SAFE überlegt Änderungen für ausländische Investoren

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Investmentquoten und Beteiligungsbeschränkungen für institutionelle Anleger aus dem Ausland könnten möglicherweise komplett abgeschafft werden

Gongsheng Pan, der stellvertretender Gouverneur der chinesischen Zentralbank (PBoC) und Vorsitzender der Finanzaufsicht SAFE, spekulierte während des 11. Lujiazui Forums darüber, dass die Investmentquoten für das Qualified Foreign Institutional Investor Programm (QFII) in Bälde entweder ausgeweitet oder sogar ganz aufgehoben werden könnten.

Über QFII erhalten institutionelle Anleger die Möglichkeit, direkt an den Börsen in Shanghai und Shenzhen in A-Shares chinesischer Unternehmen zu investieren. Um sich für das QFII zu qualifizieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Beispielsweise ist ein Minimum an Eigenkapital erforderlich, im Heimatland des Investors muss eine bestimmte Regulierungsinfrastruktur vorhanden sein und auch ist eine Mindestanzahl von geschulten Mitarbeitern notwendig, um die Lizenz zu erhalten. Natürlich gibt es noch weitere Faktoren, die SAFE je nach Fall definiert.

Zeitgleich sind alle Teilnehmer des QFII-Programms hinsichtlich des insgesamt investierten Kapitals sowie hinsichtlich des Umfangs von ausländischen Beteiligungen an einem einzelnen börsennotierten chinesischen Unternehmen beschränkt. Aktuell liegt die Kapitalquote bei ca. 120 Mrd. USD und die Beteiligung von ausländischen Instituten an einem in China gelisteten Unternehmen darf insgesamt nicht mehr als 5% betragen.

Bereits im Jahr 2018 hatte SAFE die Regulierungen gelockter. Bis dahin konnten Investoren im Monate jeweils nur 20% ihres investierten Kapitals repatriieren und wer in China eingesetztes Kapital erstmals wieder außerhalb Chinas investieren wollte, hatte eine 3-Monatige Sperrfrist für dieses Kapital abzuwarten. Beide Regelungen wurde Mitte Juni 2018 abgeschafft. Zudem wurde seit Beginn des Programms die maximale Kapitalquote immer wieder ausgeweitet.

Die Äußerungen Pans passen zu dem, was chinesische Offizielle in den vergangenen Monaten immer wieder kommuniziert haben und was sich auch in jüngsten Handlungen der Verantwortlichen widerspiegelt: China wird den Reformkurs nicht verlassen und Schritt für Schritt seine Finanzmärkte weiter öffnen und liberalisieren.

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