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HNA wird größter Aktionär der Deutschen Bank

Punktlandung: Die HNA-Group hat ihre Ankündigung wahr gemacht und fast 10% an der Deutschen Bank erworben. 海航集团构想成真,获得了德意志银行近10%股权。Bildquelle: Fotolia; m.mphoto

Die HNA Group hat ihre Beteiligung an der Deutschen Bank auf 9,9% aufgestockt. Damit ist der Konzern aus Hainan zum größten Anteilseigner an Deutschlands führendem Geldinstitut noch vor dem US-Investmentriesen Blackrock (5,88%) und den beiden Staatsfonds Paramount Services und Premium Services aus Katar (jeweils 3,05%) aufgestiegen. Dies geht aus der jüngsten Meldung der Deutschen Bank zur Aktionärsstruktur mit Stand vom 28. April hervor. Weder die Deutsche Bank noch HNA haben sich bisher darüber hinaus zu weiteren Einzelheiten der jüngsten Anteilserhöhung geäußert. Allerdings hatte die südchinesische Gruppe bereits bei ihrem Einstieg vor knapp drei Monaten durchblicken lassen, die Beteiligung auf bis zu 10% anheben zu wollen.

Im Februar erwarb die HNA Group für geschätzte 755 Mio. EUR einen Anteil in Höhe von 3,04% an der Deutschen Bank. Im Vorfeld der Anfang April abgeschlossenen Kapitalerhöhung des Finanzinstituts hatte HNA die Beteiligung für weitere 425 Mio. EUR auf 4,76% ausgebaut. Ausgehend von einer vollen Ausübung der Bezugsrechte dürfte HNA im Rahmen der Kapitalmaßnahme nochmals rund 380 Mio. EUR in die Hand genommen haben. Für die jüngste Aufstockung bis auf 9,9% hat die Gruppe bei einem Kurs zwischen 16 und 17 EUR in den vergangenen Tagen weitere rund 1,75 Mrd. EUR aufgewendet. Damit hat HNA in der Summe mehr als 3,3 Mrd. EUR in das Finanzinstitut investiert. Sämtliche Transaktionen laufen über den Vermögensverwalter C-Quadrat. Laut Medienberichten soll Alexander Schütz, Gründer und Vorstand der österreichischen Gesellschaft, in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank einziehen.

Die HNA Group ist ein Fortune Global 500 Konzern in Privatbesitz, kontrolliert von dem chinesischen Unternehmer CHEN Feng. Das Unternehmen investiert weltweit, vorwiegend in Hotelketten und den Reisesektor. In Europa hat HNA unter anderem Flugzeug-Caterer in Frankreich und der Schweiz übernommen. In Deutschland ist die Akquisition des Regionalflughafens Frankfurt-Hahn nach der Zustimmung des Parlaments des Landes Rheinland-Pfalz so gut wie abgeschlossen. Darüber hinaus ist die Gruppe offensichtlich mit einem indikativen Angebot in das Bieterrennen um die angeschlagene HSH Nordbank eingestiegen. Der Hauptsitz der 1993 gegründeten  Gesellschaft befindet sich in Haikou auf der südchinesischen Insel Hainan. Die Aktivitäten umfassen die Bereiche Luftfahrt, Infrastruktur, Immobilien, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Logistik. HNA beschäftigt weltweit insgesamt 410.000 Mitarbeiter. Zur Unternehmensgruppe gehören unter anderem mehrere Passagier- und Frachtfluggesellschaften (z.B. Hainan Airlines). 2016 erzielte der Konzern einen Umsatz von rund 30 Mrd. USD.

Bosch veräußert Anlassergeschäft an ZMJ

Großer Deal: ZMJ holt sich für über 500 Mio. EUR die Bosch-Tochter SG. 大型交易:郑煤机投资逾5亿欧元收购博世子公司SG集团。Bild: Robert Bosch GmbH

Die Robert Bosch Starter Motors Generators Holding GmbH (SG) geht an ein chinesisches Konsortium aus einem strategischen Investor und einem Finanzinvestor. Die Zhengzhou Coal Mining Machinery Group  (ZMJ) und China Renaissance Capital Investment (CRCI) übernehmen den jahrelang defizitären Bereich des schwäbischen Maschinenbau- und Autozulieferkonzerns. Laut Ad-hoc-Mitteilung der börsennotierten ZMJ legen die Käufer dafür 545 Mio. EUR auf den Tisch. Alle 7.000 Mitarbeiter von SG sollen übernommen und sämtliche Standorte beibehalten werden. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen sowie der Zustimmung der Mitarbeiter an den deutschen Standorten.

