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Beijing Zhonghuan erwirbt Mehrheit an EFA-S

Umgepolt: EFA-S baut konventionelle Fahrzeuge zu Elektroautos um. Bildquelle: Fotolia; © radub85

Die Beijing Zhonghuan Investment Management Co., Ltd. steigt bei der EFA-S GmbH ein. Das chinesische Unternehmen erwirbt eine 75%-Beteiligungsmehrheit von den bisherigen Gesellschaftern. Das Share Purchase Agreement wurde am 16. November geschlossen. Beraten wurde Beijing Zhonghuan von GvW Graf von Westphalen. Zum Preis und weiteren Details bewahren die Beteiligten Stillschweigen.

Beijing Zhonghuan ist Großaktionär der in China börsennotierten Beijing WKW Automotive Parts Co., Ltd., einem Automobilzulieferer, der aus einem deutsch-chinesischen Joint Venture hervorgegangen ist. WKW beliefert Automobilhersteller in China und Europa mit seinen Komponenten.

EFA-S hat sich auf den herstellerunabhängigen Umbau von Pkw und Lkw mit Verbrennungsmotor zu umweltfreundlichen Fahrzeugen mit Elektroantrieb spezialisiert. Basis für den Umbau sind Synchronmotoren. Derzeit können Nutzfahrzeuge bis 7,5  Tonnen zulässiges Gesamtgewicht adaptiert werden. Zu den Kunden des Unternehmens aus Zell zählt unter anderem UPS.

Chinas Versicherer drängen auf den globalen Immobilienmarkt

Aufatmen in Frankfurt: Die Deutsche Bank darf endlich ihren Anteil an Hua Xia verkaufen. Bildquelle: Fotolia; © davis

Eine neue Welle von weltweiten Immobilieninvestitionen steht bevor. Bis 2019 könnten chinesische Versicherungskonzerne 73 Mrd. USD im Ausland für Bürotürme und Landmark-Buildings ausgeben. Die Portfolios der Versicherungsriesen aus dem Reich der Mitte weisen noch großen Nachholbedarf im Immobiliensektor auf. Auch deutsche Städte werden hiervon profitieren. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Maklergesellschaft Cushman & Wakefield.

Der bevorstehende Anstieg bei den Immobilieninvestitionen steht laut den Autoren der Studie im Zusammenhang mit den sukzessiven Deregulierungsmaßnahmen der chinesischen Behörden in den vergangenen Jahren: Die China Insurance Regulatory Commission (CIRC) erlaubte erstmals im Jahr 2009 Investitionen in diesem Sektor. Mittlerweile darf das Betongold bis zu 30% Anteil im Portfolio von Versicherungen einnehmen – die Hälfte davon im Ausland. Doch die Realität sieht anders aus – noch: Nur 13,4 Mrd. USD bzw. 0,8% der Mittel der Versicherer stecken aktuell in Immobilien. Selbst die Top Five unter Chinas Versicherungsunternehmen wie China Life Insurance oder Ping An Insurance weisen keinen höheren Anteil als 2% auf. Viel Luft nach oben also. Dass sich gerade eine neue Investitionswelle anbahnt, lässt sich bereits an einigen Megadeals erkennen. So sorgten der Kauf des Waldorf Astoria Hotels in New York für 1,95 Mrd. USD durch Anbang und des Tower Place in London für 520 Mio. USD durch Ping An in jüngster Zeit für Furore.

Ein wesentlicher Faktor für den erwarteten beschleunigten Anstieg der Auslandsinvestitionen sind die volatilen Kapitalmärkte in China. Die Experten von Cushman & Wakefield gehen davon aus, dass die chinesischen Versicherer den Immobilienanteil in ihren Portfolios auf 5% anheben werden. Doch der enorme Boom des heimischen Immobilienmarkts ist längst passé und es werden Chancen im Ausland gesucht. Im Fokus stehen damit Weltstädte wie Singapur, Sydney, Tokyo, Los Angeles, Washington D.C. oder Toronto. In Europa werden neben Paris vor allem Berlin, Frankfurt und München von dem Investitionsdruck der Konzerne aus China profitieren.

