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Epigenomics wirbt für Übernahme durch Cathay

Diagnose beschleunigt: Epigenomics ist auf Mittel zur Krebserkennung spezialisiert. Epigenomics是癌症早期识别与诊断技术的专家。Bild: Epigenomics

Der Molekulardiagnostikspezialist Epigenomics empfiehlt seinen Aktionären die Annahme des öffentlichen Übernahmeangebots von Cathay Fortune International. Auf der Hauptversammlung am 30. Mai legte der Epigenomics-CEO Greg Hamilton die Vorteile der Transaktion dar: Das Biotech-Unternehmen kommt an frisches Geld für Forschung und Entwicklung, während die Anteilseigner einen satten Aufschlag kassieren können. Die Offerte über 7,52 Euro pro Aktie beinhaltet einem Aufschlag von fast 50% gegenüber dem gewichteten durchschnittlichen dreimonatigen Börsenkurs vor Bekanntgabe der Übernahmeabsicht Ende April. Damit bewertet die in Hongkong registrierte Beteiligungsgesellschaft das Berliner Unternehmen mit 171 Mio. EUR.

„Das Übernahmeangebot ist im besten Interesse von Epigenomics und seinen Aktionären“, erklärte Hamilton auf dem Aktionärstreffen in der Bundeshauptstadt. „Die Transaktion gibt uns Zugang zu notwendigen Finanzmitteln und den erforderlichen Ressourcen, um zukünftig unsere Produkte erfolgreich zu vermarkten und innovative Krebstests zu entwickeln“, so der Epigenomic-Chef zu den Vorteilen. Das Unternehmen ist im Bereich Molekulardiagnostik tätig und entwickelt Mittel für die Früherkennung und Diagnose von Krebserkrankungen. Das Hauptprodukt des Unternehmens ist Epi proColon, ein Bluttest zur Darmkrebsfrüherkennung. Daneben arbeitet der Berliner Biotechspezialist an der Zulassung zu einem Mittel für die Erkennung von Lungenkrebs.

Doch die Zulassungsverfahren für die Medikamente sind zeit- und kostspielig. „Unser Kapitalbedarf ist erheblich: alle vergleichbaren bedeutenden Krebsdiagnostik-Unternehmen mit mehr als 500 Mio. USD Marktwert haben mehr als 100 Mio. US-Dollar an Kapital aufgenommen“, konkretisierte Hamilton die Problematik. Epigenomics ist auf die Geldspritze durch Cathay Fortune angewiesen. „Die weitere Kapitalbeschaffung aus eigener Kraft würde für die Aktionäre sehr wahrscheinlich zu einer hohen Verwässerung führen“, so Hamilton weiter.

Die 1998 ins Leben gerufene Epigenomics beschäftigt rund 40 Mitarbeiter. 2016 verdoppelte das Biotechunternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 4,2 Mio. EUR. Cathay Fortune International wurde 1998 in Shanghai gegründet. Seit 2009 ist die Beteiligungsgesellschaft auch in Hongkong registriert. Cathay investiert vorwiegend in die Bereiche Telekommunikations- und Netzwerkausrüstung, Automatisierung, chemische Grundstoffe, Biomedizin, Luftfahrt und Bergbau. Bereits im November vergangenen Jahres stieg Cathay Fortune über eine Kapitalerhöhung mit Privatplatzierung bei Epigenomics ein und erwarb 2,15% der Anteile an den Berlinern. Die Frist für das öffentliche Übernahmeangebot wird voraussichtlich noch im Juni 2017 anlaufen.

Jifeng erhöht Beteiligung an Grammer

Zusammenarbeit ausgebaut: Jifeng hat seine Beteiligung am Sitzhersteller Grammer erhöht. 扩大合作:继峰增持格拉默股份。Bildquelle: Adobe Stock; © Avantgarde

Ningbo Jifeng hält mittlerweile 15,07% an dem Automobilzulieferer Grammer AG. Kurz vor der Hauptversammlung am 24. Mai wurde bekannt, dass das Unternehmen aus der südostchinesischen Provinz Zhejiang nach der Umwandlung einer Pflichtwandelanleihe seinen Anteil durch Zukäufe an der Börse weiter erhöht hat. Damit stärkt Jifeng seine strategische Partnerschaft mit dem Amberger Sitzhersteller und seine Position als zweitgrößter Aktionär. Hauptanteilseigner ist die bosnische Unternehmerfamilie Hastor. Sie hält über die Halog GmbH und Cascade International Investment knapp 19,2% an dem Mittelständler. Auf der Hauptversammlung scheiterten Nijaz Hastor und seine Söhne mit dem Versuch die Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen.

