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Huairou – Daimler baut Zusammenarbeit aus

Gruppenbild mit Motor: In der Mitte Werksleiter Dr. Liang Zhou, zu seiner rechten Winfried Bostelman, Vorsitzender BVMW China, Stefan Gätzner, Redakteur Plattform M&A China/Deutschland, Prof. Dr. Woywode, Institut für Mittelstandsforschung Mannheim, Tang Zheng, stellvertretender Direktor CIIPAG und Markus Kapust, Leiter Strategie bei Value Publication & Consulting GmbH. /集团合照:中间为车厂总裁周亮博士,其右手边依次为中国华晨宝马总裁Winfried Bostelman先生、中德并购交易平台编辑斯特凡·葛茨纳先生、曼海姆中型企业研究所Woywode博士、中国国际投资促进中心(德国)副主任汤拯和Value Publication & Consulting 总裁Markus Kapust先生。

In China vertieft Daimler seine Zusammenarbeit mit dem chinesischen LKW-Hersteller Beiqi Foton. Seit 2012 läuft die gemeinsame Produktion von Sattelschleppern in der Nähe von Peking unter dem Namen Foton Daimler Automotive. Auf ihrer dritten Station besuchten die deutschen Unternehmer auf der Reise der chinesischen Investitionsagentur CIPA das Joint Venture in Huairou. Dr. Liang ZHOU, der Geschäftsführer des Werkes führte die Delegationsteilnehmer persönlich in einem Rundgang durch die Produktionsanlagen.

In dem Werk in Huairou, rund 70 km nördlich von Peking, werden Jährlich rund 100.000 Sattelschlepper hergestellt. Mit neuen Motoren und Modellen plant das Unternehmen für die nächsten zwei Jahre den Vorstoß in den High-End-Bereich des Marktes. Dann werden die LKWs nicht mehr wie jetzt noch unter den Namen Foton verkauft, sondern den Stern von Mercedes Benz tragen. Die Kapazitäten sind da: Schon jetzt kann das Werk bis zu 200.000 Fahrzeuge pro Jahr fertigstellen.

Am vorletzten Tag ihrer Reise zu vier chinesischen Entwicklungszonen nahmen die Reisenden am Nachmittag auch noch an einem deutsch-chinesischen Forum zur Investitionsförderung teil. Im Zentrum stand ein Dialog um die Verbindung von Chinas rasanter Internet- und IT-Branche und der vernetzten Produktion in Deutschland, kurz zusammengefasst unter dem Begriff Industrie 4.0. Nach ihren Stationen in Taicang, Shenyang und Huairou, steht für den letzten Tag noch ein Besuch in der Wuqing Developement Area in der Hafenstadt Tianjin auf dem Programm.

Shenyang – Made in China 2025

Delegation in Blau: Besuch im BMW-Werk, in der Mitte Prof. Dr. Kai Lucks, Vorsitzender des Bundesverbands M&A./身着蓝色工作服的代表团:参观宝马车间,中间为巴伐利亚州并购协会会长Kai Lucks博士。

Shenyang ist die zweite Station der von der staatlichen chinesischen Investitionsagentur CIIPA (Germany) veranstalteten Reise für deutscher Unternehmer. Vor dem Start der Investitions- und M&A-Forums am 27. Oktober in der Metropole des Nordostens besuchten die deutschen Unternehmensvertreter das BMW Brilliance Werk vor Ort. Hier ist die Verschmelzung des deutschen Konzepts „Industrie 4.0“ und „Made in China 2025“ bereits heute Realität.