Die Sparte SG stellt Starter für Verbrennungsmotoren und Komponenten für Elektromotoren her.  Der Bereich war jahrelang defizitär, als Bosch den 2015 den Verkauf beschloss. Begründet wurde dies damit, dass SG alleine zu niedrige Stückzahlen habe, um an dem unter Überkapazitäten leidenden Markt wettbewerbsfähig zu sein. Investitionen in den nordamerikanischen und die asiatischen Märkte wären weiter nötig. Allerdings gelang dem Bereich in den vergangenen Jahren wieder ein kleines Plus. 2015 betrug der Gewinn vor Steuern 20 Mio. und im vergangenen Jahr 25 Mio. EUR.

ZMJ stellt hauptsächlich Ausrüstung für den Bergbau her, erweitert in den vergangenen Jahren jedoch kontinuierlich das Segment Automotive. „Der Bereich Starter und Generatoren soll zukünftig eine zentrale Rolle in unserem Unternehmen einnehmen“, erklärt Vorstandsvorsitzender JIAO Chengyao in einer Meldung zu der Transaktion. Ziel sei es, durch die verbesserte regionale Aufstellung das Business von SG – insbesondere in Asien – nachhaltig und profitabel auszubauen. Das bestehende Managementteam der Bosch-Tochter soll  an Bord bleiben und die Geschäfte des Unternehmens weiter führen.

Die an den Börsen Hongkong (564:HK) und Shanghai (601717:CH)gelistete ZMJ-Gruppe hat eine Marktkapitalisierung von 12,6 Mrd. RMB (1,7 Mrd. EUR). Größter Anteilseigner des 1958 gegründeten Staatskonzerns ist die Provinzregierung von Henan mit mehr als 32%.

DBAG verkauft Romaco an Truking

Feierliches Signing: TANG Yue, Präsident von Truking Technologies (links) und Dr. Rolf Scheffels, Vorstand der DBAG, unterzeichnen in Frankfurt den Vertrag über den Verkauf von Romaco. 签约仪式:楚天科技董事长兼总裁唐岳(左)和DBAG董事长Rolf Scheffels博士(右)在法兰克福签署Romaco收购协议。

Truking Technology aus Changsha übernimmt die Romaco Pharmatechnik GmbH von der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG). Die DBAG und ihr Fund V verkaufen zunächst 75.1% ihrer Anteile an dem Spezialmaschinenbauer. In den kommenden drei Jahren wird die Private-Equity-Gesellschaft den Übergang an den neuen Eigentümer noch begleiten und dann auch die restlichen Anteile an Truking abgeben. Für den chinesischen Käufer ist es der erste große Schritt zur Internationalisierung. Am 28. April setzten Verkäufer und Käufer in einer feierlichen Zeremonie ihre Unterschrift unter den Vertrag. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.

Laut Mitteilung von Truking liegt der Gesamtpreis  für Romaco bei 150 Mio. EUR – mehr als das Doppelte der Summe von 61 Mio. EUR, für welche die DBAG das Unternehmen im Jahr 2011 vom US-Private-Equity-Fonds Robbins & Myers erworben hatte. Die in Karlsruhe ansässige Romaco GmbH produziert Verpackungs- und Prozessanlagen für die Pharmaindustrie. Im Geschäftsjahr 2015/2016 erwirtschaftete der Spezialmaschinenbauer mit seinen 550 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 135 Mio. EUR. Zum Zeitpunkt der Akquisition durch die DBAG vor sechs Jahren lagen die Verkaufserlöse bei rund 100 Mio. EUR.

Truking Technology wurde bei der ihrer ersten großen Investition in Europa von der deutschen Kanzlei Graf von Westphalen beraten. Die börsennotierte Gesellschafft erzielte 2016 einen Umsatz von 1,04 Mrd. RMB (138 Mio. EUR). Die im Jahr 2000 gegründete Gesellschaft beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiter und stellt ebenfalls Anlagen für Unternehmen aus dem Pharmasektor her. Wie TANG Yue, Vorstandsvorsitzender und Präsident von Truking auf der Feier zur Unterzeichnung des Vertrags in Frankfurt hervorhob, ergänzen sich das Produktportfolio seines Unternehmens und das von Romaco bestens. Während Truking vor allem auf Maschinen für die Verarbeitung flüssiger Medikamente spezialisiert ist, haben die Deutschen ihre Stärken bei Anlagen für Feststoffe, insbesondere. Tabletten.

Truking plant die Karlsruher, die in China erst seit Kurzem vertreten sind, bei ihrer Expansion auf dem heiß umkämpften Gesundheitsmarkt der zweit größten Volkswirtschaft der Welt zu unterstützen. Das Management Team von Romaco unter CEO Paulo Alexandre wird dabei weiter an Bord bleiben „Truking hat vollstes Vertrauen in das Managementteam von Romaco und wird beim Marktaufbau in China helfen“, erklärte Tang auf der Veranstaltung. „Wir werden Romaco bei der Steigerung von Umsatz und Gewinn von Nutzen sein“, so Tang weiter.