Die Mehrheit der Grammer Aktionäre, darunter die Vertreter von Jifeng, lehnten den Antrag der Familie Hastor auf einen Austausch des gesamten Grammer-Vorstands sowie einer Neubesetzung des Aufsichtsrats ab. Die Hauptversammlung verlief turbulent. Vertreter von Hastor gingen über die schon zuvor bereits geäußerte Kritik an der angeblich zu niedrigen Rentabilität des Unternehmens hinaus und warfen dem Vorstand Untreue und Verrat von Geschäftsgeheimnissen vor. Die Bosnier hatten 2015 mit einer Reihe von Übernahmen deutscher Autozulieferer für Aufregung gesorgt. Vergangenes Jahr eskalierte ein Streit mit dem Volkswagen und zog Produktionsausfälle beim größten deutschen Automobilkonzern nach sich. Laut Medienberichten werden daher die Versuche von Nijaz Hastor und seiner Familie, die Kontrolle über Grammer zu erlangen, in der deutschen Automobilbranche mit Argwohn betrachtet. Die Abfuhr für die Bosnier auf der Hauptversammlung stellt für Grammer einen wichtigen Etappensieg dar bei der Behauptung der Unabhängigkeit dar.

Seit Februar sind Grammer und Ningbo Jifeng strategische Partner. Für den Einstieg mithilfe einer Pflichtwandelanleihe über 9,2% der Unternehmensanteile legten die Chinesen 60 Mio. EUR auf den Tisch. Die weiteren Zukäufe am Aktienmarkt dürften Jifeng schätzungsweise 45 Mio. EUR gekostet haben. Beide Partner sind im Bereich Sitze und Fahrzeuginnenausstattung tätig und planen die Zusammenarbeit in Asien und insbesondere China auszubauen. Grammer erzielte im vergangenen Jahr mit 12.000 Mitarbeitern bei einem Umsatz von fast 1,7 Mrd EUR ein Vorsteuerergebnis (EBIT) von 73 Mio. EUR. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 635 Mio. EUR, die des Partners Jifeng bei umgerechnet etwa 1 Mrd. EUR.

Shanghai Pharmaceutical bietet nicht für Stada

Shanghai Pharmaceutical wird nicht mehr in das Bieterrennen um Stada eingreifen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise kommt kein gemeinsames Angebot mit den Private-Equity-Gesellschaften Advent und Permira zustande. Demnach habe man sich über die Höhe des Kaufpreises für den deutschen Generikahersteller nicht einigen können. Damit bleibt die bisherige Offerte der beiden Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven unangefochten. Diese bieten 66 EUR pro Anteilsschein. Die Aktionäre haben noch bis zum 8. Juni Zeit, das Angebot anzunehmen.

Ein Gegenangebot hätte spätestens bis zum 26. Mai bei der Finanzaufsicht BaFin zur Prüfung vorgelegt werden müssen, um es anschließend den Aktionären noch rechtzeitig unterbreiten zu können. Shanghai Pharmaceutical hatte vor einigen Tagen das Interesse an Stada bestätigt. Gleichzeitig dementierte das Unternehmen Meldungen, wonach es bereits ein Angebot in Höhe von 70 EUR pro Aktie vorgelegt habe. Shanghai Pharmaceutical produziert eine große Bandbreite westlicher Medikamente,  bietet aber auch traditioneller chinesischer Medizin an. Vergangenes Jahr erzielte das 1996 gegründete Staatsunternehmen einen Umsatz in Höhe von 120,8 Mrd. RMB (rund 15,8 Mrd. EUR).

Advent und Permira hatten sich schon im März als Konsortium an dem Bieterrennen um Stada beteiligt.  Die beiden Finanzinvestoren hatten schließlich gegenüber Bain und Cinven das Nachsehen. Deren  Angebot wird vom Stada-Vorstand unterstützt und den Aktionären zur Annahme empfohlen.

Daimler beteiligt sich an Lei Shing Hong

In China präsent: LSH verkauft Mercedes-Benz Pkw im ganzen Land. 利星行在中国负责销售奔驰汽车。Bild: Daimler AG

Daimler erwirbt einen Minderheitsanteil in Höhe von 15% an Lei Shing Hong (LSH). Das Hongkonger Unternehmen gehört zu den weltweit größten Händlern von Fahrzeugen der Marke Mercedes-Benz. Laut Pressemeldung der Daimler AG haben die zuständigen Kartellbehörden der Transaktion bereits zugestimmt. Nach Medienberichten wird der Stuttgarter Autobauer einen dreistelligen Millionenbetrag investieren und zudem zwei Mitglieder in das Leitungsgremium des Handelshauses entsenden.

Daimler zielt mit der Transaktion auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit LSH beim Vertrieb von Fahrzeugen in Asien und China. „Wir stärken unser Mercedes-Benz Händlernetz und begegnen den Herausforderungen der kommenden Jahre zusammen mit Lei Shing Hong“, kommentiert Bodo Uebber, Finanzvorstand von Daimler, den Deal in der Mitteilung des Autokonzerns. „ Darüber hinaus unterstützen wir mit unserem Engagement das nachhaltige Wachstum unserer Vertriebspartner“, so Uebber weiter.

Die Lei Shing Hong Group ist eine der global größten Händlergruppen für Mercedes-Benz Pkw. Das Hongkonger Unternehmen arbeitet seit vielen Jahrzehnten mit den Stuttgartern zusammen und betreibt derzeit rund 200 Vertriebs- und Service-Zentren vorwiegend in Asien und Australien. Seit 2015 baut LSH auch seine Präsenz in Europa aus. Neben Niederlassungen in Großbritannien haben die Hongkonger vor zwei Jahren insgesamt 18 Autohäuser in Ostdeutschland direkt von Daimler übernommen. Das Handelshaus betreibt neben dem Automobilgeschäft auch den Vertrieb von Baumaschinen des US-Herstellers Caterpillar. Daneben ist LSH im Im- und Export von Holzprodukten, Uhrenteilen und Düngemitteln tätig.

