Die im MDAX notierte Osram Licht AG veräußert ihr Lampengeschäft an ein chinesisches Konsortium. Für über 400 Mio. EUR erwerben das chinesische Lichtunternehmen MLS, dem Finanzinvestor Yiwu State-Owned Assets Operation Center sowie der auf China spezialisierten US-Beteiligungsgesellschaft IDG Capital Partners in einem Carve-Out die Sparte, die unter „Ledvance“ firmiert. Zudem soll Osram in den kommenden Jahren Lizenzzahlungen für die Nutzung von Namensrechten erhalten.
Der Verkauf wird aber voraussichtlich vor Steuern zu einem Verlust im hohen zweistelligen bis niedrig dreistelligen Millionen-Euro-Bereich führen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Zustimmung. Das Closing soll im Laufe des Geschäftsjahres 2017 vollzogen werden.
Osram hat zusätzlich eine strategische Liefervereinbarung mit MLS abgeschlossen. Der chinesische Beleuchtungsspezialist garantiert eine jährliche Abnahmemenge von LED-Chips aus einer neuen Anlage in Malaysia, sobald dort die Produktion dort angelaufen ist.
Osram hatte im Frühjahr 2015 angekündigt, das Geschäft mit klassischen Lampen – darunter Energiespar- und Halogenlampen, aber auch LED-Lampen – in eine eigenständige Tochter auszugliedern. In der Sparte sind rund 8.800 Mitarbeiter beschäftigt. Ledvance trug bisher 40% zum Umsatz in Höhe von 2 Mrd. EUR bei, ist aber schon länger defizitär. Für den chinesischen Käufer MLS bieten dennoch die etablierte Marke und das große Vertriebsnetz in Europa und den USA entscheidende Vorzüge.
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