Wanda dementiert Interesse an Postbank

Wanda dementiert in einem Statement Medienberichte, wonach der chinesische Mischkonzern Interesse an einer Übernahme der Postbank habe. Die Financial Times hatte unter Berufung auf Insider gemeldet, Wanda sei in Europa auf Ausschau nach Targets. Ein mögliches Zielunternehmen sei die Postbank. Allerdings sei man an deren Muttergesellschaft, die Deutsche Bank noch nicht offiziell herangetreten.

Unter dem Titel „Wanda hat nicht die Absicht, die deutsche Postbank zu übernehmen“ heißt es in dem kurzen Statement des Unternehmens aus Dalian: „Medienberichte, wonach die Wanda Gruppe beabsichtigt, die deutsche Postbank zu übernehmen, sind inkorrekt. Wanda hat keinen Kontakt mit der Postbank aufgenommen.“ Bei einem tatsächlichen Kaufinteresse müsste der chinesische Konzern allerdings zunächst die Deutsche Bank als Verkäufer kontaktieren.

Der Wert der Postbank wird auf 4,5 Mrd. EUR geschätzt. Um die Kapitalausstattung zu verbessern, hatte die Deutsche Bank vor zwei Jahren beschlossen, die Postbank zu verkaufen oder alternativ an die Börse zu bringen. Mittlerweile gibt es auch wieder Diskussionen, die Tochter im Unternehmen zu behalten.

Wanda ist ursprünglich ein Immobilienentwickler. Die Gesellschaft wird von ihrem Gründer WANG JIanlin geleitet. Wang wird in der Hurun-Liste mit einem Vermögen von 32 Mrd. USD derzeit als reichster Unternehmer Chinas geführt. Seit rund fünf Jahren hat sich Wanda durch seine vielfältigen Outbound-M&A-Aktivitäten in einen diversifizierten Mischkonzern gewandelt. Vor allem im Medien- und Sportbereich hat Wang mehrfach zugeschlagen. So stieg Wanda 2015 bei dem spanischen Fußballclub Atlético Madrid ein und kaufte den Schweizer Sportvermarkter Infront sowie die Rechte an der Marke Ironman. In den USA erwarb Wangs Gesellschaft 2012 die Kinokette des Medienkonzerns AMC. Seitdem hat Wanda sich weitere Kinoketten in den Vereinigten Staaten und Europa einverleibt. Anfang 2016 folgte die Übernahme des Filmstudios Legendary Entertainment. Zuletzt meldete der chinesische Serieninvestor im November vergangenen Jahres für 1 Mrd. USD den Kauf der Dick Clark Productions, die für die Golden Globes verantwortlich zeichnen.

 

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