Audi und FAW gründen Joint Venture für E-Fahrzeuge

Das neue Unternehmen soll ab voraussichtlich 2024 mit der Produktion von gemeinsam entwickelten Elektrofahrzeugen beginnen.

Audi und FAW gründen Joint Venture zur Produktion von Elektrofahrzeugen,
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Audi und die China FAW Group (FAW) vertiefen ihre langjährige Kooperation und gründen ein Joint Venture zur Produktion von Elektrofahrzeugen in China. Die entsprechende Absichtserklärung haben die Unternehmen im Rahmen der aktuell stattfindenden deutsch-chinesischen Automobilkonferenz in Changchun unterschrieben. Ausplanung und Name des Unternehmens stehen noch nicht fest. Schon jetzt ist aber vorgesehen, dass ab 2024 die ersten gemeinsam produzierten vollelektrischen Audis vom Band rollen sollen.

Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender der Audi AG und seit Juni direkt für das China-Geschäft verantwortlich, zum Ausbau der Kooperation: „Diese Entscheidung unterstreicht die strategische Bedeutung des chinesischen Marktes. Damit treiben wir Innovationen vor Ort aktiv voran,“

Audi und FAW kennen sich seit Jahrzehnten

Das neue Joint Venture ist bereits die zweite Kooperation zur Herstellung von Fahrzeugen, an der Audi in China beteiligt ist. Das bestehende Joint Venture zwischen JAW und der Audi-Mutter VW, JAW-Volkswagen, produziert schon heute Modelle der Marken VW, Jetta und Audi. Xiandong Qiu, Präsident von FAW, sieht in dem neuen Unternehmen daher auch einen Beweis für das über Jahrzehnte erarbeitete Vertrauen. Für ihn ist das Joint Venture ein weiterer Schritt hin zur Öffnung der chinesischen Autoindustrie.

Mit dem neuen Unternehmen stärkt Audi sein Engagement in China weiter. Zusätzlicher können die Ingolstädter ihr Angebot jetzt noch stärker auf die Wünsche und Bedürfnisse der chinesischen Kunden abstimmen. Dieser Fokus zeigt sich bereits heute in den L-Versionen der Fahrzeugpalette. Diese Modelle mit leicht verlängertem Radstand sind für den chinesischen Markt optimiert und in Deutschland gar nicht erhältlich.

Ziel ist der Kooperation ist, den Anteil von Elektrofahrzeugen am Absatz in China bis 2025 auf ein Drittel zu steigern. Für Werner Eichhorn, Präsident von Audi China, ist das neue Joint Venture ein entscheidender Schritt, dieses Ziel zu erreichen: „Dies ist ein weiterer Meilenstein in unserer Elektrifizierungsstrategie für den chinesischen Markt. Wir bekräftigen damit unser Commitment sowohl zu unserem langjährigen chinesischen Partner FAW als auch zu unserem Engagement in China, das wir damit auf eine neue Stufe heben.“

Produktion von Elektrofahrzeugen hat bereits begonnen

Basis der neuen E-Fahrzeuge wird die von Audi und Porsche gemeinschaftlich entwickelte Premium Platform Electric (PPE). Sie ist die Grundlage, auf der Audis elektrische Fahrzeugreihen basieren. Modelle wie den Audi e-tron, die das Ingolstädter Unternehmen bisher nach China importiert hat, werden bereits seit September in Changchun hergestellt. Auch den rein elektrischen Q2L e-tron und eine Plug-in-Hybrid-Version des A6L produzieren Audi und FAW schon gemeinsam.

Als einer der ersten internationalen Autohersteller in China produziert Audi im Joint Venture FAW-Volkswagen zuletzt an vier chinesischen Standorten. Bei einem Großteil der Fahrzeuge handelt es sich allerdings weiterhin um konventionelle Verbrenner. Die Werke in Changchun, Foshan, Tianjin und Qingdao verfügen insgesamt über eine Produktionskapazität von circa 700.000 Fahrzeugen im Jahr.