Partners Group beteiligt sich an Aiyingshi

Alles für die Kleinen: Aiyingshi verkauft Artikel für Babies und Kleinkinder./一切为了孩子:爱婴室主营婴儿和儿童产品. Bildquelle: Fotolia; © leungchopan

Die Schweizer Private Equity-Gesellschaft Partners Group investiert in den chinesischen Einzelhändler Aiyingshi. Die Zuger haben einen Minderheitsanteil von China New Enterprise Investment und zwei weiteren Anteilseignern übernommen. Zu Einzelheiten der Transaktion und den Kaufpreis äußerten sich die beteiligten Parteien nicht.

Aiyingshi mit Hauptsitz in Shanghai wurde 1997 gegründet und ist laut eigenen Angaben eine der führenden chinesischen Einzelhandelsketten im Mutterschafts-, Baby- und Kindersektor (MBK). Das Unternehmen ist neben Shanghai vor allem in den wohlhabenden östlichen Provinzen Zhejiang, Fujian und Jiangsu präsent. Ayingshi fokussiert sich auf das mittlere bis obere Marktsegment. Zum Produktportfolio gehören Babynahrung, Windeln, Körperpflege, Spielzeug und Babybekleidung. Aktuell betreibt Aiyingshi 159 Filialen sowie eine E-Commerce Plattform und gibt an, über eine Million registrierter Kunden pro Jahr zu bedienen.

Der Gründer und CEO von Ayingshi, Shi Qiong, bleibt an Bord. Partners Group wird die Einzelhandelskette mit verschiedenen Maßnahmen in der Wertschöpfung unterstützten. Dies umfasst die Steigerung der operativen Effizienz und der Akquise, die Ausweitung der Dienstleistungen in den bestehenden Filialen, sowie die Umsetzung der internationalen Wachstumspläne. „Die Investition in Aiyingshi ist ein perfektes Beispiel für unseren Relative Value Investitionsansatz, bei dem wir uns auf Markführer im mittleren Marktsegment in attraktiven Sektoren fokussieren, bei denen wir starkes Wachstumspotenzial sehen“, erklärt Christoph Rubeli, Co-CEO und Co-Head Investments bei Partners Group, in einer Meldung der Gesellschaft. „Der MBK-Sektor in China ist ein Nischenmarkt im Einzelhandel, der seit 2006 eine jährliche Wachstumsrate von über 20% aufweist, die unter anderem durch die steigende Nachfrage nach Qualitätsprodukten getrieben wurde“, so Rubeli weiter.

Going Out – der lange Marsch chinesischer Unternehmen

Persönliche Erfahrungen: Tian Yuqi von Air China berichtete über ihre Erlebnisse in Frankreich und Deutschland. 个人经验分享:中国国航欧洲总部总经理田玉岐介绍其在法国和德国的个人工作生活经验。

Chinesische Unternehmen haben es in Deutschland nicht immer einfach. Oft sind es ganz simple Dinge wie sprachliche Schwierigkeiten, fehlende Informationen, die fremde Umgebung, die den Unternehmern und ihren Mitarbeitern das Leben schwer machen. Doch zählen sie mittlerweile zu den aktivsten und auch erfolgreichsten Investoren hierzulande. Über ihre – oft ganz persönlichen – Erfahrungen berichteten führende Manager am 18. November in den Räumen der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) in Frankfurt auf einer Veranstaltung der staatlichen chinesischen Investmentagentur CIPA.

In seinem Grußwort machte ZHANG Yuzhong, stellvertretender Generaldirektor der CIPA, auf ein spezielles Problem aufmerksam: die unzureichende und ungleichmäßige Verfügbarkeit von Informationen für die chinesischen Investoren. Um hier Abhilfe zu schaffen, bietet die Investmentagentur des chinesischen Handelsministeriums eine Plattform mit Online-Services, vor allem aber mit Events und Matchmaking-Veranstaltungen. Gastgeber CHEN Fei, General Manager der ICBC in Frankfurt, stieß in das gleiche Horn und schlug zur Unterstützung chinesischer Investoren den Aufbau eines Netzwerks vor, bestehend aus der CIPA, der Chinesischen Handelskammern, M&A-Beratern, Wirtschaftsprüfern, Anwälten und den interessierten Unternehmen selbst.

