Geringer FDI-Rückgang in Deutschland

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Im Vergleich zu 2019 haben sich 2020 weniger ausländische Unternehmen in der Bundesrepublik angesiedelt. Der FDI-Rückgang in Deutschland kommt nicht überraschend, fiel aber geringer aus als befürchtet. China ist nach den USA und der Schweiz drittwichtigstes Quellland für Investitionen in Deutschland.

Der aktuelle FDI Report der Germany Trade & Invest (GTAI) zeigt, dass sich 2020 insgesamt 1.684 ausländische Unternehmen in Deutschland angesiedelt haben. GTAI erstellt dieses Reporting gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Bundesländer. 1.684 neue Projekte im Jahr 2020 bedeuten einen Rückgang von neun Prozent im Vergleich zu 2019 als es 1.851 Projekte waren. Den Rückgang hatte man angesichts der weltweiten Corona-Krise erwartet. Er fiel jedoch deutlich niedriger aus, als die GTAI ursprünglich erwartet hatte.

„Der Rückgang kommt in Anbetracht der weltweiten Corona-Krise alles andere als überraschend. Allerdings hatte die UNCTAD (Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung) für die EU einen Rückgang der Investitionen in Höhe von 15 Prozent prognostiziert, die neun Prozent sind deswegen letztendlich eine gute Nachricht“, meint Robert Hermann, Geschäftsführer von Germany Trade & Invest.

Im Zusammenhang mit den neuen Investitionsprojekten geht die GTAI davon aus, dass mehr als 35.000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Wichtigstes Herkunftsland für FDI in Deutschland waren 2020 die USA mit 254 Investitionsprojekten. An zweiter und dritter Stelle folgen die Schweiz mit 219 und China mit 154 Projekten.

Elektro-FDI nach Deutschland steigen

GTAI haben im Rahmen ihres FDI-Reportings einen weiteren Trend in Deutschland ausgemacht: Die Bundesrepublik hat 2020 im Bereich Elektromobilität deutlich zugelegt und zeigt sich als Markt hochattraktiv. Zum einen für Konkurrenten der deutschen KFZ-Industrie (z.B. Tesla), zum anderen für Lieferanten, wie beispielsweise den chinesischen Batteriehersteller Svolt Energy Technology (Svolt). Das Unternehmen hatte im vergangenen Herbst einen Produktionsstandort im Saarland angekündigt. Hier will Svolt ab 2022 bis zu 2.000 Arbeitsplätze schaffen.

„Hierzulande werden hochmoderne Produktionsanlagen gebaut und tausende Jobs geschaffen, genauer gesagt etwa 15.000 allein in diesem Bereich. Es ist auch erfreulich zu beobachten, dass rund zwanzig Prozent der Unternehmen Deutschland als Forschungs- und Entwicklungsstandort nutzen wollen“, erklärt Robert Hermann.

Insgesamt sind die FDI internationaler Unternehmen in Deutschland recht breit gestreut und nutzen das breite Branchenspektrum des Standortes gut aus. Schwerpunkte liegen in den Sektoren IKT- & Software (19 Prozent), gefolgt von Unternehmens- und Finanzdienstleistungen (17 Prozent). Ebenfalls großes Interesse zeigen Investoren in den Bereichen Konsumgüter (10 Prozent) und Maschinenbau (9 Prozent).

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