Chinesisch-chinesischer Deal in Deutschland

Kohle für China: EKOF kann mit seinem Verfahren Kohle und andere Mineralien aus feinkörnigen Substanzen herausfiltern. EKOF拥有分离微型碳颗粒及其他所需微粒的工艺技术. Bildquelle: Adobe Stock; © Modella

Der Hongkonger Investor REFD erwirbt 100% an der Bochumer EKOF Mining & Water Solution GmbH. Verkäufer ist die KHD Humboldt Wedag International AG, Tochter eines chinesischen Staatskonzerns. REFD ist das Investitionsvehikel einer chinesischen Familie, die bisher nicht namentlich in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist. Für den chinesischen Käufer ist die Übernahme des mittelständischen Chemieunternehmens die erste Transaktion in Deutschland.

Die 1921 gegründete EKOF ist auf Produkte im Bereich der Flotation und der Wasserbehandlung spezialisiert. Für die Flotation, einem Verfahren zur Filterung von Mineralien und anderen Rohstoffen aus einer feinkörnigen Masse durch Schaumschwimmaufbereitung, bietet das Traditionsunternehmen sowohl Anlagen also auch die für das Verfahren notwendigen Reagenzien an.

Der Verkäufer KHD Humboldt Wedag ist selbst mehrheitlich in chinesischer Hand. 2013 stieg der Staatskonzern Aviation Industry of China (AVIC) zunächst mit einer Beteiligung von 19% in den Kölner Maschinen- und Anlagenbauer ein. Mittlerweile hält AVIC einen Anteil von annähernd 80% an dem Zementindustrieunternehmen. Der chinesische Konzern ist in Deutschland bereits mehrfach als Investor aufgetreten: Allein im Jahr 2014 übernahm AVIC mit Koki, Kokinetics und Hilite International drei deutsche Automobilzulieferer.

Zum Kaufpreis und weiteren Einzelheiten der Akquisition von EKOF äußerten sich die beteiligten Parteien nicht. Beraten wurde REFD durch GvW Graf von Westphalen. Erst im April hatte die Kanzlei mit Romaco einen anderen chinesischen Investor bei seiner ersten Transaktion in Deutschland begleitet.

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