Über ihre persönlichen Erfahrungen im Bereich der interkulturellen Kommunikation während ihrer langen Jahre in Frankreich und Deutschland erzählte TIAN Yuqi, General Manager der Air China in Frankfurt. Sie betonte, wie wichtig es ist, in der Gesellschaft des Gastlandes anzukommen und die Kultur dort zu akzeptieren. Mit einem ganz anderen Thema beschäftigte sich XIAO Rong, stellvertretende Geschäftsführerin der Bank of China in Frankfurt. Sie präsentierte die jüngsten Entwicklung bei der Internationalisierung des Renminbi. Ein aktueller Anlass war gegeben: Am Tag der Veranstaltung eröffnete gleichzeitig die Deutsche Börse in Frankfurt offiziell die von der Bank of China geführte Renminibi Clearing-Stelle. Zum Abschluss berichtete WANG Wei, Partner bei PwC, und seine Kollegen YANG Li von den Erfahrungen deutscher Großunternehmen bei Umstrukturierungen und der stürmischen Entwicklung der Outbound M&A-Transaktionen chinesischer Unternehmen hierzulande.

Deutsch-chinesischer Dialog zur Investitionsförderung

Offene Diskussion: Der stellvertretende CIPA-Direktor Zhang Yuzhong (linke Reihe, Mitte) im Gespräch mit deutschen Regionalvertretern. 开放对话:商务部投资促进局副局长张玉忠 (左排中间)与德国区域组织机构代表们

Wie können deutsche Regionen chinesische Investoren anlocken? Diese Frage stand im Zentrum der Sitzung über Investitionsförderung in Frankfurt. Hessische Vertreter aus Politik und Wirtschaft diskutierten mit ZHANG Yuzhong, dem stellvertretenden Generaldirektor der China Investment Promotion Agency (CIPA). Gerade der Raum Frankfurt und Rhein-Main ist besonders beliebt: In den vergangenen Jahren ließen sich Investoren aus China dort am häufigsten in Deutschland nieder.

Auf seinem Deutschlandbesuch nutzte Zhang Yuzhong am 18. November 2015 in den Räumen der China International Investment Promotion Agency (Germany), der deutschen Tochter der CIPA, die Gelegenheit zu einem Austausch mit dem hessischen Wirtschaftsministerium und Vertretern regionaler Institutionen und Verbände. Das Führungsmitglied der staatlichen chinesischen Investmentagentur gab dabei einen Überblick über den Wandel in den Investitionstrends in den vergangenen Jahren und wie sich die CIPA organisatorisch darauf einstellt. Das Ziel der CIPA: die Investitionsflüsse Outbound und Inbound gleichermaßen zu fördern.

Neues Gleichgewicht

Während noch vor fünf Jahren die chinesischen Outbound Direct Investments (ODI) nur rund die Hälfte der ausländischen Investments (Foreign Direct Investments, FDI) in China ausmachten, ist mittlerweile ein Gleichstand erreicht. Laut Zhang liegt es der CIPA besonders am Herzen, sowohl den chinesischen als auch den deutschen mittelständischen Unternehmen den Weg in das jeweils andere Land zu ebnen. Angesichts dieser Herausforderungen und dem Wandel China weg von der Werkbank der Welt hin zu einer modernen Wirtschaftsstruktur hat sich auch die CIPA intern reformiert. Aus den fünf Abteilungen der staatlichen Investitionsförderungsagentur wurden zehn Kommissionen gebildet, die sich auf einzelne Branchen wie Energie, Automotive, Verkehr, E-Commerce, Life Sciences oder Logistik spezialisieren.

Für die CIPA spielt Deutschland eine wichtige Rolle: So unterhält der seit letztem Jahr bestehende Deutsch-Chinesische Beratende Wirtschaftsausschuss (DCBWA) in der CIPA ein ständiges Sekretariat. Vor allem aber ist der Erfolg des seit einem Jahr bestehenden Büros in Frankfurt beispielgebend. Nach dem Vorbild der China International Investment Promotion Agency (Germany) sollen künftig weltweit weitere Vertretungen eröffnet werden.

Drei chinesische Staatskonzerne bieten für EEW

Neuer Investor: Der Staatsfonds Silk Road steigt bei EEW ein.新投资者:国家丝路基金参股EEW。Bild: EEW

Die drei Staatsunternehmen Beijing Enterprises Water Group, China Everbright International und Beijing Capital Group bieten für die deutsche EEW Energy from Waste GmbH. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Der Eigentümer, die schwedische Private Equity Gesellschaft EQT, hat Morgan Stanley mit dem Verkauf des Betreibers von 20 Müllverbrennungsanlagen beauftragt. Der Wert des niedersächsischen Unternehmens mit seinen 1.250 Beschäftigten wird demnach auf 1,5 bis 2 Mrd. Euro geschätzt. Der Verkaufsprozess soll bis Anfang 2016 abgeschlossen sein.

