Boysen Gruppe expandiert in China

Die Boysen Gruppe expandiert in China am Standort Shenyang
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Als Automobilzulieferer profitiert die Boysen Gruppe von der anhaltend starken Nachfrage nach deutschen Fahrzeugen in China und wird deshalb am Standort Shenyang weiter expandieren. 

Wie der Altensteiger Abgastechnik-Spezialist außerdem meldet, hat er 2020 seinen Umsatz um fast 12 Prozent gesteigert. Das bedeutet eine neue Umsatzbestmarke von 2,4 Milliarden Euro. Ein beeindruckender Wert, besonders während der Corona-Pandemie. Schließlich hat die übrige Automobilzulieferbranche 2020 Umsatzeinbrüche von 13 bis 24 Prozent erlitten.

China treibt den Boysen-Umsatz

Dass Boysen seinen Wachstumskurs trotz COVID-19 fortsetzen konnte, begründet sich laut Geisel vor allem in der Kundenstruktur: „Wir arbeiten ausschließlich für Premiumhersteller. Und Premium ist auch in Pandemie- Zeiten gefragt.“ So vor allem im wichtigsten und größten Automobilmarkt China. Dort waren die zwei Boysen Standorte in Shenyang und Langfang ab Ende Januar 2020 zwar als erste vom Lockdown betroffen, „jedoch jeweils nur für drei Wochen, wobei ein Teil davon in die Zeit des chinesischen Neujahrsfestes fiel, in der sowieso fast alle Firmen geschlossen sind. Danach konnten wir die Produktionen wieder sukzessive hochfahren“, erklärt Geisel und fügt hinzu: „In den Folgemonaten erlebte der Absatz von Premiumfahrzeugen in China einen regelrechten Höhenflug, womit wir die Umsatzausfälle in den anderen Ländern zum größten Teil ausgleichen konnten.“

Eine Erfahrung, die auch die Autohersteller selbst gemacht haben. Das zeigen nicht zuletzt die aktuellen Zahlen von VW. Zumindest in China kamen die Wolfsburger mit einem blauen Auge durch das Krisenjahr. Sie konnten von starken Umsatzzahlen ihrer Premiummarke Audi profitieren, die sich in China weiterhin großer Beliebtheit erfreut.

Boysen baut weiteres Werk in Shenyang

Die Boysen Gruppe sieht weiterhin enorme Wachstumspotenziale in China. Immerhin kommen hier statistisch auf 1.000 Einwohner nur etwas mehr als 100 Fahrzeuge. Deshalb hat die Gruppe im vergangenen August mit dem Bau eines weiteren Produktionswerks in Shenyang begonnen. Dort befindet sich nicht nur bereits ein Boysen Standort, sondern auch die Werke von BMW und ihrem Joint-Venture-Partner Brilliance. Hier im chinesischen Nordosten produzieren die Bayern ihre Fahrzeuge für den lokalen Markt. Bereits ab September 2021 sollen denn auch im neuen Boysen Werk die ersten Vorserienteile für einen Folgeauftrag von BMW gefertigt werden.

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