AGIC kauft Laserspezialist Fotona

Führender Anbieter: Fotona stellt Laser für medizinische Anwendungen her. Bildquelle: Fotolia; © looking2thesky

AGIC Capital erwirbt alle Anteile des Laserherstellers Fotona. Für das slowenische Unternehmen eröffnet der Eigentümerwechsel neue Marktchancen in Asien und China. Verkäufer ist die US-Beteiligungsgesellschaft The Gores Group. Zum Kaufpreis äußerte sich AGIC nicht. Für die von Henry Cai vor zwei Jahren gegründete chinesisch-deutsche Private-Equity-Gesellschaft ist die Akquisition die dritte Transaktion insgesamt und die zweite als Alleininvestor.

Die 1964 gegründete Fotona hat sich auf Laseranwendungen im medizinischen Bereich spezialisiert und ist auf dem europäischen und dem US-Markt präsent. Für den Ausbau der Position in Asien und China will der neue Eigentümer den Slowenen unter die Arme greifen. Dort steigt der Bedarf insbesondere auf dem Gebiet der Schönheitschirurgie rasant. „China ist jetzt der Markt mit dem schnellsten Wachstum bei Lasern für medizinische und ästhetische Anwendungen, und mit unserer Unterstützung, kann Fotona sich gut positionieren, um eine führende Marke in ganz Asien zu werden“, erklärt Sam Sun, Managing Director und Leiter der Region Greater China bei AGIC in einem Statement zu der Akquisition. Konkret plant die Private-Equity-Gesellschaft die Laserspezialisten beim Marketing, dem Ausbau des Vertriebsnetzes und regulatorischen Fragen in China zur Seite zu stehen. Das existierende Management-Team des Targets soll wie schon bei den vorherigen Beteiligungen an Bord bleiben.

Im Juni vergangenen Jahres übernahm AGIC die Mehrheit an dem italienischen Robotikspezialisten Gimatic. Wenige Monate zuvor hatte die Gesellschaft als Co-Investor bei der 925 Mio. EUR schweren Übernahme des Münchner Maschinenbauers KraussMaffei  durch den Pekinger Staatskonzern ChemChina Aufsehen erregt. Die Private-Equity-Gesellschaft geht auf die Initiative von Henry Cai zurück, der bis Ende 2014 für den Investment Banking-Bereich der Deutschen Bank im Raum Asien Pazifik verantwortlich zeichnete. AGIC verfolgt Buy-and-Build-Strategien und  fokussiert sich auf Investitionen in Hightechindustrien wie Automation und Robotik, neue Materialien, Medizintechnik und Umwelttechnik. Über ihr Netzwerk unterstützt die Gesellschaft die Portfoliounternehmen bei der Expansion in Asien und insbesondere China. Anfang  Februar 2017 meldete AGIC das Final Closing des ersten Fonds mit einem Volumen von über 1 Mrd. EUR.

China-Boom: neues Level statt Game Over

Neue Perspektiven: Wie geht es nach dem Rekordjahr 2016 mit Chinas Outbound-M&A weiter? Bildquelle: Fotolia; © zhu difeng

62 Übernahmen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 11 Mrd. EUR – 2016 gingen chinesische Zukäufe und Beteiligungen in Deutschland durch die Decke. Der (Übernahme)Fantasie schienen keine Grenzen gesetzt. Im laufenden Jahr stehen nach drei Monaten jedoch gerade einmal eine Handvoll Transaktionen. Der China-Boom am deutschen M&A-Markt ist vorbei, wird deshalb vielerorts bereits geschlussfolgert. Dabei gingen im ersten Quartal auch im Rekordjahr 2016 nur neun Deals über die Bühne. Mit den nackten Zahlen lässt sich die 180-Grad-Wende also nicht erklären.

Richtig ist aber, dass sich das Umfeld verändert hat. Steigende Kapitalverkehrskontrollen der chinesischen Regierung, die jüngste Abwehrhaltung deutscher Politiker sowie der wachsende Reifegrad der chinesischen Wirtschaft sind die wesentlichen Risiken. Exemplarisch dafür steht der Ende 2016 geplatzte Verkauf des Maschinenbauers Aixtron an den chinesischen Investor Grand Chip Investment.

