IPO im Fokus: Interview mit Börsenkandidat Snowbird

GoingPublic: Sie streben einen Unternehmenswert von 200 Mio. bis 250 Mio. EUR an. Das sind 30% der aktuellen Marktkapitalisierung aller 15 im Prime Standard gelisteten chinesischen Unternehmen. Darüber hinaus entspricht das einem Kurs-Gewinn-Verhältnis, das doppelt so hoch ist, wie das durchschnittliche der zurzeit gelisteten chinesischen Unternehmen hierzulande.

Yan: Wir wollen uns nicht mit anderen in Deutschland börsennotierten chinesischen Unternehmen vergleichen. Vergleichen sie uns mit Moncler, dem börsennotierten Hersteller von Daunenjacken, oder Bosideng, einem der größten Textilunternehmen in China, gelistet in Hong Kong. Der Börsenwert liegt um ein Vielfaches über der von uns angebotenen Bewertung, obwohl die Relationen von erwartetem Ergebnis zum Börsenwert bei Snowbird viel höher liegen. Ich denke nicht, dass wir bei unseren Zahlen und den Prognosen zu hoch bewertet sind. Das ist noch viel Luft drin, nach oben.

GoingPublic: Ab wann planen sie Dividenden zu bezahlen, und wieviel vom Nettogewinn möchten Sie ausschütten?

Yan: Wir planen für das laufende Geschäftsjahr bis zu 20% des Konzerngewinns an die Aktionäre der Snowbird AG auszuschütten. Die aktuelle Analystenstudie zum Börsengang geht für 2014 von einem Nettogewinn von mehr als 40 Mio. EUR aus.

GoingPublic: Mit welchen Wachstumsraten rechnen Sie in den kommenden drei Jahren?

Yan: Durch die neuen Produktionskapazitäten in der Daunenproduktion und der Näherei rechnen wir beim Umsatz in den kommenden Jahren mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von ca. 30%. Beim Gewinn gehen wir aufgrund der Skaleneffekte und der verstärkten Produktion von hochmargiger Daunenbekleidung und Daunenbettzeug von einer darüber liegenden Steigerung aus. Das klingt aus europäischer Sicht etwas optimistisch, aber unsere lokale Wirtschaft wächst sehr schnell. Von den ca. 1,4 Mrd. Chinesen haben weniger als 1% ein Daunenbett, in Europa sind es 89%. Allein in diesem Bereich, mit aktuellen Bruttomargen von 50%, liegt ein riesiges Wachstumspotential für die Zukunft.

GoingPublic: Ich danke ihnen für das Gespräch und wünsche ihnen viel Erfolg für den Börsengang und ihr Geschäft.

Das Interview führte Stefan Otto.

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