Neben den drei Staatsunternehmen bietet laut Reuters auch ein Konsortium aus dem deutschen Versorger Steag und dem australischen Finanzdienstleister Macquarie für EEW. Das Helmstedter Müllentsorgungsspezialist ist aufgrund seiner fortgeschrittenen und umweltschonenden Müllverbrennungstechnologie für die chinesischen Bieter attraktiv. Die Regierung in Beijing hat sich ambitionierte Ziele für die Müll- und Abwasserbehandlung gesetzt und stellt hierzu für den Zeitraum von 2013 bis 2016 rund 16 Mrd. USD an Mitteln zur Verfügung. Langfristig soll der Anteil des Mülls, der zur Elektrizitätsversorgung beiträgt von 5% auf 30% erhöht werden. Neue Müllverbrennungsanlagen in China werden jedoch von der örtlichen Bevölkerung zunehmend skeptisch gesehen. Vergleichsweise umweltschonende Technologien, wie die von EEW sind daher bei chinesischen Marktteilnehmern begehrt. So übernahm die Beijing Capital Group im vergangenen Jahr für fast 800 Mio. USD den größten Müllentsorger Neuseelands übernommen.

EEW besitzt in Deutschland einen Marktanteil von rund 17%. Zwei Drittel des Umsatzes stammen aus der Müllannahme zur Weiterbehandlung, ein Drittel aus der Energiegewinnung aus den Abfällen. Das Unternehmen soll laut Schätzung von Reuters in diesem Jahr einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 180 Mio. EUR anstreben.

Syngenta lehnt Angebot von ChemChina ab

Grünes Licht: Die US-Regierung genehmigt die Übernahme von Syngenta durch ChemChina.大开绿灯:美国政府批准了中国化工收购先正达的交易。Bildquelle: Fotolia; © Smileus

Das weltgrößte Agrarunternehmen Syngenta hat ein Übernahmeangebot des Staatskonzerns China National Chemical Corporation (ChemChina) abgelehnt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach bot der Chemieriese aus Beijing 449 CHF pro Aktie für den Baseler Konzern. Dies entspricht einer Unternehmensbewertung von 41,7 Mrd. CHF. Als Begründung gab Syngenta laut Bloomberg regulatorische Bedenken an. Beide Seiten stünden aber noch miteinander im Gespräch.

Erst im August hatte Syngenta ein letztes Übernahmeangebot in Höhe von 470 CHF pro Aktie durch den US-Konzern Monsanto zurückgewiesen. Dies zog den Unmut der Investoren nach sich, worauf CEO Mike Mack im vergangenen Monat seinen Hut nahm. Übergangsweise führt jetzt CFO John Ramsay das Schweizer Agrarunternehmen. Auch in diesem Fall hatte Syngenta kartellrechtliche Hindernisse als Grund genannt: Die Schweizer sind mit einem Marktanteil von 19% weltweit die Nummer eins im Bereich von Pflanzenschutzmitteln. Monsantos Produkte nehmen rund 8% ein. ChemChina hingegen verfügt über 5% des Marktes und liegt damit international auf Platz sieben.

Die am vergangenen Donnerstag nachbörslich bekanntgewordene Nachricht zu den Übernahmegesprächen zwischen ChemChina und Syngenta sorgte am Freitag für einen Kurssprung von knapp 346 CHF auf 385 CHF. Nach dem Syngenta das Angebot am gleichen Tag ablehnte, fiel der Preis des Anteilsscheins wieder. Zu Wochenanfang steht das Papier bei rund 360 CHF.

Das Staatsunternehmen ChemChina wurde 2004 in Beijing gegründet. Der Konzern steht unter der Aufsicht der SASAC (State-owned Assets Supervision and Administration Commission). ChemChina ist weltweit in 140 Ländern aktiv und erzielte 2014 einen Gewinn von 244 Mrd. RMB (36 Mrd. EUR). Erst im März sorgte ChemChina mit der Übernahme des Reifenherstellers Pirelli für Furore. Der Deal in Höhe von 7 Mrd. EUR katapultierte Italien im laufenden Jahr auf den ersten Platz unter den Zielländern chinesischer M&A-Transaktionen in Europa.

