70 Prozent mehr Züge aus China in Duisburg

Duisport meldet 70 Prozent mehr Züge aus China
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Wie die Betreibergesellschaft duisport meldet, hat sich die Zahl der Züge aus China ab dem zweiten Quartal 2020 auf bis zu 60 pro Woche gesteigert. Ein Wachstum von 70 Prozent im Vergleich mit den bis daher üblichen 35 bis 40 Zügen.

Insgesamt verzeichnete duisport 2020 ein Wachstum von 5 Prozent beim Containerumschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis ist ein Rekordniveau von 4,2 Mio Standardschiffscontainern (Twenty Foot Equivalent Unit, oder TEU). Das Bild wird allerdings etwas von einem dreiprozentigen Rückgang beim Warenumschlag getrübt.  Dieser war im gleichen Zeitraum von 61,1 auf 59 Mio. Tonnen gefallen. Dieser Rückgang sei aber nicht wirtschaftlich, sondern politisch bedingt, da zuletzt die Kohleumschläge weggefallen seien.

Mehr Destinationen für Züge aus China

„Diese Zuwächse im Containergeschäft sind nicht allein pandemiebedingten Nachholeffekten geschuldet. Besonders in der zweiten Jahreshälfte hat sich unsere Strategie ausgezahlt, bereits im April – also mitten im ersten Lockdown – unser Zugangebot um weitere chinesische Destinationen zu erweitern. Mittlerweile sind alle wichtigen Logistik-Hubs Europas und Asiens fester Bestandteil unseres Netzwerks. Wir haben unsere Position als bevorzugter Zielpunkt für osteuropäische und asiatische Güterverkehre nach Europa systematisch ausgebaut. Unsere Kunden schätzen unsere Flexibilität und Leistungsfähigkeit – und insbesondere unsere raschen Weitertransportmöglichkeiten. Wir haben bereits weitere Investitionen freigegeben, um auch im Massengutgeschäft ein attraktiver Partner zu bleiben. Duisburg bleibt ein multimodaler Port, daran wird sich nichts ändern“, betont duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Zukunftsaussichten noch unsicher

Für die Zukunft setzen duisport und die Muttergesellschaft Duisburger Hafen AG jetzt weiter darauf, Güterverkehre auf die Schiene zu verlagern. Dabei verlassen sie nicht nur auf Züge aus China, sondern planen auch mit neuen Warenströmen aus Osteuropa. Angesichts der noch nicht überstandenen Corona-Pandemie ist man aber bisher nur vorsichtig optimistisch, was die mittelfristige Entwicklung angeht.

„Trotz der erfreulichen Entwicklung müssen wir Augenmaß und Realismus walten lassen“, betont der Vorsitzende des Vorstandes der Duisburger Hafen AG. „Da die Impfstrategien in den Ländern der EU deutlich schlechter anlaufen als in den USA oder beispielsweise Großbritannien, müssen wir auf unserem Heimatmarkt mit Nachfrageeinbußen und weiteren Einschränkungen durch Lockdowns rechnen. Insbesondere in der Logistik, die durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt ist, kann eine weitere Verunsicherung der Verbraucher negative Folgen haben. Wir sind 2021, im zweiten Jahr der Pandemie, noch erheblichen Unsicherheiten ausgesetzt und keinesfalls über den Berg“, mahnt Staake.

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