Shenyang, die Hauptstadt der Provinz Liaoning, hatte bis in die jüngste Zeit ein eher schlechtes Image: Veraltete, die Luft verpestende Hochöfen und Schwerindustrie prägten das Bild des Zentrums des „Rust Belts“ im Nordosten Chinas. Mittlerweile zählt die Stadt mit ihren acht Millionen Einwohnern zusammen mit Peking und Shanghai zu den drei staatlich geförderten Schwerpunkt-Metropolen des Plans „Made in China 2025“. Während sich die Hauptstadt der Volksrepublik aber auf den IT-Sektor und die Handelsmetropole Shanghai auf die Dienstleistungsbranche konzentrieren sollen, werden in Shenyang ganz gezielt modernste Fertigungsmethoden in der Industrie vorangetrieben. Unter den 136 deutschen Unternehmen, die dort investiert sind, ist BMW mit seinem Joint Venture mit Brilliance das Paradebeispiel für modernste automatisierte Produktion.

In dem Shengyanger Werk wird u.a. die 3er-Reihe und der X1 von BMW gebaut. Als Sonderversion für den dortigen Markt gibt es eine im Fonds verlängerte Version des 3er BMWs – ein Modell, das ganz den gehobenen Ansprüchen der chinesischen Kundschaft entspricht. Die deutsche Unternehmerdelegation hatte Gelegenheit der Fertigung der Karosserien vor Ort zu beobachten: Riesige Roboterarme prägen das Bild in den Werkshallen. Oft scheinen die orangefarbenen Arme zu ruhen. Doch plötzlich fliegen die Funken meterweit. Mit schnellen Drehungen und Bewegungen, die gleichzeitig unheimlich und doch elegant sind, fügen die Maschinen die Einzelteile zusammen. Viele der Vorprodukte wird aus Deutschland angeliefert. Der Automatisierungsgrad in dem Werk liegt indes bei 95%. Vereinzelte Arbeiter wachen über die Maschinen, die völlig selbständig zu handeln scheinen. Die riesigen Anlagen und präzisen Fertigungsprozesse in dem BMW Werk ließen alle Teilnehmer staunen: Sie hatten in Shenyang einen Blick in die Zukunft der Fertigung erhascht.

Taicang – Heimat der deutschen Unternehmen

Duale Berufsausbildung: Chinesische Azubis lernen in Taicang ihren Beruf nach dem deutschen System./双元职业培训模式:中国学员在太仓接受德国系统下的职业培训

1993 investierte das erste deutsche Unternehmen in Taicang. Heute sind es mehr als 200. Eine mehr als stattliche Anzahl für den Nachbarort von Shanghai mit seinen 700.000 Einwohnern. In der Entwicklungszone konzentrieren sich nicht nur Fabriken von Investoren aus Deutschland, es werden auch Facharbeiter nach dem dualen Prinzip in den Betrieben und einem eigenen Zentrum ausgebildet. Diese Ausbildungsstätte war eines der ersten Ziele der deutschen Unternehmerreise, die von der chinesischen Investitionsagentur CIPA zwischen dem 24. und dem 31. Oktober organisiert wird.

Die Erfolgsgeschichte nahm vor 22 Jahren mit der Gründung von Kern-Liebers (Taicang) ihren Anfang. Seitdem haben deutsche Unternehmen rund 2 Mrd. USD dort investiert und sind zu dem prägenden Wirtschaftsfaktor der für chinesische Verhältnisse mittelgroßen Stadt geworden. Wie war das möglich? Von Anfang an haben die örtlichen Behörden, insbesondere das Investment Promotion Bureau, mit ganz gezielten Maßnahmen Betriebe aus Deutschland unterstützt. Sie haben das ganze wirtschaftliche und rechtliche Umfeld auf die Bedürfnisse deutscher Unternehmer eingestellt: Hoher Wert wird in Taicang beispielsweise auf den Schutz geistigen Eigentums gelegt. Logistische Unterstützung erhalten die Niederlassungen auch durch die AHK vor Ort. Anfang nächsten Jahres wird sich hier als Anlaufstelle noch ein German Centre, das von der Bayerischen Landesbank betrieben wird, hinzugesellen.