BMW übernimmt Herald Leasing

Autozulieferer im Visier: Serieninvestor Zhongding greift in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in Deutschland zu. Bildquelle: Fotolia; © hfng

Die BMW Group übernimmt 100% der Herald International Financial Leasing. Mit dem Erwerb des chinesischen Leasing-Anbieters plant BMW nach eigenen Angaben den Einstieg in das noch junge Leasing-Geschäft des mittlerweile größten Fahrzeugmarkts der Welt. Verkäufer ist der Private Equity Investor PAG Asia Capital. Zum Kaufpreis und weiteren vertraglichen Einzelheiten haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Als Motiv für die Übernahme, verweist BMW auf das mittel- und langfristige Wachstumspotenzial des chinesischen Automarkts. „Dabei werden neue Geschäftsfelder wie Leasing und Flottenmanagement mehr und mehr an Bedeutung gewinnen“, kommentiert Erich Ebner von Eschenbach, Leiter BMW Group Financial Services in einer Mitteilung des Unternehmens.

Herald Leasing ist in 58 chinesischen Städten vertreten. Damit verfügt Herald Leasing über ein landesweites Netzwerk und gehört zu den größten Leasing-Anbietern in China. Der im Jahr 2009 gegründete Leasing-Anbieter beschäftigt rund 250 Mitarbeiter und verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 208 Mio. RMB (30 Mio. EUR).

Für die BMW Group ist China mittlerweile der weltweit größte Einzelmarkt. Der Münchener Hersteller von Premiumfahrzeugen hat dort in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 rund 343.000 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce verkauft. 2014 erzielte BMW einen weltweiten Absatz von rund 2,118 Mio. Automobilen und 123.000 Motorrädern. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf rund 8,71 Mrd. EUR, der Umsatz auf 80,40 Mrd. EUR. Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 116.000 Mitarbeiter.

300 Mio. EUR für deutsche Start-ups: HTGF kooperiert mit Donghai

Zukunftsbranche Biotech: Mit Crelux kauft der Pharmakonzern WuXi TecApp ein deutsches Start-up 面向未来的生物技术:无锡药明康德宣布收购德国行业新秀Crelux. Bildquelle: Fotolia; © Igor Mojzes

Der High-Tech Gründerfonds möchte zusammen mit der chinesischen Investmentbank Donghai Securities deutschen Start-ups den Marktzugang in China ebnen. Im Fokus stehen dabei vor allem die Innovations- und Geschäftsfelder Life Sciences, Cleantech und Industrie 4.0. Wie das VentureCapital Magazin berichtet, sieht der Plan der beiden Kooperationspartner vor, im Verlauf der nächsten fünf Jahre bis zu 300 Mio. EUR in deutsche Start-ups zu investieren.

Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) sieht in China laut eigenen Angaben erhebliche Potenziale für seine Portfoliounternehmen. Aus diesem Grund möchte der Fonds mit der chinesischen Investmentbank Donghai Securities die Bereitstellung von Kapital für Produktionsaufbau und Markteinführung sicherstellen. Darüber hinaus möchten die beiden Kooperationspartner deutschen Start-ups mit Rat und Tat zur Seite stehen wenn es um die Vermittlung von Know-how und Netzwerkkontakten vor Ort geht. Der Abschluss einer ersten Beteiligung von Donghai bei einem HTGF-finanzierten Unternehmen steht unmittelbar bevor. Ferner ergeben sich laut den Angaben der chinesischen Investmentbank auch für deutsche Frühphaseninvestoren neue Möglichkeiten für Exits. Der Kooperationsvertrag wurde im Beisein der Bundeskanzlerin und dem chinesischen Premierminister im Rahmen ihrer jüngsten Chinareise unterzeichnet.

Die chinesische Investmentbank Donghai Securities wurde 1993 gegründet. Sie ist eine der ersten Investmentbanken, die mit einer Volllizenz in China arbeitet. Donghai verwaltet nach eigenen Angaben 30 Mrd. EUR an Assets in Eigenkapitalinvestments sowie in festverzinslichen, gemischten oder anderen innovativen Bankgeschäften.

“Börsenturbulenzen bringen Schwung in die M&A-Transaktionen“

WANG Wei, Vorsitzender der China Mergers & Acqusitions Association (CMAA). 王 巍,中国并购公会会长。

Auch wenn Chinas Wirtschaft sich in unruhigem Fahrwasser befindet, die Outbound-M&A-Welle wird dies nicht aufhalten. Im Gegenteil: Die Auslandsinvestitionen werden sich noch beschleunigen. Dieser Ansicht ist Wang Wei, Vorsitzender der China Mergers & Acquistions Association. Deutsche Unternehmen stehen besonders im Fokus.

