Chinas ODI soll auf 1,25 Bio. USD steigen

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Chinesische Auslandsinvestitionen sollen innerhalb von zehn Jahren ein Gesamtvolumen 1,25 Bio. USD (1 Bio. EUR) erreichen. Das erklärte der chinesische Präsident Xi Jinping im Rahmen des APEC-Gipfels in Beijing. In einer Grundsatzrede vor Staats- und Unternehmensführern erläuterte er darüber hinaus die „neue Normalität“ eines langsameren Wirtschaftswachstums in China.  Außerdem gab er Pläne für einen „Seidenstraßenfonds“ zum Ausbau der Infrastruktur zwischen Asien und Europa bekannt.

Xi Jinping sieht für das Reich der Mitte eine nachhaltige Rolle bei der Entwicklung des asiatisch-pazifischen Raums und der Weltwirtschaft. Nachdem die akkumulierten chinesischen Direktinvestitionen ins Ausland (outbound direct investment – ODI) bis Ende 2013 bereits 525,7 Mrd. USD (423,8 Mrd. EUR) betrugen, sagt Xi für die kommenden zehn Jahre eine Zweieinhalbfachung des Wertes auf 1,25 Bio. USD bzw. 1 Bio. EUR voraus.

Auch stellt für Xi das verlangsamte Wirtschaftswachstum keinen Grund zur Beunruhigung dar, sondern er sieht es als Teil einer „neuen Normalität“. Die chinesische Wirtschaft habe einen Gang zurückgeschalten, dafür würde die ökonomische Struktur ständig verbessert und das Wachstum vermehrt von Innovation statt von Investitionen angetrieben.

Tatsächlich wuchs die chinesische Wirtschaft im Durchschnitt der ersten drei Quartale dieses Jahres lediglich um 7,4%, im dritten gar nur um 7,3%. Das Ziel von 7,5% für das Gesamtjahr scheint damit kaum noch erreichbar. Doch Xi betonte, dass das Wachstum mittlerweile auf einer anderen Basis stehe. „Allein das Volumen des chinesischen Wirtschaftswachstums im Jahr 2013 entspricht der gesamten wirtschaftlichen Leistung des Landes im Jahr 1994 – und könnte den Platz 17 in der Weltwirtschaft einnehmen“, relativiert der seit 2012 amtierende chinesische Präsident die Kritik an den fallenden Prozentwerten.

Zwei zentrale Projekte der chinesischen Regierung für eine weitere  Integration in die globalen ökonomischen Strukturen sind der „Wirtschaftsgürtel Seidenstraße“ und die „Maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts“. Ersteres umfasst ein Netz aus Straßen, Schienen und anderer essentieller Infrastruktur, die China mit Zentral- und Südasien, dem Nahen Osten und Europa vernetzen soll. Letzteres sieht den Ausbau von Häfen und Industriegeländen in Asien, dem Nahen Osten, Afrika und Europa vor. Hierzu kündigte Xi an, dass China 40 Mrd. USD (32 Mrd. EUR) zur Finanzierung beider Projekte in einen neu geschaffenen „Seidenstraßenfonds“ zahlen werde.

Der von China unter aufwändigen Vorkehrungen in Beijing ausgerichtete APEC-( Asia-Pacific Economic Cooperation-) Gipfel findet noch bis zum 11. November statt.