Das Beijing Institute of Technology oder BIT und das BIT Chongqing Innovation Center und Cool High Technology (Beijing) Co haben im November gemeinsam ein bemanntes zweisitziges Flugauto vorgestellt. Es ist Vorbote eines hoch interessanten Marktes für Investoren. Von Georg von Stein
Fliegende Autos hatte man früher als eine Art Science Fiction in einem James Bond Film gesehen. Sie schienen Mobile einer fernen Zukunft sein. Jetzt bewegen sich die Gefährte für die Mobilität auf der Straße und in der Luft in Richtung Marktreife. Das neue chinesische Split-Flugauto besteht hauptsächlich aus drei Teilen – dem autonomen vertikal startenden und landenden Flugzeug, dem intelligenten Cockpit und dem Auto-Chassis. Dieses dreidimensionale System wird Menschen und Fracht transportieren. Der in China vorgestellte Prototyp des autonomen senkrecht startenden und landenden Auto-Flugzeugs besitzt ein maximales Startgewicht von 650 Kilogramm und kann 280 Kilogramm Proviant transportieren.
Seinen Demobetrieb wird das Flugmobil in der nationalen Pilotzone der „Internets of Vehicles“ und im Pilotgebiet der Zivilluftfahrt der Liangjiang New Area in Chongqing aufnehmen. Die Forschung für das Flugauto haben Xiang Chang von der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften und sein Team erbracht.
Hohe Investitionen in Flugautomarkt
In den Flugautomarkt wird denn auch bereits kräftig investiert. So hat HT Aero, der Flugauto-Ableger des chinesischen Elektroauto-Herstellers Xpeng, im Rahmen seiner Serie-A-Finanzierungsrunde mehr als eine halbe Mrd. USD von Investoren eingenommen, darunger neben Xpeng selbst auch die IDG Capital und 5Y Capital.
Xpeng will ab 2024 elektrische Flugautos auf den Markt bringen. Aber auch andere Anbieter der chinesischen Autobranche tummeln sich auf dem Flugautomarkt, so z.B. arbeiten Geely Terrafugia an eVTOL und auch Volkswagen evaluiert die Technologie in China. In Europa arbeitet beispielsweise das slowakische Unternehmen Klein an einem Auto, das bis zu 1000 Kilometer weit fliegen kann. Dessen erster kommerzieller Einsatz steht sogar schon fest. In Deutschland entwickelt die Carplane GmbH mit Sitz am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg am Flugauto Carplane, dessen Preis anfangs bei 200.000 Euro liegen soll, bei einer Serienfertigung aber deutlich unter 100.000 Euro sinken.
Georg von Stein
Dipl.-Kfm. Georg von Stein arbeitet seit 28 Jahren als Journalist. In dieser Zeit hat er Beiträge für die unterschiedlichsten Medien (Wirtschaft, IT, Lifestyle) publiziert und viele Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft und Politik interviewt - Bundespräsidenten, Unternehmer, CEOs. Seit 2004 arbeitet er für den Goingpublic Verlag und als Nachfolger für Stefan Gätzner wirkt er seit 2019 als Chefredakteur der Investment Plattform China Deutschland.