Natürlich war Aixtron ein spezieller Fall, doch Veränderungen im Umfeld  lassen sich nicht wegdiskutieren. Und selbstverständlich werden Transaktionen dadurch nicht unbedingt leichter. Dennoch gehen gemäß einer aktuellen Roland-Berger-Umfrage immer noch 57% der Marktteilnehmer von einem steigenden Wettbewerb durch chinesische Investoren aus. Mit Blick auf den Mittelstand sind es sogar 63%. Das klingt nicht danach, dass wir kurz vor dem „Game over“ stehen. Vielmehr wurde mit den erfolgreichen Transaktionen der Vergangenheit und den damit einhergehenden Lerneffekten ein neues Level erreicht. Und mit jedem Level werden die Anforderungen an die Beteiligten höher, wie jeder Computerspieler weiß. So sind chinesische Käufer weltoffener und erfahrener geworden und kommen längst nicht mehr nur bei Insolvenzfällen zum Zuge, sondern gehen aktiv auf Technologie- und Marktführer zu. Das ist ganz im Interesse Pekings. Im Strategie-Konzept „Made in China 2025“ fordern die Planer, dass sich heimische Unternehmen durch Beteiligungen und Übernahmen Zugang zu fortgeschrittenen Technologien aus dem Ausland verschaffen, um in Schlüsseltechnologien wie Automatisierung, Medizintechnik oder High-end-Maschinenbau den Sprung an die Weltspitze zu schaffen.

Es kommt also auf den Branchenfokus an. In besonders geförderten Bereichen werden die verschärften Bestimmungen für Outbound-Investitionen sicherlich nicht ganz so strikt angewandt. Durch intelligente Strukturen lässt sich die Transaktionssicherheit weiter erhöhen. Beispielsweise wenn vereinbart wird, dass in Deutschland erwirtschaftete Gewinne in den Ausbau der Aktivitäten in China fließen. Dahinter steckt die Logik, dass die chinesischen Behörden einer Transaktion viel eher zustimmen werden, wenn sie davon ausgehen können, dass dem einmaligen Kapitalabfluss aus China nach Deutschland später regelmäßige Rückflüsse folgen. Nicht zum Nachteil der deutschen Unternehmen. Vielmehr können diese Mittel in die notwendige Produktentwicklung und den Ausbau der deutschen Marke in China investiert werden. Der chinesische Partner unterstützt diesen Prozess mit Marktkenntnis und oft genug auch mit weiteren Mitteln. Das ist umso bedeutender, als sich in noch jungen Wachstumsbranchen wie beispielsweise dem Green-Tech-Sektor jetzt der Kampf um die Marktanteile entscheidet. Wollen deutsche Unternehmen ein gutes Stück vom chinesischen Milliardenmarkt abhaben, müssen sie vor Ort Präsenz zeigen. Ohne einen einheimischen Partner finden aber gerade Mittelständler nur schwer Zugang. Und das liegt nicht nur an der zugegeben mangelhaften Öffnung für ausländische Unternehmen in China, sondern vor allem an fehlenden Kapazitäten und fehlender Marktkenntnis der deutschen Firmen. Dieses enorme Synergiepotenzial wird auch durch das im Jahresverlauf erwartete neue Regelwerk der chinesischen Behörden für Outbound-Investitionen nicht kleiner. Folglich werden wir auch 2017 noch zahlreiche Transaktionen sehen. Vielleicht nicht ganz so viele wie im Vorjahr, aber dafür auf einem noch höheren Level.

 

 

Thomas Stewens, BankMThomas Stewens ist Mitbegründer und Leiter der BankM – Repräsentanz der biw AG. Er ist verantwortlich für Strategie und Kommunikation der BankM. Thomas Stewens hat über 18 Jahre Erfahrung bei der Begleitung von Eigenkapitaltransaktionen in verschiedenen Bereichen des Investment Banking (M&A, IPO, SPO, Private Equity, PIPEs). Er war sechs Jahre lang Mitglied des Vorstands einer deutschen börsennotierten Wertpapierhandelsbank mit Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen, verantwortlich für das Corporate-Finance-Geschäft. Zuvor war er mehrere Jahre für eine deutsche Großbank tätig, bei der er die für Zentraleuropa zuständige Investment-Banking-Einheit erfolgreich aufbaute. Thomas Stewens hat in dieser Zeit über 60 Eigenkapitaltransaktionen mit kleinen bis mittleren Volumina (2-120 Mio. EUR) erfolgreich begleitet.

 

Der Beitrag ist in der Ausgabe 5/2017 der M&A Review erschienen.

 

 

Fosun investiert in deutsches Fintech-Start-up

Fosun beteiligt sich in der ersten Finanzierungsrunde an The Naga Group AG (Naga). Das Shanghaier Konglomerat hat Ende März 12,5 Mio. EUR in die Muttergesellschaft des Fintech-Start-ups Swipestox investiert. Mit dem Geld soll die Expansion des Social Trading Netzwerks weiter finanziert werden. Durch den Einstieg von Fosun bieten sich Naga und Swipestox zusätzliche Perspektiven auf dem chinesischen Markt.