Schlechte Web-Performance als Risiko für Europas Unternehmen in China

Mit 731 Millionen Internetnutzern (Dezember 2016) ist die Zahl der Online-Anwender in China mehr als doppelt so hoch wie die der gesamten Einwohner der USA und fast genauso groß wie die Bevölkerungszahl in ganz Europa. Das staatliche China Internet Network Information Center (CNNIC) nennt eCommerce als einen der Haupt-Treiber für die schnell wachsende Zahl der Nutzer. Aber auch als Handelspartner für Industriegüter steht China hoch im Kurs. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sowohl für Unternehmen und Organisationen im B2C- als auch im B2B-Markt eine Online-Präsenz unerlässlich für eine erfolgreiche Expansion in den chinesischen Markt ist. Allerdings sehen viele Unternehmen nicht die erwarteten Resultate. Woran liegt das?

Eine aktuelle Studie von CDNetworks untersucht die Website-Performance europäischer Marken in China. Das Ergebnis zeigt, dass die Mehrzahl der europäischen Unternehmen und Organisationen das enorme Geschäftspotenzial im chinesischen Markt nicht nutzen kann, da die Onlineauftritte schlicht und ergreifend zu langsam sind.

Schnelles Ende des Geduldfadens

Das Fazit der Untersuchung ist ernüchternd: 85% der Websites enttäuschen chinesische Nutzer durch viel zu lange Ladezeiten. Die durchschnittliche Ladezeit von chinesischen Websites europäischer Marken ist mit 33,1 Sekunden siebenmal länger als die von den Internetnutzern erwartete Zeit von rund fünf Sekunden. Spätestens nach 24 Sekunden verlassen die meisten chinesischen Nutzer eine Website, die nicht lädt. Fast ein Drittel der Befragten wechselt bei zu langen Ladezeiten sofort zu einer Alternative. Aber auch diejenigen, die die gleiche Website noch einmal aufrufen, geben nach wenigen Versuchen auf, wenn sich die Website-Leistung nicht verbessert hat.

Chinesische Websites Europäischer Anbieter aus:

Durchschnittliche Ladezeit der Websites in China

(in Sekunden)

Prozent der Websites, die langsamer laden als von den Nutzern durchschnittl. erwartet Prozent der Websites, die langsamer laden als die Nutzer durchschnittl. bereit sind zu warten
Alle 33,10 88% 46%
Deutschland 17,23 78% 26%
Italien 34,32 90% 57%
UK 32,12 96% 64%
Frankreich 34,30 96% 59%
Schweden 33,17 97% 66%
Dänemark 33,10 96% 58%

 

Negative Konsequenzen

Für europäische Firmen bedeutet dies eine verpasste Chance, denn obwohl europäische Marken grundsätzlich eine große Anziehungskraft auf chinesische Nutzer ausüben, kann sich die mangelhafte Aufrufbarkeit der Websites negativ auf den Ruf der Unternehmen auswirken – und damit auch auf deren Umsatz. Die meisten Anwender (85%) assoziieren schlechte Websiteleistungen sogar mit weiteren negativen Attributen hinsichtlich des Unternehmens.  57% der Nutzer vermuten eine minderwertige Web-Sicherheit. 19% halten solche Seiten für nicht vertrauenswürdig oder nicht zuverlässig (15%). Je 17% der Anwender bezweifeln zudem, dass das Unternehmen lange bestehen wird oder an chinesischen Nutzern interessiert ist.

Was tun?

Die Ladezeiten, auch Latenz genannt, beruhen u.a. auf der großen Entfernung, die Daten vom Ursprung bis zum Benutzer zurücklegen müssen. Die Übertragung von Inhalten aus Europa nach China benötigt daher ohnehin eine gewisse Zeit. Die automatischen Prüfungen durch die sogenannte „Great Firewall“ verzögern den Prozess zusätzlich. Viele Unternehmen versuchen das Problem zu lösen, indem sie ein Rechenzentrum in Hong Kong für das Hosting ihrer Website nutzen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die Metropole als Sonderveraltungszone außerhalb der „Great Firewall“, also des staatlichen Systems zur Internetzensur, liegt. Natürlich können Firmen den Hosting-Standort auch direkt nach China verlegen, allerdings müssten sie dann idealerweise Hosting-Standorte in allen Metropolen bzw. in der Nähe aller ihrer Zielkunden haben – das ist sehr aufwändig und kostspielig. Hier ist ein Hosting-, Cloud Service- oder Content Delivery Network-Anbieter, der bereits über die notwendige Infrastruktur verfügt und eine gute Performance in China gewährleisten kann, eine gute Alternative.Wichtig bei der Auswahl ist, darauf zu achten, dass der Anbieter über eine physische Präsenz in China verfügt, einschließlich Personal und Netzwerkknoten sowie Beziehungen mit allen wichtigen Netzwerken Chinas. Er sollte zudem fundierte Kenntnisse des chinesischen Marktes besitzen und die notwendige Unterstützung bieten, um die chinesischen Richtlinien zu erfüllen und die benötigten Lizenzen von der richtigen Behörde zu erhalten. Darüber hinaus sollte er in der Lage sein, die Beschleunigung von dynamischen und statischen Inhalten zu unterstützen und Lösungen zum Schutz vor Sicherheitsbrüchen sowie DDoS-Angriffen anbieten.

