Ultrasonic: Erneuter Imageschaden einer deutschen China-Aktie

Der Schuhhersteller Ultrasonic hat seinen Hauptsitz in der Provinz Fujian im Südosten Chinas. Die BankM hat Ultrasonic 2011 an die Frankfurter Börse gebracht.

Unternehmeredition: Wie sehen Sie die aktuelle Situation bei der Ultrasonic AG?

Thomas Stewens: Zunächst ist das bittere Ergebnis, dass unsere Anstrengungen der letzten Jahre, transparenz- und vertrauensfördernder Maßnahmen umzusetzen, nicht von Erfolg gekrönt waren. Schlimmer noch ist, dass viele Anleger bei Ultrasonic hohe Verluste hinnehmen mussten. Die Schuld hierfür liegt zwar bei den handelnden Personen in China, aber das Ergebnis belastet uns natürlich trotzdem massiv. Jetzt müssen wir überlegen, durch welche weitergehenden Maßnahmen ähnliche Fälle wirkungsvoll verhindert werden können. Hier spielen Überlegungen zur Rolle des schwer in der Machtfülle zu begrenzenden chinesischen CEO und „Legal Representative“ eine wesentliche Rolle, sowie auch die Verankerung der deutschen Compliance-Vorschriften bei den chinesischen Banken. Hier werden wir auch die Unterstützung deutscher und chinesischer Behörden benötigen, um verbesserte Prozesse bei in Deutschland gelisteten chinesischen Unternehmen verbindlich durchsetzen zu können.  Aufgrund der Dramatik dieses Falles sowie der bestehenden Antikorruptionskampagne in China könnte heute der Zeitpunkt sein, eine Anpassung dieser Prozesse auf internationaler Ebene mit einer gewissen Aussicht auf Erfolg einzufordern.