Naga ist auf disruptive Trading-Anwendungen im Finanzsektor spezialisiert. Die Gesellschaft hat bisher vier Projekte in diesem Bereich initiiert, von denen Swipestox das größte und bekannteste ist. In den ersten neun Monaten nach dem Start vor einem Jahr wurden nach Angaben von Naga auf der Plattform über 20 Mrd. EUR gehandelt. Hinter Naga und Swipestox steht der ehemalige Leistungssportler Benjamin Bilski. Zusammen mit dem Banker Yasin Sebastian Qureshi entwickelt er die Idee, eine Art Tinder für Aktien zu entwickeln. Ein erstes Investment erhielt das Start-up von einem Business-Angel. Für den Handel von Indizes, Rohstoffen und Devisen lassen sich nach dem Prinzip der erfolgreichen Dating-App Tinder mit einer Wischbewegung Trades von erfolgreichen Börsenhändlern speichern – oder verwerfen.

„Naga hat uns mit der Vision, das Handelsumfeld grundlegend zu verändern, überzeugt – mit einem erfahrenen Team und einem starken Fokus auf Technologie“, erklärt GUO Guangchang, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Fosun, anlässlich der Bekanntgabe des Deals und verweist auf die Perspektiven für das Fintech-Start-up in China. „Wir werden sowohl Naga als auch SwipeStox in das Synergienetzwerk unserer Gruppe aufnehmen, wodurch Naga einen direkten Zugang zu den asiatischen und weltweiten Märkten erhält“, so Guo weiter. Chinas Fintech-Start-up-Szene ist mit ihrer dynamischen Entwicklung und Innovationskraft weltweit tonangebend.

Fosun tritt international als Beteiligungsgesellschaft auf. Das Konglomerat wurde 1992 zunächst als Pharmaunternehmen von Guo Guangchang und einigen seiner Kommilitonen von der Shanghaier Fudan-Universität  gegründet. Guo richtete das Unternehmen dann als versicherungsorientierte Investmentgruppe aus. In Europa übernahm Fosun u.a. die portugiesische Versicherung Fidelidade. In Deutschland erwarb man die Privatbank Hauk & Aufhäuser. Daneben halten die Shanghaier einen Anteil von fast 30% an der Modemarke Tom Tailor. Guo gilt als einer der reichsten Männer Chinas. Sein Vermögen wird von Forbes auf fast 7 Mrd. USD geschätzt.

Das Level Playing Field ist noch fern

Unter der Lupe: Deutsche Unternehmen bemängeln in einer Umfrage das regulatorische Umfeld in China. 放大镜之下:德国企业在微调查中对中国的监管环境表示不满。Bildquelle: Fotolia; © beugdesign

Deutsche Unternehmen bemängeln nach wie vor die Rechtsunsicherheit in China und erkennen seit einigen Jahren kaum Fortschritte in diesem Bereich. Über 85% sieht keine Verbesserungen oder sogar eine Verschlechterung im Hinblick auf das „Level Playing Field“ bzw. die Reziprozität mit lokalen Wettbewerbern bei der Durchsetzung von Rechtsvorschriften. Dies ist das Ergebnis eine Blitzumfrage der Deutschen Handelskammer in China. Die überwiegende Anzahl der befragten Unternehmen war im vergangenen Jahr mit rechtlichen und regulatorischen Hindernissen konfrontiert. Die Hauptprobleme betrafen Zollangelegenheiten, Schutz geistigen Eigentums, Lizensierung von Produkten und Dienstleistungen sowie Marktzugangsbeschränkungen.

Ein aktuelles Hindernis bei der Ausübung der Geschäftstätigkeit in China sind die Einschränkungen beim Kapitalverkehr. Strengere Kontrollen der Devisenüberweisungen sowie intransparente und langwierige Genehmigungsprozesse werden als konkrete Beispiele genannt. Im Rückblick der letzten drei Jahre sehen fast drei Viertel der Befragten keine Verbesserungen der rechtlichen Rahmenbedingungen in China innerhalb der letzten drei Jahre. Branchenübergreifend bemängeln 29% der deutschen Unternehmen eine Verschlechterung des regulatorischen Umfelds.

Zwei Drittel der Befragten hat im vergangenen Jahr Schwierigkeiten mit rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen in China erlebt. In diesem Zusammenhang verweist die Mehrzahl der Unternehmen auf fehlende Transparenz, eine ungleiche Rechtsauslegung sowie bürokratische Hürden. Ein Drittel der Unternehmen, die 2016 auf rechtliche Probleme gestoßen sind, benennt als konkrete Probleme vor allem kurzfristig geänderte Zollvorschriften und -gebühren sowie unklare Einfuhrbestimmungen. Jedes vierte Unternehmen bemängelt außerdem den unzureichenden Schutz geistigen Eigentums. Fast 23% der Befragten bewertet die Lizensierung von Produkten und Dienstleistungen sowie einen beschränkten Marktzugang als problematisch.

