größeren Mengen Magnesium produzieren können. Die Marktanteile dieser drei Länder beträgt lediglich wenige Prozent. Über die Hälfte der in China produzierten Magnesiumanteile werden nach Europa verfrachtet, davon bezieht auch Deutschland einen großen Anteil.

Nun wurde aber von den örtlichen Behörden Verordnungen erlassen, um den Energieverbrauch im Land zu beschränken. Die Verordnungen treffen insbesondere die Magnesiumherstellung, welche zu den energieaufwendigsten Industrien in China gehört. Damit sollen die ehrgeizigen Klimaziele der chinesischen Regierung erreicht werden. Im vergangenen Jahr verkündete das Land auf der UN-Vollversammlung, dass CO2-Neutralität vor 2060 erreicht werden soll.

Nach Verkündung der Maßnahmen dürfen neue Werke bis Ende des Jahres nicht eröffnet werden, bereits bestehende Magnesiumwerke werden aufgefordert, ihre Produktion um 60 Prozent zu senken.

Auswirkungen auf Deutschland

Die strengen Regulationen in China haben auch Auswirkungen auf die deutsche Metallindustrie. Diese ist insbesondere bei der Herstellung von von Bauteilen für Maschinen und Autos dringend auf Magnesium angewiesen. Magnesiumlegierungen werden demnach unter anderem für die Anfertigung von Karosserien oder den Außenhäuten von Flugzeugen verwendet. Magnesium ist zudem nicht das einzige Baumaterial, welches in der Bundesrepublik aufgrund von chinesischen Verordnungen knapper wird. Der Preis von Silizium ist in den letzten Monaten erheblich gestiegen. So hat sich der Siliziumpreis seit August mittlerweile fast vervierfacht. Der Preisanstieg entstand infolge Erlass von chinesischen Behörden. Demnach wurde die Herstellung von Silizium in China gedrosselt, um die vorgegebenen Klimaziele zu erreichen. Mehr als 200.000 Tonnen fehlen dem Weltmarkt so bis Dezember.