„Die meisten Investitionen sind mit einer langfristigen Strategie verbunden“

Unternehmeredition: Lassen sich konkrete Schlussfolgerungen für deutsche Zielunternehmen von chinesischen M&A-Investoren ziehen?

Dr. Philipp Sandner: Drei Eigenschaften können wir erkennen: Erstens besitzen die deutschen Unternehmen, in die investiert wird oder die von chinesischen Investoren aufgekauft werden, fast immer eine hochinnovative Technologie. Zweitens investieren chinesische Unternehmen in Firmen, die in den gleichen oder in verwandten Branchen tätig sind. Zuletzt haben die deutschen Unternehmen, in die chinesisches Geld fließt, sehr oft finanzielle Schwierigkeiten; viele davon wegen der Wirtschaftskrise im Jahr 2008. Ich würde aber nicht davon sprechen, dass chinesische Investoren die ab und an desolate Lage von deutschen Firmen ausnutzen. Nein, oftmals kann man behaupten, dass ohne chinesische Investoren die deutsche Firma vielleicht schon in die Insolvenz gerutscht wäre. Denn deutsche Technologie und deutsche Produkte ergänzen sich hervorragend mit chinesischer Produktionskapazität, mit dem riesigen chinesischen Markt und auch mit Finanzmitteln aus China.

Unternehmeredition: Wann wird das Ergebnis der Studie voraussichtlich vorliegen?

Dr. Philipp Sandner: Wir sind noch mitten dabei, die gut 50 Transaktionen auszuwerten; wir denken, dass wir damit in den nächsten zwei Monaten fertig sind.

Dr. Philip Sandner

Dr. Philipp Sandner ist Partner und einer der Gründer von Munich Innovation Group. Er verantwortet die Patent-Scouting Tätigkeiten, um zukünftige Schlüsselpatente möglichst frühzeitig zu identifizieren. Dr. Sandner ist als Mitherausgeber an mehreren Studien bezüglich Chinas IP Entwicklung beteiligt. www.munich-innovation.com

 

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