Wie hat sich die Rechtssicherheit in China in den letzten drei Jahren aus Ihrer Sicht entwickelt?

Quelle: Deutsche Handelskammer in China

Zum Hintergrund der Umfrage: Im Rahmen der jährlichen Mitgliederumfrage der Deutschen Handelskammer in China im Herbst 2016 hatten die Themen unzureichende Rechtssicherheit und unklare rechtliche Rahmenbedingungen im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung gewonnen und waren in der Liste der größten Herausforderungen deutscher Unternehmen im Chinageschäft von Platz 9 auf Platz 6 vorgerückt.

Um die Gründe für diese Entwicklung besser einzuschätzen zu können befragte die Handelskammer im Rahmen einer Blitzumfrage speziell zum Thema Rechtssicherheit nochmals ihre Mitgliedsunternehmen. An der Befragung nahmen zwischen dem 23. Februar und 6. März insgesamt 117 deutsche Unternehmen in China teil.

HNA bietet für HSH Nordbank

Die HNA Group steigt in das Bieterrennen um die HSH Nordbank mit einem indikativen Angebot ein. Dies meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Neben dem Mischkonzern aus Hainan haben demnach vier weitere Unternehmen einen vorläufigen Preis für das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut genannt, darunter die US-Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management. Nach dem Einstieg bei der Deutschen Bank will sich HNA damit zum zweiten Mal bei einem Finanzdienstleister in Deutschland engagieren.

Die Regierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein sowie verschiedene Regulierungsbehörden werden in den kommenden Wochen die Bieter und ihre Angebote bewerten. 2015 verdonnerte die EU-Kommission die beiden Bundesländer dazu, die HSH Nordbank bis Februar 2018 zu verkaufen. Das Institut geriet 2009 im Zug der Finanzkrise in Schieflage. Die Bank hatte in den US-Hypothekenmarkt investiert und wurde zudem vom darauffolgenden Einbruch in der Schifffahrtsindustrie kalt erwischt. In diesem Sektor war die HSH Nordbank mit einem großen Teil des Kreditportfolios engagiert. Daraufhin griffen die beiden Landesregierungen der Bank mit einem Kredit in Höhe von 3 Mrd. EUR und Garantien über weitere 10 Mrd. EUR unter die Arme.

HNA hat in Europa bereits zahlreiche Übernahmen gestemmt, darunter Flugzeug Caterer in Frankreich und der Schweiz. Im Februar dieses Jahres erwarb der südchinesische Konzern einen Minderheitsanteil an der Deutschen Bank, der mittlerweile bei fast 5% liegt. Wie schon bei diesem ersten Investment in den deutschen Finanzdienstleistungsmarkt arbeitet HNA bei dem Angebot für die HSH Nordbank mit der der österreichischen Beteiligungsgesellschaft C-Quadrat zusammen. Nach Angaben von Bloomberg verfügt die Gruppe, die u.a. in den Bereichen Luftfahrt, Infrastruktur, Immobilien, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Logistik tätig ist, über ein eigenes Schiffsfinanzierungsgeschäft. Das Heben von Synergien in diesem Bereich sei daher ein wesentliches Motiv für das Angebot. Das Kreditgeschäft der HSH Nordbank im Bereich der Schiffsindustrie belief sich Ende letzten Jahres auf rund 17 Mrd. EUR.

Creat aus Peking will Biotest AG übernehmen

Die Pekinger Beteiligungsgesellschaft Creat Group ist in Gesprächen bezüglich einer Übernahme der Dreieicher Biotest AG. Dies meldete das im S-DAX notierte Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung. Die chinesische Investmentgruppe wäre demnach bereit, bis zu 940 Mio. EUR für die Stamm- und Vorzugsaktien des Biotech- und Pharmaspezialisten zu bezahlen. Hinzu kämen weitere 360 Mio. EUR an Nettofinanzverschuldung und Pensionsrückstellungen. Dies entspricht einer Gesamtbewertung in Höhe von 1,3 Mrd. EUR. Die Verhandlungen dauern nach Angaben von Biotest derzeit an, eine endgültige Vereinbarung ist noch nicht sicher. Das Angebot würde der Gründerfamilie einen kräftigen Zuschlag auf den jüngsten Börsenkurs bescheren.

Bis auf über 20,00 EUR waren die Stämme von Biotest in den letzten Tagen vor Bekanntgabe der Gespräche am 29. März nach Börsenschluss geklettert. Für die Stammaktien ist ein Angebot durch Creat in Höhe von 28,50 EUR pro Anteilsschein im Gespräch – ein Aufpreis von fast 43% gegenüber dem vorherigen Kursniveau. Für die Vorzugsaktie will die Beteiligungsgesellschaft lediglich 19,00 EUR bezahlen, was auch nur dem aktuellen Börsenpreis entspricht. Die Vorzüge befinden sich zu 100% in Streubesitz. Von den Stammaktien hält die Gründerfamilie Schleusner über die OGEL GmbH etwas mehr als 50% und würde damit am meisten von dem Angebot profitieren. Weitere 15% gehören der Kreissparkasse Biberach und mehr als 7% liegen bei der LBBW-Tochter BWInvest. Der Rest befindet sich ebenfalls in Streubesitz.

