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Stärkere Marktpräsenz durch Joint-Venture in China

Das neue Werk von Leoni befindet sich in Langfang in der Provinz Hebei./ 莱尼在湖北省廊坊设立新厂. Bild: Leoni

Der Autozulieferer Leoni, mit Hauptsitz in Nürnberg, hat ein Joint Venture mit der chinesischen Beijing Hainachuan Automotive Parts Co Ltd. (BHAP), einer Tochtergesellschaft des staatlichen Unternehmens Beijing Automotive Industry Corporation (BAIC), abgeschlossen. Die Unterzeichnung der Verträge erfolgte vergangene Woche. Die chinesische Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen, SASAC, hat dem Joint Venture bereits zugestimmt. Laut Angaben der Leoni AG verkauft der Kabelspezialist 50% der Anteile seines Bordnetz-Werks in Langfang (Provinz Hebei) an BHAP. Dort werden bisher ausschließlich Kabelsätze für Pkw-Baureihen von Beijing Benz Automotive Co Ltd (BBAC) gefertigt, dem Gemeinschaftsunternehmen zwischen der Daimler AG und dessen chinesischem Partner BAIC.

Mit dem gleichberechtigten Joint Venture könne Leoni neue Autohersteller als Kunden gewinnen. Das Gemeinschaftsunternehmen sei ein wesentlicher Baustein, um das Geschäft in Asien auszuweiten, so heißt es laut Pressemitteilung des Unternehmens.

Die im MDax notierte Gesellschaft beschäftigt weltweit rund 67 000 Mitarbeiter. Wegen des Joint Ventures muss Leoni aufgrund von Rechnunglegungsvorschriften nun seine Prognose für das kommende Jahr anpassen. 2016 rechnet Leoni demnach mit einem Umsatz von etwa 4,8 Mrd. EUR (bisher waren 5 Mrd. prognostiziert.)

Chancen für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in der Biomedizin

Xu Yaojung, Direktor der CIIPAG, eröffnete die Veranstaltung am 16.09. in Frankfurt. / 9月16日中国国际投资促进中心主任徐遥君在法兰克福活动上宣布活动开始

Bildnachweis: Marco Ripanti.

Die staatliche chinesische Investmentagentur CIIPAG lud ein: Matchmaking für Unternehmen im Bereich Biomedizin und Biotechnologie am 16. September in Frankfurt.

Im Mai dieses Jahres enthüllte die chinesische Regierung den nationalen Industrieplan „Made in China 2025“. Als Schwerpunkt sollen zehn industrielle Sektoren reformiert und finanziell gefördert werden. Ganz vorne dabei sind Biomedizin und Biotechnologie. Internationale Kooperationen stehen hier an oberster Stelle im Maßnahmenkatlog. In Deutschland hat sich die China International Investment Promotion Agency Germany (CIIPAG), die dem chinesischen Handelsministerium unterstellt ist, die Förderung ausländischer Investitionen in China und umgekehrt chinesischer Investitionen im Ausland auf die Fahnen geschrieben. Rund 30 chinesische Unternehmer und Vertreter von Industrieparks aus der Biomedizinbranche lud die CIIPAG Mitte September nach Frankfurt ein. Im Fokus stand dabei der bilaterale Austausch und konkretes Matchmaking zwischen den chinesischen Interessensvertretern und deutschen Multiplikatoren.

Entwicklungszone im Herzen des Landes

Nach einem Grußwort von Jörg von Netzer, der den Regionalverbund Rhein-Main des BVMW repräsentierte, und von Frau Dongli Shi, Abteilungsleiterin für Industrie- und Konsumgüter der Investitionsförderungsagentur des chinesischen Handelsministeriums, stellten sich ausgewählte Industrieparks vor. Sie präsentierten die Vorzüge ihrer Infrastruktur und die bei ihnen angesiedelten Unternehmen, vor allem aber zeigten sie Investitionschancen auf. Shaoqing Rao, stellvertretender Direktor des Verwaltungskomitees der Nanchang Hi-Tech-Entwicklungszone gab Einblicke in die Standortvorteile des zentral gelegenen Nanchang, Haupstadt der Provinz Jiangxi. Er hob die Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich Biomedizin für internationale Unternehmen hervor. Unter den 3.000 Unternehmen, die im Hi-Tech-Park ansässig sind, befinden sich 280 ausländische Firmen. Darunter sind auch namhafte deutsche Unternehmen wie Bertelsmann oder Giesecke & Devrient. Rao betonte, dass der Industriepark weiterhin stark wachsen wird: Sanofi-Aventis plant dort seine Forschungseinrichtungen auszubauen, es ist von einem Investitionswert von 700 Mio. EUR die Rede.