Ganz besonders wichtig für die Unternehmen aus Deutschland ist die Wertschätzung, die in Taicang der beruflichen Ausbildung entgegen gebracht wird. In einem von der AHK unterstützen Ausbildungszentrum lernen Berufseinsteiger nach dem deutschen dualen System die Berufe Mechatroniker und Werkzeugmechaniker. Bei ihrem Besuch konnten sich die deutschen Unternehmensvertreter einen persönlichen Eindruck verschaffen. Vor Ort arbeiteten die Auszubildenden an ihren Werkstücken. Ihr Abschluss nach drei Jahren praktischer Berufsausbildung und theoretischer Schulung wird von der AHK voll anerkannt. Das dadurch beständig steigende Angebot an Facharbeitern ist ein weiterer Standortvorteil für die deutschen Betriebe vor Ort.

Nach dem anschließenden Besuch bei Haering Precision, einem weiteren deutschen Unternehmen in der Taicang Economic Development Zone, nahm die deutsche Unternehmerdelegation noch an der Veranstaltung „China-German – Investition und M&A“ in Taicang teil. Die deutschen Unternehmer werden auf der CIPA-Reise in den nächsten Tagen noch Shenyang, Beijing und Tianjin besuchen.

Chinesische Investoren auf Kontaktanbahnung in München

Fallbeispiel: Georg Leykauf von Grammer schilderte die Übernahme eines Joint Ventures. /案例分析:来自格拉默股份公司的Leykauf先生就收购合资企业进行案例分析

Am 21. Oktober 2015 war es soweit: Gemeinsam mit dem chinesischen Handelsministerium (MofCom) und der Commerzbank veranstaltete der Hongkong Trade and Development Council (HKTDC) ein Investmentforum mit anschließendem Matchmaking zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen. Eine Delegation mit hochrangingen Unternehmensvertretern der chinesischen Hafenstädte Ningbo und Qingdao in Begleitung von Hongkonger Unternehmen sowie offiziellen Repräsentanten fand sich dazu in den Räumen der Commerzbank in München ein. Die rund 20 teilnehmenden Unternehmen aus China und die begleitenden Dienstleister aus Hongkong hatten allesamt ihr Interesse an einer direkten Zusammenarbeit mit deutschen Partner in Form von Kooperationen, Joint Ventures, M&A sowie Investitionen in neue Technologien bekundet. Im Fokus standen die Branchen Automotive, Fertigungsindustrie sowie Greentech.

Vor dem Matchmaking stellten Vertreter der Commerzbank, des HKTDC und des MofCom die neuesten Trends bei den deutsch-chinesischen Investitionen dar. So führte Sun Tong, Generaldirektor der Abteilung für Taiwan, Hongkong und Macao-Angelegenheiten im Mofcom aus, dass sich 2014 eine Zeitenwende bei Chinas Cross-Border-Investments ereignet hatte. Erstmals übertrafen die Auslandsdirektinvestitionen (ODI) mit mehr als 120 Mrd. USD die FDI-Zuflüsse nach China. Für die nähere Zukunft rechnet er mit einem ODI-Wachstum von jährlich 10%. Dabei wird Hongkong – wie bisher auch für Investitionen in die Volksrepublik – als zentrale Drehscheibe für die Auslandsinvestitionen Chinas fungieren. Ergänzend wies Tao Bailiang, Konsul für Handel am chinesischen Generalkonsulat in München darauf hin, dass bereits über 1.000 Unternehmen aus dem Reich der Mitte investiert sind. Svetlana Huber von Invest in Bavaria verwies mit dem Netzwerkausrüster Huawei, der Beijing No. 1 Machine Tool Plant und dem Solarhersteller Yingli auf drei konkrete Beispiele chinesischer Unternehmen, die Deutschland respektive Bayern auch Forschung und Entwicklung in bedeutendem Umfang betreiben.

