Nachfolgeregelung mit chinesischer Beteiligung

Aus M&A China/Deutschland 4/15

Die inhabergeführte Sedant Group aus Beijing hat 75% der Anteile an dem Monheimer Familienunternehmen apt Hiller GmbH erworben. Das Besondere: Die Transaktion erfolgte im Rahmen einer Nachfolgeregelung. Auch konnten die beiden Unternehmen nicht wie sonst häufig auf einer bereits bestehenden Geschäftsbeziehung aufbauen.

Die apt Hiller Group fertigt und veredelt Aluminiumprofile. Die Wertschöpfung reicht vom Recycling über das Strangpressen von Aluminium, die mechanische Weiterbearbeitung bis hin zur Oberflächenveredlung und Montage von einbaufertigen Teilen. Die Unternehmensgruppe zählt zu den großen unabhängigen Herstellern in Europa und beliefert Marktführer aus den Segmenten Bau und Architektur sowie Automotive und Industrie. In Monheim am Rhein und Roermond in den Niederlanden produziert apt Hiller jährlich rund 80.000 Tonnen an Aluminiumprofilen. Neben diesen  beiden Produktionsstätten verfügt auch die Niederlassung im fränkischen Eckental über eigene Eloxal- und Pulverbeschichtungsanlagen, die zusammen über eine Jahreskapazität von 6 Mio. Quadratmeter verfügen. Das Unternehmen beschäftigt an insgesamt vier Standorten etwa 800 festangestellte Mitarbeiter und erzielte 2014 einen Umsatz von 205 Mio. EUR. Die Sedant Group mit Hauptsitz in Beijing ist ein mittelständisches und inhabergeführtes Mischunternehmen. Die 1999 gegründete Gruppe setzt mit rund 1.000 Mitarbeitern fast 500 Mio. EUR um. Sedant zählt in China zu den führenden Herstellern von energieeffizienten und klimafreundlichen Komponenten für die Bauindustrie und ist darüber hinaus in den Bereichen Immobilienentwicklung, Pkw-Distribution und Financial Investments aktiv.

Die Nachfolgefrage

Die 1972 von Werner Hiller gegründete apt Hiller Group verzeichnete seit der Gründung ein kontinuierliches Wachstum. 1999 übergab Werner Hiller das operative Geschäft an Frans Kurvers und wechselte in den Beirat der apt Hiller GmbH. Frans Kurvers wurde zugleich Gesellschafter mit knapp der Hälfte der Geschäftsanteile, während Werner Hiller Hauptgesellschafter blieb. 2014 beauftragte apt Hiller das Düsseldorfer Beratungsunternehmen Livingstone Partners mit der Beratung und Umsetzung einer Nachfolgelösung für den mittlerweile 81-jährigen Werner Hiller. Der Fokus der Suche sollte sich von Anfang an auch auf potenzielle chinesische Interessenten richten, daher wurde mit Livingstone Partners bewusst ein M&A-Beratungsunternehmen mit einem integrierten deutsch-chinesischen Beraterteam und Standorten in Deutschland und China gewählt. Frans Kurvers kommentiert: „Das Livingstone Team hat uns bei dieser Transaktion von Anfang an umfassend und sehr kompetent unterstützt. Seine Präsenz in Europa und China war entscheidend für den erfolgreichen Abschluss.“

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