„Die meisten Investitionen sind mit einer langfristigen Strategie verbunden“

Dr. Philipp Sandner ist aktuell an einer Studie über Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland beteiligt, welche voraussichtlich im November diesen Jahres veröffentlicht wird.

Unternehmeredition: Herr Dr. Sandner, welche Varianten von Investments chinesischer Unternehmen in Deutschland werden in Ihrer Studie untersucht und welches Gewicht haben darunter M&A Transaktionen?

Dr. Philipp Sandner: Nach den vorläufigen Ergebnissen unserer Studie existieren folgende zwei Haupttypen: Erstens, chinesischen Firmen erwerben deutsche Firmen im Rahmen von M&A-Transaktionen. Entweder findet ein vollständiger Kauf der deutschen Firma statt oder nur eine Beteiligung. Zweitens, sie gründen in Deutschland eine oder mehrere Tochtergesellschaften, zu denen auch deren Vertriebsniederlassungen zählen können. Je nach Unternehmensstrategie können Marketingaktivitäten, Vertriebsaktivitäten oder auch Forschungs- und Produktentwicklungsaktivitäten dazugehören.

Von den chinesischen Investitionen, die wir in unserer Studie analysieren, sind ungefähr vier Fünftel davon sind M&A-Transaktionen. Im Vergleich zu allen chinesischen Investitionen in Deutschland ist dieser Anteil aber überproportional.

Unternehmeredition: Wie viele chinesische Unternehmen nehmen an der Studie teil und welche Größenordnung und Eigentumsstrukturen weisen sie auf?

Dr. Philipp Sandner: Wir untersuchen in unserer Studie insgesamt 53 verschiedene Investitionen von chinesischen Unternehmen. Davon wurden im Jahr 2013 circa zwei Dutzend Investitionen von chinesischen Unternehmen in Deutschland getätigt. Das Volumen dieser Investitionen beträgt ungefähr 1,5 Mrd. Dollar. Knapp zehn Investitionen davon sind komplette Unternehmensverkäufe von deutschen Firmen an chinesische Investoren.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Vereinfachtes Chinesisch