Wachstum im M&A-Geschäft

Der M&A-Markt in Deutschland mit besonderem Blick auf China stand im Zentrum des Vortrags von Ralf Hofmann, Director Corporate Advisory bei der Commerzbank. So zeigt sich bei den Domestic Deals in Deutschland in den letzten zwei Jahren ein konstantes Niveau, während Inbound- und Outbound-Transaktionen deutlich zulegen konnten. Vor allem Übernahmen und Beteiligungen in den USA sind für deutsche Unternehmen attraktiv. Das Volumen der chinesischen Inbound-Investments ist im Vergleich zu den Vereinigten Staaten und anderen europäischen Staaten noch gering – der Trend jedoch ist stark steigend. Dennoch stehen die Unternehmen aus dem Reich der Mitte vor besonderen Herausforderungen: Es fehlt Ihnen oft an dem richtigen Zugang zu den deutschen Mittelständlern. Häufig wissen sie nicht, wo sich Investitionsgelegenheiten bieten. Hinzu kommt, dass bei Unternehmensverkäufen in Form von Auktionen die Deadlines meist sehr eng sind.

Beispiel Grammer

Georg Leykauf, Vice President Group Finance and M&A bei der Grammer AG schilderte in einem konkreten Fallbeispiel eine gelungene Joint Venture-Übernahme. Der Amberger Automobilzulieferer hatte Anfang des Jahres von seinem Partner Jiangsu Yuhua den Anteil von 40% an Grammer Seating aufgekauft. Laut Leykauf lief die Transaktion auch deshalb so glatt, weil zuvor der Joint Venture Partner mit Blick auf eine mögliche Übernahme des Gemeinschaftsunternehmens sorgfältig ausgewählt worden war. Wichtige Kriterien hierbei waren eine gesunde finanzielle Situation des Partners mit einem profitablen Geschäft. Ein zentraler Aspekt bestand gleichfalls in der transparenten und einfachen Inhaberstruktur. Hierdurch ließen sich unangenehme Überraschungen vermeiden.

Erste Kontaktanbahnungen

Beim darauf folgenden Matchmaking hatten chinesische und deutsche Unternehmen sowie Berater die Gelegenheit, Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Vertieft wurden die ersten geknüpften Bande bei dem abschließenden Business-Lunch.

Vega übernimmt Joint Venture komplett

Spezialist für Messtechnik: Die Produkte von Vega kommen vielfältig zum Einsatz.测量仪器制造商:Vega提供多种用途产品。Bildquelle: Fotolia; © AP

Vega Grieshaber übernimmt die Tianjin Vega Co. Ltd. zu 100%. In einem Equity Buyout hat das Schwarzwälder Unternehmen sämtliche Anteile des Joint Venture Partners erworben. Da es sich bei dem chinesischen Partner um ein Staatsunternehmen handelte, musste die Transaktion von der State-owned Assets Supervision and Administration Commission (SASAC) genehmigt werden. Das aufwändige Verwaltungsverfahren brachte einige Fakten ans Licht, die der deutschen Seite zuvor nicht im Detail bekannt waren.

Bereits 1989 hatte Vega zusammen mit der Tianjin Automation Instruments Factory das Joint Venture gegründet. Für den deutschen Partner ließen sich erst im Rahmen des Equity Buyouts einige seit längerer Zeit bestehende Fragen aufklären. So waren die Einzelheiten einer früheren staatlichen Umstrukturierung des chinesischen Joint Venture Partners den Deutschen bis dahin nicht bekannt gewesen. Außerdem waren die chinesischen Anteile am Gemeinschaftsunternehmen aufgrund verschiedener Gerichtsbeschlüsse in China über lange Jahre verpfändet gewesen.

Vega Grieshaber ist als Teil der Grieshaber Gruppe ein weltweit tätiger Hersteller für Füllstand- und Druckmesstechnik in der Prozessindustrie. Mit Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern in über 80 Ländern und 1.200 Mitarbeitern ist das Unternehmen aus Schiltach im Schwarzwald weltweit aktiv. 2013 verzeichnete Vega einen Umsatz von fast 300 Mio. EUR. Das Unternehmen bietet Lösungen für vielfältige Messaufgaben, so in chemischen und pharmazeutischen Anlagen, in der Lebensmittelindustrie sowie in der Trinkwasserversorgung, in Kläranlagen und auf Deponien, im Bergbau und bei der Energieerzeugung, auf Bohrinseln, Schiffen und in Flugzeugen. Tianjin Vega fungiert in China als Vertriebs- und Servicegesellschaft des Schiltacher Unternehmens.

