Wanda übernimmt Infront Sports & Media

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Der chinesische Mischkonzern Dalian Wanda Group erwirbt das Schweizer Sportmarketing-Unternehmen Infront Sports & Media AG von der europäischen Private Equity-Gesellschaft Bridgepoint. Die Transaktion hat einen Wert von rund 1,05 Mrd. EUR und steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen Abschlussbedingungen.

Wanda beabsichtigt durch die Übernahme seine Position im chinesischen Sportsektor zu stärken und gleichzeitig die Position Chinas bei der Bewerbung um internationale Großveranstaltungen zu verbessern. Infront plant seine marktführende Position in China weiter auszubauen. Das von Philippe Blatter, einem Neffen des FIFA-Chefs Joseph Blatter, geführte Unternehmen ist dort vor allem beim Aufbau der Basektballliga engagiert. Auch nach der Transaktion wird Blatter CEO von Infront bleiben.

Infront Sports & Media ging 2003 aus der KirchSport AG hervor und war zunächst mehrheitlich im Besitz der Jacobs Holding AG. 2011 wurden die Schweizer von der paneuropäischen Private Equity-Gesellschaft Bridgepoint übernommen. Das Unternehmen befindet sich in einer führenden Position im globalen Sportmarketing und unterhält Partnerschaften mit 160 Rechtehaltern in über 25 Sportarten sowie mit hunderten Sponsoren und Medienunternehmen. Infront hat mehr als 25 Niederlassungen in 13 Ländern und ist im Wintersport, Fussball, Sommersport sowie im Freizeitsportbereich engagiert. So ist Infront beispielsweise Partner der FIFA und des DFB. 2014 hat die Gruppe einen Umsatz von über 800 Mio. EUR erwirtschaftet.

Die Dalian Wanda Group wurde 1988 gegründet und ist in vier Kerngeschäftsfeldern tätig: Gewerbeimmobilien, Kultur und Tourismus, E-Commerce sowie Finanzdienstleistungen. 2014 verzeichnete das Unternehmen Vermögenswerte in Höhe von 534,1 Mrd. RMB (86,8 Mrd. USD) und einen Jahresertrag von 242,5 Mrd. RMB (39,4 Mrd. USD). Wanda wurde bei der Transaktion beraten von Shankai Sports (Marktbewertung), PwC (Finanz- und Steuerprüfung) und Reed Smith (Recht). Bridgepoint wurde beraten von Lazard (Corporate Finance), KPMG (Finanz- und Steuerprüfung), Latham & Watkins, Niederer Kraft & Frey und Clifford Chance (Recht). Das Infront-Management wurde beraten von Blättchen & Partner (Corporate Finance) und Homburger (Recht).