Ausblick

Als nächste Herausforderung trifft alle Unternehmen und Organisationen, die Web-Inhalte mit personenbezogenen Informationen in China ausliefern, eine Gesetzesänderung, die am 1. Juli 2017 in Kraft tritt. Dies betrifft beispielsweise Bestell- oder Rechnungsdaten, den Datenaustausch über Web-Applikation und vieles mehr. Diese Daten dürfen China nicht mehr verlassen und müssen vor Ort weiterverarbeitet werden. Das bedeutet für Unternehmen ohne eigene entsprechend ausgestattete Infrastruktur in China, dass sie nun gezwungen sind, sich einen Partner mit Servern bzw. Knotenpunkten in China zu suchen, der zudem alle notwendigen neuen Lizenzen besitzt. Auf der anderen Seite müssen ganze Systeme zur Datenverarbeitung nach China gespiegelt werden – und dies, ohne die Datensicherheit zu gefährden.

Eckdaten zur Befragung

Untersucht wurden die Ladezeiten von 1.780 Websites in China von Unternehmen aus folgenden Ländern: Deutschland (746), Italien (126), Großbritannien (195), Frankreich (325), Schweden (77) und Dänemark (311). 484 chinesische Internetnutzer wurden über ihre Ansichten und Einstellungen gegenüber chinesischen und europäischen Websites befragt.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

 

Zur Person

CDNetwork_Alex Nam_b300Alex Nam ist Managing Director EMEA bei CDNetworks. Er begann seine Karriere als Analyst bei Accenture. Danach war es als Führungskraft mit einem Fokus auf dem Ausbau des internationalen Geschäfts für verschiedene Unternehmen tätig. Der ausgebildete Betriebswirt schloss sein Studium an der Korea University mit einem BA in Business Administration ab. CDNetworks ist ein globales Content Delivery Network (CDN) mit vollständig integrierter Cloud-Security-Lösung. Das Unternehmen bietet Lösungen für Web-Performance und Sicherheit für Websites und Anwendungen über ein strategisch aufgebautes Netzwerk von weltweit verteilten Präsenzpunkten. CDNetworks hat Niederlassungen in China, Deutschland, Japan, Singapur, Südkorea, den USA und UK.

Shanghai Pharmaceutical an Stada interessiert

Shanghai Pharmaceutical  ist an Stada interessiert und überlegt noch in das Bieterrennen um den deutschen Generikahersteller einzusteigen. In der Erklärung dementiert das chinesische Unternehmen gleichzeitig, bereits ein konkretes Angebot in Höhe von 70 EUR pro Aktie abgegeben zu haben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte dies zuvor unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Demnach hätte Shanghai Pharmaceutical zusammen mit dem Private Equity Investor Advent International bereits ein konkretes Angebot für Stada vorgelegt.

Advent hatte schon von einigen Monaten, damals allerdings zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Permira,  für den deutschen Pharmaspezialisten geboten. Jedoch hatte man gegenüberdem Private-Equity-Konsortium bestehend aus Bain Capital und Cinven das Nachsehen. Dessen Angebot über insgesamt 66 EUR pro Anteilsschein wurde vom Stada-Vorstand aktzeptiert. Die einschließlich Schulden 5,3 Mrd. EUR schwere Offerte von Bain und Cinven läuft noch bis zum 8. Juni. Die beiden Investoren hatten auch Zusagen für Mitarbeiter, Standorte und die Unternehmensstrategie abgegeben. Im März war zudem auch Fosun Pharmaceutical Interesse an Stada nachgesagt worden. Die Pharmatochter des Konglomerats aus Shanghai dementierte allerdings umgehend dahingehende Meldungen.

Stada weist derzeit einen Börsenwert von 4,1 Mrd. EUR auf. 2016 erwirtschaftete der Generikaproduzent mit seinen mehr als 10.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 2,2 Mrd. EUR. Das Unternehmen aus Bad Vilbel befindet sich zu zwei Dritteln in Streubesitz. Größte Einzelinvestoren sind der US-Finanzdienstleister BNY Mellon sowie der aktivistische Investor AOC mit einem Anteil von jeweils knapp über 5%. Das 1996 gegründete Staatsunternehmen Shanghai Pharmaceutical produziert eine große Bandbreite westlicher Medikamente,  aber auch traditioneller chinesischer Medizin an. 2016 erzielte der Konzern Verkaufserlöse in Höhe von 120,8 Mrd. RMB (rund 15,8 Mrd. EUR).

