Greift Investitionskontrolle bei COSCO Beteiligung am Hafenterminal Tollerort?

Fortschritt bei Freihandelszonen: Neue Regularien vereinfachen Inbound-Investments in China.自由贸易区进一步发展: 新的申请系统使得外商对中国境内投资更加便捷。Bildquelle: Fotolia; © zhu difeng

Bereits im vorigen September hatten sich die Cosco Shipping Ports Limited (CSPL) und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) auf eine 35-Prozent-Beteiligung der Chinesen am Hafenterminal in Tollerort geeinigt. Beraten wurden sie dabei von Allen & Overy LLP. Nun kam ein Bericht auf, wonach Wirtschaftsminister Habeck ein Veto gegen die Beteiligung einlegen könnte. Von GEORG VON STEIN

Investitionen in kritische Infrastruktur können ab einer gewissen Größe der Genehmigung durch das Wirtschaftsministerium unterliegen. So hatte die Bundesregierung Ende April bereits die Übernahme des Beatmungsgeräte-Fabrikanten Heyer Medical durch den chinesischen Aeonmed-Konzern nicht zugelassen. In offizieller Formulierung geht es dann um die „Untersagung des Erwerbs einer Beteiligung an einem inländischen Unternehmen durch einen unionsfremden Erwerber im sektorübergreifenden Investitionsprüfungsverfahren“.

Von Seiten des Wirtschaftsministeriums war allerdings zum Thema der Beteiligung von Cosco am Hafenterminal der HHLA nur zu vernehmen, dass man sich weiterhin in einem laufenden Verfahren befinde, das man nicht kommentiere. Von Seiten der Hamburger Hafenlogistiker HHLA rechnet man weiterhin mit einer Genehmigung.

HHLA betreibt in Tollerort, Europas drittgrößtem Seehafen, eines von drei Containerterminals mit vier Liegeplätzen und 14 Containerbrücken. Im Rahmen der Beteiligung daran will Cosco auch Ladungsströme in der Hansestadt konzentrieren und Tollerort für sich zu einem besonderen Umschlagpunkt in Europa aufbauen.

Georg von Stein

Dipl.-Kfm. Georg von Stein arbeitet seit 28 Jahren als Journalist. In dieser Zeit hat er Beiträge für die unterschiedlichsten Medien (Wirtschaft, IT, Lifestyle) publiziert und viele Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft und Politik interviewt - Bundespräsidenten, Unternehmer, CEOs. Seit 2004 arbeitet er für den Goingpublic Verlag und als Nachfolger für Stefan Gätzner wirkt er seit 2019 als Chefredakteur der Investment Plattform China Deutschland.