Die Eigentümerfamilie der Bekleidungskette C&A steht offenbar mit Interessenten aus China in Verhandlungen über den Verkauf des Traditionsunternehmens. Wie Spiegel Online unter Berufung auf Insiderkreise berichtet, soll die Transaktion bereits kurz vor dem Abschluss stehen. Die in der Schweiz ansässige Cofra Holding, über welche die Eigentümerfamilie Brenninkmeijer die Modekette kontrolliert, wollte die Berichte in einem Statement weder bestätigen noch dementieren.
In dem Statement der Cofra Holding heißt es lediglich, dass man verschiedene Wege ausloten wolle, um sowohl im Online-Handel als auch in Wachstumsmärkten wie China die eigene Position auszubauen. Zu diesen Möglichkeiten gehörten auch Partnerschaften und externe Beteiligungen. Man sondiere hierzu mit einer Reihe von Parteien.
C&A macht seit Jahren die Konkurrenz von Billigmodeketten wie H&M und Primark zu schaffen. Hinzu kommt der erstarkende Online-Modehandel, der den traditionellen Modeketten immer mehr Marktanteile abnimmt. Angesichts des wachsenden Drucks dreht sich bei C&A auch das Personalkarussell schneller. So übernahm im Sommer vergangenen Jahres der ehemalige Rewe-Vorstand Alain Caparros die Geschäftsführung. Der Umsatz der Bekleidungshäuser in Deutschland lag im Geschäftsjahr 2016/2017 bei rund 2,6 Mrd. EUR. Genauere Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung gibt das seit jeher sehr verschwiegene Familienunternehmen nicht bekannt.
Die Modekette kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Gründer waren Clemens und August Brenninkmeijer, deren Vorfahren im 17. Jahrhundert von Westfalen nach Holland ausgewandert waren. Die beiden Brüder, aus deren Initialen schließlich der Namen C&A entstand, gründeten während der industriellen Revolution im Jahr 1841 im niederländischen Sneek ihr erstes Konfektionsgeschäft. Heute besitzt das Unternehmen 1.575 Filialen und beschäftigt über 35.000 Mitarbeiter. Die Modekette ist in 18 europäischen Ländern vertreten, darüber hinaus auch in Mexiko, Brasilien und China.
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