HNA schnappt sich C-Quadrat

Investition in Österreich: HNA kauft den Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat. 投资奥地利:海航收购维也纳资产管理公司C-Quadrat。Bildquelle: Fotolia; © Argus

Nachdem die HNA-Group ein Vehikel des Vermögensverwalters C-Quadrat für ihre Beteiligung an der Deutschen Bank genutzt hat, kauft der Konzern aus Hainan nun die Wiener Gesellschaft  selbst auf. HNA wird laut Meldung von C-Quadrat über die Londoner Gesellschaft Cubic die Anteile der Hauptaktionäre erwerben und danach indirekt mehr als 98% der Aktien halten. Das chinesische Unternehmen überlegt demnach auch, anschließend einen Squeeze-Out für die restlichen 1,54% der Anteile in Streubesitz durchzuführen. C-Quadrat weist derzeit einen Börsenwert von rund 260 Mio. EUR auf.

Der Konzern aus Hainan hat mit den Großaktionären von C-Quadrat Verträge geschlossen, wonach diese Ihre Anteile an Cubic verkaufen und gleichzeitig Anteile an Cubic erwerben. Am Ende wird HNA knapp drei Viertel und die C-Quadrat-Aktionäre 25,2% an der Londoner Gesellschaft halten. Zum Zeitpunkt der Ad-hoc-Meldung von C-Quadrat verfügte Cubic bereits über fast 42% am Wiener Vermögensverwalter.

Zu den Hintergründen und Preisen für die Aktienpakete äußerten sich die beteiligten Parteien nicht. Anzunehmen ist jedoch, dass HNA plant mit Hilfe von C-Quadrat aktuelle Beteiligungen in Europa zu managen sowie künftige Transaktionen durchzuführen. So soll laut Medienberichten Alexander Schütz, Gründer und Vorstand des österreichischen Asset Managers, in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank einziehen. Die chinesische Gruppe hält mittlerweile fast 10% an dem führenden Geldinstitut in  Deutschland. Vor Kurzem ist nach Medienberichten HNA auch in das Bieterrennen für die angeschlagene HSH Nordbank eingestiegen. Laut jüngsten Meldungen soll der Konzern aber sein Angebot wieder zurückgezogen haben.

C-Quadrat ist ein europaweit tätiger Asset Manager mit dem Schwerpunkt auf Absolut- und Total-Return-Fonds. Zu den Kunden zählen sowohl Privatanleger als auch institutionelle Kunden. Gegründet wurde das Unternehmen 1991 in Wien, es notiert seit 2006 an der Frankfurter und seit 2008 an der Wiener Wertpapierbörse. Die HNA Group ist u.a. in den Bereichen Luftfahrt, Infrastruktur, Immobilien, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Logistik tätig. 2016 erzielte der Konzern mit seinen 410.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 30 Mrd. EUR.

Joyson kauft in Österreich zu

Übernahmen in Serie: Die Joyson-Gruppe erwirbt mit M&R Automation erstmals ein österreichisches Unternehmen. 连环收购:均胜收购第一家奥地利企业——M&R自动化有限责任公司。Bildquelle: Fotolia; © Thaut Images

Die zur Joyson-Gruppe gehörige PIA Automation übernimmt die M&R Automation aus Österreich von der Beteiligungsgesellschaft Quadriga Capital. Beide Unternehmen werden in einer eigenen Geschäftseinheit zusammengefasst und gemeinsam unter dem Markennamen PIA auftreten. Die Gesellschaft wird dann mit 1.100 Mitarbeitern einen Umsatz von 220 Mio. EUR aufweisen. Die Transaktion unterliegt noch dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Zum Kaufpreis äußerten sich die beteiligten Parteien nicht.

PIA Automation wurde im Sommer 2014 für 20 Mio. EUR von der Preh GmbH übernommen. Preh war 2011 das erste Unternehmen in Deutschland, das von Joyson Electronics aufgekauft wurde. Danach entwickelte sich der erst 2004 gegründete Automobilzulieferer zum Serieninvestor. Mittlerweile gehören auch Innoventis, der Lenkradhersteller Quin sowie Technisat Automotive zum Portfolio des Konzerns aus Ningbo. In den USA erwarb man u.a. den Autosicherheitsspezialisten KSS. In der jetzt wieder aus Preh ausgegliederten PIA Automation Holding GmbH sollen künftig alle Automationsaktivitäten der Unternehmensgruppe gebündelt werden.

Mit der Übernahme von M&R Automation zielt Joyson auf eine Erweiterung des Produktportfolios im Bereich E-Mobility sowie eine Stärkung der Kompetenzen beim Thema Automatisierung und Industrie 4.0 ab. „Zusammen mit M&R Automation verfügt die neue PIA Automation-Gruppe über beste Wachstumschancen sowohl in China als auch in allen anderen wichtigen Märkten für Automationslösungen“, erklärt Jeff Wang, Gründer und Mehrheitsgesellschafter der Joyson-Gruppe anlässlich der Übernahme. Die neu geschaffene Unternehmensgruppe wird außerhalb der börsennotierten Joyson Electronics aufgestellt, in der der Konzern seine Aktivitäten „Automotive Electronics“ (Preh und die Tochter Preh Car Connect), „Automotive Components“ (Joyson Automotive und Quin) sowie „Automotive Safety“ (KSS) gebündelt hat. „Die Märkte für Automobilzulieferung und Automation folgen eigenen Zyklen und sind durch unterschiedliche Kundenanforderungen geprägt. Preh und PIA bleiben als unabhängige Schwestergesellschaften innerhalb der Joyson-Familie einander verbunden, werden ihre jeweiligen Märkte aber komplett unabhängig voneinander bearbeiten“, so Jeff Wang.