FDI und Inbound-M&A weiter auf Wachstumskurs

Neue Investitionschancen: Der 13. Fünfjahresplan rückt zukunfstweisende Branchen in den Mittelpunkt. Bildquelle: Fotolia; © xtock

In den ersten drei Quartalen 2015 sind fast 95 Mrd. USD an Foreign Direct Investment (FDI) nach China geflossen. Das sind 9% mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Volumen der abgeschlossenen Inbound M&A-Transaktionen liegt bei 18,9 Mrd. USD. Dies entspricht einem Zuwachs von 16,5% gegenüber den ersten neun Monaten 2014. Das geht aus der aktuellen Statistik des Ministry of Commerce (MofCom) hervor.

Treibender Faktor für das FDI-Wachstum ist der Dienstleistungssektor. Er macht mit rund 58 Mrd. USD fast zwei Drittel der ausländischen Direktinvestitionen aus und verzeichnete einen Anstieg von mehr als 19%. Innerhalb des Sektors waren die Segmente mit dem höchsten Wachstum der Bereich Forschung und Entwicklung sowie Design-Dienstleistungen (49,5%), IT-Services (37,2%) und vor allem die wissenschaftliche Forschung (102,5%). Demgegenüber verharrte der Anteil der fertigenden Industrie bei knapp unter 30 Mrd. USD – bei einer Steigerung von nur 0,7%.

Das vom MofCom indizierte Inbound M&A-Volumen von 18,9 Mrd. USD liegt deutlich unter den Zahlen westlicher Datendienstleister. So erfasste Thomson Reuters allein für das erste Halbjahr 2015 ein Volumen von 28,7 Mrd. USD. Dabei handelt es sich sowohl um erst gemeldete als auch um bereits abgeschlossene Deals. Das Mofcom führt in seiner Statistik hingegen ausschließlich die bereits genehmigten Transaktionen. Davon wiederum sind bereits 15,2 Mrd. USD realisiert, das sind 16,1% der gesamten FDI-Zuflüsse. Im Vorjahreszeitraum betrug dieser Anteil erst 5,8%.

BAIC eröffnet mit Meta F&E Zentrum in Aachen

Quelle: Fotolia; © Petair

Die BAIC-Gruppe eröffnet in Deutschland ihr zweites Forschungs- und Entwicklungszentrum außerhalb Chinas. Nach dem Silicon Valley R&D Center nahm Ende September das BAIC EV – Meta New Energy Vehicle Aachen R&D Center seine Tätigkeit auf. Im Fokus der Entwicklung stehen bei beiden Zentren Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Während sich die US-Niederlassung primär mit den Bereichen Karosserie, Batterie und Infotainment-Systemen beschäftigt, forscht man hingegen in Aachen hauptsächlich an Lösungen für den Antrieb. Ziel: die Reichweite von Elektrofahrzeugen bzw. des Elektroantriebs in Hybridfahrzeugen entscheidend zu verbessern. Dazu arbeitet BAIC mit der deutschen Meta Motoren- und Energietechnik GmbH zusammen, an der das Pekinger Unternehmen seit Juni 2014 Anteil von 45% hält.

Der Beitrag der Antriebsspezialisten von Meta soll vor allem in der Entwicklung von speziellen Verbrennungsmotoren zur Reichweitenverlängerung von Elektroantrieben sowie der dazugehörigen elektronischen Kontrollsysteme bestehen. Die Entscheidung für den Standort Aachen fiel nicht nur, weil sich dort der Stammsitz von Meta befindet, sondern auch die Nähe zu den Forschungskapazitäten der RWTH Aachen, eine der renommiertesten Universitäten im Bereich Industrie und Technologie weltweit, spielte gleichfalls für BAIC eine entscheidende Rolle. Der chinesische Fahrzeughersteller plant, mithilfe des Entwicklungs- und Forschungszentrums von den in Deutschland konzentrierten Ressourcen und Technologien im Bereich Automotive zu profitieren.

