Fosun Pharmaceutical dementiert in einem offiziellen Statement die Absicht oder konkrete Pläne für eine Teilnahme am Bieterrennen um Stada. Mehrere Nachrichtenagenturen hatten unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen vergangenen Donnerstag gemeldet, die Pharmatochter des Shanghaier Konglomerats Fosun plane, ein Angebot für den deutschen Generikanabieter vorzulegen – womöglich zusammen mit der Luxemburger Private-Equity-Gesellschaft CVC Capital Partners. Mit einem solchen Vorstoß wäre eine dritte Bietergruppe zu den zwei Konsortien hinzugestoßen, die bereits Interesse angemeldet haben: auf der einen Seite die Beteiligungsgesellschaften Advent und Permira sowie auf der anderen Seite Bain Capital und Cinven.
Stada weist einen Börsenwert von 3,6 Mrd. EUR auf. 2015 erwirtschaftete der Generikaproduzent mit seinen mehr als 10.000 Mitarbeitern einen Umsatz von über 2,1 Mrd. EUR. Das Unternehmen aus Bad Vilbel befindet sich zu zwei Dritteln in Streubesitz. Größte Einzelinvestoren sind der US-Finanzdienstleister BNY Mellon sowie der aktivistische Investor AOC mit einem Anteil von jeweils knapp über 5%.
Fosun tritt weltweit als Beteiligungsgesellschaft auf. Das Konglomerat wurde 1992 zunächst als Pharmaunternehmen von Guo Guangchang und einigen seiner Kommilitonen von der Shanghaier Fudan-Universität gegründet. Guo richtete das Unternehmen dann als versicherungsorientierte Investmentgruppe aus. In Europa übernahm Fosun u.a. die portugiesische Versicherung Fidelidade. In Deutschland erwarb man die Privatbank Hauk & Aufhäuser. Ein Übernahmeversuch der BHF-Bank scheiterte allerdings. Daneben halten die Shanghaier einen Anteil von fast 30% an der Modemarke Tom Tailor. Guo gilt als einer der reichsten Männer Chinas. Sein Vermögen wird von Forbes auf fast 7 Mrd. USD geschätzt.
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