4th International CTI Symposium China

One of the Keynote Speakers was Prof. Shengji Ye (Senior Engineer), Vice General Secretary, China Association of Automobile Manufactures (CAAM), China.

The 4th International CTI Symposium China was held in Shanghai Marriott Hotel Parkview from September 16 to September 18. The symposium focused efficiency and diversity of transmission concepts in the new phase of the Chinese decelerating automotive market. 430 participants from 17 countries took part in the symposium. 6 plenary speeches and 42 presentations are given to the audience. 

The Chinese automotive market is entering a new phase after experiencing a period with high growth. Prof. Shengji Ye, Vice General Secretary of China Association of Automobile Manufactures, addressed that the vehicle sales in China suppressed 23 million units, marking the country’s 6th straight year as the world’s largest auto market. However, the annual growth rate decreased from 14% in 2013 to 7% in 2014. The sales volume for January to August, 2015 is 15 million units with 13 million of passenger vehicles (2.5% YOY increase) and 2 million of commercial vehicles (10% YOY decreases). The target for the growth rate of the sales volume was recently adjusted from7% to 3% by the government. Furthermore, Mr. Shengqi Li, Secretary General of China Gear Manufacturing Association estimated that the annual growth of the Chinese automotive market will continue stagnating at 0-3% from 2016-2020. There would be much harder competition and further consolidation in the near future.

The development of new energy vehicles (NEV, including EV, PHEV, FCV) is not as fast as expected. Only 80,000 were sold from January to August, 2015 in China. The experts believe that the sales volume of NEV in China would have high growth due to low volume base, but there will be a considerable number of years until the age e-mobility. NEV development should be based on the traditional vehicle technology, which requires further development. The Chinese government has enhanced fuel economy standards for light duty passenger vehicles until a fuel consumption of 6.9L/100km by 2015, and 5.0L/100km by 2020. In this context, the development of energy saving technologies, especially for the transmission of traditional and hybrid technologies is substantial for the automotive OEMs and

ODI und Outbound M&A-Volumen auf Rekordkurs

Kompliziertes Verfahren: Bei Visaanträgen für China gibt es einiges zu beachten.复杂的流程:申请中国签证中的有关注意事项。Bildquelle: Fotolia; © destina

Sowohl die chinesischen Outbound Direct Investments (ODI) als auch die darin enthaltenen Outbound M&A-Transaktionen werden 2015 neue Höchststände erreichen. Für das ODI-Volumen rechnet das chinesische Handelsministerium mit einem akkumulierten Wert von mehr als 1 Bio. USD zum Jahresende. Das M&A-Volumen chinesischer Investoren stellt schon jetzt sämtliche Jahreshöchststände in den Schatten.

Von Januar bis Mitte September haben chinesische Unternehmen laut Thomson Reuters weltweit 390 Deals in einer Gesamthöhe von 77 Mrd. USD gemeldet. Das Volumen hat sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Auch der bisherige Höchststand von 2008, als Chinas Outbound M&A-Transaktionen im gesamten Jahr einen Wert von 70,4 Mrd. USD erreichten, ist damit bereits übertroffen. Vor allem im Finanzdienstleistungssektor werden derzeit zahlreiche Übernahmen durch chinesische Unternehmen verzeichnet. Der größte Einzeldeal im bisherigen Jahresverlauf ist die im März angekündigte Übernahme des italienischen Reifenherstellers Pirelli durch die China National Chemical Corporation in Höhe von 8,9 Mrd. USD.

Der vom chinesischen Handelsministeriums (MofCom) bis Ende 2015 prognostizierte Stand der Direktinvestitionen im Ausland (M&A und Greenfield-Investitionen) in Höhe von 1 Bio. USD bedeutet, dass die ODI (ohne Finanzinvestitionen) im laufenden Jahr mindestens um 117 Mrd. USD zulegen werden (Stand Ende 2014: 883 Mrd. USD). Damit wird ebenfalls ein neuer Jahresrekord erreicht. 2014 verzeichneten die chinesischen ODI nach revidierten Berechnungen des MofCom mit 107 Mrd. USD ihren bisher höchsten Zuwachs.

