Außenhandel: Wachstum in China verlangsamt sich

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Das Außenhandelswachstum in China ist während der COVID-19-Pandemie stark gestiegen. Für das laufende Geschäftsjahr 2022 jedoch erwartet die Regierung Schwankungen. So sollen externe Faktoren wie der Ukraine-Krieg das Export-Geschäft belasten.

Nach Angabe der chinesischen Zollverwaltung sind die Exportaktivitäten der Volksrepublik im Januar und Februar im Vorjahresvergleich um 16,3 Prozent gestiegen. Im Dezember 2021 hatte der Exportzuwachs noch bei 20,9 Prozent gelegen. Zudem ist das Wachstum der Importzahlen im Vergleich zu Dezember von 19,5 Prozent Plus auf 15,5 Prozent gesunken. Das Wachstum des Außenhandels verlangsamte sich zwar, lag aber dennoch etwas über den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

Die Erwartungen für die kommenden Monate dürften auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts die Wachstumsprognosen eintrüben. Insbesondere die steigenden Ölpreise und andere Unsicherheiten könnten den weltweiten Außenhandel belasten.

Erwartung: Exportwachstum stagniert

„Es wird immer schwieriger, ein stetiges Exportwachstum aufrechtzuerhalten“, so der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang am Samstag zum Auftakt des Pekinger Volkskongresses. In seiner Rede stellte er die Nation auf ein wirtschaftlich schwieriges Jahr ein. „Die Covid-19-Pandemie dauert immer noch an. Der weltweiten wirtschaftlichen Erholung fehlt es an Antrieb, und die Rohstoffpreise bleiben hoch und neigen zu Schwankungen“, sagte Li Keqiang, der von einem „volatilen, ernsten und unsicheren“ Umfeld sprach. Es bestünden „viele potenzielle Risiken“ im Wirtschafts- und Finanzsektor.

Dementsprechend zurückhaltend fiel die Zielvorgabe für das gesamte Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 aus. 5,5 Prozent Anstieg war der vor kurzem angegebene Wert seitens der chinesischen Regierung, der niedrigste Wert seit Jahrzehnten. Verantwortlich für dieses vergleichsweise bescheidene Ziel sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Einbrüche in der chinesischen Immobilienbranche mit dem von der Pleite bedrohten Großkonzern Evergrande sowie die Unsicherheiten, die mit dem Ukraine-Krieg für die Weltwirtschaft verbunden sind.