BAIC ist einer der größten Autohersteller in China und u.a. Joint-Venture-Partner von Daimler. In dem Gemeinschaftsunternehmen Beijing Benz Automotive wird unter anderem die in China sehr erfolgreiche C-Klasse des Stuttgarter Unternehmens hergestellt. Daimler hält 12% Anteile an der Hongkonger Tochter BAIC Motor. Über einen Einstieg von BAIC Motor bei Daimler verhandeln derzeit beide Konzerne.

Chinas Investoren auf Target-Suche in Deutschland und USA

Deutsch-chinesische Geschäftswelt: Nicht immer ist es einfach, den richtigen Partner zu finden. 德中商业合作:找到一个合适的合作伙伴,并不是件容易的事。Bildquelle: Fotolia; © meshmerize

Chinas Outbound-Investoren suchen vor allem in Deutschland und den USA nach M&A-Targets. Jeweils 22% der Interessenten möchten in einem der beiden Länder ein Unternehmen übernehmen bzw. eine Beteiligung eingehen. Auf Platz drei folgt Kanada mit 17%. Das geht aus einer Auswertung der Anfragen im ersten Halbjahr 2015 auf der M&A-Plattform Chinamerger.com hervor.

Unter die Top Ten schafften es nach Deutschland, USA und Kanada weiterhin Frankreich (15%), Großbritannien (14%), die Schweiz (13%), die Niederlande und Belgien (jeweils 12%), Australien (10%) sowie Finnland (9%). Bei den von den registrierten Nutzern eingegebenen Suchbegriffen lag „Deutschland“ auf Platz sechs. Am häufigsten wurde nach dem Wort „Hotel“ gesucht, gefolgt von „Automobilzulieferer“, „Büroimmobilien“ und „Gesundheit“. Die gefragtesten Sektoren sind bei chinesischen Investoren derzeit der Gesundheitssektor (17,5%), die fertigende Industrie (17,2%) sowie der Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT, 12,6%).

Über 2.300 chinesische Unternehmen sind bei Chinamerger.com registriert, die zur Shanghaier Morning Whistle Group gehört. Die Morning Whistle Group positioniert sich als Full Service Provider rund um chinesische Outbound-M&A-Aktivitäten. Eine eigene Research-Abteilung liefert laufend Marktinformationen, Analysen und Studien zum Cross-Border Markt. Auf der Matching-Plattform Chinamerger.com können sich Käufer und Verkäufer von Unternehmen finden. Hierzu organisiert Morning Whistle für die Interessenten auch individuelle Workshops.

Chinesische Greenfield-Investments auf Höchststand in Deutschland

Aufatmen in Frankfurt: Die Deutsche Bank darf endlich ihren Anteil an Hua Xia verkaufen. Bildquelle: Fotolia; © davis

Deutschland verteidigt bei der Anzahl von Greenfield-Investments aus China den Spitzenrang in Europa. 2014 gründeten Unternehmen aus der Volksrepublik 79 Niederlassungen oder Produktionsstätten an deutschen Standorten – so viele wie in keinem Jahr zuvor. 2013 waren es 68, 2012 erst 46 Projekte. Mit diesem neuen Rekordwert verzeichnet die Bundesrepublik einen Anteil von 38% an allen chinesischen Neugründungen in Europa. Auf Platz zwei folgt wie schon im Jahr zuvor Großbritannien mit 40 Direktinvestitionen (2013: 29). Frankreich liegt mit 17 Projekten auf dem dritten Rang in der Beliebtheit chinesischer Investoren. Dies geht aus einer neuen Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervor.