Die M&R Automation mit Sitz in Grambach bei Graz erzielte mit ihren rund 400 Mitarbeitern 2016 einen Umsatz von 70 Mio. EUR. Die Mehrheitsanteile des 1989 gegründeten Unternehmens wurden im Februar 2015 von der Quadriga Capital sowie dem Management von M&R erworben. Mit einem Anteil von 85 % stellen Lösungen für die Automobilindustrie – insbesondere für Antriebsstrang und Elektromobilität – den größten Umsatztreiber dar. Darüber hinaus sind die Österreicher in den Branchen Elektronik- und Konsumgüterindustrie sowie Medizintechnik aktiv. Im Bereich von Digitalisierung und Vernetzung des Fertigungsprozesses bietet das Unternehmen Lösungen an, die eine Steuerung und Überwachung der gesamten Produktionskette ermöglichen.

 

Tianjins Unternehmen auf Partnersuche in Deutschland

Tipps für chinesische Investoren: Dr. Michael Bormann und Hong LANG von bdp erläutern Kriterien für die richtige Unternehmensbewertung. 给中国投资者的建议:博曼德Michael Bormann博士和郎虹女士讲解了正确的企业估值的标准。

China schaltet bei der Reform der Staatskonzerne einen Gang höher. Zahlreiche Großunternehmen, die direkt der Zentrale in Peking zugeordnet, stellten in den vergangenen Wochen ihre Pläne zu einer Teilprivatisierung vor. Inzwischen sind auch staatliche Betriebe, die sich im Eigentum von Provinzen und Städten wie Tianjin oder Shanghai befinden, gehalten private Investoren zu suchen. Auch eine stärkere Kooperation mit dem Ausland ist gewünscht. Um sich vor Ort mit dem wirtschaftlichen Umfeld vertraut zu machen, organisierte das State-owned Assets Supervision and Administration Comittee (SASAC) der Stadt Tianjin in Frankfurt einen Austausch zum Thema Investition und M&A in Deutschland.

Rund 30 Delegierte von Unternehmen und Behörden der nordchinesischen Hafenstadt fanden sich am 9. Mai in den Räumen der China International Investment Promotion Agency Germany (CIIPAG) ein. Fast genauso viele Vertreter von Beratern und Unternehmen aus der Mainmetropole und ganz Deutschland waren gekommen, um sich mit den Vertretern aus Tianjin über die Investitionbedingungen in Deutschland und die Entwicklung der chinesischen Outbound-M&A auszutauschen.

Drehscheibe Frankfurt

Dass die Delegation aus Tianjin in Frankfurt Halt machte, freute  Bertram Roth, China-Direktor der Investitionsgesellschaft FrankfurtRheinMain GmbH, ganz besonders. Gleichzeitig war die Wahl der Mainmetropole als Veranstaltungsort aber nur folgerichtig: internationales Finanzzentrum, globaler Messestandort und zentraleuropäischer Verkehrsknotenpunkt – an der Mainmetropole führt für ausländische Investoren kaum ein Weg vorbei. Nach Hessen floss in den vergangenen Jahren rund 60% des gesamten chinesischen Investitionsvolumens in Deutschland. Über Mangel an Anfragen kann Roth daher nicht klagen. Pro Jahr betreut seine Ansiedlungsagentur 30 bis 40 Projekte aus China: Greenfield-Investments, IPOs und M&A-Transaktionen.

Verschärftes Umfeld

Die aktuelle Entwicklung bei den chinesischen M&A-Transaktionen stellte ZHANG Huanping, Gründer und Geschäftsführer von Eurasian Consulting, den Unternehmern aus Tianjin vor. Der erfahrene Berater verwies darauf, dass nach dem Rekordjahr 2016 mit seinen weit über 60 Beteiligungen und Übernahmen durch chinesische Investoren in Deutschland, das Investitionsumfeld schwieriger geworden ist. Die Verschärfung der chinesischen Devisenpolitik Ende letzten Jahres hat für Verunsicherung bei deutschen Verkäufern gesorgt, ob die chinesischen Unternehmenskäufer ihre Zahlungsversprechen auch halten können. Doch die Investoren aus dem Reich der Mitte haben sich auch unter erschwerten Bedingungen als anpassungsfähig und erfolgreich erwiesen. Erst wenige Tage zuvor war Zhang wesentlich daran beteiligt, den Verkauf des Pharmazeutikausrüsters Romaco aus dem Portfolio der Deutschen Beteiligungs AG an Truking Technologies aus Changsha unter Dach und Fach zu bringen.

