BMW und Alibaba vertiefen Kooperation

Gemeinsam planen der chinesische Tech-Gigant und der deutsche Premiumautobauer den Aufbau eines Innovationscluster in Shanghai für Automobil- und Internet-Startups.

BMW und Alibaba vertiefen ihre Kooperation
Quelle: Adobe Stock; © zhu difeng

Unter dem Titel „Internet+Automobile“ wollen Alibaba und BMW ihre bestehende Kooperation vertiefen und in der neuen Shanghai Golden Bridge Economic and Technological Development Zone vorläufig 5.000 Quadratmeter an Büroräumen sowie entsprechender Infrastruktur bereitstellen. Mindestens 30 Unternehmen sollen hier Platz finden. Dabei planen Alibaba und BMW nicht nur die Bereitstellung von Infrastruktur, sondern auch von Know-how und Kapital. Die beiden Unternehmen wollen Startups so erleichterten Zugang zu Risikokapitalgebern, Banken und anderen Finanzinstitutionen ermöglichen. Darüber hinaus sollen junge Gründer in unterschiedlichsten Bereichen geschult und unterstützt werden. Zu den Angeboten gehören unter anderem Businessplan- und Risikoanalysen, die Entwicklung von Roadshows sowie vorbereitende Begleitung bei möglichen Börsengängen. Wenigstens 300 Unternehmen will man so in den kommenden 3 Jahren fördern.

Ziel sind dabei vor allem Startups aus den Bereichen Cloud-Anwendungen, Digitalisierung und Zukunftsmobilität. Gerade diesen Unternehmen will man es ermöglichen, ihre Entwicklungen schneller zur Marktreife zu bringen. Indem BMW und Alibaba ihre Kooperation vertiefen, schaffen sie nicht nur Möglichkeiten, entsprechende Entwicklungen bei großen Unternehmen Praxistests zu unterziehen, sondern stellen auch einen unternehmensübergreifenden Zugriff auf Big Data, Künstliche Intelligenz und Cloud-Anwendungen bereit. Es sei das erklärte Ziel von BMW, den Wechsel von „Made in China“ zu „Innovated in China“ zu ermöglichen, so Jochen Goller, Präsident und CEO von BMW China.

Kooperation zwischen BMW und Alibaba

BMW kooperiert schon seit längerem mit Alibaba, insbesondere im Bereich „vernetztes Auto“. Im April 2018 beispielsweise arbeitete man gemeinsam an der Integration des Sprachassistent Tmall Genie, dem chinesischen Pendant zu Amazons Alexa. Auch mit anderen großen chinesischen Konzernen kooperiert der bayerische Autokonzern eng. So nutzt man die WeChat-Plattform von TenCent für individualisierte Werbung und greift auf 5G-Technologie zurück, die von China Unicom bereitgestellt wird. BMW betreibt insgesamt drei Forschungs- und Entwicklungszentren im Reich der Mitte. Damit ist China das Land mit den größten Forschungskapazitäten des Autobauers außerhalb von Deutschland. Die Volksrepublik ist dabei mit Abstand der wichtigste Markt für BMW. Der Münchner Autobauer verkaufte hier 2019 mehr als 720.00 Fahrzeuge – ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von mehr als 13%.