Der Großraum Frankfurt war mit 27 Projekten der Standort mit den meisten Greenfield-Investments in Deutschland. Die Rhein-Main-Region liegt damit im europäischen Vergleich gleichauf mit London. Im Jahr 2013 hatte Düsseldorf mit 32 Investitionen noch den ersten Platz auf dem Kontinent belegt. Durch das Interesse an Frankfurt steht Hessen an erster Stelle des Rankings der Bundesländer, gefolgt vom ehemaligen Spitzenreiter Nordrhein-Westfalen. Auf Rang drei liegt Bremen.

Die Autoren der Untersuchung sehen die Beliebtheit des Großraums Frankfurt in drei Faktoren begründet: An erster Stelle stehen die logistischen Vorteile der Region, die insbesondere für die vielen chinesischen Unternehmen interessant sind, die nach einem Standort für ihre Vertriebs- und Serviceeinheiten für den deutschen und europäischen Raum suchen. Zum zweiten können viele Orte in der unmittelbaren Umgebung der Mainmetropole mit niedrigen Steuersätzen punkten. Drittens schließlich zieht es immer mehr chinesische Investmenthäuser und Private Equity-Gesellschaften nach Deutschland. Diese neuen Investoren wollen ihre Geschäfte vor allem vom Finanzzentrum Frankfurt aus vorantreiben.

Chinas M&A-Volumen verdoppelt sich

China im Fokus: Inbound-M&A - insbesondere aus den USA und Europa - spielen eine immer größere Rolle bei den FDI. Bildquelle: Fotolia; © beugdesign

Das Gesamtvolumen aller M&A-Transaktionen auf dem chinesischen Inlandsmarkt (domestic und inbound) verdoppelt sich in den ersten drei Quartalen 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Datendienstleister dealogic verzeichnet in Summe 384,3 Mrd. USD für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September dieses Jahres. Das sind 48% mehr als 2014 (260,1 Mrd. USD). Hinzu kommen 125 Mrd. USD in Hongkong (Q1-Q3 2014: 27,1 Mrd. USD).

Die Zahl der Deals hingegen ist in China leicht rückläufig. Gegenüber 2.862 Transaktionen in den ersten neun Monaten 2014 wurden für dieses Jahr 2.645 Deals gemeldet, eine Minus von 7,6%. Damit stieg die durchschnittliche Ticketgröße von rund 91 Mio. USD auf 145 Mio. USD. Der größte Einzeldeal war eine Beteiligung in Höhe von 20% an CITIC. Der japanische Konzern Itochu und Chaoroen Pokphand aus Thailand legten hierfür 10,4 Mrd. USD auf den Tisch. Dies ist bisher die größte Inbound-Transaktion, die je in China verzeichnet wurde.

Im Raum Asien-Pazifik (außer Japan) machte der chinesische M&A-Markt die Hälfte des gesamten Volumens in Höhe von 770,9 Mrd. USD aus. Insbesondere der Technologie-Sektor wurde von den China-Deals dominiert. Mit 81,1 Mrd. USD nahmen die chinesischen Domestic- und Inbound-Transkationen rund 83% des Gesamtvolumens der Region ein. Weltweit werden die M&A-Aktivitäten in der Volksrepublik nur noch von den USA übertroffen. Der dortige Markt ist mit 1.68 Bio. USD allerdings noch mehr als vier Mal so groß.

Zhongshan: Chinas aufrüstender Produktionsstandort

Die chinesische Stadt Zhongshan, benannt nach ihrem landesweit berühmten Revolutionär und politischer Leitfigur Dr. Sun Yat-sen (Sun Zhongshan), liegt im südlichen Teil der Provinz Guangdong und ist somit nur einen Katzensprung von Macao und Hongkong entfernt. Bedingt durch ihre geographisch vorteilhafte Lage fungiert die Stadt als internationales Handelszentrum und stellt einen von Chinas größten Produktionsstandorten dar. Der Größendimension einer bezirksfreien Stadt zum Trotz, ist Zhongshan die ökonomisch fünftstärkste Stadt in Guangdong und verzeichnet das dritte Jahr in Folge den größten Produktionszuwachs in der Region des Perlflussdeltas.

