Fosun liebäugelt mit deutscher Privatbank

Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun prüft angeblich einen Kauf der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Auch an der polnischen Tochter der österreichischen Raiffeisenbank International soll Interesse bestehen, heißt es laut Medienspekulation.

Angeblich verhandelt Fosun bereits mit Management und Aktionären der Bank über einen Einstieg, berichtet das Manager Magazin. Die Verhandlungen seien bereits weit fortgeschritten. Als verkaufswillig gilt ein Großteil der Aktionäre von Hauck & Aufhäuser. Pikant wäre Fosuns Einstieg vor allem deshalb, weil die Chinesen bereits am Hauck-Rivalen BHF Bank beteiligt sind. Dort ist ihr Anteil auf 19,2% begrenzt, was den Durchgriff auf die Geschäftspolitik erschwert.

Zudem hat sich Fosun angeblich mit den restlichen BHF-Aktionären überworfen. Anlass ist die abrupte Trennung von Vorstandschef Björn Robens, die der Aufsichtsrat am Dienstag einstimmig, aber gegen den erbitterten Widerstand des nicht-stimmberechtigten Aktionärs Fosun beschlossen hatte. Robens pflegt exzellente Verbindungen zu Fosun-Chairman Guo Guangchang.

Hauck & Aufhäuser bestätigte Gespräche mit möglichen Investoren: „Es gibt durchaus mehrere Interessenten für eine Beteiligung an Hauck & Aufhäuser, die wir gewissenhaft prüfen. Eine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung treffen letztlich die Anteilseigner. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns dazu nicht weiter äußern können.“ Von Fosun war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Guo Guangchang wird in Insiderkreisen oftmals als der der Warren Buffett Chinas gehandhabt. Fosun wird nachgesagt die Strategie zu verfolgen, vergleichsweise starke Marken günstig einzukaufen, was bei der Beteiligung an Club Med angesichts der Krise, in der die Franzosen vor einigen Jahren steckten, durchaus gelungen ist. Kürzlich wurde dem chinesischen Mischkonzern auch Interesse am deutschen Familienunternehmen Bogner nachgesagt.

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