Die geltenden Betriebsvereinbarungen, Tarifverträge sowie die betriebliche Mitbestimmung soll auch unter dem möglichen neuen Eigentümer Creat ihre Gültigkeit behalten. Aufsichtsrat und Vorstand von Biotest begrüßten die Gespräche. Ein Zusammenschluss mit Creat würde die notwendigen Investitionen in Produkte und Fertigungsanlagen unterstützen.

Biotest beschäftigt weltweit mehr als 2.500 Mitarbeiter. Das Pharma- und Biotherapeutika-Unternehmen ist auf die Anwendungsgebiete Immunologie und Hämatologie spezialisiert. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die Dreieicher einen Umsatz von über 610 Mio. EUR. Die Marktkapitalisierung liegt nach dem jüngsten Anstieg der Stammaktien auf einen Kurs von rund 25,00 EUR bei 855 Mio. EUR.

Die 1992 gegründete Creat Group investiert in den Bereichen Finanzdienstleistung, Immobilien, Industrie, Bergbau und Gesundheit. Bisher war die Investmentgruppe vor allem in China aktiv und kontrolliert u.a. Shanghai Raas Blood Product, einen Hersteller von Blut- und Plasmaprodukten sowie dazugehörigen Diagnose- und Testinstrumenten. Im Vereinigten Königreich übernahm Creat im Mai vergangenen Jahres Bio Products Laboratory vom Private Equity Investor Bain Capital.

Norma Group kauft in China zu

Der deutsche Verbindungstechnikspezialist Norma Group übernimmt 80% an Fengfan Fastener aus der Stadt Shaoxing in der Provinz Zhejiang. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Norma Group erwartet den Abschluss der Mehrheitsbeteiligung im Laufe des zweiten Quartals. Angaben zum Kaufpreis machte das Unternehmen nicht.

„Mit der Akquisition von Fengfan erweitern wir unser Produktportfolio und bauen unsere Position im chinesischen Markt aus“, kommentiert Werner Deggim, Vorstandsvorsitzender der Norma Group, die Übernahme. Das Unternehmen aus Maintal verfügt über Produktionsstätten und Vertriebsstandorte in Europa, auf dem amerikanischen Kontinent sowie im asiatisch-pazifischen Raum und beschäftigt weltweit rund 6.700 Mitarbeiter. Die Gruppe bietet Verbindungstechnologien für die industrielle Anwendung in den Kategorien Befestigungsschellen, Verbindungselemente und Fluidsysteme an.

Die 1988 von ZHU Jialin gegründete Fengfan ist in der gleichen Branche tätig. Das ostchinesische Privatunternehmen stellt Verbindungsprodukte aus Edelstahl, Nylon und Spezialstoffen her. Mit rund 190 Beschäftigten beliefert Fengfan unter anderem Unternehmen aus der Schiffbau- und Schwerindustrie sowie Hersteller von Transportfahrzeugen in China und im Ausland. Nach vorläufigen Zahlen erzielte Fengfan 2016 einen Umsatz von rund 15 Mio. EUR.

Die Norma Group erwirtschaftete im vergangenen Jahr Verkaufserlöse in Höhe von 895 Mio. EUR. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) belief sich auf 157,5 Mio. EUR. Dies entspricht einer bereinigten EBITA-Marge von 17,6%. Die Börsenkapitalisierung liegt aktuell bei rund 1,4 Mrd. EUR.

Ziemlich beste Freunde

Spannende Podiumsdiskussion: Eingerahmt von den Gastgebern LI Nan und Stefan Geiger berichten Dr. Markus Wittmann, Hubert Becker, Oliver Neubrand, Lawrence Lin und Veronika Frankenberger (v.l.n.r.) über Ihre Erfahrungen bei chinesischen Übernahmen in Deutschland.各位专家在巴伐利亚——中国春节研讨会上各抒己见。

Mehrere hundert Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kunst fanden sich am 16. März in der Alten Kongresshalle in München ein. Dorthin hatte das Chinaforum Bayern wieder zu seinem bewährten Bayerisch-Chinesischen Frühlingsfest geladen. Bayerisches Schuhmacherhandwerk und Bierkrugstemmen, traditionelle Fächermalerei und moderne chinesische Kunst, Fußballartistik und A Capella Gesang – diese bunte Mischung bildete das Rahmen- und Unterhaltungsprogramm des Abends. Aber auch eine spannende Diskussion durfte nicht fehlen. Unter dem Motto „Neue Freunde? Chinesische Firmenübernahmen in Deutschland“ erhielt das Publikum Einblick in die praktischen Erfahrungen mit Investitionen aus dem Reich der Mitte.