BAIC plant Einstieg bei Daimler

BAIC Motor verhandelt mit Daimler über eine Beteiligung an dem Stuttgarter Automobilhersteller. Dies bestätigte Daimler-CEO Dieter Zetsche gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Noch sei es aber unklar, ob aus den Gesprächen konkrete Schritte entstünden, schränkte Zetsche ein. Daimler und BAIC sind Joint Venture-Partner. So besitzt der Konzern aus Peking 51% an dem Gemeinschaftsunternehmen, das u.a. die in China sehr erfolgreiche Mercedes C-Klasse herstellt.

Daimler ist seit Ende 2013 an BAIC Motor, der in Hong Kong gelisteten Tochter der Beijing Automotive Group, mit 12% beteiligt. Laut Zetsche war eine Überkreuzbeteiligung beider Unternehmen eine von Anfang an angedachte Option. Für den Einstieg eines Investors hat sich Daimler auf der Hauptversammlung die Möglichkeit einräumen lassen, eigene Aktien im Wert von bis zu 10% des Grundkapitals erwerben zu dürfen.

Während die meisten ausländischen Hersteller seit Juni dieses Jahres mit einem Wachstumseinbruch auf dem chinesischen Automarkt zu kämpfen haben, kann Daimler nach wie vor steigende Verkaufszahlen melden. So setzten die Stuttgarter – vor allem beflügelt durch den Erfolg der Mercedes C-Klasse – im August 53% mehr Fahrzeuge aber als im Vorjahresmonat. Im ersten Halbjahr verbuchte Daimler bei über 227.000 verkauften Fahrzeugen in China einen Zuwachs von fast 28%. Die deutschen Wettbewerber Audi und BMW können sich hingegen dem schwachen Gesamtmarkt nicht entziehen und verzeichnen in letzter Zeit stagnierende Verkäufe.

Chinesische Beteiligung an Kuka

Der Augsburger Roboterbauer Kuka hat ehrgeizige Pläne: Bis 2020 soll sich der Umsatz auf vier bis 4,5 Mrd. EUR verdoppeln. / 来自德国奥格斯堡的机器人制造商库卡提出具有雄心壮志的计划:到2020年其年营业额应翻一番达到40 -45亿欧元。Bild: KUKA

Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea wird zum drittgrößten Anteilseigner beim Roboterproduzenten Kuka. Wie aus einer Pflichtmitteilung hervorgeht, hat sich Midea 5,43% des Augsburger Konzerns gesichert. Die erworbenen Anteile stammen wahrscheinlich aus dem Portfolio des französischen Lebensversicherers Axa, der seinen Anteil reduziert hat. Midea ist damit drittgrößter Aktionär des im MDax gelisteten Unternehmens. Größter Anteilseigner ist der Anlagenbauer Voith, der sich im Dezember 2014 ein großes Aktienpaket gesichert hatte und etwas mehr als ein Viertel der Wertpapiere hält. Zweitgrößter Aktionär mit 10% ist Friedhelm Loh mit seiner Investmentfirma Swoctem.

In letzter Zeit haben chinesische Investoren immer wieder durch spektakuläre Übernahmen und Beteiligungen bei führenden deutschen Industrieunternehmen auf sich aufmerksam gemacht. Zuletzt erwarb der chinesische Serienkäufer Zhang Min, CEO der ShangGong Group, einen Minderheitsanteil  am Traditionsunternehmen Stoll. Vergangene Woche stieg zudem die chinesische Powerway-Gruppe bei dem Traditionsunternehmen Berkenhoff, einem Hersteller für Hightech-Präzisionsdrähte, ein.

Die 1968 gegründete Midea ist eigenen Angaben zufolge Chinas größter Hersteller von Heizgeräten, Raumbelüftern und Klimaanlagen. Der Konzern beschäftigt weltweit 126.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2014 weltweit einen Umsatz in Höhe von 23 Milliarden US-Dollar, was in etwa 19,7 Milliarden Euro entspricht.

Kuka ist ein international tätiger Konzern mit einem Umsatz von rund 2,1 Mrd. EUR und ca. 12.000 Mitarbeitern weltweit. Das Unternehmen fokussiert sich auf intelligente Automatisierungslösungen und bedient Kunden aus der Automobilindustrie und der General Industry.

