Flughafen Hahn steht kurz vor der Insolvenz

© Markus Mainka (www.aviation-stock.de)

Die finanziellen Sorgen des chinesischen Haupteigentümers HNA setzt Airport Hahn unter Druck. Gegen die deutsche Fluggesellschaft wurde nun durch einen Gläubiger ein Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Bad Kreuznach gestellt.

Ausgangspunkt für die Antragsstellung sind die unbezahlten Verbindlichkeiten der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, der Betreibergesellschaft des Flughafens, teilte das Gericht mit. Genauere Angaben zu dem Antragssteller wurden noch nicht gemacht. Der Regionalflughafen Hahn schwächelt bereits seit Jahren. Die Situation eskalierte, nachdem am Anfang dieses Jahres der hoch verschuldete Mehrheitseigner und Firmenkonglomerat HNA Insolvenz bei dem zuständigen Gericht in der chinesischen Provinz Hainan anmelden musste.

Bevor das Insolvenzverfahren gegen den Hunsrück Airport eingeleitet werden kann, benötigt das Amtsgericht noch weitere Unterlagen, die der Antragssteller innerhalb von zwei Wochen einzureichen hat. Erst dann entscheidet das Gericht, ob der Antrag angenommen wird.

Haupteigentümer HNA reißt Hahn mit in die Tiefe

Die COVID-19 Pandemie wirkte sich schwer auf den Eigentümer des Flughafen Hahn aus. Die HNA Group ist eine chinesische Unternehmensgruppe, die vorrangig in den Branchen Tourismus und Luftverkehr tätig ist. Über die Jahre erlangte der Mischkonzern viel Aufmerksamkeit durch weltweite Großeinkäufe, die zu großen Anteil mit Krediten finanziert wurden. Zwischen 2015 und Mitte 2017 kaufte HNA für rund 50 Milliarden US-Dollar Firmen und Beteiligungen aus aller Welt, unter anderem auch Anteile der Deutschen Bank. Auf dem Höhepunkt dieser Einkaufstouren betrugen die Schulden der Unternehmensgruppe über 100 Milliarden Dollar. Im Januar 2021 musste die krisengebeutelte Unternehmensgruppe Insolvenz anmelden.

Im Jahr 2017 kaufte HNA 82,5 Prozent der Anteile des Flughafen Hahn vom Land Rheinland-Pfalz für rund 15 Millionen Euro. Über die restlichen 17,5 Prozent verfügt das Bundesland Hessen.