Deutsche Industrie dank China und USA auf Rekordhoch

Deutsche Industrie dank China und USA auf Rekordhoch
Quelle: Adobe Stock; © Costello77

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) meldet auf Basis von Zahlen des englischen Finanzdienstleisters IHS Markit, dass der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), im März mit 66,6 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht hat. Hauptgrund ist die starke Nachfrage aus China und den USA, die die deutsche Industrie antreibt.

Im März 2021 ist der EMI nicht nur um 5,9 Zähler gegenüber dem Februar gestiegen. Er hat darüber hinaus auch das bisherige Allzeithoch vom Dezember 2017 deutlich übertroffen. Damals stieg der Index erstmals seit Beginn der Erhebung auf 63,3 Zähler. Wie auch beim in China erhobenen Caixin PMI weisen Index-Werte über 50 Punkten auf ein Wachstum der Wirtschaftsleistung hin. Werte unter 50 wiederum bedeuten ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung.

Im März profitierte die deutsche Industrie von einem Rekordwachstum bei den Auftragseingängen, die sie unter anderem den Bestellungen aus China und der wieder anlaufenden Wirtschaft in den USA verdankt. „Die deutsche Industrie brummt wie kaum zuvor und 2021 könnte ein außerordentlich gutes Jahr werden. Diese Prognose steht aber unter dem Vorbehalt, dass es keinen Komplett-Lockdown mehr geben wird“, kommentiert Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, auf Anfrage des BME die aktuellen EMI-Daten. Somit ist die Entwicklung der Corona-Pandemie aus ihrer Sicht weiterhin entscheidend für die der deutschen Wirtschaft. „Die deutsche Politik hat es jetzt in der Hand, was mit der deutschen Industrie in diesem Jahr noch passiert. ‚Boom or Bust‘ und damit Aufschwung oder Pleite“.

Sie betont außerdem die Bedeutung des Exports: Sowohl China als auch die USA als wichtige Abnehmerländer liefen extrem gut und hätten Corona entweder schon ganz hinter sich oder seien mit den Impfungen weit fortgeschritten.

Deutsche Industrie weiterhin auf Exportmärkte wie China und USA angewiesen

Der EMI wird seit 1996 unter Schirmherrschaft des BME durch Markit IHS mit Hauptsitz in London erhoben. Dazu werden insgesamt 500 Einkaufsleiter und Geschäftsführer aus der deutschen verarbeitenden Industrie befragt.
Der endgültige EMI wiederum setzt sich aus einer Reihe von Teilindizes zusammen: Produktion, Auftragseingang, Auftragseingang Export, Beschäftigung, Einkaufspreise, Verkaufspreise sowie Geschäftserwartungen.

Im März 2021 sind alle Werte deutlich im Plus. Dazu gehören auch die Einkaufspreise, die, bedingt durch die stark wachsende Nachfrage, angezogen haben. Der BME kommt allerdings zu der Ansicht, dass die ebenfalls steigenden Verkaufspreise der Wirtschaft erlauben sollten, zumindest einen Teil des Preisdrucks abzufedern.

Besonders hervorgehoben wird der Teilindex „Auftragseingang Export“, der die bisherigen Höchststände von März 2010 und Dezember 2017 übertraf. Die deutsche Industrie bleibt somit weiterhin stark von der Entwicklung in ihren Hauptexportmärkten wie den USA und China abhängig.