ShangGong steigt bei Stoll ein

Stoll: Spezialnähmaschinen mit Tradition./Stoll公司在缝纫设备领域历史悠久。Bild: Stoll Spezialnähmaschinen

Die ShangGong ShenBei Group erwirbt einen Minderheitsanteil an der Flachstrickmaschinenhersteller H. Stoll AG & Co. KG. Über seine Tochter ShangGong (Europe) kauft der Serieninvestor für 28,5 Mio. EUR 26% an dem Traditionsunternehmen. Damit wird ShangGong größter einzelner Anteileinhaber, die Mehrheit verbleibt nach wie vor bei den 14 Familiengesellschaftern. Im künftigen Aufsichtsrat von Stoll übernimmt ShangGong einen Sitz. Die Kartellbehörden müssen der Beteiligung noch zustimmen.

Die 1873 gegründete Stoll aus Reutlingen sieht sich seit mehr als fünf Jahren einer Konsolidierung und eine erstarkten Konkurrenz im weltweiten Markt für Nähmaschinen gegenüber. Infolgedessen machten sich die Reutlinger auf die Suche nach einem internationalen strategischen Partner. Von der Kooperation mit ShangGong erhofft sich Stoll einen breiteren Zugang zu Knowhow und Technologien im Bereich Nähen und textiles Schweißen sowie eine Stärkung der Präsenz in Asien, dem wichtigsten Absatzmarkt des Unternehmens.

Der Nähmaschinenhersteller ShangGong Shenbei Group (SGSB) erweitert mit der Beteiligung seine Produktpalette um das Segment Flachstrickmaschinen. Die Shanghaier sorgten erstmals 2005 mit einer Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 90% an dem deutschen Nähmaschinenhersteller Dürrkopp Adler AG für Furore. Das börsennotierte Unternehmen ist in Deutschland mittlerweile als erfolgreicher Serieninvestor bekannt. 2013 erfolgten die Übernahme der KSL Keilmann Sondermaschinenbau GmbH und der Pfaff Industriesysteme und Maschinen GmbH. 2014 verzeichnete SGSB mit seinen mehr als 4.600 Mitarbeitern einen operatives Ergebnis in Höhe von rund 31 Mio. USD.

China Equity Group kauft KTB Forschungsgesellschaft

Chinesische Investoren werden im deutschen Gesundheitswesen aktiver./中国投资者将在德国医药市场上愈发活跃。

Die Beteiligungsgesellschaft China Equity Group (CEG) aus Beijing übernimmt die KTB Tumorforschungsgesellschaft, ein Tochterunternehmen der Freiburger Klinik für Tumorbiologie (KTB). Darauf einigten sich Rechtsanwalt Henrik Schmoll, Insolvenzverwalter der Forschungsgesellschaft und Chaoyong WANG, Founding Chairman und CEO der CEG. Der neue Investor aus China hat sich mit seinem Gesamtkonzept im Investorenprozess gegen verschiedene Mitbewerber durchgesetzt. Über Übernahmedetails wie den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Erst wenige Tage zuvor war die Muttergesellschaft, die Mitte April Insolvenz angemeldet hatte, von dem Universitätsklinikum Freiburg übernommen worden. Mit ihren 50 Mitarbeitern soll die KTB Tumorforschungsgesellschaft auch nach der Übernahme durch CEG ihren Fokus weiter auf die Verbindung zwischen onkologischer Grundlagenforschung und der anwendungsbezogenen, klinischen Forschung an Krebserkrankungen haben. Dabei strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen an.

Das künftige Wachstum der KTB Tumorforschungsgesellschaft will CEG in erster Linie mit Kooperationen in China realisieren. „Wir werden nun unsere Marketingaktivitäten starten und dabei unser weltweites Netzwerk einbinden“, sagte CEO Wang in einer Pressemitteilung. Dabei soll zum einen der sofortige Vertrieb vorhandener Produkte in China vorangetrieben werden und zum anderen will die CEG Forschungsaufträge von Pharmaunternehmen aus China nach Freiburg holen. „Mit der Übernahme der KTB Tumorforschungsgesellschaft legen wir den Grundstein für weitere Aktivitäten im Medizin-Bereich in Europa“, so Wang zu den weiteren Plänen von CEG in Europa.

Die China Equity Group wurde 1999 von Chaoyong Wang gegründet und zählt heute nach eigenen Angaben zu den 30 größten Venture Capital Unternehmen in China. Sie verwaltet derzeit 10 Fonds in China und drei außerhalb Chinas. Die Gruppe hat ihren Fokus auf Investitionen in den Branchen Hightech, Internet und Medizin, wie zum Beispiel der Cellular Biomedicine Group in Shanghai.