Unternehmeredition: Welche Auswirkungen haben die Kursschwankungen am chinesischen Aktienmarkt auf die Outbound M&A-Aktivitäten der Staats- und Privatunternehmen?

Wang Wei: Durch die Kursschwankungen am chinesischen Aktienmarkt werden die Karten in Bezug auf die künftige Bewertung von Branchen und Unternehmen in China neu gemischt. Hierbei mussten Unternehmer und Existenzgründer erstens erneut die Macht des chinesischen Staates erkennen, die Dinge voranzutreiben und zu bestimmen. Zwar fiel der Startschuss für die Marktwirtschaft in China bereits vor mehr als 20 Jahren, doch ist der Infrastrukturbereich durch die staatliche Finanzierung und die Bedeutung der Staatsunternehmen in diesem Sektor nach wie vor für die Entwicklung der Märkte maßgebend. Die Politik kann noch immer über die Allokation der Ressourcen verfügen. Zweitens liegt der Schwerpunkt bei den staatlichen Rettungsmaßnahmen für den Aktienmarkt weiterhin auf den Staatsunternehmen und auf der staatlich kontrollierten strategischen Rohstoffindustrie. Privatunternehmen sowie kleine und mittelständische Unternehmen müssen selbst sehen, wie sie zurechtkommen. Drittens können Marktregulierung und Rettungspolitik auch auf politische Notwendigkeiten abgestimmt werden: Der Kampf gegen Korruption, Geldwäsche und Insiderhandel wird zu einem wichtigen Mittel bei der Neuausrichtung von Branchen und Unternehmen. Am Ende aber gilt: Börsenturbulenzen bringen jedes Mal Schwung in die M&A-Transaktionen. Das ist nicht anders als auf den internationalen Märkten. Aufgrund der Unvermitteltheit und der Intensität der Schwankungen am chinesischen Aktienmarkt werden dieses Mal die chinesischen Unternehmen ihre M&A-Aktivitäten noch mehr auf ausländische Märkte verlagern.

Werden die Börsenturbulenzen und die Unsicherheit an den Märkten den chinesischen Unternehmen die Finanzierung von Outbound-Investitionen erschweren?

Bei Privatunternehmen sollte das nicht der Fall sein. Die Outbound M&A-Aktivitäten chinesischer Unternehmen befinden sich eigentlich schon in einer beschleunigten Phase der Entwicklung. Im Gegenteil, die Unsicherheit in China bewirkt, dass die Sicherheit im Ausland höher erscheint. Die Internationalisierung der chinesischen Kapitalflüsse verläuft bereits in geregelten Bahnen. Ich glaube, Privatunternehmen werden künftig im Bereich Outbound-M&A noch effizienter, bei Staatsunternehmen wird es etwas komplizierter.

Durch die Abwertung der chinesischen Renminbi werden ausländische Zielunternehmen teurer. Wirkt sich dies negativ auf die Entscheidung bezüglich Outbound-Investitionen aus?

Bei der Beurteilung und Bewältigung der Folgen der Renminbi-Abwertung handeln chinesische Unternehmen bereits sehr stark in einem internationalen Rahmen. Einmal beschlossene Auslandsinvestitionen werden durch Hedging-Maßnahmen abgesichert. Daher sollte dies keinen Einfluss auf die Strategie, sondern nur eine Anpassung der Geschwindigkeit zur Folge haben. Darüber hinaus spielen bei der Abwägung über globale Investitionen nicht nur der Wechselkurs zwischen Renminbi und US-Dollar oder dem Euro sondern auch die Wechselkurse zwischen mehreren Leitwährungen eine Rolle. Hinzu kommt noch ein Abgleich der Zinsen sowie der Transaktionskosten. Der Wechselkurs alleine wird daher als Faktor für die Entscheidung über eine M&A-Transaktionen nicht ausschlaggebend sein.

Anpassungen am registrierten Firmenkapital in China

SHANGHAI – In China setzt das Firmengesetz fest, dass alle Unternehmen, ob ausländisch investiert oder nicht, einen fixen Betrag an operativem Kapital bei den zuständigen Behörden als Teil des regulären Prozesses zur Unternehmensgründung registrieren müssen. Dieses Kapital ist als das „registrierte Kapital“ bekannt. Aufgrund strenger Währungsumtauschkontrollen ist das registrierte Kapital einer ausländischen Firma bevor ihr Zahlungsfluss positiv wird oft die einzige finanzielle Quelle, zu der sie zur Bezahlung von operativen Kosten Zugang hat.