In ihrer Keynote berichteten  Oliver Neubrand, CFO von Ledvance, und Lawrence Lin, General Manager bei MLS, von der Anfang März abgeschlossenen Übernahme der Osram-Tochter durch ein Konsortium, zu dem neben dem chinesischen Marktführer im Bereich Leuchtmittel auch der Private-Equity Investor IDG Capital und der Staatsfonds Yiwu angehören. Beide Manager erkennen im jeweiligen Produktportfolio und der Marktpositionierung des Partners großes Synergiepotenzial. „Wir haben sehr schnell gemerkt, dass das sehr gut passen wird, auch auf der menschlichen Ebene“, so Oliver Neubrand. Mit dem Zusammenschluss sehen sich die neuen Partner gut gerüstet für den großen Wandel der Lichtindustrie weg von traditionellen Leuchtmitteln hin zu LED-Produkten und vernetzten Lösungen – Stichwort Smart Home.

In der anschließenden Podiumsdiskussion stießen zu Lin und Neubrand noch die Change Management Beraterin Veronika Frankenberger, Dr. Markus Wittmann, Ministerialdirigent im Bayerischen Wirtschaftsministerium, sowie Hubert Becker, vorsitzender Geschäftsführer von Waldrich Coburg hinzu. Der oberfränkische Werkzeugmaschinenhersteller wurde bereits 2005 vom Staatsunternehmen Beijing No. 1 übernommen. „Das Beste, was uns widerfahren konnte“, fasst Becker seine langjährigen Erfahrungen mit dem chinesischen Investor zusammen. In den Jahren vor der Übernahme durch einen der ältesten staatliche Maschinenbauer Chinas hatte Waldrich Coburg etliche Höhen und Tiefen unter wechselndem Besitz von amerikanischen und deutschen Private-Equity-Investoren durchlaufen müssen. Über die aktuelle Situation zeigt sich Becker mehr als zufrieden. Mit dem Eigentümer Beijing No.1 hat Waldrich Coburg einen kompetenten Partner an der Seite. „Wir können unser Geschäft weiterhin so führen, wie es sich für einen traditionellen deutschen Maschinenbauer gehört.“

HNA erhöht Anteil an der Deutschen Bank

Nach dem Einstieg bei der Deutschen Bank im Februar hat die HNA Group ihren Anteil um weitere 1,72% auf 4,76% erhöht. Das geht aus der jüngsten Stimmrechtsmitteilung des Finanzinstituts hervor. Das Aktienpaket wurde noch vor Beginn der am 20. März angelaufenen Kapitalerhöhung der Deutschen Bank erworben. Damit hat sich der südchinesische Mischkonzern noch die entsprechenden Bezugsrechte gesichert. Wie schon zuvor erfolgte der Erwerb über ein speziell dafür eingerichteten Fonds der österreichischen Investmentgesellschaft C-Quadrat. HNA hatte zuvor bereits angekündigt, künftig bis zu 10% an der Deutschen Bank erwerben zu wollen.

HNA hatte in einem ersten Schritt 3,04% an der Deutschen Bank für geschätzte 750 Mio. EUR erworben und ist seitdem nach der US-Beteiligungsgesellschaft Blackrock und zwei Staatsfonds aus Katar als drittgrößten Gesellschafter des Instituts gerankt. Ausgehend von einem Kurs von rund 18 EUR dürfte die zweite Anteilserhöhung das chinesische Unternehmen nochmals über 425 Mio. EUR gekostet haben. Für die aktuell laufende Kapitalerhöhung hat der Privatkonzern aus Hainan wie alle Aktionäre Bezugsrechte im Verhältnis 2:1 erhalten. Löst HNA diese vollständig ein, könnten für die neuen Aktien bei einem Bezugspreis von 11,65 EUR pro Anteilsschein nochmals fast 378 Mio. EUR fällig werden.

Die Aktivitäten von HNA umfassen die Bereiche Luftfahrt, Infrastruktur, Immobilien, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Logistik. Zur Unternehmensgruppe gehören unter anderem mehrere Passagier- und Frachtfluggesellschaften (z.B. Hainan Airlines). 2016 erzielte der Konzern mit seinen weltweit rund 410.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 30 Mrd. USD. Das Unternehmen ist international als Serieninvestor aktiv. In Deutschland steht HNA kurz davor, den Regionalflughafen Frankfurt-Hahn zu erwerben, nachdem vergangenes Jahr ein Übernahmeversuch durch einen anderen chinesischen Investor gescheitert war.