Chinesische Investoren sind in den vergangenen Monaten vermehrt auf dem deutschen Gesundheitsmarkt aktiv gewesen. So übernahm im Juli das Pharmaunternehmen Huapont Nutrichem die Rheintal Klinik. Aus der gleichen Branche kommt Hainan Shuangcheng Pharmaceuticals, die im Mai Bendalis und Lyomark Pharma mehrheitlich aufkaufte.

Foxit plant Übernahme von LuraTech

Foxit, ein Anbieter von PDF-Programmen aus der südchinesischen Provinz Fujian, bereitet über seine amerikanische Tochter Foxit Software Inc. die Übernahme von LuraTech Imaging aus Remscheid vor.
Zu diesem Zweck erhöht die US-Tochter ihr eingetragenes Kapital um 2 Mio. USD auf insgesamt 6,1 Mio. USD. Der Kaufpreis für LuraTech liegt bei 3,8 Mio. EUR. Dies geht aus entsprechenden Adhoc-Meldungen von Foxit an den chinesischen Börsen hervor.

Foxit plant LuraTech über einen Zeitraum von drei Jahren bis 2017 komplett zu übernehmen. Foxit verspricht sich laut eigenen Angaben von der Transaktion Impulse für die weitere geschäftliche Entwicklung und eine Verbesserung der Ertragskraft. Die 2001 in Fuzhou gegründete Foxit ist im Bereich der Software zum Lesen, Bearbeiten und Erstellen von Dokumenten im weit verbreiteten PDF-Format aktiv. Die Marke genießt mit 300 Mio. Nutzern weltweit einen hohen Bekanntheitsgrad. Das Unternehmen beschäftigt 300 Mitarbeiter und erzielte 2013 einen Umsatz von 97 Mio. RMB (13 Mio. EUR).

Die LuraTech Imaging GmbH wurde 1995 gegründet. Neben dem Sitz in Remscheid unterhält das Softwarehaus auch noch Büros in Berlin, London sowie den USA. Mit seinen 25 Mitarbeitern ist das Unternehmen im Bereich der Langzeitarchivierung im PDF-Format sowie Datenkompression aktiv.

Wanda im Gespräch mit Ironman

Die chinesische Immobilien- und Investmentgesellschaft Dalian Wanda Group ist laut Reuters im Gespräch mit der World Triathlon Corporation (WTC), dem US-amerikanische Besitzer des beliebten Ironman Triathlon-Franchise. Der sportaffine Gründer und CEO der Wanda Group, Jianlin Wang, plant angeblich das Unternehmen für mehr als 850 Mio. US Dollar zu erwerben.

Um die Chancen zu steigern hat Wanda ein höheres Kaufangebot als alle anderen Bieter abgegeben und verhandelt nun hinter verschlossenen Türen mit dem aktuellen Eigentümer, der Private-Equity-Gesellschaft Providence Equity Partners LLC, um den Kaufvertrag abzuschließen. Ob die Transaktion erfolgreich abgeschlossen werden kann ist unklar.

Ein Unternehmer uns selbst begeisterter Ironman-Teilnehmer kaufte im Jahr 1989 die Rechte an WTC und verkaufte diese dann im Jahr 2008 an den Finanzinvestor Providence. Das Unternehmen erzielt Umsätze aus dem Verkauf von Lizenzen sowie aus Eintrittsgebühren, Sponsoring und weltweiten Fernsehübertragungen. Die EBITDA von WTC beträgt mehr als 50 Mio. US Dollar pro Jahr.

Dalian Wanda, die für ihre Immobilienbestände bekannt ist, hat in den letzten Jahren ihr Investitionen in der Mediabranche außerhalb China erweitert und setzte auf eine globale Strategie. Im Februar dieses Jahres wurde das Sportmarketing-Unternehmen Infront Sports & Media AG mit dem Hauptsitz in der Schweiz für  1,05 Mrd. Euro vom chinesischen Konglomerat übernommen. Dalian Wandas letzte große Investition in der US-amerikanischen Mediabranche war die Übernahme von AMC Entertainment Holdings Inc. Kinos im Jahr 2012.

Gelassener Blick nach Fernost

Shanghai: Chinas globales Finanzzentrum./上海:中国的国际金融中心。Bildquelle: Fotolia; © lakov Kalinin

Entscheidungsträger deutscher Unternehmen in China sehen sich im Vergleich zu ihren chinesischen Wettbewerbern sehr gut aufgestellt. Zwar trüben Inflationssorgen das Bild, die Konjunkturprognose hat sich jedoch verbessert.