Diese Schlüsselinformation wird in der Firmensatzung festgesetzt und auf die Geschäftslizenz gedruckt, was eine Umänderung etwas umständlich macht. Nichtsdestotrotz kann es manchmal aus einer Vielzahl an Gründen notwendig oder gut für Firmen sein, ihr registriertes Kapital zu erhöhen oder zu vermindern. Um dies zu tun ist die Abgabe eines Antrags bei der originalen Registrierungsstelle, der Industrie- und Handelsverwaltung (AIC, Administration of Industry and Commerce), erforderlich, wobei die jeweiligen Prozesse zu einer Verminderung oder einer Erhöhung sehr unterschiedlich sind. Wie jede andere Art an registrierter Firmeninformation (Name, Geschäftsfeld, etc.) sind die Änderungen am registrierten Kapital durch die AIC Datenbank öffentlich zugänglich.

Bis vor kurzem mussten ausländische Investoren den Betrag des benötigten registrierten Kapitals mit großer Sorgfalt einschätzen, da sie verpflichtet waren den Gesamtbetrag innerhalb von 2 Jahren zu zahlen. Allerdings wurde der Zeitrahmen für Kapitaleinzahlungen, sowie alle Mindestbeträge des registrierten Kapitals, dem revidierten Firmengesetz, das am 1. März 2014 in Kraft trat, entsprechend, abgeschafft. Aus diesem Grund können Investoren nun sowohl den Betrag des registrierten Kapital (auch „gezeichnetes“ Kapital genannt) und den Zeitraum der Kapitaleinzahlungen selbst bestimmen; diese bleiben jedoch abhängig von der Genehmigung durch die lokalen Regierungsbehörden.  

Wuqing – chinesisch-europäischer Industriepark eröffnet

Begleiteten die Eröffnung: Wang Xu, stellvertrende Direktorin CIPA, Liu Donghai, stellvertretender Bezirksvorsteher Wuqing, Winfried Bostelman, Vorsitzender BVMW China und Stefan Gätzner, Redakteur Plattform M&A China/Deutschland (v.l.n.r.). /出席开幕式: 商务部投资促进事务局副局长王旭、武清区政协副主席刘东海、中国华晨宝马董事长Winfried Bostelman先生以及中德并购交易平台主编Stefan Gätzner先生

Auf der letzten Station ihrer Chinareise hatte die deutsche Unternehmerdelegation Gelegenheit, der Eröffnungszeremonie des chinesisch-europäischen Industrieparks Wuqing beizuwohnen. WANG Xu, stellvertretende Direktorin der staatlichen Investitionsagentur CIPA und LIU Donghai, stellvertretender Bezirksvorsteher von Wuqing, enthüllten symbolisch das Schild des neuen Teilgebiets der Wuqing Development Area. Anwesend waren darüber hinaus auch Vertreter der EU-Handelskammer. Im Anschluss fand ein Ideenaustausch zwischen deutschen Unternehmensvertretern und ihren chinesischen Gastgebern statt.

Der zu Tianjin gehörige Bezirk Wuqing liegt rund 25 km vom Stadtzentrum und circa 70 km von Peking entfernt. Die Wuqing Development Area besteht bereits seit 1991 und ist rund 50 Quadratkilometer groß. Von den 280 internationalen Unternehmen, die sich dort angesiedelt haben befinden sich 35 deutsche Investoren, u.a. GEA, Grimme und Wago. Die günstige Verkehrslage mit Schnellzuganbindung zwischen der Hauptstadt und der Hafenmetropole sowie die erstklassige Infrastruktur mit modernen Produktionshallen sind große Pluspunkte der Entwicklungszone. Mit  dem chinesisch europäischen Industriepark wird die Entwicklungszone jetzt erstmal um einen regional spezialisierten Abschnitt erweitert.

In den Tagen zuvor hatte die deutsche Unternehmerdelegation auf der von der CIPA veranstalteten Reise Entwicklungszonen und einzelne Unternehmen in Taicang, Shenyang und Huairou besucht. Darüber hinaus hatte sie an einer Reihe von hochrangigen Foren zu Investment- und M&A-Themen teilgenommen.