Realistische Bewertungen

Wie Käufer aus China deutsche Zielunternehmen richtig bewerten können, erklärte Dr. Michael Bormann, Gründungspartner von bdp, den Besuchern aus Tianjin. Die Beratungsgesellschaft hat zu der Hafenstadt eine enge Beziehung. 2013 eröffnete bdp dort ihr erstes Chinabüro. Anhand eines Fallbeispiels stellte Bormann dar, wie man mit der Anwendung von EBIT- bzw. EBITDA-Mulitples systematisch zu einer realistischen Bewertung eines Targets gelangt. Natürlich sind neben der Einschätzung des Unternehmenswerts und einer ausführlichen Due Diligence auch ganz grundlegende Überlegungen zum Marktumfeld des Targets und seinen geschäftlichen Perspektiven sowie zu den Motiven des Verkäufers notwendig, um sicherzustellen, dass am Ende ein fairer Preis gezahlt wird.

HNA wird größter Aktionär der Deutschen Bank

Punktlandung: Die HNA-Group hat ihre Ankündigung wahr gemacht und fast 10% an der Deutschen Bank erworben. 海航集团构想成真,获得了德意志银行近10%股权。Bildquelle: Fotolia; m.mphoto

Die HNA Group hat ihre Beteiligung an der Deutschen Bank auf 9,9% aufgestockt. Damit ist der Konzern aus Hainan zum größten Anteilseigner an Deutschlands führendem Geldinstitut noch vor dem US-Investmentriesen Blackrock (5,88%) und den beiden Staatsfonds Paramount Services und Premium Services aus Katar (jeweils 3,05%) aufgestiegen. Dies geht aus der jüngsten Meldung der Deutschen Bank zur Aktionärsstruktur mit Stand vom 28. April hervor. Weder die Deutsche Bank noch HNA haben sich bisher darüber hinaus zu weiteren Einzelheiten der jüngsten Anteilserhöhung geäußert. Allerdings hatte die südchinesische Gruppe bereits bei ihrem Einstieg vor knapp drei Monaten durchblicken lassen, die Beteiligung auf bis zu 10% anheben zu wollen.

Im Februar erwarb die HNA Group für geschätzte 755 Mio. EUR einen Anteil in Höhe von 3,04% an der Deutschen Bank. Im Vorfeld der Anfang April abgeschlossenen Kapitalerhöhung des Finanzinstituts hatte HNA die Beteiligung für weitere 425 Mio. EUR auf 4,76% ausgebaut. Ausgehend von einer vollen Ausübung der Bezugsrechte dürfte HNA im Rahmen der Kapitalmaßnahme nochmals rund 380 Mio. EUR in die Hand genommen haben. Für die jüngste Aufstockung bis auf 9,9% hat die Gruppe bei einem Kurs zwischen 16 und 17 EUR in den vergangenen Tagen weitere rund 1,75 Mrd. EUR aufgewendet. Damit hat HNA in der Summe mehr als 3,3 Mrd. EUR in das Finanzinstitut investiert. Sämtliche Transaktionen laufen über den Vermögensverwalter C-Quadrat. Laut Medienberichten soll Alexander Schütz, Gründer und Vorstand der österreichischen Gesellschaft, in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank einziehen.

Die HNA Group ist ein Fortune Global 500 Konzern in Privatbesitz, kontrolliert von dem chinesischen Unternehmer CHEN Feng. Das Unternehmen investiert weltweit, vorwiegend in Hotelketten und den Reisesektor. In Europa hat HNA unter anderem Flugzeug-Caterer in Frankreich und der Schweiz übernommen. In Deutschland ist die Akquisition des Regionalflughafens Frankfurt-Hahn nach der Zustimmung des Parlaments des Landes Rheinland-Pfalz so gut wie abgeschlossen. Darüber hinaus ist die Gruppe offensichtlich mit einem indikativen Angebot in das Bieterrennen um die angeschlagene HSH Nordbank eingestiegen. Der Hauptsitz der 1993 gegründeten  Gesellschaft befindet sich in Haikou auf der südchinesischen Insel Hainan. Die Aktivitäten umfassen die Bereiche Luftfahrt, Infrastruktur, Immobilien, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Logistik. HNA beschäftigt weltweit insgesamt 410.000 Mitarbeiter. Zur Unternehmensgruppe gehören unter anderem mehrere Passagier- und Frachtfluggesellschaften (z.B. Hainan Airlines). 2016 erzielte der Konzern einen Umsatz von rund 30 Mrd. USD.

Bosch veräußert Anlassergeschäft an ZMJ

Großer Deal: ZMJ holt sich für über 500 Mio. EUR die Bosch-Tochter SG. 大型交易:郑煤机投资逾5亿欧元收购博世子公司SG集团。Bild: Robert Bosch GmbH

Die Robert Bosch Starter Motors Generators Holding GmbH (SG) geht an ein chinesisches Konsortium aus einem strategischen Investor und einem Finanzinvestor. Die Zhengzhou Coal Mining Machinery Group  (ZMJ) und China Renaissance Capital Investment (CRCI) übernehmen den jahrelang defizitären Bereich des schwäbischen Maschinenbau- und Autozulieferkonzerns. Laut Ad-hoc-Mitteilung der börsennotierten ZMJ legen die Käufer dafür 545 Mio. EUR auf den Tisch. Alle 7.000 Mitarbeiter von SG sollen übernommen und sämtliche Standorte beibehalten werden. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen sowie der Zustimmung der Mitarbeiter an den deutschen Standorten.