Nach Einschätzung der Entscheidungsträger deutscher Unternehmen in China sind sie für den Wettbewerb mit den chinesischen Konkurrenten bestens gerüstet. Laut dem Wirtschaftsbarometer China, das vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Prüf- und Beratungsgesellschaft PwC herausgegeben wird, sehen die Manager die deutschen Unternehmen in fast allen Bewertungskategorien im Vorteil. Besonders bei der Herstellung komplexer Produkte, im Hinblick auf Prozess- und Produktinnovationen, der Markenstärke, dem Prozessmanagement sowie beim Zugang zu hochqualifiziertem Personal sehen die Entscheidungsträger großen Vorsprung. Lediglich im Umgang mit öffentlichen Behörden, bei der Herstellung von „Good-Enough“-Produkten sowie beim Zugang zu Finanzmitteln werden die asiatischen Konkurrenten stärker eingeschätzt.

Mit Blick auf den gesamten chinesischen Markt macht sich unter den Befragten leichter Optimismus breit. Zwar bleibt die Einschätzung der Konjunkturentwicklung negativ, im Vergleich zum letzten Quartal ist die Prognose jedoch klar besser. Auch die Investitionstätigkeit chinesischer Unternehmen im In- und Ausland wird ansteigend eingeschätzt, mit Investitionen in Deutschland im kommenden halben Jahr rechnen 61 Prozent. Sorge bereitet die steigende Inflation: Die fortlaufend steigenden Lohnstückkosten dürften die Verbraucherpreise in die Höhe treiben. www.zew.de

Made in China 2025 – Chancen in Life Sciences und Healthcare

Digitalisierung und Vernetzung der Produktion hat sich auch China auf die Fahnen geschrieben. Das betrifft nicht nur die klassischen Industrien, sondern auch jüngere Branchen wie Medizintechnik und Biotechnologie. Für chinesische und deutsche Unternehmen ergeben sich neue Chancen für Kooperationen. Doch einige Fragen sind noch offen. 

Vom deutschen Industrie-4.0-Konzept inspiriert hat die chinesische Regierung am 19. Mai 2015 ihren Plan „Made in China 2025“ (der Plan) verabschiedet. Der Plan soll China innerhalb eines Jahrzehnts von einer globalen Werkbank in eine starke Industrienation verwandeln. Kernstück der Initiative ist die Digitalisierung und Modernisierung der Produktion.

Zehn Schlüsselbranchen – darunter Medizin und Biotech

Im Fokus des Plans stehen zehn Schlüsselbranchen, von der allgemeinen Hochtechnologie bis zur Luft- und Raumfahrt. Ein Schwerpunkt dabei sind die Biomedizin und die Medizintechnik.

  • Im Bereich Biomedizin soll insbesondere die Entwicklung neuer chemischer Arzneien, aber auch der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sowie die Entwicklung von Biopharmazeutika vorangetrieben werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und Medikamente. Beispiele hierfür sind Neuentwicklungen bei Antikörpern, Strukturprotein- und Polypeptid-Medikamenten, Impfstoffen sowie die neuartige klinische TCM und die personalisierte Medizin.
  • Im Bereich der medizinischen Geräte soll eine Steigerung der Innovationsfähigkeit und der Technologiestandards erreicht werden. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Entwicklung von bildgebenden Geräten, Medizinrobotern, Hochleistungsdiagnosegeräten, degradierbaren Stents und anderen hochwertigen medizinischen Verbrauchsmaterialien, Wearables sowie Ferndiagnose- und -behandlungsformen gelegt.
  • Im Bereich der allgemeinen Medizintechnik sollen der Durchbruch und die Anwendung neuer Technologien, wie z.B. der 3-D-Druck organischer Materialien und induzierter pluripotenter Stammzellen, erzielt werden.

Die Bioindustrie, einschließlich der biopharmazeutischen Industrie, wurde bereits in Chinas zwölftem Fünf-Jahres-Plan (2011-2015) als aufstrebende Branche von strategischer Bedeutung bezeichnet. So möchte China bereits seit Langem durch die Verbesserung seiner Innovationsfähigkeit die Kluft zwischen inländischen Akteuren und internationalen Biopharmaunternehmen schließen.