Die Wirtschaft im Überblick 

Im Jahr 2014 erreichte Zhongshan ein BIP von RMB 232,8 Mrd., was einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dazu trug die Primärindustrie der Stadt mit RMB 7,09 Mrd. bei. Der sekundäre Sektor machte RMB 156 Mrd. aus, umgerechnet mehr als 63 Prozent der Gesamtwirtschaft. Internationaler Handel und Investitionen sind Zhongshans Hauptantriebskraft.  Das gesamte Handelsvolumen der Stadt war 2014 mit US$ 37 Mrd. zu beziffern. Davon waren US$ 4,78 Mrd. Exporte in die Vereinigten Staaten, ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Die Wirtschaft der Stadt ist wesentlich von regionalen Kollektivunternehmen den sog. TVE (Township and Village Enterprises) geprägt.

“Today & Tomorrow” –How foreign investors can still grow their business in China

捷成工业总经理Maximiliam von Stillfried先生在研讨会开始后全面介绍海外投资者在中国投资现状。

Devaluation of the yuan, turbulence in the stock market, a slowdown in economic growth and interest rate cutting five times in one single year, many issues in china economic development have raised great concern in recent events. What does this mean for foreign investors and in the light of that will those changes lead to a stable environment for investment in the future? On 18th, September 2015, when Jebsen Industrial held a half-day seminar in Munich.

The Seminar started with welcoming remarks from the key note speaker Maximilian von Stillfried, Managing Director of Jebsen Industrial. The Jebsen Group was founded in 1985 in Hong Kong. Focusing on its business and industrial field, Jebsen Industrial has been active on the Chinese market for more than 100 years. In 2015 Jebsen Industrial launched the new service program “Market Intelligence & Consultancy Services”, which aims at supporting foreign companies to enter the Chinese market and to expand their business. After giving a brief introduction Mr.Stillfried shared his view regarding latest developments of the Chinese market. The fact that China is now seeking a more sustainable growth should not be neglected. In other words, speed is not the only factor for measurement anymore. The government is embarking on new steps toward a more market-based economic system. Relevant policies such as improving corporate governance and asset management to support import, helping the small and medium-sized companies to realize their shift from low-cost production to high-value manufacture, so that they could better adapt to the global competition are proceeding. Opprtunities for overseas investors remain attractive since regarding exchange-rate, rules and procedures for foreign direct investment have been simplified, which actually, also allows the market force to play a more critical role.

In the afternoon session, three different workshops were held in separated teams. In the workshop three “Tackling the market by combining strengths – German-Chinese Partnerships”, Arnie Jenson, director & general manager from Jebsen Automotive Technik (JAT), supported by Mr. Robert Stöhr, Managing Director at MSR Technologies GmbH, talked about how JAT cooperates with foreign OEM manufactures to fit into the Chinese market. Until now, three joint ventures have already been set up between JAT and their partners in the second largest economy, not to mention that the fourth will be happening soon. As an OEM manufactures service providers within a long history in this domain, JAT has strong local expertise in regional sales, network building and aftermarket business. Their role, in this case, is to assist their business partners to localize by facilitating the advanced technologies and complete solutions. Under the new collaborative management, the cooperation has proven quite a success. Their products are provided to both domestic and foreign customers with outstanding quality but a lower cost.

Along with the light refreshment at the end is the wrap-up discussion. A lot of ideas and reviews from the workshops were shared. The Jebsen management team pointed out that considering the over-capacity in first tier cities, overseas investors should consider looking for new locations for their business in China, meaning second or third tier cities. With big improvement in local infrastructure and logic system a couple of years from now, those cities have big potential for setting up production basement, developing network and exploring split-new opportunities on the long run.