Die Sparte SG stellt Starter für Verbrennungsmotoren und Komponenten für Elektromotoren her.  Der Bereich war jahrelang defizitär, als Bosch den 2015 den Verkauf beschloss. Begründet wurde dies damit, dass SG alleine zu niedrige Stückzahlen habe, um an dem unter Überkapazitäten leidenden Markt wettbewerbsfähig zu sein. Investitionen in den nordamerikanischen und die asiatischen Märkte wären weiter nötig. Allerdings gelang dem Bereich in den vergangenen Jahren wieder ein kleines Plus. 2015 betrug der Gewinn vor Steuern 20 Mio. und im vergangenen Jahr 25 Mio. EUR.

ZMJ stellt hauptsächlich Ausrüstung für den Bergbau her, erweitert in den vergangenen Jahren jedoch kontinuierlich das Segment Automotive. „Der Bereich Starter und Generatoren soll zukünftig eine zentrale Rolle in unserem Unternehmen einnehmen“, erklärt Vorstandsvorsitzender JIAO Chengyao in einer Meldung zu der Transaktion. Ziel sei es, durch die verbesserte regionale Aufstellung das Business von SG – insbesondere in Asien – nachhaltig und profitabel auszubauen. Das bestehende Managementteam der Bosch-Tochter soll  an Bord bleiben und die Geschäfte des Unternehmens weiter führen.

Die an den Börsen Hongkong (564:HK) und Shanghai (601717:CH)gelistete ZMJ-Gruppe hat eine Marktkapitalisierung von 12,6 Mrd. RMB (1,7 Mrd. EUR). Größter Anteilseigner des 1958 gegründeten Staatskonzerns ist die Provinzregierung von Henan mit mehr als 32%.

DBAG verkauft Romaco an Truking

Feierliches Signing: TANG Yue, Präsident von Truking Technologies (links) und Dr. Rolf Scheffels, Vorstand der DBAG, unterzeichnen in Frankfurt den Vertrag über den Verkauf von Romaco. 签约仪式:楚天科技董事长兼总裁唐岳(左)和DBAG董事长Rolf Scheffels博士(右)在法兰克福签署Romaco收购协议。

Truking Technology aus Changsha übernimmt die Romaco Pharmatechnik GmbH von der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG). Die DBAG und ihr Fund V verkaufen zunächst 75.1% ihrer Anteile an dem Spezialmaschinenbauer. In den kommenden drei Jahren wird die Private-Equity-Gesellschaft den Übergang an den neuen Eigentümer noch begleiten und dann auch die restlichen Anteile an Truking abgeben. Für den chinesischen Käufer ist es der erste große Schritt zur Internationalisierung. Am 28. April setzten Verkäufer und Käufer in einer feierlichen Zeremonie ihre Unterschrift unter den Vertrag. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.

Laut Mitteilung von Truking liegt der Gesamtpreis  für Romaco bei 150 Mio. EUR – mehr als das Doppelte der Summe von 61 Mio. EUR, für welche die DBAG das Unternehmen im Jahr 2011 vom US-Private-Equity-Fonds Robbins & Myers erworben hatte. Die in Karlsruhe ansässige Romaco GmbH produziert Verpackungs- und Prozessanlagen für die Pharmaindustrie. Im Geschäftsjahr 2015/2016 erwirtschaftete der Spezialmaschinenbauer mit seinen 550 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 135 Mio. EUR. Zum Zeitpunkt der Akquisition durch die DBAG vor sechs Jahren lagen die Verkaufserlöse bei rund 100 Mio. EUR.

Truking Technology wurde bei der ihrer ersten großen Investition in Europa von der deutschen Kanzlei Graf von Westphalen beraten. Die börsennotierte Gesellschafft erzielte 2016 einen Umsatz von 1,04 Mrd. RMB (138 Mio. EUR). Die im Jahr 2000 gegründete Gesellschaft beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiter und stellt ebenfalls Anlagen für Unternehmen aus dem Pharmasektor her. Wie TANG Yue, Vorstandsvorsitzender und Präsident von Truking auf der Feier zur Unterzeichnung des Vertrags in Frankfurt hervorhob, ergänzen sich das Produktportfolio seines Unternehmens und das von Romaco bestens. Während Truking vor allem auf Maschinen für die Verarbeitung flüssiger Medikamente spezialisiert ist, haben die Deutschen ihre Stärken bei Anlagen für Feststoffe, insbesondere. Tabletten.

Truking plant die Karlsruher, die in China erst seit Kurzem vertreten sind, bei ihrer Expansion auf dem heiß umkämpften Gesundheitsmarkt der zweit größten Volkswirtschaft der Welt zu unterstützen. Das Management Team von Romaco unter CEO Paulo Alexandre wird dabei weiter an Bord bleiben „Truking hat vollstes Vertrauen in das Managementteam von Romaco und wird beim Marktaufbau in China helfen“, erklärte Tang auf der Veranstaltung. „Wir werden Romaco bei der Steigerung von Umsatz und Gewinn von Nutzen sein“, so Tang weiter.